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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 14.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100714
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100714
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-14
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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",n Nr. 160. Vue, Tageblatt und Anzeiger für da» Ldbiige. Donnerstag, den 14. Juli 1S10. Aenerbett»t vom ,4. üuii. — 7 Ubr morgen;. (Stuten flotte <z rin R rvurd« urteil die A Bulgc den 1 graut, »u ,w Haupt gestift wurd den « Bewc auch i auf, i ^rt« rrgisti Neuei W tadello Schönheide, 14. Juli. - Jubiläum. Der SchuhmachermeMer En richte! hier beging in seltener Frische und unter zahlreichen Ehrungen am Mittwoch sein SOjähriges Meisterjubiläum. Die hiesige Ee- samtinnung lieh durch eine Deputation ein kunstvoll angefertig tes Diplom überreichen. - Unfall. Aus dem hiesigen Schützenfestplatze fiel in einem Kinomatographen ein Arbeiter so unglücklich von der Leiter, daß er sich einen komplizierten Beinbruch zuzog. regel steim gesetz lchütt -wisä 20 « find, werd. Schwarzenberg, 14. Juli. Q Fortsetzung der Sängersestes. Wie wir hören, soll das Sängerfest künftigen Sonntag, den 17. d. M„ durch Veranstal tung eines großen Volksfestes Fortsetzung finden. Neben den bekannten Belustigungen aller Art wird eine SO Meter lange Rodelbahn große Anziehungskraft auf groß und klein ausüben. Den Glanzpunkt dürfte aber der Aufstieg eines riesigen 700 ebm fastenden und bemannt en Freiball ans bilden. Ein der artiges Schauspiel ist im oberen Erzgebirge überhaupt noch nicht geboten worden, weil die Füllung eines Ballons bisher Schwie rigkeiten bot. Sie wird hier durch das ganz in der Nähe des Festplatzes befindliche neue Wasterstosf-SausrstoffMZerk ermög licht, die Füllung findet wahrscheinlich von vormittags 11 Uhr an statt. richtung eine» Kindergarten^ bi» heute nicht verwirklichen. Die Klöppelschule erscheint nicht notwendig, da fett einem Jahre Pri- vatunterricht im Klöppeln hier erteilt wird, der sich in guten sachkundigen Händen befindet und der gut besucht ist. Al» Sand spielplatz für Kinder soll versuchsweise sofort der nicht vom Leich berührte Teil der unteren Ochsenwiese eingerichtet werden. Auf die Verordnung des Ministeriums des Innern über das Woh nungswesen soll berichtet werden, daß hier besondere Mißstände nicht vorhanden seien, doch soll ein Mahnung»- und Schlaf stellenverzeichnis im Gemeindeamt« eingerichtet werden. Auf Vorschlag de Bauausschusseo wurde beschlossen, die entbehrlichen Laasgrundstückk zu verkaufen. Die Trennung der Sparkasten räume von den übrigen Kastenexpeditionen wurde beschlossen« Hierzu soll ein Umbau im Gemeindeamts vorgenommen werden. Für das von Herrn Adolf Hänel Nr. 87 zur Anlegung eines. Fußweges abgetretene Land bewilligt man 8 Mark für 1 qw. Hierauf folgte ein« nichtöffentliche Sitzung. »WVtlW.Wf,U. Gemeinderatssitzung zn Lauter. In der am Montag abgehaltenen 11. öffentlichen Ee- mei rderatssitzung zu Lauter wurde Kenntnis genommen: a) von den KasteNabschliisten auf den Monat Juni 191V, d) vom Jahres berichte des Fllrsorgevereins für Taubstumme, o) von einer Ver ordnung des Ministeriums des Innern über redaktionelle Aende- rungen Les Nachtrages zum