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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 06.07.1910
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-191007064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19100706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19100706
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-06
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Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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Nr. 1K3. Auer Tageblatt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Mittwoch, den 6 Delbrück und dem Staatssekretär für Elsaß-Lothringen Frei herrn Zorn v. Bulach stattgefunden hat, über alle Einzel fragen zwischen der Reichsregierung und der Landesregierung von Elsaß-Lothringen eine Einigung erzielt worden. * Vertagung de» österreichischen Reichsrat». Der österreich ische Reichsrat hat sich gestern vertagt. Die Vertagung ist erfolgt wegen Schwierigkeiten, die sich bei der Erledigung der Vorlage über die italienische Rechtsfakultät infolge Behinderung der Arbeit des Budgetausschusses entgegenstellen und mit Rücksicht darauf, daß gegenwärtig nicht Voraussetzungen dafür gegeben sind, diesen Hemmungen der parlamentarischen Tätigkeit wirksam entgegenzutreten. * Zur Kreta-Frag«. Von der Sudabai werden sich heute vier Kreuzer nach Kansa (Kreta) begaben. Sollte die Nationalver sammlung in ihrer Intoleranz gegen die mohammedanischen Ab geordneten verharren, so wird die Versammlung mit Militär gewalt aufgelöst und eine Militärverwaltung bis auf weiteres eingeführt werden. * Wirtschaftspolitisches Abkommen zwischen Frankreich und Italien. Die Stampa teilt mit, daß der italienische Botschafter in Paris. Tittoni, in Nom mit dem Minister des Aeuhern San Giuliano und dem Finanzminister Luzzatti konferiert habe, um ein Abkommen zwischen Frankreich und Italien über wirtschaft lich und handelspolitische Fragen vorzuLereiten. Tittoni wurde am Sonntag vormittag vom Köniz empfangen und erhielt die Billigung des bevorstehenden politischen Abkom mens. * Die Kriegstiichtigkeit Dänemarks. Der neue dänische Mi nisterpräsident Berntsen beauftragte das Verteidigungsmini sterium mit der Wiedervorlegung der (vom Ministerium Zahle zurückgezogenen) Vorlage aus Befestigung der dänischen Inseln und Vermehrung der dänisch.» Kriegsmarine. — Der Hochschul- vorstehcr Jakob Appel ist zum Kulturminister ernannt worden. * Englische Flottenmanöver. Am Montag haben, wie wir gestern schon kurz bemerkten, die diesjährigen großen englischen Flottenmanöver begonnen, die bis zum 28. Juli dauern. Seit Wochen wurde in sämtlichen Werften des Königreichs fieberhaft an der vollständigen Ausrüstung der Flotte gearbeitet, denn die Manöver sind die bedeutendsten, die jemals in England stattgefunden haben. Es nehmen daran 30V Kriegsschiffe teil, darunter 44 Panzerschiffe, 25 Panzerkreuzer, 105 Torpedojäger, 36 Torpedoboote, 50 Unterseeboote, 50 Hilfsfahrzeuge verschiede ner Gattungen. Der allgemeine Manöverplan ist von der Ad miralität nicht veröffentlicht worden, aber man weiß, daß wie der eine deutsch-österreichische Invasion angenom men wird, diesmal von dem weitläufigen Dreieck des Atlanti schen Ozeans aus. * Serbische Anarchisten. Die Belgrader Behörden haben ein vollkommen organisiertes anarchistisches Eeheimkomitee entdeckt, das ständig Sitzungen abhielt und in einer Eehcimdruckerei eine Zeitung, betitelt: Die