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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 25.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100725
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-25
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Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Nr. 169. »«er Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Montag, den 25. Juli 1910. Vs« Glicht vtt» LtMS. * Gedenktage am 25. Juli: 1822 E. Th. «. Haffmann, Schriftsteller, -f Berlin. 1837 G. Kopp, Fürstbischof non «re- lau, Kardinal, * Duderstadt. 1837 Alberto Santos-Dumont, Luftschiffen, » Sao Paulo, Brasilien . 1848 Sieg Radetzky» bei Custozza über di« Piemontesen. 1850 Sieg der Dünen über di« Schleswig-Holsteiner bei Idstedt. 1906 Herm. Frhr. v. d. Goltz, - Vizepräsident de» evang. Oberkirchenrate», s Berlin. wenerd«N»t vom rr. Iu«. — 7 Udr morgen». Stiono-Name Barometer. Stand Temperatur nach Lelsius Wuchtig- keitsgehail Max. Min. wind, richtung lvetterhLnschen König rmxrt- Srttcke Aue 729 -s 20 79 -i-ss° c -t-r«o c vv Au«. den 25 Juli Ntt-drv<r uRstzkür Lsraldvttst«». di« durq ci» Korrespoademz-etch«» k«r. »ti< gemaifi« stad, — Ist auch 1« Lußzug - »ur mU g«nuu?r QugUenauqob» * Auer Parkfeft 1919. Immer näher kommen die Tage, di« uns das Auer Parkfest bringen, das Heimatsfest unserer Stadt, das in diesem Jahre auf den 14. und 15. August fsstgelegt wor den ist. Schon sind die Plakate zum Aushang gelangt, die verkünden, was da alles zu erwarten sein wird. Eine ganze Anzahl neuer Veranstaltungen gesellen sich demnach den alten, bewährten der frühere» Jahre hinzu und diese Erweiterung des Festprogramms wird sicherlich dazu beitragen, dem Feste neue An hänger und Freunde zuzuführen. Mele fleißige Hände regen sich bereits seit langem, alles so vorzübereiten, wie die Besucher des Festes es finden sollen. Es ist keine Kleinigkeit, eine Veranstal tung von derartigen Dimensinonen in die Wege zu leiten, zu ar rangieren und zu organisieren, so daß alles, Lis ins kleinste De tail hinein, wie am Schnürchen klappt. Und viele, viele Mit arbeiterinnen und Mitarbeiter sind La erforderlich, die sich gern in den Dienst der Heimat stellen, indem sie Mitwirken am heimat lichen Feste. Leider fehlt es noch an solchen Kräften, weshalb wir hiermit die Bitte an di« Töchter und Söhne unserer Stadt richten, für die Mei Tage des Parkfestes sich diesem zur Ver fügung stellen zu wollen. Es geschieht ja zu guten Zwecken, denn die Einnahmen, die erzielt werden, dienen größtenteils ja, fast ausschließlich, der Verschönerung unserer städtischen Anlagen. Also auf, Ihr Damen und Herren, die Ihr Lust habt, beim Park feste mitzuwirken. Jedes Vorstandsmitglied des Verschönerungs vereins nimmt Meldungen hierzu entgegen, wie auch das Auer Tageblatt gern bereit ist, solche Meldungen anzunehmen und an die zuständige Stelle wciterzugeben. n. Operetten-Eastsp'el« im Tarolatheater. Dem Theater publikum unserer Stadt stellte es ein Zeugnis anerkennenswerten Kunstverständnisses aus, daß gestern Abend der Saal des Tarola- thraters außerordentlich gut besucht war. Das war der Fall, ob wohl das Dresdner Nesidenz-Ensemble unter Direktion de-i Herrn Felix