Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 21.05.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190805212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080521
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080521
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-21
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Kr 117 U«« Lagedtitt und Anzeiger für da» Erzgebirge. Donner-tag, den 21. Mai 1908. Sächsischer Landtag. 48 öffentliche Sitzung. ' '' p. Dresden, 20 Mat. Präsident Traf Vitzthum non EcklM eröffnet die Sitzung, «rrichttzng P-ksoyen- »ich Eükrhpltestchk in Leipzig. VoftiM»dorß'nWeichr di« Verlesung'«tiier ständischen Schrift übeX'eiNe PMton d«d Gemeinhy Wurzen, die Verlegung zweier Weg, LetreWdi Beide Schriften werden genehmigt. Punkt 2—7 betresfeii ' ' ' - I ' Etatskapitel, weift «isentahnsachen. Zu Punkt 2—4 ist Berichterstatter der Weiten Deputation Graf zur Lipp«, der folgende, sich mit den Beschlüssen der Zwei ten Kammer Leckende Anträge stellt: zuPunkt2:bei Kap. 21 des ordentlichen Etats aus IM- ISM, indirekte Steuern, nach dem abgeänderten Regie rungsentwurf die Einnahmen mit 11918 712 .X zu genehmigen, die Ausgaben mit 5 578 728 .X zu bewilligen: die hierzu vor liegenden Petitionen der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen: zu Punkt 3: zum viergleisigen Ausbau der Linie Bodenbach —Dresden, zwischen Mügeln» und Dresden, sowie zur Beschaffung des Grund und Bodens für den vier gleisigen Ausbau der Strecke Pirna—Mügeln gemäß Tit. 5 des außerordentlichen Etats 1000 000 .X als fünfte Rate zu bewil ligen: zu Punkt 4: zum viergleisigen Ausbau der Linie Dres den— Werdau zwischen Hainsberg und Tharandt 200000 als zweite Rate gemäß Tit. 8 des außerordentlichen Etats zu bewilligen. — Ohne Debatte werden die Deputationsanträge zu Punkt 2, 3 und 4 genehmigt. Bei Punkt 5—7 ist Berichterstatter der zweiten Deputation Dr. o. Wächter. Er stellt folgende Anträge: zu Punkt 5: zur Erbauung des Weiten Gleises zwischen Meuselwitz und Rositz 889 000 .2 gemäß Tit. 15 des außerordentlichen Etats zu bewilligen: zu Punkt 6: für Erweiterung des Bahnhofs Oschatz 324 500 .X als dritte und letzte Rate gemäß Tit. 20 des außer ordentlichen Etats zu bewilligen, die Petitionen zum Teil der Regierung zur Kenntnisnahme zu überweisen: zu Punkt 7: zum Umbau des Bahnhofs An na berg 208000 .X gemäß Tit. 23 des außerordentlichen Etats zu be willigen. — Die Kammer tritt den Doputationsanträgen bei. Zu Punkt 8 berichtet namens der vierten Deputation Oeko- nomierat Kasten und beantragt: Die Petition des Vereins geprüfter und verpflichteter Geo meter im Königreich Sachsen um Aufhebung der Verordnung vom 13. November 1879, die Anfertigung geodätischer Unter lagen bei Erundstückseinteilungen durch König!. Vezirksland- messer betreffend, der König!. Staatsregierung zur Kenntnis nahme zu überweisen. — Die Kammer beschließt antragsgemäß. Für die gleiche Deputation berichtet Kammerherr v. Könne ritz über eine Petition des Direktoriums des Vereins sächsischer Eemeindebeamter zu Leipzig wegen nachträglicher Anrechnung der Militärdienstzeit bei Berechnung der Pension der im Ruhe stand befindlichen Eemeindebcamten und beantragt die Petition auf sich beruhen zu lassen. Auch dieser Antrag wird genehmigt. Weiter empfiehlt derselbe Berichterstatter, die als letzter Punkt auf der Tagesordnung stehende Petition des Vereins sächsischer Handelsschullehrer und Genossen, so weit sie auf eine Satzungsänderung hinsichtlich der Grundlage» für Berechnung der Pensionen und der privaten freiwilligen Nebenversicherung gerichtet ist, der König!. Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen, im übrigen aus sich beruhen zu lassen. Die Kammer beschließt nach dem Antrag der Deputation. Nächste Sitzung: Donnerstag ,21. Mai, 11 Uhr vor mittags. Tagesordnung: Mahl eines Mitgliedes in den stän dischen Ausschuß der Brandoersicherungskammer, Verschiedene Petitionen, u. a. Aufhebung des Epiphaniasfestes betreffend. O Zweit« Kammer. 117. öffentliche Sitzung. ?. Dresden, 20. Mai. Präsident Geh. Rat Dr. Mehnert eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 13 Min. Die Tagesordnung steht heute ganz im Zeichen der Schule. Die ersten 3 Punkte betreffen Rechenschaftssachen. Den Be richt dazu erstattet im Namen der Deputation Abg. Pflug-Zittau (Natl), der folgende Anträge stellt: zu Punkt 1: bei Kap. 94 Fürsten- und Landes- schulen, die Etatüberschreitung mit 2679,04 .X, bei Kap. 94 L, andere Gymnasien und Realschulen, die Etatüberschreitungen mit 3,45 L, bei Kap. 94 0, allgemeine Ausgaben zu Zwecken der Gymnasien und Realschulen mit 11004,29 .X, im ganzen bei Kap. 94 mit 13 687,39 .11 nachträglich zu genehmigen; zu Punkt 2: bei Kap. 95, Seminare, die Etatüber schreitungen mit 4745,10 .X nachträglich zu genehmigen; zu Punkt 3: bei Kap. 99, Ta u bst u m me na n st a lte n, die Etatüberschreitungen mit 631,18 .X nachträglich zu geneh migen. — Ohne Debatte werden die Etatüberschreitungen bei allen drei Punkten einstimmig nachträglich genehmigt. Uetzer Punkt 4 und 5 berichtet im Auftrag« der Finanz deputation X Abg. Dr. Seetzen-Wurzrn (Kons). Er stellt bei Punkt 4, Lehrrrtzesoldungsvorlage. folgende Anträge: 1„ 8 1 bi» 11 unverändert nach der Vorlage zu genehmigen; ll. 8 12 in IdlgWder Faffuyaimpgunehmen: » > 8'12. Dies« lSesttz tritt mtsM r-.-Zkli 1908 in Wirksamkeit. Bym 1. Aauuar 19SV «bittren dstbveftimmungeU ttz 8 1. Absatz 1, 8 4. Absatz 1 und 2, KL und'.9/8 10, Absatz 2lbi» 5 diese» Gesetze» allster Kraft und werden durch folgende Bestim- mm^en ersetzt: >> -) ' K L, Absatz 1. Das zu Geldeswert angeschlagen« Gesamtein kommen eilt«» ständig«» Lehrer» an einer Volksschule darf nicht unter 1500 .4 jährlich betragen. 8 2. Den Schuldirektoren, welchen zehn oder mehr ständige Lehrer oder Hilfslehrer unterstellt sind, ist neben freier Woh nung oder Wohnungsentschädigung «in jährliches Einkommen von nicht weniger als 3600 .X, den übrigen ein solches von nicht weniger als 3300 .X gleichfalls neben freier Wohnung oder einer Wohnungsentschädigung zu gewähren. 8 3. Jedem Hilfslehrer ist neben freier Wohnung und Hei zung oder einer von der Bezirksschulinspektion genehmigten Ent schädigung dafür ein barer Gehalt von wenigstens 900 .X jährlich im ersten Dienstjahre, von 1000 .X im zweiten und von 1100 .4 vom dritten Dienstjahre ab auszusetzen. 8 4, Absatz 1 und 2. Das Einkommen der Schuldirektoren ist durch vier von der Schulgemeinde zu gewährende Zulagen von je 400 .X nach je dreijähriger Dienstzeit als Schuldirektor zu erhöhen. Das Einkommen ständiger Lehrer an Volksschulen ist durch Zulagen, welche die Schulgemeinde zu gewähren hat, folgender maßen zu erhöhen: nach einer vom erfüllten 25. Lebensjahre des Lehrers an zu rechnenden ständigen Dienstzeit von 3 Jahren bis auf 1700 .X 6 ,, ,, 1900 9 ,, 2100 12 2300 ,, 15 ,, 2500 ,, 18 ,, 2700 ,, ,, 21 ,, 2850 ,, ,, 24 ,, rfioo 8 8. Artikel 3 des Gesetzes vom 26. Februar 1900 wird durch folgende Bestimmungen ersetzt: Gegen besondere Vergütung, die nicht unter 75 .X jährlich für eine wöchentliche Stunde betragen darf, hat der Lehrer noch bis zu sechs Stunden wöchentlich an der Volks- oder Fortbil dungsschule zu übernehmen. 