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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 26.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100726
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-26
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Nr. 170. Suer Tageblatt und «nzelger für da« Erzgebirge. Dienstag, den LS. Juli 1910. Sti< v rv«t «öl fahre tag de» fahre»« fest, l Schulre Bundes ab. D aufbiet rönnen, vom R Preise , sichtlich Mannst das Fe§ wünsche freunde Der R l * g abend ii eisenbal des Güt D. ein der Pfl mutlich in den ü beieiltei denn er leit fori konnte, Im . -wt -an - W. l zu l Leid tst e Rüä Stal Viel das von nach -ast von sicker an d Auf» der! teilu Aus -esr Königreich Sachsen. König Friedrich August in Windisch-Mattrei. Seit dem 18. Juli weht vom Schloß Weihstein die grünweitze Flagge. Diese Fahne erscheint bedeutungsvoll für das EMrgs- bild,- bis an die grünen Fluren herab reicht in diesem Sommer noch der Schnee, der in Gemeinschaft mit dem schlechten Wetter den FremLenzusluß bislang aufgehalten hat. Der König hat gleich am ersten Tage seines Dortseins mit den Leiden jüngsten Prinzen die Steineralpe unter Führung seines vorjährigen Füh rers aus Seis bestiegen. Mittwoch früh 4 Uhr brach der König mit dem Kronprinzen zu einer Tour auf den Reiterboden auf, von dem man einen schönen Blick auf den Glöckner und Venediger genießt. In seiner Begleitung befand sich nur ein Adjutant und der Führer. Ain Donnerstag war eine Besteigung des Karlser Törl geplant, während für Len 26. Juli eine Tour auf den Groß glockner in Aussicht genommen ist. In Windisch-Mattrei bildet die Anwesenheit des Königs den Gegenstand allen Interesses. JÄ>er Einheimische weiß etwas vom König zu erzählen. Ganz Windisch-Mattrei stand vor dem Ort, als der König kam. Im Orte selbst durste niemand an der Straße stehen, das hatte die Gendarmerie verboten. Fünf Landauer brachten von Lienz die Königsfamilie und die Begleitung nach Windisch-Mattrei. Die Wagenführer trugen alttiroler Tracht. In einem Postomnibus folgte die Dienerschaft und dann kamen noch drei Gepäckwagen. Dieses Wagenaufgebot hat den einfachen Gebirglern gar »nächtig imponiert. Ein Herr und eine Dame aus Erimmitschau hatten, als der König mit dem Kronprinzen eine Bergtour unternom men hatte, Gelegenheit, die Prinzen und Prinzessinnen zu be grüßen, als sic in der Nähe des Schlosses promenierten. Als die Prinzen Christian und Ernst Heinrich hörten, daß die Fremden aus Sachsen waren, riefen sie die drei Prinzessinnen herzu und unterhielten sich in ungezwungenster Meise mit den Landsleuten. Die Königskinder sprachen sich ganz entzückt über die Schönheit der Tauern aus. dem treff« Kink ten r auf: Bege versi, gang daß, Geor stück) scheni die L feiert dem Als - Wort meist« schätz zustel viele n e in Sc sich ir stock h berg, traf 5 wurde Lberb erhielt schiere gum A aus d« Tagen aus P men, : Kriege «gemach Krieg- tnneru fokale iricht c -rungen Leim ! «ganzen Kriegs gen, di und sagt, die dritte werde am besten auf dem Wege eine, poli tischen Einverständnisse« gelöst «erden. — Daily Mail hüt es für unrichtig, wenn England Deutschland Vorschläge über Be« fchlürirng de« Marinevrogramm« mache. Solche Vorschläge er regen In Deutschland Mißtrauen, da dort behauptet wird, sie wüidcu mit dem Hintergedanken gemacht, Deutschland sür immer in eine England untergeordnete Stellung zu bringen. — Oecono- mist, Morning