Biersteuerregulativ. Gegen die Vor nahme dieser Aenderungen werden Bedenken nicht erhoben, des gleichen nicht von der Bewilligung einer Wegebaubeihilfe für 1910. Zu den im September 1910 in der hiesigen Gegend statt findenden Truppenübungen wird auch die Gemeinde Lau ter mit Einquartierung belogt und zwar soweit bis jetzt seststeht: am 7. September mit 2 Offizieren, 62 Mann, 67 Pfer den; am 8. September mit 12 Offizieren, 369 Mann, 73 Pferden und am 12. September mit 21 Offizieren, 533 Mann, 64 Pfer den. Zur Besorgung der Einquartierungsgeschäfte wurde ein Ausschuß gewählt, bestehend aus den Herren Gemeindeältesten Schneider, Gemeinderatsmitglieder Alban Barth, Gustav Barth, Eiebner, Trowitzsch und Weiß. Am 13. d, M. beginnt in Lauter ein Wanderkochkursus, zu dem sich 26 Teilneh merinnen gemeldet haben. Mit dem in der Sache Geschehenen ist man einverstanden. Auf die Zuschrift d«s Sächsischen Landes ausschusses für die internationale Reiseausstellung in Berlin im Jahre 1911 wurde beschlossen, eine erzgeibirgische Weihnachts krippe und hierzu gehörige geschnitzte Figuren als Gegenstände der erzgebirgischen Volkskunst für die Ausstellung anzubieten und eventl. auszustellen. Von der Zuschrift des Herrn Schuldirektor Uhlig, in der die Schaffung eines Kindergartens, einer Koch- und Haushaltungsschule, eines öffentlichen Lesezimmers, eines Schul- und Heimatmuseums, einer Klöppelschule, eines Sport- Platzes für Jünglinge und von Sandspielplätzen für Kinder an geregt wird, wurde Kenntnis genommen. Den Anregungen — bis auf die Klöppelschule — steht man sympathisch gegenüber, doch vermag man im Mangel an Mitteln und geeignete» Räu men zunächst nicht allen diesen Fragen näher zu treten. Au» denselben Gründen ließ sich die bereits 1902 beschlossen« Errich tung eines Heimatzimmerc und die bereits 190? beschlossen« Er- Avv Stasi rsavö. * Gedenktag« am 14. Juli: 1789 Erstürmung der Bastille in Paris. 1836 K. G. L. v. Mletzsch, kgl. sächs. Staatsmann, ". 1861 Attentat Beckers aus König Afilhelm I. 1904 Paulus Krü ger, Präsident der ehemal. Südafrikanischen Republik, f Clärens. 1909 Verabschiedung des Wüsten Bülow. ÄrHte TMlMZmme Mrs KerrrsprechmewMAerr Zu der Ballonkatastroph«. * Köln, 14. Juli. In Leichlingen herrscht allgemeine Trauer. Die Schulen find geschlosten. Di« gestrige Stadtrats« sitzung gestaltet« sich zu einer Trauerkundgebung, Sester« «ach, mittag fand eine Trauerfitzung der rheinisch-westfälischen Motor, luftschiffg-s-llschast statt. Auf dem Rathaus« zu Leichlingen, ebenso wie auf der Ballonhalle wehen di« Fahnen auf Halbmast. Siner! der ersten Augenzeugen bestätigt daß er zuerst «inen kleine« Knall hört«, dem «in zweiter heftigerer folgt«. Hieran schloß sich ein Rascheln. Er begab sich infolgedessen an die Unglücksstelle, wo er noch einen der Verletzte n lebend vorfand, der aber auch nach kurzer Zeit verschied. Di« übrigen Toten lagen in einer Blutlache unter dem zertrümmertem Ballon, während der Führer des Ballon», Fabrikbesitzer Srbslöh, zwei Meter weit davon lag, so daß es den Eindruck machte, al» ob er au» der Sandel gesprun gen sei. Das Gehirn quoll aus de« Schädeln der verunglückten heraus. Diese Verletzungen können jedoch auch von den Pro, pellern herrvhren, die sich noch in Bewegung befanden, al« der Ballon bereit» auf der Erde lag. (Siehe Artikel im Hauptblatt.)