Kommune, herstellte. Der Leiter des Ee- heimbunde;s ist ein russischer Nihilist namens Nikolaus Mus- l i n. Mitglieder sind hauptsächlich Arbeiter, Studenten, dar unter auch der Sohn eines höheren serbischen Funktionärs. Nach unkontrollierbaren Berichten soll das Komitee die Ausrottung der herrschenden Dynastie geplant haben. legt hat, deitätigte sich; der Revolverheld wurde heute früh am Rcchen brr Engelmannschen Muhle in Niederschindmaas mit einer Schußwunde als Leiche aus der Mul'e gezogen. * Reichenbach, 5. Juli. Vom Zuge überfahren. Gestern fand der diensttuende Bahnwärter in der Nahe der Gölsch- talbrücke die Leiche eines dem Arbeiterstande angehörigen Mannes, der sich vom Zage hatte überfahren lassen. * Plauen i. V., 5. Juli. Tödlicher Unfall. Der 43 Jahre alle Tagelöhner Richter aus Neuhaus ist gestern beim Heueinsahren unter ein Fuder Heu geraten. Der Arzt stellte einen Schädelbruch und Erstickung fest. * Thalheim, 5. Juli. Der Deserteur. Sehr schwer verletzt durch einen Nevolvcrschuß in den Kaps hat sich der bei sctc cn El ern wohnende 20jährige Kaufmann Hermann, ihn. tricb Schwermut dazu infolge einer über ihn verhängten drei monatigen Strafe w?gen Fahnenflucht: er diente in Chemnitz beim Klonprinz-Regimeni und wurde ins Chemnitzer Stadlkrankenhaus trankporlicrt. * Leipzig, 5. Juli. L a n d t a g s e r s a tz w a h l. Ja einer Vorstandssitzung, die von Leriretern der Fortschrittlichen Volks partei in Leivz g abgehalleu wurde, faßte man den Beschluß, von der Ausstellung euies eigenen Kandidaten im 5. Leipziger Landtags wahlkreise, der bekanntlich durch den Tod des AmlsrichünS Dr. Rudolvh frei geworden ist und zur Nachwahl steht, abzusehen. Eine Unterstützung der nationalltberalen Kandidatur, Rechranwolt Dr. Zöp h e l, wurd > zwar nicht direkt ausgesprochen, ist aber mit Bi stimmthelt anzuuehins n. Vie Nachwahl dürfte im Oktober erfolgen. * Freiberg, 5. Juli. Abrüstung des Erzbergbaues' In vielen interessierten Kcciseo hegte man hier die Besorgnis, daß nach ?er 19l3 vollende»» Abrüstung des Erzbergbaues auch die Hüttenwerke in Muldeuhütteu und Halsbrücke ihrer Auf lösung entge. cng hen würden. Diese Bedenken zerstört eine jetzt vom Königlichen Oberhütteuamk aus Anlaß des 200jährigen Be stehens der staatlichen Hüttenwerke bei Freiberg herausge^cbene Schrift. In dieser heißt cs, daß die staatlichen Hüttenwerke, die jetzt schon 82 Prozent nach Maßgabe des Gewichts und 94 Pro zent dem Werte nach fremde Schmelzgüter verarbeiten, ihre erfolg reiche Tätigkeit auch nach dem Erlöschen des vaterländischen Berg baues in g w.chnter Weise fversetzen und allen Eignern edcl- metalliger E ze, Schmelz- und Scheidegürern nach wie vor Ge legenheit geben werden, ihre Lieferungen in den Hüttenwerken b,i Freiberg verwerten zu können. * Dresden, 5. Juli. Großfeuer im König Albert- Hofen. Heute abend gegen 8 Uhr brach im König Albert-Hafen in einem neben dem Verwaltungsgebäude belegenen Speicher, welcher der Vereinigten ElblagerhauS-Gesellschast früher Schiffner, gehört, Grvßfemr aus. In dem Speicher lagerten Baumwolle, Inte und große Oelvorräte, die vollständig vernichtet worden sind. Das Feuer ergriff auch einen zweiten Schuppen. Kurz vor 9 Uhr stürzte eine Giebelwand ein, glücklicherweise ohne je mand zu verletzten. Der Feuerwehrmann Karl Schneider ist, obwohl er mit einer Rauchmaske versehen war, beim Eindringen in die Flammen erstickt. Auch eine Anzahl auswärtiger Wehren waren zu Hilfe geeilt. Juli ISIS - - Di« Freie