Leader und Liverpool Post bejahen die ersten beiden Fragen, verneinen aber die dritte, ebenso Bristol Limes und Mirror, L.Icester Daily Post East - Angltcan Time«, Western Morning New«, Star und Christian World. Der Star hofft, die britische Presse werd« der gleichen Ueberzeugung wie die deutsche Presse sein. Widersprüche liefern nur ein von Glasgow New«, die sich an den Borwärt«-Artikel und den Ausführungen de« Kapitän« a. D. Perstu« stoßen, und von dem Echrtfiileller Hewlett. Dieser führt al« praktische Gründe dagegen an, daß tie an kricgsindustriellen Werken interessierten Finanz leute ..nd die gelbe Press« jede« Abkommen dieser Art unmög lich wachen wttlden. * Elterlein, 26. Juli. Denkmalsweihe. Bei günsti gem Wetter, da» unserer festlich geschmückten Stadt auch Gäste aus nah und fern zugeführt hatte, «wurde gestern nachmittag das von Felix Pfeifer geschaffene Brunnendenkmal zu Ehren Barbara Uttmanns feierlich geweiht. Nach Gesang hielt Ortspfarrer Dr. Paulinus die Festrede. Nachdem die Hülle gefallen war, übernahm Bürgermeister Römer das Denkmal in den «Schutz der Stadt, und Vertreter von Vereinen legten Kränze nieder. Den Schluß der öffentlichen Feier bildete ein sehr abwechslungsreicher, bunter Festzug, in dem alte und neue Evwerbszweige der Stadt: Landwirtschaft, Bergbau, Schuhmacherei, Eisengießerei, Papier- blnmensabrikation, Klempnerei, Gorlnäherei und Klöppelei, wie die Herstellung «von Glasbehängen «vertreten waren. » voigtsberg bei Oelsnitz, 28. Juli. Flüchtig ist seit Frei- tag der hier aufhältlich gewesene, 27 Jahre alte, zu Theuma geboren« Markthelfer Max Oskar Schmidt, nachdem er sich einer Unterschlagung von 1500 Mark schuldig gemacht hatte. Die Staatsanwaltschaft Plauen gibt bekannt, daß der, durch dessen Tätigkeit die Festnahme Schmidts und die Wiedererlangung de» unterschlagenen Geldes herbeigeführt wird, von der geschädigten Firma 10 Prozent der wiedererlangten Summe erhält. * Ostrau i. E., 25. Juli. Schwer heimgesucht wird die verw. Arbeiterin Schneider auf dem Gute Mutig in ihrer nicht«; sie war eine Stille geworden, wie es im Dorfe hieß. Sie klagte nicht, aber sie hatte eine stumme, ablrhnriü>e Scheu vor ihrem Mann und einen Zug um den Mund, als «ob sie weinen möchte. Gerade das zurückhaltende Wesen seiner jungen Frau trieb den Gotthold Spangler immer öfter ins Wfrtphaus. Nach Jahresfrist wurde den jungen Untermüllers ein Junge geboren. Es war ein prächtiges, starkes Kind, echt Untermüllers Schlag, wie der Großvater stolz erzählte. Es schien auch, als ob mit der Geburt des Kinde« sich nochmals alles zum Besten «wenden wollte. Di« jung« Mutter bekam langsam wieder etwas von ihrem ge sunden Frohsinn zurück. Dadurch fesselte «sie ihren Mann mehr ans Haus, und es gehörte schon beinahe der Vergessenheit an, daß Spangler Abend für Abend mit unsicheren Schritten, dunkle Selbstgespräche vor sich hinmurmelnd, aus der Kneipe gekommen war. Einige Monate waren ins Land gegangen. Die jung« Unter müllerin war mit ihrem kleinen Buben zum Besuch einer Ver wandten im nächsten Dorfe gewesen. Den Rückweg nahm sie über die bewaldeten Höhen. Sie war müde und lagerte sich auf dem Waldboden, das Kind spielte ii» dem weichen Waldmoos. Plötz lich raschelte es in dei» Nußsträuchern hinter ihnen — in der nächsten Minute «stand der Franz vom Obermüller «vor der er schrockenen jungen Frau. Jeder Blutstropfen war aus seinem Gesicht gewichen, seine Züge waren vor Wut und