! Das Sordon-Bennet-Rennen vertagt. * Köln, 14 Juli. Die Ausscheidungsfahrt für Las Gordon- Bennet-Rennen, die am 17. Iuli von Gelsenkirchen aus statt finden sollten, wurden vom niederrheinischen Verein für Luft, schiffahrt infolge des Ballonunglücks bei Leichlingen in UeLer» einstimmung niit der Sportkommifslon des Luftschifferverbande- auf unbestimmte Zeit vertagt. , ., Da» Schütte-Lanz-Luftschiff. * Mannheim, 14. Juli. Die Nachrichten auswärtige« Blätter, bei dem Luftschiff Schüttr-Lanz hab« pch ei« Ko«, struktionsiehler herausgestellt, werden von de» Konstrukteur de» Luftschiffe» Professor Schütt« al, vollständig aus der Luft gegriffen bezeichnet. Di« vrrsuche sollte« im Juli beginnen und zwar «ar die Abficht vorhanden, sie mit halber Motorkraft auszusühren Man ist aber hiervon abgekont, men infolge de» unbeständigen «etter» «nd infolge de» Unfall«! der Deutschland. Prozessor Schütt« erklärte, daß «erden wird, Li» all« vier Motoren an Bord find, was noch einige Zeit in Anspruch nehme 14 Juli "»..hlrus "-kk, durch t'. . . ? es rr» 5 Le-soliden keuniN* — ist auH im «uszizi - nu- n'lr jjrui, er Quellenangabe gestattet. * Für Radfahreri Im Neudruck der Radfahrkarten ist inso fern eine Aenderung eingetreten, als in der linken unteren Ecke der Karte Raum für die eigenhändige Unterschrift des Karteninhabers freigelassen ist. Die im Besitze der Rad fahrer befindlichen Radsahrkarten alten Musters behalten auch weiterhin ihre Gültigkeit. Der Neudruck wird erst ausgegeben, wenn der alte Vorrat aufgebraucht worden ist. * Verhaftete« Unhold. Es dürfte noch in frischer Erinne rung sein, daß in letzter Zeit in der Neustadt mehrfach unsittliche Attentate auf Flauen und Kinder verübt wurden. Dem Täter gelang es regelmäßig, unerkannt zu entkommen. Nunmehr aber hat ihn die Nemesis erreicht. Gestern wurde auf dem hiesigen Bahnhofe ein 24jähriger Schlosser aus Bockau verhaftet, der der Attentate bereits überführt ist. Außerdem steht er im Verdacht, in der Umgegend mehrere Uhrendiebstähle ausgeführt zu haben. * Kein« Getreidekörner und Mehren in den Mund nehmen! Bei der Getreideernte kommt es häufig vor, daß Schnitter und Schnitterinnen und auch nicht selten Spaziergänger Aehren und Eetreidckürner in den Mund nehmen und kauen. Den wenig sten ist es jedoch bekannt, wie gefährlich dieser Genuß werden kann. An dem trockenen Getreide haftet nämlich der Aktinomyces- pilz, der Erreger der,gefürchteten Strahlpilzkrankheit (Aktinomykose). Dieser gelangt in die Schleimhaut de? Mun des oder durch hohle Zähne in den Körper und ruft eine Ver giftung hervor. Also Vorsicht!' Hartenstein, 14. Juli. -it Einen Preis errungen. Beim 19. Bundesfest des Sächs. Radfahrerbundes in Reichenbach i. V. vom 9. bis 12. Juli d. I. errang sich der bundesangehörige Radfahrerklub Hartenstein Me ter Leitung des Vorstandes, Herrn E. Becher, mit 14 Fahrern den 2. Preis, bestehend aus einer in Silber getriebenen Plastik in Ebenholzrahmen. — Ferner erhielt bei der am Sonntag statt gefundenen Korsosahrt des Radfahrervereins zu Weißbach der hiesige Radsahrerverein Edelweiß den 4. Preis, bestehend in einer Weinbowle. Stimmen aus deut Publikum, vi« , Rvtrik di,nt z-m fr«!