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M SI s-ch» llttn aoao atntt Mimt» Siele v«»«' «kllßi e rett« Li m. b. rf. in A« i. Lrzs»b. In der Nahe von Melilla sind fünf Surovä«r er moroel werden, deren Name« und Nationalität noch u n t e k a n n t find. In Sonstantlnopel find die Gebäude der Pforte teilweise durch Brand zerstört worden. Da» Au»« wärttgeSm, und die Lrchiveb lieben»«»»« sehr t. -M Deutschland und die Vereinigten Staate«. >oo Bekanntlich schweben schon seit Jahren zwischen der deut, schen Reichsregierung und der Regierung der vereinigten Staa ten Differenzen in der Kalifrage, ohne daß e« die. her gelingen wollte, diese zu beheben. Die Situation hat sich Le- reite erheblich zu gespitzt;, insbesondere sind e« die Herren Bankers, die sich al, di« Scharfmacher gebärden und überau, er. regt tun, al, wenn wer weist wa, aus dem Spiel» stände. In In. tereffenfragen versteht man eben jensett, de« grasten Wasser, keinen Späh, und e, ist ja zur Genüg« bekannt, daß infolge d«, grasten Einflusses, den di« grasten Gesellschaften und Trust, be. ifie Elemente, die mit solchen en. Wetter schlägt di» deut» e Rtthllstag«, wer. nach dem UeLerkontingentabgaben zu In Sckantung werden offiziell mehrer» hundert Pestfälle zugegeben, doch ist Tsingtau dank der Seuchensperre veftfrei. F eifrau Mathild e vo « Schiller, die letzt» Erbt» de» Schillerschrn Familienname«», ist t« Sluttgarr gestorbea. Die Zahl der in MannhetmanJnflueuza Erkrankte» in aus l0,000 gestiegen. Bo« der Lranhett wird namenilich di- Kinderwelt hetmgesucht. Das Wichtigste vom Lage. Der R e ich «t a g trat gestern in diezweite Lesung der Novelle zum Geriän»verfassu«g»gesetzet«. Die Reichsbank ermäßigte den v ech sel di» ko «t auf 4»/, und den Lombard ztn« fuß auf b*/, Prozent. Bezug,prei,: Durch unser« Bot«, frei in, Sau» monatlich 50 pfg. Bei der SeschSstrstrlle abgebolt monatlich 40 psg. and wLchentlich io psg. — Bei der Post bestellt und selbst abgeholt vierteljährlich ,.so Mk., monatlich »0 psg. — Durch den Briefträger frei in, Hau» vierteljährlich ,.,2 Mk., monatlich «st pfa. — Linzelne Nummer ,0 pfg. — Deutscher Postzeitungrkatalog. — Erscheint täglich in den Mittag»stunden, mtt Auinahme von Sonn- und Feiertagen. fitzen, manch« Gesetzermastnahmen geschaffen wurden, die weniger dem Etaatmoohl« al» den Interessen einer bestimmten Gruppe dienten. Auch in der Kalifrag« sind einflustreich« «reis« dolbei, der Sach« «in« Wendung zu geben, di« lediglich ihren Interessen entspricht, und sie werden nicht müde, mit allen Mitteln zu drohen, um di« deutsch« R«ich»rrgi«rung geplgister zu machen. Man will di» llnionoregierung ermutigen, «oentuell einen Zollkrieg gegen Deutschland zu eröffnen, und ebenso kündigt man an, dast man eventuell di« Aktien der deutschen Kaltgeftllschaflln aus kaufen würde, um auch in Deutschland selbst «inen bestimmenden Sinflust au,üben zu können. Derartig, Drohungen können un» aber ketnerweg« schrecken, imbesondere dürst« auch der Ankauf von Aktien nicht so leicht sein ,und sollst dann würde di« Regie, rung unter zweifelloser Unterstützung d« Reich»tage» Mittel und Wege finden, um die Machenschaften der amerikanischen Aktio när« zu hintertreiben. Nunmehr hat di« Reichsregierung selber einen Schritt ge. tan, der auf der «inen Seit« ein gewiss« Entgegenkommen Le. deutet, andererseits aber der Würde Deutschland, nicht« vergtbt, indem di« Austragung d«r Rechtslagen einem Schiedsg«. richt« überwiesen werden soll. Wie bereit» gemeldet, stellt die deutsche Antwortnote in der Kalistag« verschieden« in der Not« der Unionsregierung enthalten« Irrtümer richtig und gibt «in« Darstellung d«r Geschichte dm Kaligesetz« und feiner haupt sächlichsten Bestimmungen. Di« Reichiregterung nimmt dabei an, dast di, Unionjsregierung nach zutreffender