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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 28.04.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-04-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190804280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19080428
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19080428
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-04
- Tag 1908-04-28
-
Monat
1908-04
-
Jahr
1908
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' ^^WW Beilage zu Rr. 97 des Auer Tageblatt» und Anzeigers für das Erzgebirge. Dienstag, den 28. Aprll 1S08. ceaus. Die Leiche des Premierministers wird nach Schottland iibergeftlhrt, um dort bestattet zu werden. * Tin« Million siir einen Augenarzt. Der deuffch-amerika ntsche Kohleugrubenbssitzer John Markte, der seinerzeit Leim Empfang des Prinzen Heinrich von Preuhen einer der Vorsitzen den des Festausschusses war, ist von einem schweren Augenleiden befallen worden. Die amerikanischen Spezialisten konnten ihm bisher nicht helfen und er fürchtet, sein Augenlicht für immer zu verlieren. Er hat sich daher entschlossen, eine Reise nach Eu ropa anzutreten, um die Kapazitäten der alten Welt in Ber lin, Paris und Wien zu konsultieren. Er will demjenigen Augenarzt, der ihm völlige Heilung verschafst, das fürstliche Ho norar von 25V OVO Dollar — 1 vvü Ovü zahlien. * Die Rach« d«s vrrschmiihttn. Aus Liegnitz meldet ein Telegramm: Gestern früh schoss im Hause Eoldbergerstratze ll der 28 Jahre alte Stallschweizer Max Walter aus Polkwitz aus das Dienstmädchen Berta Anders, Tochter eines hiesigen Schass- ners, und versuchte darauf, sich durch einen Schuh in die Stirn zu töte». Der Täter ist schwer, sein Opfer leicht verletzt. Beide wurden ins Krankenhaus gebracht. Der Grund ist in verschmäh ter Liebe zu suchen. * Eesundbeten im Abonnement. Degen eine Gesundbeterin ist in Barmen die Untersuchung eingeleitet worden. Es han delt sich um die Ehefrau eines dort wohnenden Architekten, die seit einiger Zeit das schwer erkrankte Kind einer Arbeiterfamilie in der benachbarten Ortschaft Langerfeld in der Absicht besuchte, es gesund zu beten. Die Eltern des Patienten waren mit der Tätigkeit der Gesundbeterin einverstanden; diese verlangte für eine einmalige Bemühung 3 .» und für ei» Wochenabonnemeilt 20 -X als Bezahlung. Es hat den Anschein, als ob noch mehrere andere Familien die Gesundbeterin in Anspruch genommen haben. * Deutsches Jahrmarktstreiben in Afrika. Eine interessante Neuigkeit, die von dem wirtschaftlichen Fortschritt Südwestafrikas Zeugnis ablegt, kommt aus Keet man shoop. ZuPfing- sten soll dort zum ersten Male und von da an alljährlich zwei- werden wird und denkt schon daran, <m einem der nächsten Jahr märkte «ine landwirtschaftliche Ausstellung zu veranstalten. Für reisende Schausteller, Riesendamen, Feuerfresser, Schnelhchoto- graphen eröffnet sich also ein neues Gebiet, das freilich fürs erste noch kaum aufgesucht werden dürfte. " Panik durch «'ne Ratt«. Line grohe Panik entstand wäh rend des Unterrichts in der Josessschule zu Weidenau (Wests.). Eine Ratte lief in dem Klassenzimmer herum: als die entsetzten