«, M«t»-«ng,au-I,'isch unsrr-r t«s,r. vt« üb«,nimmt dasü, nur bi« xr « eg«i« S > t ch « Verantwortung Müheloser Gewinn. Ihr gestriger Artikel Müheloser Gewinn nötigt zu einer Entgegnung. Sein Verfasser tritt für eine Besteuerung des unverdienten Wertzuwachses ein. Ec gibt damit zu, daß der Gedanke der Beteiligung der Allgemeinheit an der Wertsteige rung tes Bodens eben mit Erfolg öffentlich wenigstens nicht mehr zu bekämpfen ist. Aber er will keine Reichszuwachsstruer; sie soll, angeblich, den Gemeinden verbleiben. D.e reichsgesetzliche Rege lung an sich ist natürlich kein unbedingtes bodenresormerisches Dogma. Aber das ist ja eben der Hauptwert des von der Reichs regierung ovrgelegten Gesetzes, daß es einen wohltätigen Zwang auf die Gemeinden ausüben will, den unverdienten Wertzuwachs als Einnahmequelle für den Stadtsäckel Herunzuziehen. Freiwillig haben sich erst von 55500 Gemeinden 470 dazu ent schlossen. Höchst merkwürdig! Woran das liegt, das sagt eben das Flugblatt der Bodenrcformer: Der große Einfluß kleiner, aber mächtiger Jnteressentengruppcn verhindert in mancher Gemeinde die Annahme eines solchen Gesetzes. Wenn der Verfasser es ehr lich meint mit dem Gedanken der Zuwachssteuer, dann muß er für eine reichsgesetzliche Regelung eintreten, weil damit erst die all gemeine Einführung der Steuer in de» Gemeinden gesichert ist und erst dann jener Zustand aufhören wird, daß die eine Gemeinde besteuert, was die andere freilägt. Heute sucht sich die Boden spekulation die Orte aus, wo sie den günstigsten Boden findet, daß heißt, sic wählt die Orte, die die Zuwachrsteucr nicht haben, und die anderen straft sie mit Nichtachtung. Die Einführung der Steuer von Reichs wegen, unter Berücksichtigung der Einzelstaat, n und Gemeinden bei der Verteilung des Ertrages, muß gerade in dieser Bcziehung ausglcichend wirken. Es besteht keinerlei Grund, das Reich von einer Beteiligung an der Wertzuwachssteuer grundsätzlich auszuschließcn. Das Reich hat durch seine gesamten Einrichtungen einen sehr wesentlichen Anteil an der Preissteigerung des Bodens. Auf die Höhe des Anteils sollte cs im Augenblicke nicht so sehr ankommen. Die Hauptsache ist doch, daß der finanzpolitisch und volkswirtschaftlich gesunde Gedanke erst einmal zur allgemeinen Anerkennung und Durchführung gebracht wird. Hoffentlich gehört der Verfasser des Artikels nicht zu den Anhängern auch jener vom Hansabund befolgten Taktik, den po pulären Gedanken der Besteuerung des Wertzuwachses an sich (weit' aussichtslos) nicht zu vekämpfen, dafür aber um so nach drücklicher jede Einzelheit des Gesetzentwurfs, im angeblichen In» teresse des Verkehrs, des Handels, Gewerbes und Mittelstandes. Der Zweck dieser Ucbung konnte nur sein, eine Verzögerung der Verabschiedung des Gesetzes zu erreichen und damit Zeit zu ge winnen, die öffentliche Meinung von der Hauptsache abzulenken. Wenn der Hansabund das Gesetz als gegen die produktive Arbeit gerichtet bezeichnet, und wenn der Verfasser Ihres Ar.ikels meint: Kein Verständiger könne es billigen, wenn die Bodenreformer die gesamte werktätige Bevölkerung gegen die Bodenspekulanten zum Kampfe aufriefen, so heißt das nicht nur die Dinge auf den Kopf stellen, sondern die ungeheuer wichtige Bodcnfrage nicht vom Stand punkte der Allgemeinheit ansehen, sondern durch die sehr gefärbte Brille einiger weniger, aber sehr mächtiger Jnterefscntengruppen. Landwirt« bezüglich der Reichstagswahlen -»gestimmt hat, da« sehr bald seinen Abschluß finden würde. Die