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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 20.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100720
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100720
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-20
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Nr. ISS. Surr Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Mittwoch, dm 20. Juli 1910. Der 1VV. ToveStag der Königin Luise. Die stille Luisen-Jnsel im Berliner Tiergarten war gestern früh nicht wiederzuerkennen. Rings im Umkreise waren die Bänke dicht besetzt, und viele Menschen standen an den Parkwegen und beobachteten die Scharen der Besucher, die gestern vormittag, am hundertjährigen Todestage der Königin Luise, zu ihrem Denkmal wanderten. Das aber stand inmitten lichter Blumen vor einem Hintergrund au» dunkelgrünen Palmen und war mit vielen Lunten Kränzen geschmückt. Kränze des Kaiser hauses lagen da inmitten von Blumenspenden der Kriegerver eine, unter ihnen einer der Mecklenburger Truppen mit den Farben Mecklenburg., des Geburtslandes der Königin. In der Nähe der Luisen-Jnsel aus der Tiergartenstratze versammelten sich die Krlegervereine, würdige Herren, weißbärtig und orden geschmückt, die mit ihren Fahnen langsam um das Denkmal zogen und große Kränze auf den Sockel niederlegten. — Auch dasTha r- lottenburger Mausoleum war gestern vormittag das Ziel vieler Verehrer der Königin Luise. Der stimmungsvolle weiße Raum war mit Blumen und Blatipfir izrn prächtig ge schmückt und viele sirönze waren an dem Rauchten Srrrophag niedergelegt u^-.dcn. Tie städtischen Behörden Lharlottenburgs die Ccmcinve de: Luisenlirche, da^s Luissnsmt in Berlin und viele ondere haken vnrchtvolle Kränze gesprnoer. Eine eigen artige Königin-Lmso-Gedächtnisfeier fand gestern vormittag in d.rPotsdon-rrtdarnisonkirche statt, wo alle Jahre am Todestage der Königin Luise von Preußen seit dem Jahre 1810 sechs Mädchen, die dem dienenden Stande angehüren müssen, bei ihrer Heirat mit dem Betrage von 45V Mark beschenkt werden. Als besondere Gedächtnisfeier hat man in diesem Jahre 12 Braut paare mit der Luisenspende bedacht. Die Hochzeitsfeierlichkeit war, wie immer, auf v Uhr vormittags, die Todesstunde der Königin Luise, anberaumt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz gefüllt. Neben den Plätzen für die Brautpaare waren Stühle für die drei Silberbrautpaare reserviert, die vor 25 Jah ren mit der Spende bedacht worden waren. Vom Hof nahm Prin zessin Viktoria Margarete, die Tochter des Prinzen Fried rich Leopold, an der Feier teil. Denkmalsenthüllung in Hannover. Zum IVVjährigen Todestage der Königin Luise fand am Dienstagmittag in Hannover bei schönem Metter die Enthüllung des vom Kaiserder Stadt Hannover geschenkten Prinzesstnnen- Denkmals statt. Als Vertreter des Kaisers wohnte der Kron- prinz der Feier bei. Nachdem unter den Klängen der Musik auf das Zeichen Le-, Kronprinzen die Hülle des Denkmals ge fallen war, gab Stadtdirektor Tramm dem Danke der Stadt für das Geschenk des Kaisers Ausdruck und schloß mit einem begeistert ausgenommenen Kaisechoch. > Aus de« Königreich Sachse«. Ausstattung von Brreinssahnrn für Militär- und ander« Verein«. Da» sächsisch« Ministerium de» Innern hatte in einer vor einiger Zeit erlassenen Verordnung darauf hingewiesen, daß die Führung de» mit