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Marcel. Ach, Gott! ich vergass, wenn ich hier mich entferne, Ist vielleicht Alles für mich schnell verloren. Gott! lass’ mich die Schuld der Treue bezahlen Und schenke mir Kraft, ihm beizusteh’n ! Kalentine. Du weisst nun Alles; lebe wohl! Marcel. Nein! sage erst noch, wer Du bist. Kalentine. Ich bin ein Mädchen, das ihn liebt Und das sein Leben willig für ihn gibt. Ach, Du kannst nicht begreifen, nicht fühlen Die Qualen, die mich durchwühlen, Diese Flammen, die nicht mehr zu kühlen, Diesen Kampf zwischen Liebe und Pflicht. Dass den Schlag ich von seinem Haupte wehre, Dass der Stahl sich von seiner Brust kehre, Hab’ ich den Vater verrathen und Ehre, Doch ich hoffe, Gott wird mir verzeih’n. Marcel. Nicht darfst Du Dein Opfer bereuen; Der Himmel segnet die Treuen, Er wird Kraft und Muth Dir verleihen; Meine Tochter, baue auf Gott! Segnend leg’ ich meine Hände Auf Dein Haupt, dass er Dir sende Seinen Strahl und gnädig wende Von Deinem Haupte Qual und Tod. Ouvertüre zu „Anacreon“ von L. Cherubini. Billets ä 1 Thaler und Sperrsitzmarken ä extra 10 Ngr. sind in der Musikalien handlung des Herrn Fr. Kistner und am Haupteingange des Saales zu haben. Einlass um 6 Uhr. Anfang' halb 7 Uhr. Ende halb 9 Uhr. Das 17. Abonnement-Concert ist Donnerstag; den 14. Februar 1856. Druck von Breilkopf und Härtel in Leipzig.