Schmerz bis zur Unkenntlichkeit verzerrt. Breitspurig, die Hände in die Hosen taschen versenkt, blieb er vor der wortlosen jungen Frau stehen. Sie sah mit einem erbarmungsvollen Blick zu ihm auf. Da» Kind krähte fröhlich und streckte ihm die dicken Aermchen entgegen. Er stieß es unwillig beiseite, lachte schrill auf und «spie der jungen Untermüllerin vor die Füße und ging davon. Von dieser Stunde war'» mit ihrem Frohsinn wieder vorbei. Sie lachte nie mehr, wagte sich kaum aus dem Hause und sah die Menschen aus scheuen, angstvollen Augen an. Ihr Mann wußte sich keinen Rat; ein« Zeitlang hatte er Geduld und Mitleid mit ihr. Da «sich ihr Mesen aber nicht wieder zum Besseren änderte, verdroß ihn sein« ganz« Häuslichkeit. Er suchte wieder die Kneipe auf. Wer wenn er früher nur des Abends hingoganFen war, so saß «r jetzt die meiste Zeit am Tag«, dumpf und teilnahmslos vor sich hinstarrend, vor seinem Glase. (Schluß folgt.) über 80 Prozent ausschließlich für Leamtengehälter, Pensionen und dergleichen nicht persönliche Zwecke der Kron« Verwendung finden. » Zn« Unterstaatssekretär de» preußische» Staetswtnisterium, an Stelle des zum Oberpräsidenten der Provinz Schlesien er nannten Dr. v. Günther ist, wie Li« Kreuzztg. hört, der bis herige Regierungspräsident zu Merseburg, Geh. Oberregierung», rat v. E»senhart - Ro 1 h «, ernannt worden. » Ei» deutscher Volkstag in MH»«». In Kwodan bei Eger fand unter massenhafter Beteiligung »in deutsche, Volk», tag statt. Al» Redner traten den deutsch-radikalen Abgeorv. neten Wolf, Mühlwart und Professor Lösel auf, die sich gegen die jüngsten tschechischen Vorstöße wandten. E» wurde einmütig «ine Kundgebung angenommen, in der der Entschlossenheit Aus druck gegeben wird, mit allen Mitteln den deutschen Charak ter des Egerlandes aufrechtzuerhalten. An den Voll», tag schloß sich ein von der dortigen Ortsgruppe des Deutschen Schulvereins veranstaltete» Volksfest. * Die Srneralratswahlen in Frankreich. Bis Montag fi üh wann folg«nde Resultate der Wahl«» von Generalrätei» bekamn: Gewählt wurden 173 Konservative und Liberale, 150 Progreffisten, 811 Republikaner der Linken, Radikale, Sozialaemvkraltsch- Radikale und sozialistische R-puolikaner, 18 geeinigte Sozialisten«. 112 Stichwahlen sind erforderlich. Bisher verlieren die Konser- vativln 10, d e Progreffisten 23 Sitze, während die Radikalen 15 und die geeinigten Sozialisten 18 Sitze gewinnen. * Die Kretasragr. Der Präsident des kretischen Exekutiv komitees überreichte am Sonnabend abend den Konsuln der Schutzmächte eine D e n k «schr i f t der kretischen Regierung wegen des in der letzten Note der Mächte an die Pforte enthaltenen Ausdrucks Souveränitätsrechte der Türkei auf Kreta. Die Denk schrift weist unter Heranziehung sämtlicher in Betracht kommen den offizielle., Schriftstücke auf den Widerspruch hin, der zwischen diesen, Ausdruck und den bisher von den Mächten ge brauchten Wendungen besteht und deutet auch die peinlichen Em pfindungen an, die der neue Ausdruck beim kretischen Volk her-- vorgerufen hat. * Noch ein Austritt au» dem Priesterstand. Der Vatikan wahrt Li: Haltung und zeigt sich, wie das Berl. Tgbl. meldet, von dem Entschluß Murris, das geistliche Gewand abgulegen; be friedigt. Jetzt wird ein neuer Austritt aus dem Priesterstand be kannt, den man in vatikanischen Kreisen vielleicht auch mit Be friedigung aufnehmen wird. Die Blätter melden, Don Ri cci, der Vizepfarrer der römischen Kirche