Schleichardt geistern seine Eastspielscrie erst eröffnete. Die erste Vorstellung also, und trotzdem ein volles Haus'. Für das Ensemble muß das in jeder Beziehung schmeichelhaft sein, denn es geht aus diesem starken Besuche hervor, daß das Publi- > kum das Schleichardt-Ensemble noch in bestem Angedenken von feinen früheren hiesigen Gastspielen her hat, und daß man sich ferner der künstlerischen Leistungsfähigkeit dieses Ensembles noch gern erinnert. In der Tat: Den vielen Ensembles, die im Laufe der letzten Jahre mit Operetten in Aue gastierten, steht die "Gesellschaft des Herrn Schleichardt an der Spitze. Eine Pro vinz - Theater-Gesellschaft, die über s o gute Gesangskräfte ver fügt, soll man erst einmpl suchen! Das alles weiß unser theater liebendes Publikum, und so durste es denn kein Wunder nehmen, daß das Carolatheater gestern so gut besucht war. Man wollte dem Ensemble, in dem sich noch mancher bekannte vortreffliche Künstler von den früheren Auer Gastspielen her befindet, einen warmen Empfang bereiten, ihm zeigen, wie man in Aue gute Vorstellungen zu schätzen weiß. Und die Sänger ihrerseits setzten alles daran, um zu bekunden, wie vertraut sie mit den Musen sind. Die Vorstellung verlief — immer rein Auer Verhältnisse im Auge — glänzend. Man gab Leo Fall's fidelenBauer. Die Operette ist hier nicht mehr unbekannt, wir haben sie gelegentlich ihrer Erstaufführung in Aue an dieser Stelle ausführlich bespro chen, sodaß wir heute nicht näher auf sie einzugehen brauchen. Aber das soll festgestellt werden: Dem seelischen Empfinden nahe gebracht hat sie uns erst der gestrige Abend. Wstr das ein ZipfelLauer, den Carl E"ckardt auf die Bühne stellte! Au» rechtem Bauernholz geschnitzt: schlicht, treu, ehrlich, bieder! Und gesanglich auf der Höhe, gleich wie der Stefan, den Rodis Shalgo — von seinem früheren hiesigen Auftreten her noch in bestem An denken stehend! — verkörperte. Diesen Tenor zu hören, ist eine un getrübte Freude, so rein ist die Stimme, ausgeglichen, durchdrin gend und doch schmelzend. Auch Dir. Schleichard stellte seinen Wann als Lindobererhos und Lene Amend (Anamirl) gab sich al» fchche, gesanglich sehr gut begabte Soubrette. Weiter auf die Vor stellung einzugehen müssen wir uns leider versagen, wir können nur anerkennend wiederholen: Sie war vorzüglich. Und am Pub likum wird es nun liegen, jede einzelne Vorstellung so lebhaft zu frequentieren, daß das Ensemble nicht nur künstlerische sondern auch pekuniär auf seine Kosten kommt. Darin allein liegt die Gewähr, daß es un» lange erhalten bleibt und das wollen wir im Interesse der Kunst und unserer Stadt nur hoffen und wünschen. * Vie Musik spi«lt« gestern ein« groß« Rolle in unserem Strahenleben. Alle Stunden mindestens zweimal wurden in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden die Menschlein an die Fenst.r gelockt, weil von ferne her, imnier näher und näher kom mend, Mustkklänge erschallten. Und wer ginge wohl nicht ans Fenster, wenn er Musik hört? Kündet sie doch an, daß es etwas zu sehen giebt, da», wenn auch nicht gerade welterschütteid, so doch immerhin recht amüsant ist. Um die Musik schaarten sich Vereine, teils auswärtige, die ihren Einzug in Aue kielten, um so