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Nr. 158. Auer Tageblatt und Anzeiger für da« Erzgebirge. Dienstag, den IS. Juli 1910. Oberammergau, um daselbst den Festspielen beizuwohnen. Von dort wird sich der König in Begleitung der Prinzessinnentöchter, mit denen er in München zusammentrifft, nach Windisch Datrei in Tirol begeben. In seiner Begleitung werden sich Geh. Lega tionsrat von Stieglitz und. Flügeladjutant Major von Schmalz befinden. — König Friedrich August gedenkt im August einen vierzehntägige., Aufenthalt auf Schloß Moritzburg zu nehmen. — Der König beabsichtigt, Ende Januar imchsten Jahres eine mehr wöchige Reise nach dem östlichenSudan anzutreten. Nmr Et Wetterbericht vom l M skB LE. 2. 3uII. — 7 llbr morgens. Stations-Name Laromctcr- St.lllä ! 7.^-. l.-rä s rii-.us IveUci Häuschen Rinig Nibeit- Veiicke Aue. 735 i. u -- 2.'. e ch 1« : i '2 SO. Hs-ch den 12 Juli --«uck uni-r^r r-sie f.lVL clk>. Z o r 7 »-; 0 r .'ich - rc n r.r'5. .'iub. nrch !rn - -rur /.".li ,L. Bei der Arbeit verunglückt. In einer hiesigen Maschinen fabrik trug sich heute vormittag ein bedauerlicher Unfall zu. Ein Monteur geriet in die Transmission, wobei ihm nicht allein die Kleider vom Leibe gerissen wurden; er trug vielmehr auch einen Rippenbruch davon. Aerztliche Hiife war sofort zur Stelle: der Arzt ordnete die Ueberführung des Verunglückten in die Heilanstalt an, die alsctbald durch Mannschaften der Sanitätskolonne mit dem Krankenwagen erfolgte. Ob der Ver unglückte auch innere Verletzungen davon getragen hat, werden spätere Untersuchungen ergeben. * Einen heiteren Künstlerabend veranstalteten gestern im Cafi- Carola Fräulein Alice Dreßler und Fräulein Else Tima aus Leipzig. Fräulein Dreßler ist deni hiesigen Theater publikum wohlbekannt und so durste der Konzertabend sich eines sehr guten Besuches erfreuen. Die musikalische Begleitung am Piano hatte ein musiVLegabter Lehrer unserer Stadt, Herr R i t t- weger, übernommen, die in durchaus künstlerischer Weise sich seiner Aufgabe entledigte. Fräulein Dreßler zeigte, daß sie nicht allein eine gute Sängerin, sondern auch eine routinierte Vor- tragskiinstlerin ist. Ihre Rezitationen in bayrischem und thü- ringschem Dialekt zeugten von großer Virtuosität und das humor volle Genre, das bevorzugt wurde, löste beim Publikum große Heiterkeit aus. In den Eesangsvorträgen hielten die beiden Damen sich die Wage. Beide verfügen über gute, geschulte und ausreichende Stimmittel. So verlief der Abend zu vollster Be friedigung der Anwesenden, was der laute und anhaltende Bei fall bewies, der nach jeder einzelnen Programmnummer gespendet wurde. Auerhammer, 12. Juli. -- Beim Kommerse zum 25jährigen Fahnenjubiläum des Turnvereins fungierte Herr Lehrer Siegelt als Leiter. Er eröffnete ihn mit Begrüßung der Teilnehmer, besonders Herrn Oberlehrer Loose-Aue hervorhebend, der als zweiter Gau vorsitzender, Vorsitzender der vereinigten Turnvereine des Auer- tales und als Gründer der Jubelfahne erschienen sei. Der Auer hammer Gesangverein und die Sängerabteilung der Turnerschaft trugen durch Lieder ernsten und heiteren Charakters wesentlich zur Abwechslung bei und ernteten reichen Beifall. Der durch Las Fest in den Schrebergärten abgehaltene Eauturnwart fand bei seinem späteren Erscheinen durch den Kommersleiter einen warmen Empfang. In den Trinksprüchen toastete Herr Ober lehrer Loose auf die Turnsache und ein zweitesmal auf die Gönner des Turnvereins zu Auerhammer, Herr Eauturnwart Emmerich auf die Strebsamkeit der Auerhammer und ein gutes Einvernehmen mit den Auer Turnern, Herr Lehrer Strauß aus die Ehrenmitglieder. Als humoristische Solisten traten die Herren Pausch und Schmidt von der Turnerschaft-Aue und Herr Frank-Auerhammer auf. Mit einem Schlußwort brachte der Leiter gegen 12 Uhr den Kommers zu Ende. Montag abend fanden sich die Mitglieder des Turnvereins mit den geladenen Ausschußmitgliedern der Ortsvereine zum Fe st ball zusam men. Die Auer Stadtkapelle spielte ein flottes Konzert und der