Nachricht ist unz u. treffend. , * Der Deutsch« Bauernbund rüstet für die nächsten «eich». tagsWtzhlr«. In einem Artikel seiner Korrespondenz über die Wahlaussichten erklärt er: Die eine Tatsache steht schon heute fest, keiner ,der großag.r arischen Führer wird den nächsten ReichRog wiedersehen,' sie werden alle zur Strecke gebracht werden ohne Ausnahme. Der Deutsche Bauernbund aber geht einer großen Zukunft entgegen, weil er neben den berechtigten wirtschaftlichen Interessen dcS Bauernstandes niewqis die f ve i,h» itlich »>n Ideale eine» vorwärtsstrebcnden Kulturvolkes aus dem Auge verlieren wird. ES wäre zu wünschen, daß dieses Ziel wirklich erreicht würde. * Di« Enzyklika-Interpellation im ungarischen Abgeordne tenhaus«. Auf die Interpellation Thuroczy» (Regierungspartei) im ungarischen Abgeordnetenhaus« über die Veröffentlichung der Borromäus-Enzyklika durch den Erzbischof Varosy erklärte der Ministerpräsident: Die Regierung werde sich zunächst dis amtliche Kenntnis der Vorgänge verschaffen. Er glaube aber schon jetzt sagen zu können, daß eine Vorsätzlichkeit ausgeschlossen sei. Auf jeden Fall werde die Regierung es für ihre Pflicht erachten, eine Störung des konfessionellen Friedens hintanzuhalten und im Falle des Zuwiderhandeln den Frieden wiederherzustellen. * Der Kampf zwischen der österreichischen «nd der un garischen tzandesr-gjxrung gebt auch nach der in Ungarn erzielten parlamentactschcn RegierungSmajorität in alter Schärfe melier Gestern habe» die Verhandlungen der beiden Finanzminister über die Banksrage begonnen. Das ungarische Kabinett fordert die Bestimmung eines fixen Termins zur Aufnahme der Bar zahlungen, was Oesterreich bestimmt und entschieden ablehnt. Der Abschluß der Verhandlungen ist in dir weite Frrne gerückt. * Di« Ueberreichung de» russisch-japanischen Abkommen» in Berlin. Der russische sowie der japanische Botschafter brachten am Montag im Berliner Auswärtigen Amt den Wortlaut des zwischen ihre» Ländern getroffenen neuen Abkommens znr Kenntnis. Die Botschafter bemerkten, der neue Vertrag bilde eine Ergänzung zum russisch-japanischen Abkommen von 1907 und bedeute eine weitere Bürgschaft für dis Erhaltung des StatuSquo und des Friedens im fernen Osten. Es wurde auch darauf hingewiesen, der Grundsatz der offenen Tür bleibe unver letzt. Staatssekretär von Schoen nahm die Mitteilung der beiden dankend entgegen und drückte die Erwartung aus, daß für Deutsch land bei der Verfolgung seiner wirtschaftlichen Bestrebungen im fernen Osten der wichtige Grundsatz der offenen Tür ausrechterhalten bleibe. — Auch in Wien notifizierten der russische und der ja panische Botschafter im österreichisch-ungarischen Ministerium des Aeußern das neue, dem fernen Osten betreffende Abkommen * Keine Amnestie für di« Revolutionäre in Barcelona. In der Beratung über den Antrag auf Amnestie für die im Zusam menhang mit den Vorgängen von Barcelona Verurteilten er klärte Ministerpräsident Eanalejas in der Kammer, daß er sich einer derartigen Maßnahme widersetzen müsse. Man fordere in revolutionärem Tone eine Amnestie, indem man drohe, die Regierung stürzen zu wollen. Man konspiriere im Innern Spaniens unablässig gegen den Staat und die Verschwö rung sei von Elementen organisiert, die auch in der Kammer ver treten seien. Der Sozialist Iglesias erklärte, die Sozi a l i st e n