dem Purpurmantel geschmückten königlichen Wappens nicht zuzubilligen sei, da der Wappenmantcl ein fürst liches Hoheitszeichen sei, das nur dem Landesherrn selbst und den Mitgliedern des königlichen Hause» für ihren persönlichen Gebrauch zur Verwendung zustehe und daß, wenn dieser Wappenmantel von anderer Seite beim Gebrauche des königlichen Wappens angebracht werde, streng genommen, ein Mißbrauch vorliegt. Weiter wurde in dieser Verordnung vom Ministerium des Innern empfohlen, die Abbildungen des Reichsadlers und der kaiserlichen Krone in den Vereinsfahnen der sächsischen Militär- und an derer Vereine nicht zu führen, da diese Insignien t en reichsländischen Kriegervereinen Vorbehalten bleiben müßten. Im Anschluß an diese Verordnung bemerkt das Ministe ium in einer neuerlichen Verfügung, es halte zwar daran fest, daß künftighin den Militär- und anderen Vereinen der Purpurmantel bei der Führung de» Landeswappens nicht mehr zuzubilligen sei, auf die Vorstellung des Präsidiums des Sächsischen M.ilitärvereinsbundeS wolle es jedoch ausnahmsweise die Belastung des Purpurmantel» in den Vereinsfahnen auf besonderes Ansuchen dann dem König befürwortend in Vorschlag bringen, wenn Vereine im Ver trauen auf die bisherige Gepflogenheit Fahnen mit dieser Aus stattung bereits in Bestellung gegeben hätten und gegen eine Rück gängigmachung des Auftrag» gewichtige Bedenken sprächen. Weiter bemerkt das Ministerium in dieser neuerlichen Verfügung: Soweit in der ersterwähnten Verordnung die Führung von Abbildungen des Reichsadlers und der kaiserlichen Krone in sächsischen Vereins fahnen als nicht empfehlenswert bezeichnet worden sei, sei die», wie auch aus dem Wortlaute hervorgehe, lediglich im Sinne einer Verständigung gemeint. Falls von den Vereinen trotzdem im ein zelnen Falle die Bitte um Genehmigung zur Führung des Reichs adlers mit der kaiserlichen Krone ausgesprochen werden sollte, wolle da» Ministerium solche Gesuche auch künftighin zur Einholung der kaiserlichen Genehmigung der zuständigen Stelle oorlegen lassen. Aue, 20. Juli. * Zu der bereits erledigten Kaiserbriefgeschicht« erhält dcr New Aork Herold von einem Leser, der sich Als ein Wissender bezeichnet, eine Mitteilung, wonach vor einigen Jahren im Aus wärtigen Amt wirklich eine Intrige angezettcll worden sei, um eine Kohlenstation in Südamerika zu erwerben. Es sei gelungen, die Idee vor dem Kaiser zu bringen, dieser habe jedoch geantwortet: ich will nichts daoon wtssen, ich will keine Hand breit Land von Amerika haben. Solange ich lebe, soll es so bleiben, nie werde ich eine Kohlenstatton in Amerika erwerben. — Die Mit teilung erfolgte, um zu zeigen, welche aufrichtigen und freundschaft lichen Gefühle d-n Kaiser für die Vereinigten Staaten beseelen. * Ein« Trndenznachricht des Matin. Der Matin behauptet in seiner Dienstagnummer, Deutschland führe große Ballen gebrauchten Verbandsstoff in Frankreich ein, der von einigen Fab riken zur Herstellung von Kleiderstoffen für die französische männ liche Bevölkerung benutzt würde. Die Stoffe enthielten ge- trug ein graues Leinenkleid und hatte einen blauen Schleier um den Hut geschlungen. Und nun kam sie direkt auf ihn zu. Die ländliche Schöne hatte das Aehrenband um seinen linken Arm fest gedreht, und er sagte freundlich: Ja, darauf war ich nicht gefaßt, hier gebunden zu werden —> und da ich kein Geld bei mir