Kinder zu schreien anfingcn, suchte das Tier einen Aus weg, und da es keinen sand, kroch es einem Mädchen an den Beinen hinaus und biß sich in den Hüften fest. Die Lehrer muhten dem Kinde, das vor Angst kn Krämpfe fiel, erst die Kleider ausziehen, ehe es von dem bösartigen Nager «befreit werden konnte. Das Mädchen, an dessen Brust gleichfalls Ratten bisse konstatiert wurden, muhte in ärztliche Behandlung «enom- »^o «LS./c» Xu»* »45 - »2.74» >4 05 w.ro lü rs vl.20 »1.00 «.50 IV275 mal ein richtiger Jahrmarkt abgehallen werden. Den wichtig sten Handelsgegenstand wird natürlich das Vieh bilden und der Gouverneur will, um den Markt zu unterstützen, dort Vieh- und Pserdeantäuse für das Gouvernement und die Schutztruppe vor nehmen lassen. Man hofft, datz Kvetmanshoop durch diese Neu einrichtung, von der alle Farmer Nutzen haben, sehr gehoben VZL0 «2.75 172.50 4»r. l»r. )tr. 74.00 '4TIL «75 S'.2ü ro.45 4I.Z5 ttsd«. k4or<1d»dv »uscdUedr. 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Das französische Kolonialministerium gibt be könnt, dah im E o >n o r e n - A r ch i p el ein heftiger Cyklon gr wütet hat, wovon hauptsächlich die Insel Grohcomoro betrossen wurde. Es werden mehrere Schiffbrüche gemeldet. - Dir Prästdent der Korsukonepagnk steckbrieflich verfolgt. Wie gemeldet wird, hat der Untersuchungsrichter beim Land gericht Köln gegen den Präsidenten der Korfukompagni«, den Postsekretär a. D. Hermann Haucke, zuletzt in Köln wohnhaft, eine» Steckbrief wegen Betruges erlassen. Haucke hält sich ver borgen. Recherchen haben ergaben, dah er sich nach Berlin be geben hat; er hat bis Ende voriger Woche in Charlottenbnrg gewohnt. " Ei» deutscher Segler verschollen. Das deutsche Segelschiss A nna Maria ist, mit einer Ladung Schwefelkies nach Schwc den unterwegs, in einem orkanartigen Sturme verschollen und zweifellos mit Mann und Maus zugrunde gegangen. Dec Kapitän Lübs machte seine erste Reise mit dein Schiff und wollte demnächst Hochzeit machen. «1.75 'US- iso.-o '«I.5U Odem». iiuoi- »nl. V. 89 Z'/,'/, CI>«a><>. Sl«lU- 5ni.». war 1'/,'/, I. »In. 8W-N »ol. ,. I«» «>/, 0,„>>». vu<n- ». isvo z»/.*/. plMUEN, 3Ul61- .Xnl. v. 10-v voclruo»..' l.Lur«!»2Nr «-»rpeaer (telReairlrefteo VozU. «511L Writlr. - (j^r. KOIron U^kllMen AM d.-^ 0/.- ?4A,:':.-?Ldr.X4^^e1 74or0r1. .» N. »prN 19» Veiela,».«» US5 »1.» «9» »«.co »7.95 179.» 77d.75 Ne... l«5.kv Ik9«I «I I» u «e ».50 91,9 ».<« «.«v Ivo- 9L59 93.50 >255. «55- «75- «R. n«e.- 3«».- «7co- 350 - 570.- «ro- 7«l>.- 990.- 9. «r. Rr. Rr. -rxu Nr. Ml» 3>v/, So«5.3U«!>,«°I. n.«a i:, . . si.75 3'i>°/r ereu«». coa>. 9I..5 3'/,'/. Ilrdl. MOdr. 3':,'/. PIO»,. 3-/,'/, l- N,p. NI<N>,. 4«k. vu l.. !!>>>. NMdr. S-r. VNI «N. U Nyp. eiOdi. Ser. >x .. I«9ö r-omi>r. ««/, NSdm. R»r.d v. >!»r 0oI0pr. «'/, vuredNel»».«, 9. IM a°!0pk. vu»-«-r, No<Ie>>d»c» INI 0oMvr. «"/, Xronor. Nusolld OoMpr, «»I, »N»en-«Ne«i: ,»r. 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April 1908. 75124. 1S915. k2e1cdsdsalr6i»1ronl 5»/,°/. l^mdLkUrlniku»« ^m»rer<Z»M NrÜLLel Hallen tlv. p»k!> perer»o«'s<e V/len IVtea L lNTük 0e4t.