Verein galb das Theaterstück: Eine lustige Turnfahrt zum besten. In den Pausen wurden die Sieger im Zöglingswetturnen bekränzt und dem Verein von den Frauen 50 Mark zum Fahnen fonds für eine neue Fahne, von zwei Riegen ein Sanitätsschrank und ein Stahlrohrspringstab als Geschenke überreicht. Als zwei ter Teil folgte ein fröhlicher Ball. 2?tzre uns Adolf Spielhagen -f. * Berlin, 12. Juli. Fm Aller von 79 Jahren ist am Sonn tag der Kgl. Hosrat und H 0 f sl a a t s s e k r e t är de« P inzen Friedrich Leopold von Preußen, Adolf Spiclhagen, Ritter hoher und höchster Orden, gestorben. Der Flugsport. * Berlin, 12. Juli. Der Aviatiker Thelen machte gestern auf seiner Wright-Maschine einen Ueberlandflug über die Mügelberge und zurück nach Johannistal. Der Aviatiker T 0 r - mer gewann den mit S000 Mark dotierten Landespreis um das Führerzeugnis. Giftige Pilze. ' Neiße, 12. Juli. Nach dem Genuß giftiger Pilze er, krankte der hiesige Schneidermeister Sobotte, dessen Ehefrau, die Schwester, deren Tochter sowie die Bedienungssrau und deren Sohn schwer. Das siebenjährige Mädchen ist bereits gestorben. Familiendrama. " München, 12. Juli. Der in Planegg stationierte Eisen bahnsekretär Oberndorfer hat gestern nachmittag in einem Hotel zu Tutzing am Starnberger See seine Ehefrau und dann s i ch s e l b st erschossen. Das Motiv zur Tat ist unbekannt. Für ausgesprrrte Arbeiter in der Metallindustrie. * Hagen (Westfalen), 12. Juli. Die Stadlverordneten lehnten einen sozialen Aolrag ab, für die ausgesperrten Arbeiter in der Metallindustrie Notstandsardcileu auSzuführcn und beschlossen, gemäß einen Antrag eines foUschritilichen Stadtverordneten den Regierungspräsidenten tclegrephisch um seine Vermitte lungen in dem Kampfe in der Metallindustrie zu bitten. Die Borromäus Enzyklika. - Budapest, 12. Juli. Von kirchlicher Seite wird versichert, daß die Publikaiivn der sogenannten Borromäus.EistchMka durch den Erzbischof von Kolecsa schon vor zwei Monaten zu einer Zeit erfolgte, wo man noch nicht ahnen kcnute, daß die Enzyklika solchen Anstoß erregen würde. (S. prl. Tgssch) Das russisch-japanische Uebereinkommen. a Petersburg, 12. Juli. Die ösfentliche Bekanntgabe des authentischen Textes des russisch-japanischen Uebereinkommens soll, wie von unterrichteter Seite versichert wird, im Monat August erfolgen. Die einzelnen Punkte des Vertrages sollen derartig ge halten sein, daß keinerlei Interessen irgendeiner anderen Macht zu nahe getreten wird. (Siehe auch politische Tagesschau.) Panamerikanischer Kongreß. « London, 12. Juli. Die Vereinigten Staaten messen dem panamerikanischen Kongreß, der heute in Buenos-Aires er öffnet wird, große Bedeutung bei. Die Sitzungen des Kon gresses dürften wahrscheinlich sehr bewegt werden, da viele Dele gierte über die Haltung der Mreinigten Staaten in den Affären von Venezuela Nicaragua und Peru, sowie der Nachbarländer sehr unzufrieden sind. Der Vertreter der Vereinigten Staaten hat den Auftrag erhalten, den Vorschlag zu machen, alle Differen zen unter den Vereinigten Staaten dem Haager Schiedsgericht zu unterbreiten. Ein Brief Kaiser Wilhelms. * London, 12. Juli. Daily Chronicle meldet aus Neu- york: Die gestern erfolgte Veröffentlichung eines eigenhändigen Handschreibens Kaiser Wilhelms an den PrSs identen vonNicaragua, Herrn Madriz, datiert vom 2K. April d. I., hat lebhafte Kommentar« hervorgerusen. Man betrachtet das Schreiben als einen ersten Schritt zur Herbeiführung besserer und engerer Beziehungen zwischen Deutschland und den zentralameri kanischen Republiken, um Deutschland dort eine Kohlen station zu sichern. Ein Vorschlag, der von feiten Deutschlands im Laufe der letzten Jahre verschiedene Male an die Ejnzel- staaten Mittelamerikas gerichtet wurde. Die Nordamerikaner haben immer mit Mißtrauen jede Annäherung zwischen Deutsch land und den mittelamerikanischrn Staaten betrachtet und dieses Schreiben des Deutschen Kaisers, in welchem er den Präsidenten Madriz seinen guten Freund nennt, wird hier als ein Zeichen