8 9, Unter Lehrern im Sinne dieses Gesetzes sind auch die Lehrerinnen zu verstehen. Es-"erhalten jedoch die Lehrerinnen von den in 8 4, Absatz 2, geordneten Zulagen nur die ersten sechs Zulagen und nach einer vom erfüllten 25. Lebensjahre an zu rechnenden ständigen Dienstzeit von 21 Jahren eine siebente Zulage von 100 .1t. 8 10, Absatz 2 bis 5. Die Schulgemeinden, an deren Volks- schulennicht mehr als acht ständige Schulstellen einschließlich der Direktorstellen vorhanden sind, erhalten jährlich Beihilfen in Höhe der von ihnen in jedem Jahre gemäß 8 4 und 9 zu zahlen den Dienstalterszulagen. Die Schulgemeinden, an deren Volksschulen mehr als acht ständige Schulstellen einschließlich der Direktorstellen vorhanden sind, erhalten zur Ausbringung der Dienstalterzulagen jährliche Beihilfen nach der Zahl der diese Schulen besuchenden Schul kinder, und zwar: für das erste und zweite Tausend je 7 .X für ein Kind, für das dritte bis fünfte Tausend je 3 1t für ein Kind und für jedes weitere Kind 1,50 ,1t. Maßgebend ist jedesmal die Schulkinderzahl am 31. Mai des laufenden Jahres. Diese Bei hilfen dürfen den Betrag der nach 8 4 und 9 zu zahlenden Alterszulagen nicht übersteigen. Endlich die Petitionen des Vorstandes des Sächs. Lehrer vereins zu Ziffer 1, 2 und 4, des Vereins sächsischer Schuldirek toren usw., soweit sie nicht durch die gefaßten Beschlüsse erledigt standes des Sächsischen Lehrervereins zu Ziffer 3, der pensionier ten Volksschullehrer in Zwickau u. a., Pensionsverhältnisse be treffend, der König! .Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu überweisen. ' Bei Punkt 5: Etat der Volksschulen beantragt derselbe Berichterstatter, nach der Regierungsvorlage bei Kap. 96 des ordentlichen Etats auf 1908/09, Volksschulen, die Einnahmen mit 57 720 .X zu genehmigen, die Ausgaben mit 10 875 957 .X, darunter 3000 .X künftig wegfallend, zu bewil ligen, auch die Vorbehalte zu einzelnen Titeln zu genehmigen. Die Debatte über beide Punkte wird auf Vorschlag des Abg. Hettner verbunden. In der Debatte spricht zuerst: Abg. Pflug-Zittau (Natl), der seststellt, daß die Bezirksschulinspektoren jetzt im Gehalt noch hinter denen der Rektoren zurückblieben. Redner bringt weiter einige Spezialwünsche der. Lehrer vor und bittet um Auskunft, ob die persönlichen Zulagen weiter bestehen bleiben sollen. Nicht unausgesprochen dürfe bleiben, daß trotz des Dekrets Nr. 17 noch manche Wünsche vorhanden seien. Zwischen dem Endgehalt der akademischen Lehrer (7200 ^l) und dem der Volksschullehrer (3000 .X), sei eitr himmelweiter Unterschied, der für sich selbst spreche; Abg. Rudelt-Deuben (Kons.) freut sich über den klaren worden. Vor zwanzig Jahren hielt man es wohl noch für un gezogen, daß Mädchen und Frauen spmngen, kletterten, hangel ten, Geräteübungen usw. machten, und Reigen auf Turnfesten und in den Schulen vorführten. Merkwürdig: beim Tanzen sollten sich di« Mädchen bewegen und hopsen und walzen — beim Tarnen hielt man es für unfein! Das moderne Turnen hat diese Vorurteile