in Vencenso habe plötzlich sein Amt niedergclegt, um Protestant zu werden. Der Pfar rer, der «seit geraumer Zeit im Gerüche des Modernismus stand, sollte nach der Provinz versetzt werden, kam aber der Strafmatz regel zuvor. * Ein DesensivbLildnis sämtlicher amerikanischer Saaten? Ncuyorker Bläuer melden aus Buenos Aires: Der p» ameri kanische Kongreß beschloß die E nsetzung einer Kommission zur Vorbereitung eines Defenstvbündnisses sämtlicher amerikanischer Staaten. Der von den Delegierten Brassiltena. vorgelegte Entwurf überträgt d e Leitung des Bündnisses den vier Staaten: Nordamerikanische Republik, Mexiko, Brasilien und Ar gentinien, die damit als gleichberechtigte amerikanische Großmächte anerkannt werden sollen. Politische Tagesschau. A«e, 26. Juli. — Rücktritt de» Staatssekretär» von Tirpitz. Am Rücktritt dcS Staatssekretärs im Reichsmarineamt, Exzellenz von Tirpitz, ist j.'tzt, wie die Deutschen Nachrichten aus angeblich eingeweihten Kreisen hören, nicht mehr zu zweifeln. Herr von Tirpitz hat den Kaiser bereits vor längerer Zeit um Enthebung vom Amte gebeten, doch veistand es der Monarch, der den Admiral seines ungeschmälerten Wohlwollens versicherte, Herrn von Tirpitz aus der Hohenzollern bei der Kieler Woche zu bewegen, einstweilen von dem eibetenen Abschied Abstand zu nehmen. Der Staatssekretär bat damals, sein Gesuch in der Schwebe behalten zu dürfen und wird nunmehr auf seiner Enthebung vom Amte beharren. D r Wechsel im Reichsmarineamt wird sich sofort nach der Rück kehr des Kaisers von der Nordlandreise vollziehen. * Eine interessante Streichung. In einer Schilderung, die die N Ges Korr. von dein Besitz des Reichskanzlers v. Bethmann Hollneg, Hohenfinow, entwarf, fand sich auch der Satz: Die S ü ß k i r s ch e n a ll e n an der von Niederfinow nach Hohin- sinoiv führenden Chaussee ist jetzt, zur Zeit der Reife geradezu eine Sehe nswürdigkeit, und die e r h e b l i ch en P a ch t e n, di« der Reichskanzler aus seinen Odstalleen zieht, könnten die vielen Guts- besitze, die dei» Obstbau als unergiebig über die Achsel ansehen, davon überzeugen, wie lohnend er sein kann, wenn die An pflanzungen mit Sachkenntnis gepflegt werden. — Die Berl. Volk- zeit-nig macht darauf aufmerksam, daß die Deutsche Tageszeitung diese Schilderung zwar abgedruckt, die Worte von: und die erheb lichen Pacht abgestrichen hat. Diese Weglassung ist, wie die Berl. Volkszeitung dazu bemerkt, zweifellos erfolgt, weil dem agrarischen Blatte der Hinweis auf den Nutzen einer ernst be trieben« n Obstkultur peinlich war Deutschland muß, um seinen Obstbedarf zu decken, jährlich 40—50 Millionen Mark an das Ausland zahlen, und da» einzig und allein, weil von den an Liebesgaben gewöhnten Agrariern die Obstkultur nicht syste- marisch betrieben, sondern systematisch vernachlässigt wird. * Zur Reichstagsvizepräfidentensrage nimmt die Dtsch. Tagekztg. in einer kurzen Notiz Stellung. Sie weist darauf hin, daß liberale Blätter die nationalliberale Partei davor warnen, die V z präsidentenschaft anzutreten und schreibt: Diese Warnung ist gewiß gut gemeint, macht aber einen recht kindlichen Eindruck. Jedenfalls wird nach der übl chen Gepflogenheit der Posten des 2. Vizepräsidenten der drittstärksten Partei angeboten werden. Ob sie davon Ge.ranch macht, muß ihrer Entscheidung vorbehalten bleiben. Verzichtet sie darauf, dann geht die Sache auch so. Es liegt für die Mehrheitsparteien des Reichstages nicht der