-U-ln»n2lrn »»389 698 289 36 26 8 976 3(it 73 71b 849 306 660 761 63b 407 2S <1000) SS3 440 2b4 ss>00) 364 »1469 62b 666 464 104 163 180 926 832 20 Ü66 981 883 380 921 774 »»460 967 »47 896 887 408 30 570 ISb 824 910 (bOO) 310 66 323 105 328 791 443 664 »»971 212 829 385 518 25 939 540 189 714 775 7 71 645 4 171 917 50 790 258 691 54 222 8 4474 341 269 420 354 532 256 834 756 950 150 419 12 484 296 165 467 <1000) 529 838 <3000) 76" 573 »»424 977 956 911 335 258 37 730 428 431 342 278 311 366 927 139 <500) 33 <500) 391 918 678 189 613 588 697 9W*<1000) »K2O5 308 908 324 413 910 391 663 687 410 262 445 46b 841 109 595 872 <3000) 236 449 568 »7612 <3000) 75 842 197 237 223 <1000) 528 42 640 979 323 73 124 172 304 261 925 88233 31 609 100 125 230 248 414 b33 372 732 5 256 722 71 647 113 696 734 515 45 551 7ü 498 758 766 »V9S8 47 41 506 507 <2000) 708 192 308 336 418 743 606 227 SS2 996 314 36 792 290 929 ,-»»318 220 28 310 483 607 6o>, 44 505 129 818 54» 219 MOO) 595 362 643 642 »1889 934 159 970 292 227 477 432 304 381 265 236 321 436 <3000) 901 "000) 291 SS7 S60 <1000) Ml 386 941 723 348 SS499 421 502 503 918 356 <1000) 238 47 90 507 698 778 226 239 604 180 762 «»344 28412000) 805 18 661 »78 <1000) 572 687 957 <1000) 618 684 383 b43 718 524 3üb 116 474 <2000) 418 891 «1471 665 591 448 909 268 <1000) 158 586 <500) 163 734 386 691 529 36 337 853 97 626 921 306 SIb 425 «»444 <bOOO) 233 887 16 568 86l 264 963 862 210625 20 582 965 175 807 326 8 401 434 121 <500) 30 936 <2000) 129 771 » 232 290 484 ««514 989 76 95 52 859 779 340 867 880 70 469 255 838 3b5 734 835 100 876 457 «7878 8 486 324 240 433 8)3 409 775 190 570 854 714 632 287 679 675 931 899 158 »8961 562 395 505 659 350 716 915 998 435 299 734 349 354 484 797 123 444 360 449 696 552 11 717 104 572 ««849 988 MX» 226 820 900 841 403 52 503 '.00> 707 1,2000) 12 309 674 Wx.837 » 70989 145 160 567 679 310 -Oliv) 325 295 23 <500) 427 »78 4b4 466 920 <1000) 803 936 712 698 765 753 79 276 654 <1000) 898 176 438 71360 511 365 274 283 671 304 <1000) 518 246 5b4 200 230 771 433 419 <2000) 687 984 256 555 612 741 3V7 7L62O 321 109 672 195 <1000) 503 366 575 <bOO) 877 392 757 546 <2000) 130 77 <500) 560 545 492 578 92 925 282 568 799 369 <2000) 78648 867 228 317 <500) 207 731 7b4 424 966 480 197 200 338 81b 296 798 7 4b15 362 257 <500) 326 457 276 238 344 635 488 778 <500) 356 644 830 340 417 215 <1000) 960 671 754 368 7»153 <bOO) 118 406 403 <2000) 801 567 585 2ü 470 640 762 557 817 299 124 <500000) 821 833 <2000) 52b 922 583 641 931 blO 78850 541 629 b25 226 482 889 450 758 571 271 298 225 747 217 146 842 833 391 283 55 <500) 858 19b 220 77060 <bOO) 31 960 88ü 597 360 262 186 88 570 419 820 335 498 470 416 701 <3000) b26 548 520 78537 ü 225 628 59 709 150 483 <500) 600 878 <2000) 832 15 892 145 54 479 <2000) 829 228 882 7S183 888 174 962 424^362 223 701 <1000) 289 176 261 550 953 164 » «V832 392 <500) 367 58 626 623 818 646 861 84 <500) 184 165 794 <5000) 722 82 556 154 351 100 <2000) 8L493 428 498 993 134 698 <1000) 500 427 575 66S 710 765 665 710 765 412 204 380 343 525 <100H 556 615 626 351 938 523 8S526 808 605 261 616 802 465 886 614 343 102 142 811 Ü23 49 58 b99 634 310 831 48b 17b 601 <L00) 74ü 360 769 530 861 76 133 999 205 <500) 132 84099 243 803 739 837 476 5S2 73 451 572 916 226 966 <500) 780 371 78 109 998 926 IM (2000 364 520 8»400 »8 794 292 496 948 497 808 649 597 180 »8! 