Information über den wahren Sachverhalt zu einem andern Urteil all Lisher kommen werden, «in kleiner Hieb gem Mitteln im Trüben zu fische sch« Regierung vor, dast zunt privaten Liestrungnerttag« tragen hat, von Interessenten au»g«trag«n wird, und zwar du«h ein«» Spruch, des in Li«ferung»d«rträgen vorgesehenen Schied». gerichte». Sollt« da» Schiedsgericht zu Ungutsten der amerikani. schen Abnehmer entscheiden, so würde di« Retchsregterung zu Verhandlungen bereit sein, gemäß den Gesichtspunkten, di« im vorigen Jahr«, allerding, unverbindlich, zwischen dem Kandell» Minister Eydow und dem Botschafter Hill erörtert worden sind und über die, abgesehen von der Höhe der Preise, ein« Der« ständigung erzielt worden «ar. Di« Regelung diese» noch offen gebliebenen Punkte, werde Gegenstand von Verhandlungen zwi. schen beiden Regierungen sein müssen, und man werd« sich dabei über Preis« einigen müssen, di» au, Billigkeit,rückstchten einen Der Aberglauben vei Disch. Man glaub« nicht, dast «, «in« unwichtig« Angelegenheit ist, die hier behandelt werden soll. G, gibt sehr bedeutende Leut«, die nicht frei von Aberglauben sind; ein ganz klein wenig aber- gläubisch ist stvohl beinah« j«d«r, und ich darf mich dab«t auf di« Wort« Goethe» berufen: Der Aberglauben gehört -um Mesen d«, Menschen und flüchtet -sich, wenn man ihn ganz und gar zu ver. drängen denkt, in die wunderlichsten Ecken und Winkel, von wo er auf einmal, wenn er nur einigermaßen sicher zu sein glaubt, wieder heroortritt. — Man macht nur zuweilen der gehetmnts. vollen Macht de» Aberglauben» Konzessionen. Man sagt sich, es ist läppisch, daran zu glauben, dast einer von der Tafelrunde sterben must, wenn dreizehn, Lei Tisch« fitz«n; aL«r «» ist ja nicht gerade notwendig, dies« ominös« Zahl von P«rson«n bei Tische zu vereinen. Ja, d«r Gastgeber, der auf da» Behagen sei. ner Gäste bedacht sein soll, hat schliesslich di« Pflicht, daraus Mck. ficht zu nehmen, dast kein«, mit Angst und Bangen den Löst«! Suppe Lei ihm «innimmt und von d«r Furcht gepeinigt wird, er selbst könne der Dreizehnte sein. Laub», der vielleicht frei von solchem Aberglauben war, - wo» immerhin bet «inem Angehöri gen der als besonder, abergläubisch bekannten Iheallrvölkchen» nicht zweifelhaft ist — liest, all er all vurgtheallrdiwktor in Men stell offen« Tafel hielt, seinen Stiefsohn (den jetzigen Geh. Justtzrat vlLert Hövel, den berühmten Parlamentarier) im Ne benzimmer warten, bi« die Schar der Gäste beisammen war. Erft wenn man zu Zwölfen auf niemand«» Kommen mehr zu rechnen braucht« od«r bereit« vierzehn Person«« vereint waren, durst« der Knabe schlafen gehen. Freilich, Laub« hatte darauf Rücksicht zu nehmen, da in seinem Hause viele Bühnenkünstler verkehrten, und dies« Herrschaften find, wie gesagt, ebenso wie die Jäger, Spieler oder ander«, vormhmlich vom Zufall und Glück abhängig« Leute, besonder» abergläubisch Indessen ist der Dvet-ehner. Aberglaube nur da, Lttannllfll und verbretlltst« Vorurteil, da» bet Tisch« Geltung hat, keine«»«-» aber da» einzig. Die Regeln, di, da gelten, find ungemein Rchlreich; und wenn sie nicht allen bekannt find, so liegt da« daran, dast einzeln, dieser abergläubischen Vorurteil« nur in bestimmte« Gegenden Herr- Insertion,prei,: Vie fiebengesvalten, A»rpu»zeil» oder deren Raum für Inserat« au» Bur und den Ortschaften d« Amtohaoptmannschaft Schwarzenberg 10 pfg., sonst ,» Pfa. RrNamepetitzetle rs pfg. Bet gräßerrn Abschlüssen mt- sprechender Rabatt. Annahme von Anzeigen bi» spätesten» z>/> Uhr vormittag». Für Aufnahme von ar-ßeren Anzeigen an bestimmten Stellen kann nur dann gebürgt werden, wenn sie am Tage vorher bei »n» «ingehen. schen. Unsere modernen Verkehrsmittel, di« di« Menschen so schnell und leicht untereinander bringen, so dast man kaum noch irgendwo