mindeste Anlaß vor, den Her en Liberal.n irgendein gutes Wort zu geben. Auch die Neigung dazu dürfte nicht vorhanden sein. — Die Natio nalliberalen hoffen auch gar nicht auf gute Wo»te. * Di« preußisch« Zivilliste. Gegenüber den andauernden Agitationen der Sozialdemokratie mit der Erhöhung der preußi schen Zivilliste bereitet, wie die Kieler N. Nachr. melden, die preußtsche Regierung eine ausführliche Beweisführung darüber vor, daß die Kosten des Privathaushaltes des Kaiser paares nur gering gestiegen sind, und daß von den vom Land tag bewilligten 3»<j Millionen Mark für Erhöhung der Zivilliste Familie. Nachdem vor etwa zwei Jahren der Vater am Bahn bergs tödlich verunglückt war, starben am Freitag drei Kinder im Alter von 4 bi» 8 Jahren anvrechruh». Di« Muttcv »nd fünf Kinder waren an dieser Krankheit in de» letz ten Tage« erkrankt, befanden «sich aber am Donnerstag wilder auf dem Wege der Besserung, bis in der Nacht zum Sonntag drei Kinder Krampfe bekamen »nd früh starben. Jedenfalls rührt di« Krankheit von dem Genuß rohen Obstes oder eine» ähnlichen Genußmttteh» her, Pilze können nicht di« Schuld an dem traurigen Ausgange tragen, wie vielfach ver breitet wird. Die anderen Erkrankten befinden sich aus dem Wege der Besserung. — Oberlungwitz, 28. Juli. Automobilunfall. Einer Meldung der Neuesten Nachrichten au,» Oberlungwitz zufolge, fuhr dort ein Automobil de» Elektrizitätswerk«!» zu Schwarzenberg beim Ausweichen gegen eine Mauer, di« es zum Teil umriß, worauf der Wagen st L r Lke. Eiin Insasse wurde leicht verletzt. « Seifhennersdorf, 25. Juli: Ein Mädchen anToll- m»t erkrankt. Das l 6 Jahr» alte HauSmädch.n Elsbeth Stolle war vor ungefähr Jahresfrist in Großschweidnitz, wo sie kn Dünsten stand, von einer tollwütigen Katze gebiff.n worden. Die Schutzimpfung im Pasteurschen Jnllitut in Berlin, wohin sich das Mädchen sofort begeben hatte, schienen alle Gefahr beseitigt zu haben; sie kehrte ins Elternhaus zurück. Durch einen aber maligen Schreck vor einer Katze verlor sie vor etwa S>Wochen die Sprache. Auch dieses Leiden war »vicder behoben, dafür aber ist nun die schreckliche Tollwut Krankheit bei dem Mäd chen,. das sofort isoliert im hiesigen Krankenhause untergebracht wurde, ausgebrochen. * S«ch»»doef, 25. Juli. KvisirS in der Strumpf war e n b r a n ch e. Die infolge des amerikanischen Zolltarifs verursachte Krisis in der Strumpswarenbranche in verschiedenen Otten des Erzgebirges schcint sich immer weiter ausdetznen zu wollen. Seil zirka 3 Monaten arbeiten nun eine Anzahl Fabriken bloß 4 und 5 Tage per Woche. Einige haben auch schon Arbeiter entlassen müssen. Die Krisis scheint sich auch auf die Wirkrrorte des niederen Erzgebirges auszubreiten. — Chemnitz, 25. Juli. Einschweres Au toinobi 1, unglück durch Pneumatikd efekt ereignete sich am Sonnabend abend auf Ler Chaussee nach Zwickau kurz vor Berns dorf bei Lichtenstein. Ein Augenzeuge berichtet darüber, der All gemeinen Zeitung: Gegen 7 Uhr kam das Automobil V 010 von der LunMitzer Höhe herab und wollte die steile Höhe von Berns dorf überwinden. Das defekte Rad konnte an der. Kurve dem Außendvuck nicht wehr standhalten und zersplitterte. Der Wagen f ch l u g u m und die Insassen wurden herausgeschleudert. Wäh rend die Passagiere mit verhältnismäßig leichten Verletzungen davon kamen, wurde der verheiratete Chauffeur Heißmann aus Reiche Mach, Vater von vier Unerzogenen Kindern, mit einge drücktem Brustkorb tot unter