habe werden Sie mich wohl hier behalten müssen, ich kann mich nicht lösen. Therese war schon dicht heraugekommen, sie mußte die Worte Hartwigs gehört HWen. Er griff zum Hut und sie reichte ihm die Hand; und ihm schien, daß diese Hand, die Dobernau so sicher regierte, in der seinen zitterte. Die Binderin war etwas zurück- getreten, sie wußte wohl, daß ihr die Lösung sicher war. Ob sie feinen Brief wohl schon erhalten und gelesen hatte? Und nun diese Verlegenheit — daß auch Lilli schon solchen Vorsprung hatte, sie hätte ihm doch aushelfen können. Er fand sich dennoch schnell in die Lage: Mein gnädiges Fräulein — der auf Ihrem Felde ertappt« Fremde ist festgebunden — und nicht imstande, sich zu lösen —- was soll da nun mit ihm geschehen? — So muß er bleiben I — Das sollt« ein« scherzende Antwort sein, aber in die sem Augenblick stand ep so deutlich vor ihr, was sie vor ein paar Stunden gelesen halt«, daß ein« tiefe Röte in ihre bleichen Züge stieg. Und Hartwig hörte nur das eine Mort: Bleiben! Er wiederholte es und richtete seine Augen gespannt auf Theresens Gesicht. Bleiben — Therese — nein — hier isst doch meines Bleibens nicht — ich schrieb Ihnen, daß ich wieder fort «will. Da hob sie ihre Augen zu ihm, diese großen ernsten Lugen, an die die Erinnerung ihn begleitet hatte in den dunklen Ett>teil, und al» er weiter fragte: Misten Sie, Fräulein von Bunsack, was St« damit sagen? Sie lächelte l«ife, dann sagte sie: Hart wig Lüdinghau», Sie find ein großes Kind —, wem die arme Therese Bunsack gut war, dem hält sie ihre Treu« auch als Gut?- Herrin von Dobernau — und — Und? Gr fragte es atemlos. — Und sie bittet Eie, zu bleiben und nicht nach Süd-West zu gehen. — Er beugte sich und küßte ihre Hand, die st« ihm wieder gereicht hatte. Also wirklich fästgebunden? sagte er. — Und ich löse Sie nicht, Hartwig. — Was soll nun aber geschehen? - - Du löst mich nicht — die Dobernauer Mädchen haben mich gebunden, — Wir geben ihnen «in groß» Fest. Hartwig — wenn wir «User« Hoch^it fei«» - , : Axel fuhr heut zu einem Lokaltermin in die Nachbarstadt, dawürde sie Vetter Hartwig zu einem weiten Spaziergang aufmuntern — nach dem Dobernauer Waldschlag! Denn sie wußte, daß Therese da in der Nähe sein würde, zu Fuß oder zu Pferde oder auf der Spinne, die sie selbst fuhr. Also, wir machen einen weiten Spa ziergang, Vetter Hartwig, sagte sic heiter, ich muß zur Bienen- kathe, unser Honig ist noch nicht zum Ausschleudern, da will ich mir Honig Lei Dorte bestellen. Zur Bienendorte ging's den Wig dicht an der Dobernauer Grenze entlang. Den wanderten sie nun, Lilli im weißen Kleid, Hartwig im leichten Zivilanzug, und Han» und Grete, die acht jährigen Zwilling«, bildeten je nachdem Lorhut oder Nachtrab. Erst ging» an Viehstoppeln vorüber, dann einen Fußsteig über di« Miesen, nun kam Heideland, dann Wald, und jenseits des Waldes breitete sich das goldig glänzende Roggenfeld aus, besten einer Teil schon unter der Sense gefallen war und aufgebunden in Garben und Hocken stand. Viele fleißige Hände regten sich da im Sonnenschein, und Hartwig sagte: Ach, wi« schön — so etwa» sah mein Auge Jechre lang nicht. — Deutsche Roggenernte! Sie gingen jetzt auf dem ziemlich breiten Fußweg neben dem Felde. Da — Lilli sah es genau — lüsten sich mit einem Male die beiden Vorbinderinnen aus dem Kreise der arbeitenden Frauen und kamen fröhlich lächelnd