Bereinigung der Privatbeamten zur Herbei, sührung staatlicher Pensionsversichernug hielt grst rn im Wirtshaus Alt-Aue eine Verwmiiiliing ab, die als einzigen Gegenstand der Tagesordnung die Berichterstattung über die küizlich stattgefundene Hauptversammlung d«s Sächsischen LanveSver. andcS hatte. Diese Berichterst.tlung, verlaßt von Herrn Bankbeamten May, wurde in dessen Abwesenheit verlesen und es war aus dieser irkenntlich, daß die Versammlung, in deren Mittelpunkt ein Vortrog des NeichS- tagLabgeordnelen Lrndgerichtkrat Dr. Heinze stand, in Freiberg eineu imposanten Verlauf genommen hat. Der Vortrag über den gegenwärtige» Stund der Pcusionsversicherung ließ bei allen Au- wesenden die frohe Hcsfmmg zurück, daß im Herbste dieses Jahres bestimmt mit dem Erscheinen der GesctzcSvorlage gerechnet werden kann. Aus den übrigen Beratungen der Freiberger Versammlung verdient noch hervorgchoben zu werdcii, daß an Stelle des er krankten bisherigen l. Vorsitzenden des Lauvesoerbaudes, Redak teur Thicslel-Lccsdcn, Herr Bruno Stcue.-Dresden gewählt wurde. Die Versammlung in All-Aue war leider wieder nicht gut besucht und dieser laue Besuch zeugt davon, daß die P ioatbeamtcn dem Versicherungsproblem recht intvllercmt und vielleicht hier und da auch skeptisch gegenüberstehen. Uno in de» Reihe» aller deutscher Privaibeamten gehe» die Meinungen über den Wert und die wünschenswerte Art der Pcusiouaversicherung auseinander — eine recht beklagenswerte und jedenfalls der Sache schlecht dienende Tat sache. Gerade den Privaibeanüen kann nicht laut gurug die Mah nung zugerufcn werden: Seid einig, -mig, einig! Leicht kann die ganze, vieljähnge Arbeit, die dem Erfolg so nahe steht, durch die der Regierung und de», 'Reichstag nicht unbekannt bleibenden Kämpfe um die Gestaltung der VelsicheruugSgesetjgcbung zu Wasser werde«. Die Schuld daran trage» dann diese selbst, die des Segens der Pension teilhaftig werden sollen. ' Aue im Handelskammerbericht sür das Jahr 1909. Di- Verhältnisse in den G r n » i t st e i u b r ü ch e n bei Aue, Schnee berg und Kirchberg haben sich im Berichtsjahre i-och ungünstiger gestaltet als im Verjähre. Zwar fanden nennenswerte Verände rungen in der Anzahl der Betriebe und in der Groß: ihrer Be legschaften nicht statt, dagegen hat das Absatzgebiet wiederum eine wesentliche Beschränkung erfahren. Die Ursache dieser Ersch inung liegt in der vermehrte» Einführung schwedischer Retheupflasteestsine nach Preußen sowie in der größeren Verwendung von Basalt- pflasterstcinen aus Bayern. Infolge der gesteigerten Konkurrenz Schwedens waren namentlich die großen Steinbrnchbetricbe in der Gegend von Wurzen und die Lausikcr Granitwerke, die seither ihre Pi v'ouk-e wesentlich in Preußen absetzien, gezwungen, den Ab satz ihrer Pflastersteine in Sachsen zu suchen. Dies hatte die Folge, daß am Ende des Jahres in den Brüchen bei Aue, Schneeberg und Kirchberg sich große Posten von Reihenpslasterfteiiien im Werte von 140 000 Mark aus den Lagern anhäuften. In den Brüchen bei Aue blieben außerdem f.rtige Werksteine im Werte von etwa 20 000 Mark unverkäuflich. Die Absallproduckte, wie Bruchsteine, Packlagerstcine, Straßeusteiiie und Klarschlag, die laufend weggc- schaft werden müssen, um die Bruch- und Arbeitsplätze frei zu halten, konnten nur weit unter dein Wert untcrgebracht werden. Die Arbeitslöhne sind dieselben geblieben, die Verkaufspreise sür Pflastersteine und Werksteine gingen dagegen um 15—20«/g