dafür angesehen, daß der Kaiser in den nicaraguanischen Wirren zu intervenieren wünschte, zu einer Zeit, wo Nicaragua den Nordamerikanern den Fehdehandschuh hingeworfen hat. Der fragliche Brief erklärt, daß Präsident Madriz das volle Vertrauen des Kaisers besitzt und daß die deutsche Regierung wünsche, in bessere Beziehungen zu Nicaragua zu treten. Dieser Brief, ob wohl lediglich eine Formsache, wird als eine Gefahr betrachtet, in ei«»« Moment, der al» der unglücklichste bezeichprt werde« muß. Ei»« wette« Depesche des Daily Lhroniele au» Washing ton besagt, daß da» Schreibe» al« ein« Herausforderung a« die Bereinigte» Staaten angesehen «erde. Man sei überzeugt, daß di« Haltung Deutschlands mehr und «ehr eine antiamrrikantsche werde. » Neuyork, 12. Juli. Die United Preß bringt «in« län, grre, siir Drutschland recht unbefriedigend gehalten« De pesche aus Washington, in der erklärt wird, Deutschland hab« den Präsidenten Madriz als Regierung in Riearagua anerkannt. Die Depesche beschäftigt sich mit der nunmehr endgültig ausgege, Venen amerikanischen Ausstellung in Berlin. Die arktisch« Porezpedition. * Ehristiania, 12. Juli. Der Dampfer Mäinz vom Norddeutschen Lloyd mit dem Prinzen Heinrich »0« Preuße» und dem Grafen Zeppelin, sowie de» übrigen Teilnehmern der arktischen Vorexpedition an Bord traf vorgestern früh gänzlich unerwartet in Rarwik ein. Di« Herren fuhren mit tels Extrozug«» nach Spitzbergen «eiter. Di« Main, setzte «ach, mittags ihre Fahrt fort und traf gestern in Tromsö ein. Die Weiterfahrt nach Spitzbergen findet heute früh statt. Die spanische Kirchenpolitik. " Nom, 12. Juli. Der Zwischenfall zwischen dem Vatikan und Spanien beginnt jetzt ungemLtlich zu werden. An her, vorragender Stelle druckt der Osservatore Romano ei« amtliches Telegramm ab, wonach der spanische Ministerpräsident Eanaleja» dem Senat einePorlage über ein vorläufiges Verbot der Gründung neuer Kongregationen unterbreitet hat. Der Osser- vatore Romane bezeichnet diesen neuen Akt der spanische» Regie, rung als im höchsten Grade ink 0 rr «kt, da die Verhandlungen noch schweben und das Verbot einseitig einen in der Diskussion befindlichen Gegenstand treffe. Ein derartiges Vorgehen könne die Verhandlungen selbst nur erheblich schwieriger gestalten. Eintretende Beruhigung auf Kreta. * Athen, 12. Juli. Depeschen aus Kanea melden, daß dort die Gemüter sich beruhigt haben. Die Kriegsschiffe der Schutz mächte, die vor einigen Tagen dort eintrafen, sind nach der Suda- bai zurückgekehrt und werden dort stationiert bleiben. Die Hitze in Neuyork. * Neuyork, 12. Juli. Der vierte Tag der großen Hitze for derte gestern acht Opfer. Es ist noch keine Aenderung des Wetters zu erwarten. Die revolutionäre Bewegung auf Kuba. * Neuyork, 12. Juli. In Havanna wurden sieben Personen verhaftet, bei denen man Beweise gefunden hat, daß sie eine Revolution planten. Ihre Waffen und Munition wurden be schlagnahmt. Weitere Verhaftungen stehen bevor. Briefkasten der Redaktion. Im Briefkasten erteilen wir Auskunft über alle an uns gerichteten Anfragen, mit Aus» nähme von medizinischen Ratschlägen. Mündliche Auskunft während den Redaktions- Sprechstunden. A. 1VV. Die Witwe eines Jnvalidenrentners hat nach dessen Tode keinen Anspruch auf Rente. Damit erledigt sich auch Ihre zweite Anfrage. (Schluß des redaktionellen Teils.) bommersprosssn etc. verscknvincken nscli kurrem Oebreuck von ILowkStls. Oie nickt kettenäe Hautcreme! Das Ickesi stier Nautpklegemittel! luke 60 und 100 pkg. — probe 20 ?l's. bei Ourt 8inion, keotrolckroxerie und ärier L Oo llsekk. kirnt«, I-Miiki etc. ksukt man premwert im Nue, IS. lUMMWMMMI -'MWMWIMMWIN >1 s! 7 /Nein äiesMnxsi- Saison - ^U8VSrKaut "MS bis Donnerstag, rlon 14. <1uII bietet ausserorrlsnlUOliS VorlsIIo beim Linkauf von 861'1'611- iM MlM-LMfMM. WM- bedeutend ermässigte kreise. "WL ^äuLU-tj Seitlel, 2>viLl<au ^Ilerkeinste nvus nllerieinste nsus nllerfeinste nvus nilerleinstes nsuas Z VMenm 581118 llMii lersiicki. »8IM8 llelikM-ÄiMlMl k rlklliiM.