quer über das schon abgeerntete Feld auf die Wanderer zu. Hans und Grete, die gerade die Vorhut ge bildet hatten, kamen entzückt zu ihrer Mutter gestürzt: Mutter — Mutter — rasch — gib Geld — sie binden — Und da standen die Leiden Mädchen mit ihren langen Aehrenbüscheln auch schon vor ihnen. Di« eine bemächtigte sich Lilli» Arm, die ander« holte die Kinder ein. Ja — ja, so geht'» Fremden, die am Binde, tag über das Feld gehen, Hartwig, sagt« sie lachend, da hält man uns fest. — Die Binderin hatte ihr Verschen gesagt und di« Lehren kunstfertig um Lillis Arm geschlungen, nun trat sie kni- xend auf Hartwig zu, während Lilli mit den Kindern wetterging. Er hörte gar nicht, was dqs Mädchen murmelte, ihm ging jetzt nur der Gedanke durch den Kopf, daß er seine Börse vergasen hatte und nicht imstande war, sich zu lösen. Und zum Ueberfluß sich «r jetzt,, gerade zehn Schritt vor sich, Theres, von Bunsack stchen im Gespräch mit dem Wirtschafter. Auf dem Fahrweg «eit«, recht» stand die Spinn«, ruf der p« hergefahren war. Sie wiesen hat. Was dabei herauskommen wird, muß abgewartet werden. Ebenfalls al» noch nicht endgültig erledigt möchten wir di« Apothekerfrage ansehen, da der mit einer Stimme Mehrheit angenommen« Antrag der Konservativen eine allen Be teiligten gerecht werdende Lösung unsere» Erachten» wenigsten» nicht gebracht hat. Ein Mort über die allgemeinen Aussichten der Vorlage soll in einem zweiten Artikel folgen. * Oelsnitz i. Erzgeb., 19. Juli. Erstes Sächsisches Bundes-Bezirskegeln. Die vorläufigen Resultate auf den einzelnen Bahnen lauten bis Montag, den 18. Juli, folgen dermaßen: Ehrenbahn: Julius Koch-Leipzig 60 Holz (61 Holz vom Sonntag, (Hellwig-Auerbach, bleibt hoch!); Industriebahn: Richard Ulbricht-Chemnitz 26 Holz (8, 9, 9),' Feststehende Geld bahn: Franke-Planitz 23 Holz (6, 9, 8), Saupe-Thalheim 23 Holz (8, 7, 8), Pfeifer-Chemnitz 23 Holz (8, 7, 8); Tagesgeldbahn: Ernst Hesselbarth-Gera 2b Holz (8, 9, 8): Dauerbahn; Neumärker- Oberplanitz 36 Holz (7, 9, 5, 9, 6), Hesselbarth-Gera 35 Holz (8, 7, 7, 6, 7); Damenbahn: Marie DrechSler-Gersdorf 25 Holz (7, 9, 9). * Annaberg, 19. Juli. Buchbinderverbandstag. Zum deutschen Buchbinderverbandstag sind hier zahlreiche Vertreter dieses Handwerks versammelt, um wichtige Standesangelegenheiten zu beraten. Vizebürgermeister Dr. Merkel begrüßte bei der Er öffnung die etwa 200 Vertreter im Namen der Stadt. In einer Versammlung am Montag sprach Herr Paul Unrasch-Dresden über die neue Reichsoersicherungs-Ordnung. Eine von ihm gegen jede Mehrbelastung des selbstständigen Handwerks und gegen jede Erschwerung der Bildung von Innung-- und Be- triebskrankenkaflen eingebrachte Resolution fand Annahme. Der gegenwärtige Bundestarif soll bis 1913 gelten. Als Ort des nächsten deutschen Verbandstages wurde Halle a. S. gewählt. * Reichenbach i. V., 19. Juli. Eine geharnischte Erklärung erläßt Fräulein Lina Demmler in OberheinSdorf in einer hiesigen Tageszeitung. Sie schreibt: Die in Nr. 185 dieses, Blattes in bezug auf meine Person erschienene Verlobungsanzeige erkläre ich hiermit für unwahr. Den mir leider unbekannten Auf geber dieser Anzeige halte ich für einen ganz gemeinen, hinter listigen Menschen, er möge sein Geld für bessere Zwecke verwenden. Im übrigen empfehle ich ihm den Spruch zur Beherzigung: Der Dieb ist ein schändlicher Mensch, aber ein Verleumder ist