gegen das Vorjahr zinück. Eine Besserung der ungünstigen Lage der Granilstcin-Jnbustrie im kommenden Jahre dürfte kaum zu er warten sein. Aus dem Königreich Sachsen. Richard Leo Gras von Könneritz f. Wie wir schon gestern kurz mitgeteilt haben, ist in fast voll endetem 82. Lebensjahre Exzellenz Wirkl. Geh. Rat Dr. Richard Leo Graf v. Könneritz auf Lossa gestorben. Der Verblichene war am 29. Juli 1828 zu Erdmannsdorf geboren und besuchte, nach dem er das Maturitätsexamen in Freiberg bestanden hatte, die Universität Leipzig. Er wandte sich früh der diplomatischen Laufbahn zu, war Eesandtschaftssekretär in Paris, später in Ber lin, Sächsischer Geschäftsträger in Hannover, Ministerresidcnt in Brüssel und längere Zeit Gesandter in Petersburg. Nach seinem im Jahre 1874 erfolgten Rücktritt vom diplomatischen Dienste, ernannte ihn König Albert, zum Mitgliede der Ersten Kammer. Hier wurde er zum Sekretär gewählt und im Jahre 1891 vom Könige zu ihrem ersten Präsidenten ernannt. Bei aller ver bindlicher Form leitete er die Verhandlungen mit strenger Un parteilichkeit und unbedingter Sachlichkeit und erledigte die ge schäftlichen Obliegenheiten schnell und entschlossen. Meinungsver schiedenheiten in der Ersten Kammer oder etwaige Gegensätze beider Kammern in gesetzgeberischen Fragen verstand sein ver söhnlicher Sinn geschickt au^zugleichen., Trotz der Bedeutung sei nes Amtes und seines weitragenden Einflusses auf die gesetz geberischen Maßnahmen rückte er seine Person nie in den Vor dergrund. An Auszeichnungen und Ehrungen hat es ihm in sei ner politischen und parlamentarischen Laufbahn nicht gefehlt. Er besaß folgende Orden: Heiusorden der Rautenkrone und die Groß kreuze des K. S. Verdienst. ns, des K. S. Albrcch-so'.dcns und auswärtige hohe Orden. Auch in nnoeren Ehrenämtern war Graf v. Könneritz erfolgreich tätig. Dem Landeskulturrat stand er lange Jahre vor, ebenso war er mehrere Jahre Vizepräsident des Deutschen Landwirtschaftsrats. Ferner bekleidete er u. a. das Amt des Domprobstes Les freien Hochstifts Meißen und des Vor sitzenden der Leipziger Krehsstände. In Wurzen wurde ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen. ' Wilkau, 5. Juli. Versuchte Kindesentführung Ein Kind zu entfuhren veisuchtc im nahen C u l i tz s ch ein Mann, indem von einer spielenden Kindeischar den fünfjährigen Sohn Paul l er Frau W.igcl durch ein Mädchen zu sich lockie und ihm eine Zuckertüte schenkte. Mit weiteren Versprechungen lockte >r den Knaben, mit ihm zu gehen. Die sofort benachr-chügle Mutter eilte dem Manne nach und erkannte in ihm ihren ersten, von ihr geschiedenen Ehegatten; mit Hilfe herbeigceilter Nachbarn wurde dem Manne der Knabe wieder abge.ommen und der Ent führer von einem Schutzmann verhaftet. * Zwickau, 5. Juli. Tödlicher Unfall. Das 2'/, jährige Kind eines hier wohnhaften Bergarbeiters stolvccie in der Wohnung über eine Fußtank, wobei cs an Knie und Kopf schein bar unbedeutende Verletzungen erlitt. Der Unfall nahm jedoch ein tragisches Ende, indem das Kind zwei Tage später infolge hinzugetreten r Gehirn kongesttonen starb. * Glaucha«, 5. Juli. Zu dem Mordversuch auf den Grundstücksbesitzer Taubert in Wernsdorf ist heute zu melden, daß sich der Verletzte auf dem Wege der Besserung be findet und Hoffnung besteht, ihn am L ben zu erhalten. Die Ver mutung, daß der rachsüchtige Täter Seifert, der seinen Schwager den Schuß bribrachte, nach dem Anschläge selbst Hand an sich ge- Upü GirM MW. '' Gedenktage am 6. Juli: 1415 Joh. Huß wird in Kon stanz verbrannt. 