könnten sich allerdings nicht verpflichten, innerhalb der Grenzen der Gesetze zu leben. Falls die Regierung nicht so glücklich sein sollte, den Anstrengungen der Sozialisten ihr Wohlwollen ent gegenzubringen, so würde sie die Ereignisse bedauert haben, die alle Welt schwer treffen würden. Aus dem Königreich Sachsen. * Bernstadt, 13. Juli. DemTode nahe. Beim Läuten brach der Klöppel der großen Glocke auf der Kirche ab und fiel dem Glöckner direkt vor die Füße. Die Wucht des Falles wurde glücklicherweise dadurch gemindert, baß der Klöppel zuvor auf einen starken Balken aufschlug. Wäre das nicht geschehen, so hätte der über einen Zentner schwere Klöppel den Glöckner erschlagen. * Chemnitz, 13. Juli Die G l a s era u s s p e r r u n g aufgehoben. In der am Montag abend abgehaltenen Schluß sitzung 'dör Glafertnnung kam ein Schreiben, da» von den Gehilfen eingegangen war, zur Verlesung, in dem sich die Glasergehilfen mit dem Spruch, der vom Schiedsgericht gefällt worden war, einverstanden erklärten. Infolgedessen wurde die Sperre vom Dienstag an aufgehoben und den Leuten mitgeteilt, daß sie die Arbeit am Mittwoch früh wieder aufnehmen können. Nach dem gefällten Schiedsspruch kommen sich beide Parteien entgegen. * Leipzig, 13. Juli. Die Lage im Leipziger Bau gewerbe ist immer noch ungeklärt. Am vorigen Montag hielt der Verband der Bauärbeitveber für Leipzig und Umgegend eine außerordentliche Generalversammlung ab, die sich unter anderem mit dem Antrag der Zimmerer, eine Verschiebung der durch den Dresdner Schiedsspruch festgesetzten Lohnerhöhung herbeizuführen, beschäftigte. Man kam zu entsprechenden Beschlüssen. Die Mau- rer uH> B-a.uh il fs arbeiter haben sich immer noch nicht zur Anerkennung des Tarifvertrages Herbeigelaffen. Mit dem 15. d- M läuft die Frist ab, die für Beilegung sämtlicher be stehender Differenzen gestellt ist. * Döbeln, 13. Juli. Naturwissenschaftliches S em 1 u.ne. Nach dem Beschluß de« Kultusministers wird am IS. Au-Ust d. I. am hiesigen Realgymnasium ein naturwissen schaftliches Seminar für Kandidaten drShöherenSchul- amte« eröffet. In diesem Seminar, mit dessen Leitung Rektor Prof. Dt. Schmidt beauftragt ist, sollen hie Kandidaten nach abgeschlossenem UniversitütSstudium in halbjährigen Kursen in die Praxi« de» naturwissenschaftlichen Unterrichts eingeführt werden — Da» hiesig» Realgymnasium ist für dies« Kurse besonder» geeignet, weil e» wegen der mit ihm verbundenen höheren Landwirtschafts schule ein b deutende» Laboratorium und naturwissenschaftliche Sammlungen sowie geeignete Lehrkräfte hat. * Roßwein, 13. Juli. Talsperren. Hier tagte eine Versammlung von Wofferintereffrnten an dem Projekt der Er- richtuügvvn Talsperren der Freiberger Mulde der Strie- gi S und B o b ri tzsch. Nach eingehenden Erläuterungen de» Projekts — e» sind s e ch » Talsperren im Gebiet geplant, die rund ib Millionen Mark kosten würden — wurde eine Eingabe an die Staatsregierung beschlossen, in der um Bereitstellung von Mitteln und Inangriffnahme der Vorarbeiten zur Verwirklichung de« schon zehn Jahre lang schwebenden Projekte» gebeten wird. Stations - Name Barometer. ! Stand Temperatur nach Lelsias Heuchtig- keitrgehalt Max. Mi». wind- richtung Wetterhäuschen König Albert. Brücke Aue 729 >s 71 >»»-> c -i-io» c - 8VV,
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