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Leipzig. Ltto spreu,zer. Lslriy u. Max und Avhann Lchneider. Letpzig'iSohlis. I. Jarmulowrky L Uo.. Leipzig. . Äcorac Meyer. Leipzig. Ad. Müller L iro.. Leipzig. . S. Jarmulowriy ä i!o.. Leipzig. K«rs-Beri<bt des Auer Tageblattes vom 27. äpcü 1908 »i.ra 00 7Ü es müht« denn sein, dah unser Gedächtnis an seltsamen und un erklärlichen Lücken leidet. In dem Kuvert lag nichts als der Ausschnitt einer Zeitung: er enthielt einen blauangestrichenen Artikel, und dieser Artikel beschäftigt« sich mit der Person des Professors Smith. Ada muhte also einen Bries erhalten haben, in dem ihr die ser Artikel zugesandt wurde, sie hatte ihn durch die Post erhalten; denn das Kuvert trug eine entwertete Briefmarke, sie hatte ihn geöffnet; denn das Kuvert war an der Seite ausgcrissen, sie hatte ihn in die Tasche gesteckt; denn das Papier war ihrer Tasche entfallen. Aber von alledem wuht« sie nicht das mindeste; sie konnte ihr Gedächtnis zermartern, soviel es ihr möglich mar, die Er innerung versagte vollkommen, und das war um so seltsamer, Ns sich der Zeitungsausschnitt gerade mit dem Manne beschäftigte, um den ihre Gedanken beständig herumgingen. Der Arbeiter stand noch immer am Geländer der Lombaro- brtlcke und sah in das Wasser; er wartete vielleicht aus ein Trinkgeld, und Ada ging zu ihm hinüber. „Habe ich das wirklich verloren?" fragte sie und deutete auf den jetzt geglätteten Brief. Der Kerl nickt« und spuckte aber mals in das Wasser. „Nu natürlich, Fräulein, aber das Ding war ganz zusammen geknautscht, Sie zogen das Schnupftuch heraus, und da flog cs mit. Hoffentlich habe ich Ihnen einen Gefallen getan." Er grunzte, und in seinen verschwommenen Augen lag die Ueber- zeugung, dah es sich um einen Liebesbrief handelte. Ada gab ihm ein Trinkgeld und ging weiter. Sie kehrte nicht nach der Villa zurück, sondern verfolgte ganz plan- und ziellos den vor ihr liegenden Weg, aber ihre Gedanken drehten sich immer um einen und denselben Gogenstand. Es muhte ein Ritz in ihrem Innern sein, ein dunkler Punkt, eine Lücke, ein« klaffend« Oessnung. Jeder andere würde nicht so sehr darum gesorgt haben; die Begebenheiten drängten sich in unserem Leben,, es kann wohl ein mal diese oder jene in der Erinnerung untertauchen, ja sie kann so sehr verschwinden, dah wir auch an dem Ende des Ariadne fadens nicht mehr zurückzusinden vermöge». Unser Lächeln und unser Achselzucken gilt einer allgemeinen menschlichen Schwäche, die vielleicht dein Zerstreuten besonders eigen ist, und die mit den Jahren zu wachsen pflegt; cs fällt uns nicht ein, an der Gesundheit unseres Hirns zu zweifeln, und wer es dennoch aus diesem Grunde tut, den bezeichnen wir als Griib lcr und Hypochonder. Aber neben Ada v. Rochus ging ein Gespenst. Menn es wahr ist, dah die erbliche Belastung jahrelang schlummern kann, dah sie unbeachtet oder ungeahnt im Körper hcrumwandert wie eine Nadel, die der Säugling in sich ausnahm und die dann plötzlich an irgendeiner wunderlichen