ein noch viel schändlicher. * Oelsnitz i. B., 19. Juli. Familtendrama. Der Sojährige Gelegenheitsarbeiter Franz Fuchs traf auf dem hiesigen Schütz-nplatze mit seiner von ihm getrennt lebenden Frau zu sammen. Da er sie im Verdacht der Untreue hatte, drang er auf die nichtsahnende Frau ein und versetzte ihr mehrere gefährliche Messerstiche in die Schulter und den Rücken. Die schwer verletzte Frau mußte ins Krankenhaus ausgenommen werden. Fuchs wurde verhaftet und in das Gefängnis gebracht. * Plauen i. B., 19. Juli. Großes Aufsehen erregt hier der Selbstmord des Privatmann» und früheren Brauereibe sitzer» Emil Henkel. Aus bisher unaufgeklärten Gründen hat sich der fn besten finanziellen und familären Verhältnissen lebende Mann au» dem zweiten Stockwerk seines Hause» auf die Straße herabgestürzt und den gesuchten Tod gefunden. * Ehemnitz, 1». Juli. Ein glücklicher Fehlgriff. Ein Dienstmädchen hier, das schon manchen Sommer erlebt hat, glaubte auf seine alten Tage auch noch einen Selbstmordversuch machen zu müssen. S» hatte gehört, daß man das mit Lysol recht bequem tun könne, hatte aber offenbar das Wort nicht recht verstanden und nahm eine gute Portion Sidol. Da« Metall- puhmittel hat ihr vielleicht d«n Magen gereinigt, üble Wirkungen aber nicht gezeitigt. * Heidenau, 19. Juli. Tödlich verunglückt ist gestern der 34 Jahre alt« Schlaffer Ulbermann von hier. Er fuhr mit seinem Rade di« Bezirksstraße von Zinnewald nach Gei sing und verlor bei einer steilen Stell« di« Gewalt über sein Fahrzeug, flog herab und fiel mit dem Kopf« gegen einen Pfeiler der »schergrabenbrücke. Durch den Sturz wurde dem Unglück- sichen die Schädeldecke zertrümmert. Der Tod trat sofort ein. * »rimma, 19. Juli. Blitzschläge. Während der Blitz bet einem heftigen Gewitter in vergangener Woche die Kirche zu Sroßbardau traf und, ohne zu zünden, verschiedene Beschädi gungen am Dach usw. «rursachte, kaf ein Blitzstrahl bet einem Gewitter am Montag die Kirch« j« Threna. >«4 in diesem suchung zufolge da» vorgehen der Gendarmen in der Tat den va> Stimmungen über dg, Afylrecht zuwiderlaufe. Die französi sch": Regierung habe deshalb in courtoifievoller Weis« die engli sch« Regierung ersucht, die Urteilsfällung g«en Cavarka» so» lange aufzuschieben, bi» sie alle den Fall betreffenden Aktenstück« erhalten hab«. ., fährltch« Ansieckung»k«im«. E, ist anzunehmen, daß diese Nachricht falsch ist, obwohl der Matin hinzufügt, daß sich be reits da» Ministerium de» Innern mit der Angelegenheit beschäftige. * Postpaketvertrag zwischen Deutschland und China. Unter Anlehnung an den bestehenden Postvertrag ist, wie au» Peking gemeldet wild, aus Grund vollkommener Gegenseitigkeit ein Postpaketoertrag zwischen Deutschland und China abgeschlossen worden, der den Austausch von Paketen auf der Basis de» Welt- postvereinS regele. Die Pakete nach China haben einen Einheits tarif, dessen Sätze nach drei Gewichtseinheiten bemessen find. * Nationalliberale Mittelftand»politik. Der nationallibe rale Abgeordnete Bassermann hat an den Reichskanzler und den Finanzminister Telegramme gerichtet, in denen er bittet, die Regierung möge dir Hilfsaktion für die Niederdeutsche Bank, falls eine solche nötig wäre, unterstützen, was im Inte resse des Mittelstandes dringend erwünscht sei. * Eiu tschechischer Protest gegen di« Enzyklika. Wie au» Prag gemeldet wird, hielt der bekannte