rine Art Großstadtluft zu genießen, teil» hiesige Vereine, die «inen Ausflug unternahmen, um an die frische Luft zu kommen. Womit nicht etwa gesagt sein soll, daß die Luft in unserer Stadt etwa nicht gut sei. Aber wenn man Tag und Tag immer zwischen Häusern wandert oder dem Tageswerke nachgeht, dann sehnt man sich so recht danach, Sonntag» etnmi l hinauszuziehen in den grünen Wald, über Wiesen und Felder hinweg, über Berg und Tal. Und da» geschieht um so angenehmer und unterhaltender, wenn Musik dabei ist. Sri e» auch nur ein Z ehkästel — eS braucht nicht gleich eine volle Kapelle zu sein. Musik bleibt seben Musik, und wenn sie einmal schweigt, dann ersetzt froher Marschgesang die Instru mente. Wie gesagt: An Musik fehlt« e» gestern nicht, namentlich die unsere Stadt besuchenden Verein« und Gesellschaften waren enorm an Zahl. Auch sonst wurden viele Spaziergänge unter nommen, denn man höre und staune: üst regnet« gestern einmal nicht den ganzen Tag über. Nur kleine Huschen gab'«, und die konnten die gute Laune nicht verderben. Alle« in allem: ein Sonn tag, der sich machte, und dem viel« Nachfolger gleicher Art zu wünschen sind. * «ne» Vertretung zu» Stenograph« «Lundestag GabAm ter»««. Der Deutsche Etenographenbund Gabek»b«rge, hält vom 23. bi» 27. Juli 1919 in Stuttgart unter dem Protektorat de« König» von Württemberg den IX. Etenographentag ab. Mit dieser Tagung ist «in Wettschretben verbunden, an dem 2909 Kunstgenossen ihr« Kräfte messen werden. Den Auer Etenogra- phenverein, der zugleich Vorort de» verbände» der Wefterzgebir- gischen Etenographenvereine ist, wird Lehrer Freund ver treten. * Städtischer Schlacht« und viehhos Au«. Auftrieb am 25. Juli 1910-. 58 Rinder, 22 Kälber, 30 Schafe, 232 Schweine. Preituotierungen: I. II. III. IV. V. Vchsen .... 80 77 72 — — Süllen .... — 70 — — Aalten und tlüh» 80 78 7b 70 60 «Liber .... 60 b8 b5 — — Schafe . . 4ö 43 40 — — Schwein» . . . 70 68 68 — — Geschäftsgang: mittel. * Leichenfund. Gestern nachmittag wurde am Flößgraben, in der Nähe der sogenannten Engelspforte, ein Entsetzen erregen der Fund gemacht. An einem Baum im Dickicht hing die Laiche eines Mannes, der dort Selbstmord begangen halte. Sie wurde durch städtische Arbeiter im Siechkorbe nach der Totenh >lle auf dem Friedhöfe gebracht. Die Persönlichkeit des Toten kenn le noch nicht festgestellt werden, weil die Leiche schon in Verwesung übergegangen war, was die Rekognoszierung selbstverständlich er schwert. Nach ärztlichem Gutachten dürfte die Leiche anscheinend acht Wochen gehangen haben, bis man sie gestern fand. Unter diesen Umständen läßt sich auch nicht sagen, ob der Tote ein Ein wohner unserer Stadt oder ein Fremder war. Da in den letzten Wochen hier aber niemand als vermißt gemeldet worden ist, wird man in der Annahme nicht fehl gehen, daß es sich um einen aus wärtigen — vielleicht in der Umgebung wohnhaft gewesenen Mann — handelt. Johanngeorgenstadt, 25. Juli. r Kabellegung. Gegenwärtig ist eine größer« Anzahl Ar beiter in unserer Stadt damit beschäftigt, Telegraphenkabel vvm Postamte aus nach dem Bahnhofe, über den Marktplatz, die Bahnhofstraße entlang usw. zu legen. I vettehr. Trotz des ungünstigen Wetters ist doch der Tou ristenverkehr