1646 G. W. Leibnitz, Philosoph und Naturfor scher, * Leipzig. 1809 Sieg Napoleons I. über die Oesterreicher bei Wagram (seit 5. Juli). 1854 Borsig, der Bahnbrecher Les Lokomotivbaues in Deutschland, -f Berlin. Uetterberickt vom 6. 3uli. — 7 Ubr morgens. Stations-Name Barometer- Stand ! L jl slEvrituli !'«<- i! " lvetterhänschen König Albert- Brücke Aue. 729 w»l> -b 28" c -l-io -j- 11 Lne, Lx« 6. Juli. RqchdniL unserer Lokuruotizeu, blc dun- ein Korrespondeazzeichen kenntlich gemacht find, — ist auch im - nur mit genauer Quellenangabe gestati-t. " Neue Vorschriften sür den Automobilverkehr in Aue usw. Die Kreishauptmannschast Zwickau bestimmt für ihren Regie rungsbezirk, mit Ausnahme der Stadtbezirke Plauen und Zwickau (also auch für die Stadt Aue), auf Grund des Schlußsatzes von 8 18 Absatz 2 der Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Regelung des Verkehrs mit Kraftfahrzeugen, vom 3. Feb ruar 1910 — Reichsgesetzblatt 1910, Seite 839 flg. — das Fol gende: 1. Innerhalb geschloffener Ortschaften dürfen Kraft fahrzeuge bis zu 5,5 Tonnen Gesamtgewicht mit einer Höchstge schwindigkeit von 20 Kilometern in der Stunde fahren. Die jenigen Wegestrecken innerhalb geschlossener Ortschaften auf denen nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 Kilometern in der Stunde gefahren werden darf, sind durch entsprechende War nungstafeln gekennzeichnet. 2. Kraftfahrzeuge von mehr als 5,5 Tonnen Gesamtgewicht dürfen innerhalb geschlossener Ortschaf ten nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 10 Kilometern fah ren. 3. Hierbei hat aber die Kreishauptmannschaft noch aus drücklich darauf htngewiesen, daß die oben angezogene Bekannt machung vom 3. Februar 1910 eine Reihe von Vorschriften für besondere Fälle erläßt, in denen nur langsam und mit äußerster Vorsicht gefahren werden soll. Vor allem muß nach 8 18 Absatz 3 dieser Bekanntmachung auf unübersichtlichen Wegen, insbeson dere nach Eintritt der Dunkelheit oder bei starkem Nebel, beim Einbiegen aus einer Straße in die andere, bei Straßenkreu zungen, bei Straßeneinmündungen, bei scharfen Straßentrüm- mungen, bei der Auffahrt aus Grundstücken, die an öffentlichen Wegen liegen, und bei der Einfahrt in solche Grundstücke, bei der Annäherung an Eisenbahnübergänge in Schienenhöhe, ferner beim Passieren enger Brücken und Tore, schmaler oder abschüssiger Wege, sowie, wo die Wirksamkeit der Bremsen durch die Schlüpf rigkeit des Weges in Frage gestellt ist, endlich überall da, wo ein lebhafter Verkehr herrscht, langsam und so vorsichtig gefahren werden, daß das Fahrzeug sofort zum Halten gebracht werden kann. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Anordnungen wer den nach den Strafvorschriften des Reichsgesetzes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 8. Mat 1909 — NeiHsgesekblatt Seite 437 flg. - geahndet . . WÄM-U G Vortrag über die Welt-Missions-Konserenz in Edinvurg (Schottland) in der Methodisten-Kapelle zu Aue. Am vorgestrigen Abend hielt in der Methodistenkapelle Herr Prediger Melle aus . M Budapest einen Vortrag über die Welt-Missions-Konferenz, die vom 14. bis 23. Juni in Edinburg (Schottland) tagte. Asts dem mit sichtlichem Interesse aufgenommenen Vortrage sei etwa fol gendes bemerkt: Der Redner führte zunächst aus, daß nach sei nem Dafürhalten für eine Welt-Misslons-Konferenz kaum eine andere Stadt der Welt Lesser geeignet gewesen wäre als