Stelle hervortritt — dann konnte auch die Krankheit mit einem Ausklassen der Erinnerung beginnen, oder mit einem Zustand periodischer Traumzustänve. Eine körperliche Erschöpfung zwang Ada endlich, dieses plan lose Wandern auszugeben, sie hatte viele ihr noch unbekannte Strahen durchkreuzt und befand sich jetzt zufällig in der Nähe des Eänsemarttes; so nahm sie auch ihre letzten Kräfte zusammen und erreichte das Hardenschc Haus. Esther empfing sie erschrocken. „Du siehst ja elend zum Umfallen aus." sagte sie — „ist dir etwas passiert?" Ada lächelte matt. „Nichts von Belang, ich bin in der Sonne zu lange gegan gen. Gib mir bitte ein Glas Wasser." Esther brachte Mineralwasser, denn aus der Leitung war es um diese Zeit kaum zu geniehcn, und Ada erholte sich bald. „War Professor Smith da?" fragte sie. „Ja, «r ist vor zehn Minuten gegangen. Du, das ist ein seltsamer Mann." „Wirklich? Dann hat er dich wohl bekehrt?" „Ich weih nicht, wie ich es ausdrücken soll," gestand Esther ehrlich. „Egon sagt immer, ich hätte Verstand und mein Ver stand sträubt sich gegen diesen neuen Apostel, aber er hat in seinem Wesen etwas Faszinierendes. Es ist nicht nur sein Auge, seine Stimme und die Art, wie er spricht, obwohl das alles schon beruhigend wirkt, aber ich möchte jetzt behaupten, dah er wirklich im Besitz einer geheimnisvollen Kraft ist, und wer an ihn glaubt, den kann er wohl gesund machen." Ada horchte aus. „Also du glaubst an ihn, Esther?" „Ich brauck)« ihn ja nicht." sagte Esther, die wieder in ihre Skepsis znrücksiel — „aber du, Kind — wahrhaftig, wenn ich dich ansche, du könntest ihn am Ende brauchen." Ada lehnte ab. „Was macht deine Mutter?" „Sic schläft." „Jrtzt. um diese Zeit?" „Es ist wohl ein magnetischer Schlaf, oder so was. Ich war nicht zugegen, der Professor wünschte das nicht." „Kann ich sie sehen?" „Gewisz, warum nicht? Der Prosessor sagte, sie werde erst in einigen Stunden aufwachen, bis dahin könnte man in ihrer Nähe nach Belieben Lärm machen." „Ist dir das nicht unheimlich?" „Nein," entgegnete Esther lachend. „Mama hat immer einen sehr guten Schlaf gehabt. Darüber bin ich nicht im mindesten beunruhigt, aber vielleicht macht das auch der neue Glaube." Man konnte nie recht wissen, ob sie spottete oder ob sie es ernst nahm, aber Ada hatte jedenfalls den Eindruck, dasi mit ihrer Freundin eine Veränderung vorgeganigen sei. Und sie schob das aus die Persönlichkeit des Professors Smith Vielleicht hatte nur ein Blick seines Auges oder eine zu fällige Berührung seine» Hand ausgereicht, um dieses kritisch« Kind des kühlen Nordens zu bekehren — die Geschichte des Ueber- sinnlichc-n und Geheimnisvollen Lot mehr als ein Beispiel der wunderbarsten Wandlungen. Esther hatte inzwischen die Tür des Nebenzimmers geöffnet und Ada gewinkt — sie schien doch nicht absolut an die Macht des maignetischen Schlafes zu glauben und bewegte sich sehr be hutsam. Frau Dr. Harden lag auf ihrem Ruhebett. Sie vertauschte allerdings nicht selten im Laufe des Tages den Rollstuhl mit der Chaiselongue, aber es kam fast nk vor, dah sie gegen Abend in Schlaf verfiel. fFortfttzimg fotzt.)
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