hier ziemlich rege. Da bekanntlich von unserer Stadt aus die höchsten Berge unseres Erzgebirges bequem zu ersteigen sind, kommen viele der Touristen nach hier, über nachten hier und wandern dann entweder nach dem Fichtel berg oder Keilberg oder sie gehen nach dem Auersberg. Vater, Mutter, erzieht euer Kinv zur Einfachheit! Nur einfach! Das war der Wahlspruch eines Vaters, dem das Wohl seiner Kinder am Herzen lag. Und wahrlich, er hatte recht, gerade in der Gegenwart, wo der Luxus und die Genuß- und Vergnügungssucht sich steigern, muß in der Kindcrerztehung der Grundsatz: Nur einfach! sehr betont werden. Mit der Ein fachheit sind die Tugenden Anspruchslosigkeit, Genügsamkeit, Bescheidenheit, Geradheit, Biederkeit und Rechtschaffenheit nahe ver wandt. Die eine Tugend kann ohne die andere nicht gut bestehen und gedeihen. Die Wurzel der Einfachheit ist Genügsamkeit, und ihre Frucht ist Zufriedenheit Vater, Mutter! Gewiß werft ihr oft die Frage auf: Wie machen wir unser Kind zu einem glücklichen Menschen? Nun dadurch nicht, daß ihr ihm Vergnügen über Ver gnügen bietet, daß ihr seinen Körper mit Putz und Flitter behängt und seinen Magen durch Naschwerk verderbt. Erzieht vielmehr euer Kind zur Einfachheit, ihr erreicht alsdann einen dovpelten Zweck. Ihr be wirkt, daß es sich später in jeder Lebenslage leicht zurechtfindet denn es ist frei und unabhängig von hunderterlei entbehrlichen Dingen. Zweitens steigert ihr seine Genußfähigkeit,' es findet an kleinen Dingen Freude und Glück. Ein Mensch aber, der an viele Bedürfnisse gewöhnt ist, achtet auch größere Freuden nicht, klagt immer über Enttäuschungen und Bitternisse, fühlt sich immer gelangweilt und wird nie zufrieden. Kinder sind von Haus aus einfach und genügsam. Eine Kinderhand ist bald gefüllt und ein Kinderherz leicht erfreut. WaS sollt ihr nun tun, damit euer Kind so bleibt? Erfüllt nicht jeden seiner Wünsche in bezug auf N-rhruna, Kleidung, Spiel, Genuß und V.-rmögen Uebeischüttct e nickt mit Spielsachen, Büchern und Bilvern aller Act. Duldet cs nick», daß ihm jeder Besuch ein Geschenk mitbringt. Reicht ihm nur ausnahmsweise eine Leckerei. Gebt ihm keinen Zehnpfenniger für den Schokoladen-Automaten. Näscherei ist vom Uebel; sie verführt zu a deren Untugenden. Kleidet euer Kind einfach. Macht aus ihm keine Zierpuppe und kein Zieräffchen. Putz und Tand ver giften die Kindernatur. Nehmt eure Kinder nicht mit in Veran staltungen, die nur für Erwachsene berechnet sind, in» Theater, in Singspielhallen, in Konzerte, auf Ausstellungen, in Musik- kneipen und Biergärten. Laßt es nicht teimehmen an Kinder- gesellschaften und Kinderbällen, die oft an Aufwand denen der Erwachsenen wenig nachstehen. Kinder, denen man solche Dinge bietet, werden genuß-und vergnügungsüchtig, verlieren den Sinn für die einfacheren und stilleren Freuden des Lebens, verlieren die Frische und Kraft und die Äst zu rechter Arbeit, werden weichlich und schlapp, klassiert und unzufrieden. E» ist eine große Klugheit, wenn ihr euer Kind eher etwa» unter dem Stande, den ihr einnehmt, und unter den vermögens- Verhältnissen, in denen ihr euch Befindet, hattet, al» darüber hinaus. Eine gewisse Bedürfnislosigkeit ist im späteren Le