in einer Gesellschaft nur Gäste vereinigt findet, di« au» einem Gau dm deutschen Lande« stammen, haben e» aber mit sich gebracht, dast mit den Menschen auch jene abergläubischen vor. urteil« wanderten. Denn merkwürdiger«eis« legen di« Menschen, die au, dem Norden «ach dem Süden kommen, hier nicht ihr« speziellen nordischen Vorurteil« ab, sondern sie verbreiten fi« in ihrer neuen Heimat und nehmen dazu noch deren Vorurteil« an. Ein klassisch«, Beispiel dafür ist der jetzt weit und breit bekannte Aberglaube, dast sich, wer Salzverschüttet, am selben Tage noch ärgern werde. Dieser Aberglaube stammt au» der Provinz Sachsen, wo nicht von einem allgemeinen Aerger, der durch da» Salzverschütten entsteht, di« Rede ist, sondern vom Zank, den der erhält, der da» Salz verschüttete, weil der Sage nach in jedem Haust, in dem Salz verschüttet worden, sämtliche Bewohner der einst so viele Tag« vor der -immelltür warten «Ässen, al, Salzkörnchen verschütllt wurden. Offenbar hat di« Sag« ihren Ursprung in einer Teuerung oder «inem Mangel an Satz gehckbt. Derartig« Gesetz« d« Aberglauben» nun «erfolgen den Tisch genossen von dem Augenblick an, da er sich an di« Tafel setzt, bi» zum Zeitpunkt, da er seinen Nachbarn dll Hand reicht zum Wunsch«, dast di« Mahlzeit ihm wohl bekomm«. Dast man den Stuhl, auf dem man da» Esten «innimmt, nicht heben dürst, sondern heranrücken must, ist «in« R«g«l, die au» Pommern stammt. Wohl darf «in anderer, der Gastgeber, «in Tischgenost« den Stuhl Herbetttagen, nu, nicht der, der selbst auf ihm Platz nimmt. An einer Ttschkant« oder «inem Tischbein zu sitze« kommen, bedeutet Unglück, wa» sich «ehl leicht darau» erklärt, dast «» sich an solchem Platz« nicht sonderlich bequem fitzt, weshalb man sich leicht stosten und allerlei Unglück haben und anrtchlln kann. Luch die Ttschordnung ist ckiergläubtschen Vorurteilen unllvworstn. Wer zwischen zwei Schwestern fitzt, der hat Glück, wa« an di« witzige Be merkung de« österreichischen Dichter» Dastellt erinnert, der bei einem Festmahl in Berlin -wischen di« beiden Schwestern Thar- lotte und Auguste von Kagn, damall berühmt« Bühnenkünstlerin nen, gesttzt, au»ri«f: Zwischen A. Hagn und < nur mit »«Hagen fitzens Da, Glück «ine« stb natürlich btt Unverheirateten in einer baldig Ach»gl«Ichdarstell«n und deren Annahme durch di« beiderseitigen Interessenten beide Regierungen erwirken müßten. Man steht darau», wie rechtlichdll RetchNregierung denkt und dabei da» größte Entgegenkommen zttgt. An der Washingtoner Regierung wird „ nun sein, >« -eigen, daß «an auch dort, ungeachtet der mehr oder minder versteckten Drohun. gen der Interessenten, Gleich« mit Gleichem vergttll und im Interesse der -«samten beiderseitig«« wirtschaftlichen Bezllhun. g«n «Lensall» Entgegenkommen -eigen werde. Bet einem et. waigen Zollkriege würden -weifello» auch die Bereinigten Staa ten recht schlecht fahren, da» «eist man in Washington sch, wohl, und im Hinblick hierauf wird man sich hüten, den Vogen gar zu straff zu spannen. Die Eröffnung -e- englischen Parlaments. Die Eröffnung de» englischen Parlament, durch den Souve rän in Person ist jetzt wieder zu einem festen Brauch geworden. Während der letzten Jahr« der Regierung der Königin Viktoria hatte man den Brauch fast ganz fallen lassen, aber König Eduard hat ihn bei seiner Thronbesteigung sofort wieder ausgenommen und König Georg steht im Begriff, dem Beispiel seine» Vater« zu folgen. Di« alten glänzenden Zeremonien der Eröffnung haben nicht» von ihrem imponierenden Eharakllr verloren. König Ge. org fuhr gestern mit der Königin Mary in dem berühmten, vo« sechs isabellrnfarbenen Pferden Hannoverschen Schlage», gezoge nen Staallwagen vom Vuckingham-Palast nach dem H«He da» Lord». Die Fahrt ging di« Mall entlang über dll Horse-Guard» Parade