CGNCERT zum Besten des Orcliester-Pensionsfonds im Saale des Gewandhauses zu Leipzig. Dienstag, den 17. November 1857. Mit gütiger Unterstützung der Frau Jenny Goldschmidt, geb. Lind. —-—- Erster Theil. Symphonie (No. 8, Fdur) von L. van Beethoven. Scene und Arie aus der Oper „Der Freischütz“, von C. M. v. Weber, gesungen von Frau Jenny Goldschmidt. Wie nahte mir der Schlummer, Bevor ich ihn gesehn! Ja, Liehe pflegt mit Kummer Stets Hand in Hand zu gehn. Ob Mond auf seinem Pfad wohl lacht? Welch’ schöne Nacht! Leise, leise, Fromme Weise, Schwing’ dich auf zum Sternenkreise ! Lied, erschalle, Feiernd walle Mein Gebet zur Himmelshalle! 0 wie hell die gold’nen Sterne, Mit wie reinem Glanz sie glüh’n! Nur dort in der Berge Feme Scheint ein Wetter aul'zuziehn. Dort am Wald auch schwebt ein Heer Dunkler Wolken dumpf und schwer. Zu dir wende Ich die Hände, Herr ohn’ Anfang und ohn’ Ende! Vor Gefahren Uns zu wahren, Sende deiner Engel Schaaren ! Alles pflegt schon längst der Ruh’; Trauter Freund, wo weilest du? Ob mein Ohr auch eifrig lauscht, Nur der Tannen Wipfel rauscht, Nur das Birkenlaub im Hain Flüstert durch die hehre Stille, Nur die Nachtigall und Grille Scheint der Nachtluft sich zu freu’n. Doch wie! lauscht mich nicht mein Ohr? Dort klingl’s wie Schrille! Dort aus der Tannen Mitte Kommt was hervor! Er ist's ! Er ist’s ! Die Flagge der Liebe mag wehn! Dein Mädchen wacht Noch in der Nacht! Er scheint mich noch nicht zu sehn! Golt! täuscht das Licht des Monds mich nicht, So schmückt ein Blumenstrauss den Hut. Gewiss ! er hat den besten Schuss gethan! Das kündet Glück für morgen an. 0 süsse Hoffnung ! neu belebter Muth ! All’ meine Pulse schlagen Und das Herz wallt ungestüm, Süss entzückt entgegen ihm I Könnt’ ich das zu hoffen wagen? Ja ! es wandte sieh das Glück Zu dem theuren Freund zurück, Will sich morgen neu bewähren. Ist’s nicht Täuschung? ist’s nicht Wahn? Himmel, nimm des Dankes Zähren Für dies Pfand der Hoffnung an!