beseitigt; ganz ausgezeichnetes leistet unser Mädchen turnunterricht und Meisterhaftes steht man in den vielen Damen abteilungen unserer Turnvereine. Durch die von Spieß in vielen Schriften verfochtene syste matische und methodische Um- und Neugestaltung des Turn- itbungsstoffes wurde es erst möglich, di« Turnübungen den ver schiedenen Altersstufen je nach ihren körperlichen und geistigen Kräften anzupassen und in die Leibesübung mehr Plan und Ordnung zu bringen. Das Jugend-, Turn- und Volksspiel ist heute ein integrierender Teil des Turnens. Heute gilt es als «ine der wichtigsten Aufgaben der kommunalen Fürsorge, daß man nicht nur Turnhallen und Turnplätze auf allgemeine Kosten aller Steuerzahler unterhält, sondern «s gilt als sozi ale u n d Ehrenpflicht, auch öffentliche Spielplätze einzu richten. Die Nacktkultur, die von Aerzten, Gelehrten und Künst lern in den drei letzten Jahren so sehr empfohlen wird, hat ihren eigentlichen Grund ebenfalls in Ideen, die Spiest und andere früher ausstrrachen. Di« Einrichtung und der frische, fröhliche, frei« Verlauf der öffentlichen Turn-, Spiel- und Volks fest«, vom Schulschauturnen angefangen, durch die Schauturnen der Verein«, Turngaue, Turn-Landesoerbände hindurch Lt, zu. den neubelebten olympischen Spielen konnte sich nur enttalftn auf Grund der Keime, dir Jahn vor hundert imd Spiest vor fünfzig Jahren in da» Schulturnen legten. Wir im Schulfürnen. kommt es jetzt auch im Vereinsturnen darauf an, dast «ine bloß« Erfahrungslehre, ein mechanisches Vor- und Nachturnen hergebrachter, womöglich sinn- und geschmackloser llehungsformen, wie eine prinzipielle Auswahl des Stoffes bei der Leitung der Uebungen verdrängt und dafür in freier und geistvoller Zu sammenstellung der Stoff in allseitiger und dadurch belebender Abwechslung den erwachsen«» Turnern geboten wird. Das kann natürlich nur geschehen, wenn tüchtige Turnlehrer, Turnwarte und sachlich erfahren« Vorstände Len Turnbetrieb leiten. Des halb fordert das moderne Turnen auch eifrigst Vorbildungs anstalten für Turnlehrer und Turnwarte, die wir in allen deutschen Bundesstaaten mit staatlicher Unterstützung finden. Wie wir schon sagten, ist das Spiestsch« Turnen von be geisterten Männern weitergebidet worden. Und das geschah ganz im Geiste der Jahn, Spiest, Mastman und anderen. Nicht sklavisches Nachtreten und Beharren in seinen Formen fordert er, sondern Entwicklung, Belebung! Verdienst des Re formators Adolf Spiest ist «s aber und bleibt es: die Leibes übung an ihre rechte Stelle im völkischen Leben gesellt zu haben; nicht mehr bloß gilt di« Leibesübung al» Erholung, sondern als Abwechslung und al» Entwicklung von physischer Kraft und Ge wandtheit. Da» moderne Turnen ist dabei aber auch Geistes übung und Eeisteszucht, es ist ein« wesentliche Seite im Ganzen der völkischen Erziehung! E» erneuert da» moderne Turnen in ' tieferem Sinne alle jene Gedanken der alten Griechen von der »«bildlichen Einheit Wischen dem ethischen und ästhetischen Menschen. Da» Turnen t st und b l« t h t der beste Sport und wird sich seist« Stellung den modernen oft üLermundeue» Sport arten gegenüber hoffentlich für all« Zeiten bewahren. Bericht der Deputation, d«r trotz seiner Übersichtlichkeit aber gemischt« Gefühl« Lei un» ausgelöst habe: freudig», «eil di« Lehrer bester gestalt würden, trüb«, weil den Gemeinden nicht mehr Beihilfen gegeben würden. Einstweilen WchWue