Volltext Seite (XML)
der mit Begleitung- des Pianoforte, gesungen von Herrn Reichardt. 1. Liebesbotschaft, componirt von Franz Schubert. Bauschendes Bächlein, so silbern und hell, Eilst zur Geliebten so munter und schnell; Ach! trautes Bächlein, mein Bote sei du, Bringe die Grüsse des Fernen ihr zu. All’ ihre Blumen im Garten gepflegt, Die sie so lieblich am Busen trägt, End ihre Rosen in purpurner Gluth, Bächlein, erquicke mit kühlender Fluth. Wenn sie, am Ufer in Träume versenkt, Meiner gedenkend das Köpfchen hängt, Tröste die Süsse mit freundlichem Blick, Denn der Geliebte kehrt bald zurück. Neigt sich die Sonne mit röthlicbem Schein, Wiege das Liebchen in Schlummer ein, Rausche sie murmelnd in süsse Ruh, Flüslre ihr Träume der Liebe zu. L. Rellstab. 2. „Es weiss und räth es doch Keiner“, componirt von F. Mendelssohn Bartholdy. Es weiss und räth es doch Keiner, Wie mir so wohl ist, so wohl! Ach, wüssl’ es nur Einer, nur Einer, Kein Mensch es sonst wissen soll! So still ist’s nicht draussen im Schnee, So stumm und verschwiegen sind Die Sterne nicht in der Höh’, Als meine Gedanken sind. Ich wünscht’, es wäre schon Morgen, Da fliegen zwei Lerchen auf, Die überfliegen einander, Mein Herze folgt ihrem Lauf. Ich wünscht’, ich wäre ein Vöglein Und zöge über das Meer, Wohl über das Meer und weiter, Bis dass ich im Himmel wär’! J. v. Eichendorff.