Edtn- Lurg. Er erinnerte besonders'an den schottischen Reformator John Knox und den großen schottischen Missionar Sivingstone. Zur Welt-Missions-Konferenz waren sämtliche protestantischen > - Kirchen- und Mission^gesellschaften Europas und Amerikas ein geladen. Man begann mit der Vorbereitung für sie schon vor zwei Jahren, ind in man acht Kommissionen ernannte, die sich auf eingehende Weise mit den verschiedenen Gebieten der so viel seitigen Missionsarbeit zu befassen hatten. Jede dieser Kommissionen bestand aus etwa 20 erfahrenen Missionsarbeitern. Durch eine weitgehende Korrespondenz mit Missionaren und Missiousgesell- schasten und durch große Fragebogen, die in alle Welt geschickt und vielseitig beaniwoitct worden waren, haben sich diese Kom missionen olle mögliche Auskunft gesammelt. Diese Vorbereitungen zu treffen machte es nölig, daß 56 Schreibmaschinen . l'/ü Jahre lang in Tätigkeit gesetzt werden mußten. An der Konferenz selbst beteiligten sich etwa 160 verschiedene Denominationen. Um das Verhältnis der Delegation zu regeln, berechnete man die für Mission in nichtchristiichen Ländern (Heiden-, Juden-, Mohammedanermissioni aus gegebenen Summen der ein- ? zelnen Missionsgesellschasten und beschloß, daß jede Missivnsgcsell- " * schäft sür je 160 000 M. jährlicher Missionsautzgaben einen Dele gaten senden dürfe. Nach dieser Berechnung durften die 160 beteiligten MissionSgesellschaften etwa 1200 Delegaten senden. Nnr 7 Minuten Zeit konnte den einzelnen Rednern cingerüamt werden bet der Besprechung der einzelnen Themen. Als besonders bedeutsam ist zu nennen, daß ernstlich erwogen wurde, auf dem Missionsseld die Unterschiede dec Denominationen schwinden zu lassen und vereinte Arbeit zu tun. Wie müssen es uns versagen, weiter einzuge-hen auf das, was der Vortrag bot. Es sei nur noch gesagt, daß von der Weltmissionskoiiferenz ein ausführlicher Bericht von neun Bänden erscheinen soll. * Künstlerabend. Einen heiteren Vortragsabend veranstal ten am nächsten Montag, d. 11. ds. Mts. im Saale des Carola- Theaters zwei junge Künstlerinnen: Fräulei Alice Dreßler » und Fräulein Else Lima vom Neuen Operettentheater ,u Leip zig. Die Vorträge bestehen aus Rezitationen (Dichtungen mordcr- n r Meister) sowie Arien aus Opern, ferner aus reizenden heiteren und seriösen Liedern. Fräulein Alice Dreßler ist dem Auer Pub likum noch in bester Erinnerung. Bernsbach, S. Juli. * Schwindler. Am Montag nachmittag in der vierten Stunde meldete sich in der Fabrik Hecker u. Sohn, A.-G. ein Mann, der angab, daß er von der Amtshauptmannschaft Schwarzenberg komme, Herrn Hecker sprechen möchte und den Fabrikbetrieb revi dieren wolle. Auf dem Gang durch die Fabrik wurde der Mann jedoch von einem Arbeiter ah» der Gelegenheitsarbeiter Paul O SchmidtausLauter erkannt. Nun wurd-^ "" 'mldt natür- lich nicht gerade sanft an die frische Luft g/ "" " heit wurde zur Anzeige gebracht. / N Tel Ste Bis den auf r werd gen, rüchtl tersu, digen festste abend Flugz übuni legte Höhe bei. nur k Prir in Ko Amte bisher Natib Das ! vou § Lug. Weih! Dioisi nach, Lnrug kaleta garen gut u „ScltJ Hütte hin ;en u.je ncrloren n. Mer, risgheir Am ärzl hege» w Shrudr Mangar drei SU linderer rnna w> blied esi Ehruvc wohl». l Mark-2 HanS B. 25 M. Luvt vi« Nö Ous 8el 8t etc. gei fav (vestlll Vs!er,( L ?>- Is Apside! kn omi empüel aller Wl IN Mill b. daul Baums El W Hochw' Prosp' ützL- Ll gesucht- Alberoi
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