er, die Regierung zu ermächtigen, bedürftigen <>BMWiMnden 300 000 X mehr zuzuwenden, als jetzt im Tit. 1U«e» Kap Hst v-ygefe-ech sei. Mu, ci>. , ftn Lch Antrag Rubelt wird auf Anfrage de» Vizepräsidenten Dr. Schill «»»reichend unterstützt, steht also mit Wr Dehgtft. Abg. Dr. S«etzW Mt di« «nn-hme de» Antrag- «Mit WM» wünschenswert. Abg. »tftr-Leip-ig (Freikonst): Ich sind« es nicht richtig, dast unser« Hilf,schullehrer im ersten Dienstjqhre mit 900 .X auslommen sollen. Abg. Güulher-Plauen i. V. (frets. Bereinigung): Bei einem Endgehalt d«r Volftschullshrer von 3000 F und dem der Direktoren von 5200 .X seien die Direk toren zu sehr bevorzugt, und es wären darüber bereits berechtigte Klagen der Lehrer laut geworden. Abg. -ettner-Dresden (Natl.) ist mit den Bestrebungen zur Förderung der Schule gern einver standen, weist aber darauf hin, dast die finanzielle Ausführung dieser Tendenzen ihnen eine gewisse Beschränkung auferlege. Kultusminister Dr. V«ck dankt der FinanzL«putation für ihre Stellungnahme zu der Vorlage. Es sei schon schwer gewesen, 1600 000 X in den Etat einzustellen, und die Erhöhung um weitere 700 000 X habe natürlich beim Finanzminister Be denken heroorgerufen. Abg. Merkel konstatiert ausdrücklich, dast Abg. Pflug als Fraktionsredner gesprochen habe. Vom Abg. Nudelt liegt inzwischen der Antrag vor, seinen vorhin gestellten Antrag der FinanzLeputation .X zu überweisen. Abg. Goldstein (Soz.) hält die jetzig« Regelungsweise der Lehrer gehälter für nicht ausreichend. Kultusminister Dr. »eck tritt dem Abg. Goldstein entgegen. Wirkl. Geh. Rat Dr. Waentig weist darauf hin, daß die von der Regierung vovgebrachten Zahlen auf amtlichen Ermittelungen beruhten und völlig richtig seien. Abg. Hähnel-Kuppritz (Kons.) m«int, der Antrag Nudelt sei aussichtlos. Redner verbreitet sich dann weiter über die den Ge meinden durch die neue Vorlage entstehende Belastung und ver teidigt die Finanzdeputation V gegen die Angriffe des Abg. Pflug. Ein Antrag auf Schluß der Debatte wird um 3 Uhr gegen wenige Stimmen angenommen. Nach persönlichen Bemerkungen erfolgt die Abstimmung. Die 88 1 bis 11 werden in unverän derter Fassung angenommen. Die übrigen Paragraphen nach den Anträgen der Deputation, desgleichen die Petitionen. Kap. 96 wird ebenfalls genehmigt. Der Antrag Rudelt-Hettner geht an die FinanzLeputation Nächste Sitzung: Donnerstag, 21. Mai, 9 Uhr vormit tags. Schlußberatung über Dekret Nr. 44. Erbauung einer elek trischen Bahn Dresden-Klotsche. Außerdem Eisenbahnsachen. Politische Tagesschau. Aue, den 21. Mai - - Wahlrechtsreform in Braunschweig. Die braunschwei gische Landesversammlung behandelte in ihrer gestrigen Sitzung Anträge zur Vorbereitung von Vorschlägen, betreffend eine Abänderung des Landtagswahlrechtes, der eingesetzten Kommission, die dahin gehen, die bisher indirekte Wahl durch direkte Wahl zu ersetzen und die Wahl der Ur wähler der ersten Klasse aus mindestens 10 Prozent, der zweiten Klasse auf 20 Prozent und der dritten Klasse auf 70 Prozent festzusetzen. Die Urwähler der ersten Klasse haben drei, die der zweiten zwei, die Ler dritten eine Stimme. Auf Liese Weise wird es ermöglicht, daß bei einer vollständigen Wahlbeteiligung die Wähler der dritten Klaffe ebenso stark wie die der ersten und zweiten zusammengenommen vertreten sein werden. Die Vor schläge der Kommission wurden mit 37 von 45 abgegebenen Stimmen angenommen. * Zur