ben, da» Los mag fallen, wie es wM, von großem Wert. Ein fache Sitten, einfache, Auftreten hat immer einen guten Klang. E» trägt sich da» dann auch über auf da» Geistige. Auch da» Denken, Fühlen, Sprechen und Tun ist dann einfach. Vater, Mut- 1er! Vei der Erziehung eure» Kt^e» zur Einfachheit nehmt euch p» Richtschnur dir Forderung: Lerne dir versagen und deine Be gierden überwinden! Je öfter ihr den sinnlichen Trieb eure» KiM de» besriedtgt, desto mehr steigert ihr sein« Begehrlichkeit, deftck weniger wird «»seine «Zierden mäßigen und zähmen, desto mchg wird ,» den Anwandlungen seiner Laune und Genußsucht folg« und desto schwächer wird seine Kraft zur Selbstbeherrschung. WÄG ihr da» Glück eure» Kinde», dann haltet e» knapp und einfach und leitet e» an, einen Trotz darin zu finden, freiwillig auf erlaubt» Genüsse zu verzichten! H. Schindler, Bürgerschuldirektor a. D. VehU- Litt tzjrircsVr Ei« Revolverheld. * Berli«, 25. Juli. Im Restaurant Bürgergarten in Jo hannistal entstand in der vergangenen Nacht zwischen einige« jungen Leuten eine Schlägerei, in deren Verlauf einer der Be teiligten mehrere Revolverschüsse aus seine Angreifer abgajb, die jedoch glücklicherweise fehl ginge n. De, Revolverschütze wurde darauf von den anderen Streitenden derartig geschlagen, daß er lebensgefährlich verletzt in» Krankenhaus geschafft werden mußte Die arktische Zeppelin-Expedition. * Trömsö, 25. Juli. Di« Leiter der arktischen Zeppelin« Expedition beabsichtigen, schon zwischen dem 19. bi» 29. Ang«st wieder in Tromsö «inzutrefsen. Di« beabsichtigte Reise « ach dem Eise und der Küste Grönland» ist aufgegebe« worden, um die Expedition und den Dampfer Mainz nicht un- nötige« Gesahren und Beschädigungen auszusetzen. Eine gefährlich« Ballonfahrt. * Dünkirchen, 25. Juli. Eine bewegte Ballonfahrt hatte gestern der dem Aeroklub de Franc gehörige Ballon Ville de j Dunkerque, der gegen 1 Uhr 31 Min. mittags sich dort erhob und I mit drei Herren besetzt war. Der Ballon wurde sofort nach dem Aufstieg von einem heftigen Südwestwind erfaßt und 300 Meter von der Küste entfernt insMeerge warfen. Al» di« Aeronauten die Gefahr, in der sie sich befanden, erkannten, zogen sie ihre Kleider aus und warfen sich ins Meer. Sie schwammen der Küste zu und wurden schließlich durch eine starke Welle ans Ufer geworfen, wo ihnen Hilfe zuteil wurde. Ein Schleppdampfer ist zur Bergung des Ballons «-gegangen, hat ihn aber bis zum abend nicht einbringen können. Eine neue amerikanisch« Hitzewelle. * Pari», 25. Juli. New Port Herald meldet au? Neuyork: Der östliche Teil der Vereinigten Staaten ist abermals von einer großen Hitzewelle heimgesucht worden. Das Thermometer zeigt« gestern 36,3 Grad Wärme. Die Verfolgung Dr .Erippens. * London, 25. Juli. Die hiesige Kriminalpolizei verfolgt eifrig die letzten Spuren des Dr. Crippen, der sich nach Canada begeben haben soll. Der Auswanderungskommissar in Havre er klärte, daß er nicht glaube, daß sich Dr. Crippen und seine Ge liebte auf dem Dampfer Sardinia eingeschifft habe. Daily Chro- ntcle berichtet heute, daß zur Verfolgung Crippens der Krtmi- nalinspektor Dew ausgesandt worden ist, der den Dampfer Sar- dinia mit dem Dampfer Montrose von der Canada Pacific