und dann White -all hinunter nach Westminster. Dort angekon.men, begab sich da, Köntgepaar sofort in den Staates«, kl,«««mm, um bald darauf in der zu der Veratungchall» der Lord« führenden königlichen Galette zu erscheinen. Hier bildet« sich di« königlich« Prozession, die au» einer Schar von Herolden und hohen Beamten de» königlichen Haushalt« bestand. W» da» König,paar in di, Hall« ttat, erhob sich dll gesamt, glänzend« Versammlung, Peer» und Peeresse», Bischöfe, die Mitglied«, de» diplomatischen Korp», und diese allgemein« Bewegung bracht« di« leuchtenden Farben, dll funkelnden Orden und Juwelen erst recht zur Geltung. Könitz Georg «griff dll Hand der Königin und führte sie zu dem linll stehenden Thronfitz. Dann wendet« er sich zu den versammelten und ersucht« sie, sich zu setzen. Black Rod( der Träger de» schwären Stabe»), der hohe Beamte de» Haus«, der Lord», der dll Botschaft«^ von den Peer» dem Haus« würdigerwetse ist der Platz poischen -wei Brüdern nicht in gleicher Weise günstig. W« so plaziert ist, wird hungrig vom Tisch« aufftehen. Nicht immer harmonieren dll Regeln de» Tisch- Aberglauben, mit den Gesetzen dir guten Sitte. So soll man zum vetsplll im fremden Haus«, bevor man «inen Löffel be nutzt, in diesen dreimal hin«inblas«n oder ihn «L- wischen, sonst wird einem etwa» angttan. E» «scheint zwtt- fello», daß dies« ALerglaub« «ährend «in« Epidemie «ntftan- de» ist, zu einer Zeit, da man über die Infektion von Krank, heilen noch nicht» wußte, ober wohl durch Erfahrung darübet orientiert war, daß man nach gemeinsamen Mahlzeiten von der Krankheit befallen wurde. Weniger erklärlich erscheint einem die ebensowenig mit der güten Sitte harmonierende Warnung, den Löffel nach dem Essen nicht im Teller liegen zu lassen. Wer so unsauber ist, die« zu befolgen, der soll davor bewahrt bleiben, daß ihm die Haar« ausgehen. M<ss" und Gabel darf man, wenn man fi« nach dem Essen aus den Tisch -urücklegt, nicht kr»«»weis«'niederlegen. Offenbar glaubte man da« Kreuz zu entheiligen. Geschah e», so entflieht der Gegen dem gastlichen Hause. Wer Mess« odtt Gabel fallen läßt, soll nicht weit«, «firn, weil'« ihm dann nicht mehr bekommt. Offen, -ar erblickt« man in dem Fallenlafien dieser Gegenständ« ttn, Mahnung der himmlischen Mächte,»» genug sein zu lassen. Ein« groß, Anzahl von Rqttn d«, «Lerglaüben, haben be kanntlich In praktischen Erfahrung« ihren Ursprung. So b«. deutet«, Unglück, dq« Messer mit der Schneid» nach oben Hinzullgen. Bet den modernen Mefiern, dll rund« Grifft haben,, ist die« ohnedte» weniger möglich. Früher hatten dll Messer zu meist «inen vllrkanttgen Griff, und dll Erfahrung wird gttehtt haben, daß sehr ost wirklich ttn Unglück paffierll, indem sich der, der nach dem Messer griff, daran schnitt. Der Aberglaube aber I ließ die Engel an diesen nach oben gekehrten Schneiden sich »er- letzen. Wttt Lekannt ist der Aberglaube, der sich M da» An. schneide« «ine« »olle» Stücke» Butter knüpft: der Unver heiratet«, der in die Lage kommt, die» zu tun, muß noch sieben Jahr« auf dir vrrlobung warten. Viel umfangreich« ist der Aberglauben, der an da, Brot sich knüpft. Indessen ist dieser Aberglaube wohl nur an da» Schwarzbrot geknüpft, nicht an die Wttßbrötchen, die man, wie dll gull Sitte e» verlangt, ja nicht p» Mttden pflegt, sondern bwchmr soll. Dteft» Gesch der gulln Dienstag, 7. Februar 1V1I 5luer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge o«an^Mch« mit der wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Auer Lonntagsblatt. Für dir Inserat» verantwortlich: Maie», Nr»»» »pwchftMll dar MedttUon mit «rwmchm, d« Sonntag, nachmittag, von , Uhr. — Tel^ramm-Adr^s»! LagcklaU L-Ezgchir,«. — Fwntz«ch« «. Bride in Au, i. Lrzg.b. Für unv«langt ^ngesandt, Manuskript, kann Gewähr nicht gelrtsta ««den.