Eisenacher Eisenbahnkonserenz, über die wir mehr fach berichteten, wird noch aus Eisenach vom 20. d. M. ge schrieben: Die Konferenz, welche unter Leitung des vortragenden Rats im Reichseisenbahnamt, Geh. Oberregierungsrat Dr. Elsner in Berlin, im Hotel Rautenkranz hier stattfand, wurde geschlossen. Sie war beschickt von Vertretern der deutschen und österreichisch-ungarischen Eisenbahnministerien und bezweckte die fortdauernde möglichste Uebereinstimmung der reglemen tarischen Vorschriften für den Personen- und Güterverkehr zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu sichern, was besonders wegen der Weiterbildung der Bestimmungen für den internationalen Eisenbahnverkehr von großer Bedeutung ist. Zur Lösung der Differenzen fanden bereits mehrere Konferenzen statt, die letzte in Salzburg. Daß es galt, ein bedeutendes Pen sum zu erledigen, erhellt wohl am besten daraus, daß Lie Vor beratungen zur Eisenacher Schlußkonferenz bereits am 12, Mai und die gemeinsamen Besprechungen am 15. Mai begannen. In vielstündigen Vor- und Nachmittagssitzungen erledigte man die wichtige Angelegenheit und erzielte in allen schwebenden Puyk- ten ein vollständiges Einvernehmens Die Verkehrsordnung und Las Betriebsreglement erhalten einheitliche Grundlage, die Len Verkehr bedeutend vereinfachen. Die Einführung der Neu erungen steht im kommenden Jahr bevor. * Zur einheitlichen Neuregelung de» Radfahrverkehrs stellt das Reichsamt des Innern Grundzüge auf, die laut Beschluß des Bundesrats im.ge samt en Gebiet des Deutschen Dei ches ab 1. August 1908 gleichmäßig Anwendung finden sollen. Die bisher geltenden polizeilichen Anordnungen find allenthalben genau dem Wortlaut dieser Grundzüge anzupaffen. Dabei ist zu berichten, daß die Bemeffung der Gebühren für die Ausstellung der Radfahrkarten den einzelnen Bundesregierungen überlassen bleibt, jedoch soll Lie Ausstellung der Karten mit zeit lich beschränkter Gültigkeit nicht mehr zulässig sein. Die recht lichen Bestimmungen, durch die zu steuerlichen Ztvecken die Mit führung von Quittungen Über Fahrrqdsteuer oder von NstMfyer- schildern an Fahrrädern angeordnet wird, bleiben in Geltung. * Italien und Abessinien. König Pkenelik und der ita ¬ lienisch« Gesandte in Addis Abeba unterzeichneten am 16. Mai «in Übereinkommen zur endgültigen Regelung der Grenze kür das italienische So Mailand. Eine gemischte HvMytWn wird sich zur Festsetzung der Grenze nach deyt in Frage kommen den Gebiej begeben. Zur gleichen Zeit würde, «in Hanhels- überef «kommen unterzeichnet, Las ausschließlich dazu be stimmt ist, den Handelsverkehr zwischen dem südlichen Abessi nien und Benadir zu erleichtern, In einer Zusaßbestim- mung wird eine Entschädigung von 3 Millionen Lire festgesetzt, die von Italien an Abessinien zu zahlen ist. . , * von» Kriegsschauplatz in Marokko. Nach einer Meldung der Time- aus Tanger brach Abd,ukAsi » vor einige» Tag«» von Rabat auf, um nach Fez zu marschieren. Nun ist sein« ganze Armee von feindlichen Stämmen der Beni Snasftn u m zingelt. Diese Armee bildet« de» letzten Hoffnung,»- anker des Abdul Ast». Peine ganz« Artillerie, sein ganzer Vorrat an Waffen u»p Munition, aber auch sein ganzer Geld- schätz befindet sich b«f.Hiehs. ooi» Der Korrespondent de, Ttmey tMrMt^, die tzypzW» MM «hdut.Ms cheüien y»Mchchvlich HWiM» oder sichMmpft», ergchen,,' . so» .. -»s ———-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)