tschechische Reichstagsab geordnete und Universitätsprofeffor Masaryk bei einer Huß» feier in Prag eine bemerkenswerte Rede gegen die Enzyklika. Er sagte, Deutschlaich habe ganz anders auf das Erscheinen der Borromäus-Enzyklila geantwortet, ah» Oesterreich. Nur ein ungebildeter Mensch könne die Reformatoren als Ketzer undBauch- mäster anfehen. Das tschechische Volk, so schloß der Redner unter dem stürmischen Beifall der tausendköpfigen Versammlung, müsse den Katholizismus und Klerikalismus überwinden und sich gei stig und seelisch von Rom lossagen. * Zur Kreta-Frag«. Der Nordd. Allgem. Zeitung zufolge wurde in Konstantinopel ein Beschluß des türkischen Miwst.rraies veröffentlicht, durch den solche Zeitungen und bildlichen Erzeugnisse, welche die Kreta-Frage in aufhetzender Weise behandeln, von der Einfuhr in die Türkei ausgeschlossen werden. * Zur Entwaffnung der aufrührerischen Bulgaren. Trotz eifriger Bemühungen der bulgarischen Organisationen, welche die Bevölkerung durch Drohungen von der Waffenabgabe abhalten wollen, haben, einer Meldung aus UeSküb zufolge, einige bulga rische Dörfer ihre Waffen abgeliefert. Die bereits gemel deten Zusammenstöße zwischen einer Bande Aufrührerischer mit dem Militär werden amtlich bestätigt. Die Behörden sind nunmehr fest entschlossen, und haben dies in den einzelnen bul garischen Dörfern, wo noch Widerstand geleistet wird, bereits be kannt gegeben, sobald die Ordnung in den nächsten Lagen in Güte nicht wieder herzustellen ist, schärfere Maßregeln zu er greifen. * Zur Kündigung der japanischen Landesoerträge. In Berlin einget.offene Meldungen der diplomatischen Vertreter in Japan legen die Kündigung aller japanischen Handelsverträge da hin aus, d-ß durch sie die Frage der japanischen Ein wanderung nach Amerika ihrer endgültigen Regelung zugesührt werden solle. Wenn Amerika Japan nicht den anderen Staaten gleichstelle, werde dieses alle amerikanischen Warrn mit Prohibitivzöllen belegen. Deshalb müsse Japan zur Kü idigung aller Verträge schreiten. Japan sei bereit die Gesetze adzuschaffen, die den Ausländern verbieten, Land in Japan zu krw.rden. Die deutsche Regierung hat ihren Vertreter in Tokio angewiesen, umgehend Japans Vorschläge zu einem neuen Handels verträge einzufordern. " Diplomatische Vorstellungen. Die Nowoje Wremja meldet aus Charb in, die chinesischen Behörden erließen in Schantung ein Ausfuhrverbot für Vieh jener Gegend. Da die Ausfuhr über den deuts.sien Hafen Kiautschou erfolgte und auch die amerikanischen Handelsmteresien stark in Mitleidenschaft gezogen wurden, so protestierten sofort der deutsche, wie der amerikanische Konsul in Tschifu. Dieser Vorstellung seiner Kol legen schloß sich auch der dortige russische Konsul an. Die chine sischen Behörden haben daraufhin das Ausfuhrverbot sofort a n - n u l l i e r t. * Ein französisch-englischer Zwischenfall. In der Angelegen heit des indischen Revolutionärs Savarkas, der im Hafen von Marseille von einem auf der Fahrt nach Bombay befindlichen Schiffe, auf dem er in Haft gehalten wurde, ins Meer gesprungen war, aber von französischen Gendarmen feistgenommen worden war, worauf er einem englischen Detektiv Wergeben wurde, be richtet die Humanits, der Justizminisier habe Jaur4s auf dessen diesbezügliche Anfrage mitgeteilt, daß der behördlichen Unter
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