1 HO\\f. M l'.\T-( OMF.RT im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Donnerstag, den 12. November 1857. —— Erster Tlieil. Sinfonie von A. Rubinstein. Fdur. Manuscript. Zum er sten Male. Scene und Arie aus der Oper „Faust“, von L. Spohr, gesungen von Fräulein Rosa Mandl, Königl. Preuss. Hofopernsängerin aus Berlin. Die stille Nacht entweicht, Mit ihr der Träume Gaukelbilder. Im Wechsel immerdar, gleich Finsterniss und Licht, Mit Qualen bald und bald mit Lust, Umlagern sie allnächtlich mir die angstbewegte Seele. Ha! Welch’ ein Traum hat diese Nacht Vom Schlummer mich aufgescbreckt! Den Geliebten sah ich, meinen theuren Huso, — Er stand vor mir, ausgebreitet die Arme, Liebend mich zu umfassen; doch ach! Sein Antlitz war blass und kalt, — im starren Auge 1 Erloschen der Liebe Sehnsucht, — und — wehe mir! Aus seinem treuen Herzen Quoll ein blutig dunkler Strom! Doch nein! Es war nur eines Traumes leer Gebild, Der heissen Phantasie trugvolles Spiel, Das mich aufgeschreckt im unruhvollen Schlafe. Noch lebt er ja, mein Hugo, — mich zu rächen An dem Verworfnen, der mich hält gefangen, Bald mit Drohen, bald mit Schmeicheln mich