Linie verfolgen soll. Der Dampfer ist von London «bereits abgegang<n und wird eher in Montreal eintreffen, wie der Dampfer Sar« dinia. . Eng ische Flottenrevue. * London, 25. Juli. Die Heimflotte, die Mittel, meerflotte und die Atlantische Flotte, die sich von Len Manüvern nach ihren Standplätzen begeben wollten, haben eine Order König Ceorgs erhalten, die Bucht von Torbay auf zusuchen. Der König Hal Lowes in der Nacht verlassen und wird heute morgen an Bord seiner Jacht Victoria and Albert Mer die 40V Schifiseinheiten, die an den Manöver» teilnrhmen, eine Revue abnehmen, i Di« Seerüstungen Deutschlands und England» * London, 25. Juli. Zu der Frage der deutsch n Flotten rüstungen schreibt di« Da ly News: Es ist absolut notwendig, wenn es zwischen England und Deutschland zu einem Akkord kommen soll, daß zwischen beiden Ländern Freundschaftbe« steht. Ueber di« spezielle Frage der Ob rherrschaft zur See muß Deutschland anerkennen, daß England sich in einer ganz eigen- artigen SUuatio« befindet und daß es für England «ine Lebens- frage ist, die Oberherrschaft zur See zu behaupten. E» ist nicht ««Niger gerecht von feiten Englands anzurrkennen, daß Deutsch land da« Recht besitzt, sein« Kriegsmarine derartig auszuvaue«, al, seine Handelsflotte sich entwickelt. Diplomatenzusammenkunft. »Petersburg, 25. Juli. De, Min.ster de« Neußer««, Iswolski, wird i« Monat September mit dem deutsche« Staatssekretär für auswärtige Angelegenheit«« von Kider« len-stviichter, zusammentrefien. Es gilt für möglich, daß zu gleicher Zeit eine Zusammenkunft de» Zaren mit Kaiser Wilhelm ftattsindet, wovon i« russische» Hoskreise» immer bestimmter ge sprochen wird, obgleich der Ort der Zusammenkunft «och nicht genannt ist. Furchtbar« Gewitterstürme. * Mailand, 25. Juli. Bon einem furchtbare« Gewitter sturm in Oberitalien wird berichtet: Das furchtbar« Gewitter hat zwischen Mailand und Tomo große Verheerungen augerichtet. Di« Eruteist vom Hagel vollständig vernichtet worden. Die Eise«, bahnliui« Mailand-Como Ist unterbrochen. Der Stur« riß ein» eine« halbe« Meter dick« Umfassung»«««« «in und viel« FabriH schlote nieder. Di« viele» großen Maschinen- und Textilfabrik«» in jener Gegend habe« durchcm» stark gelitten. Durch die Trüm mer der rinstürzenden Dächer und Mauer« wurde« in verschiede- »en Orten inagesamt SS Personen getötet. Die Zahl d« verwundete« zählt »ach Hunderten. Die Nachrichten stütz «ch sehr unvollkommen, da all« Telegvaphen. und Telephonlinie» unterbrochen sind. fisch'tzchlntz «er straanisn ttngrgange« ceicgr«»»,. mm Chemnitz, 25. Juli. Die gestern in Zwickau aufgestiege- nen Ballon» landeten sämtlich in der Chemnitzer Gegend. I» der zweiten Stunde waren sie alle über Einsiedel skAbar. Der Ballon Leipzig mußt« wegen Ballastverluste» kurz vor 2 Uh» -et Garnau landen. Ballon Zwickau landete um 4 Uhr Lei Kretzschwitz, Ballon Plauenum ^4 Uhr LeiRaudnitz, Bal lon D r e » de n bei Theresienstadt, Ballon Chemnitz um 3 Uhr 59 Minuten bet Strichowttz und der Fuchsballon um 3 Uhr 46 Minuten bei Unter-Berkowitz. Sämtliche Landungen gingen glatt von statten. Al» Sieger kommen die Ballon» Dresden und Chem nitz in Betracht
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