den Trümmern hervorgezogen. * Döbeln, 25. Juli. Pilzvergiftung. Die Familie Schneider m Beutig erkrankte durch Pilzvergiftung. Drei Kinder im Aller von 4, 6 und 8 Jahren verstärken vorige Nacht, Mutter und ältere Tochter befinden sich außer Lebensgefahr. Der Fall »st um so bedauerlicher, als die Familie im vorigen Jahre durch Unglücksfall ihres Ernährers beraubt wurde. * Alte»grabo«, 25. Juli. Truppenbesichtigung. Heute morgen um 4 Uhr verließ die sächsische Reiterei und die Artillerie das Lager und zog nach dem Exerzierplätze, wo die Be sichtigung der Kavallcriedivision durch den Gencralinspekteur Gene ral der Kavallerie von Kleist in Gegenwart des Königs von Sachsen stattsand. Der König erschien um 5 Uhr mit der Gene ralität auf dem Platze. Es fand eine größere Gefechtsübung statt, an die sich eine Kritik anschloß, die der Generalinspekteur von Kleist abhielt. Der König richtete ebenfalls einige Worte der Anerkennung an die Offiziere. Hierauf nahm der König einen Parademarsch entgegen. Sodann verabschiedete sich der König und fuhr im Automobil nach Burg, um von dort die Rückreise nach Tirol anzutreten. * Weigmannsdorf bei Freiberg, 25. Juli. Opfer des Typhus. Der hier vor kurzem ausgebrochene Typhus hat lei der zwei Opfer gefordert: Frau Kistenfabrikant Hertel und der Schulknabe Ewald Martin sind ihm im Stadtkrankenhaus Frsiberg erlegen. Die anderen dort internierten Krankten, zwei Ehefrauen von hier, befinden sich erfreulicherweise auf dem Wege der Besserung. — Oschatz, 25. Juli. Radlerunfall. Gestern nachm. " fuhr ein junger Bursche vom Collin herunter und gestattete einem 14jährigen Schüler Künzel aus Riesa, sich auf das Hinterrad zu stellen. Künzel sprang aus Angst vor einem entgegenkommenden Automobil vom Rade herunter und stürzte so unglücklich, daß er außer einer Rippenverletzung eine Gehirnerschütterung erlitt. — Leipzig, 25. Juli. Verschiedenes. Bei der Wetttn- brücke in Leipzig-Möckern sprang vergangene Nacht ein unbekann ter Mann in selbstmörderischer Absicht in die Elster. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. — Der 20-jährige Handlungs gehilfe Julius Otto Schräpler wurde gestern Nachmittag in der Bergstraße in Leipzig-Reudnitz von einem Straßenbahnwagen um, gerissen. Der Verunglückte, der hierbei einen Schädelbruch und einen Armbruch erlitten hatte, ist heute im Krankenhaus« seinen Verletzungen erlegen. — Eine 58 Jahre alte Arbeitersrau wurde gestern in der Martinstraße zu Anger-Trottendorf plötz lich von einem Unwohlsein befallen und starb darauf in einem Hausflur, «wohin man sie gebracht hatte. —Wegen Schän dung von Gräbern de» Lindenauer Friedhofes wurde ein vorbestrafter 36-jähriger Gärtner aus Blankenhain bei «Sanger hausen festgenommen. Er hatte Rosen und Zweige von Zierbäu- men in erheblichen Mengen gestohlen. — Zittau, 25. Juli. Die säsischen Feuerbeftat- tungsoereine hielten gestern hier ein« Sitzung ab, an der Vertreter au» Dresden, Leipzig, Plauen, Zw-ickau, Meißen, Dö beln, Werdau und Zittau teilnahmen. Der Vorsitzende des Zit tauer Feuerbestattungsvereins, Dr. Schönborn, leitete di« Versammlung und wies auf die Notwendigkeit eines festen Zu- «sammenschlusse» der sächsischen Feuerbestattungsvereine hin. E» Erden darauf sofort di« Satzungen für einen zu gründenden Verband vorberaten. Am 25. September soll in Leipzig die kon stituierende Versammlung des Verbandes stattfinden.
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