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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 05.10.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190910051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19091005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19091005
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-10
- Tag 1909-10-05
-
Monat
1909-10
-
Jahr
1909
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*Kr LSI. »nee Tegebl»« «nd Inzetge, kür »1« Srzqrblrg«. Dienstag dn, s Oktober r h> ^! 1! tinj wenerderiAt vs» s Vklober. — 7 Utzk »»kgers <r.mp«c.k.-n-ch Windrichtung Station!.Name i 723 mm -s- 16 ° dl. 1 1 r s Barometer- Stand Max. Min. 18'ü — I«»c Detterhäorchen dldnig Albert, «rücke «ne »0» ma sch- ma Ba rei ab, zw 1 li ,! T 2 ei ei kr Z vc V e> d> a ir f' h L v 9 v d > L Eibenstock, 5. Oktober. - Ernennung zum Ehrenbürger. Der von hi.er nach Plauen ü. V. verzogene Rechtsanwalt Justizrat Landvock wurde heute, weil er sich um kys Blühen und Gedeihen der Stadt Eibenstock hoch verdient gemacht hat, von den städtischen «Kollegien zum Ehrenbürger der Stadt Eibenstock ernannt. Die Ernennungs urkunde wurde Herrn Justizrat Landrock in gemeinsamer Sitzung der städtischen Körperschaften in feierlicher Weise durch Herrn Bürgermeister Hesse überreicht. Zugleich erfolgte die Aeber- gabe der ihm vom König verliehenen Krone zum Albrechtsorden I. Klasse. 6,»8 6,5 l 6, K7 7,03 7,08« 7,18 7,24 st» 7,30 7, b0 8,01 8,08 8,22 8,27 8,Sl Aus oem Königreich Sachsen. G Unterftiitzengrün. Feuer. Durch ein Schadenfeuer wurde ain Sonntag abend in der 10. Stunde das ganze Besitztum des Maurerpoliers Joseph Leistner, bestehend aus Wohnhaus und Scheune, in Asche gelegt. Es war noch nicht zu ermitteln, wie der Brand entstanden ist. Dem Kalamitosen ist ein beträcht licher Schaden erwachsen. d:l und Wandel stehen. Selbstverständlich ist es keine leichte Aufgabe, diese» Verzeichnis lückenlos nach dem zur Verfügung stehenden, knapp bemessenen Material zusammenzustellen. E» bedarf für der Mitarbeit aller in Frag« kommenden Einwoh ner. Wir habe» deshalb da» Branchenverzeichnis in unserer Expedition ausgelegt, und ersuche« dringend alle In teressenten, sich davon zu überzeugen, ob st« im Branchenverzeich nis eingetragen find und ob di« Eintragung richtig «rsolgt ist. Jede Korrektur und Aenderung wird nach Wunsch vovgenommen werden, und zwar kostenlos, wie denn überhaupt die Eintragung ins Branchenverzeichnis mit keinerlei Kosten verknüpft ist. Sollte »ach Fertigstellung des Adreßbuch«» dies« oder jene Firma i» Branchenverzeichnis fehlen, so müssen mir von vornherein jede Verantwortung hiersür ablehnen, wenn der betrrsfend« nicht zu vor in da» verzeichn!» Einsicht genommen hat. Es liegt also im Interesse eines jeden Einzelnen, sich d«r leichten Mühe zu unterziehen und die Nachprüfung vorzunehmen. Mr hoffen, daß hiervon in stärksten, Matze Gebrauch gemacht wird. * Der Wahlakt bei der Landtagswahl. Die Frage, wie das Pluralsystem bei der bevorstehenden Landtagswahl durchgeführt wird, tritt mehr und mehr in den Vordergrund de« allgemeinen Interesses. Wir geben deshalb im folgenden die hauptsächlichsten Bestimmungen darüber aus dem Wahlgesetz und den Ausführung«. Verordnungen wieder: Im Wahllokal nennt der Wähler dem Wahlvorstand leinen Namen, weist sich aus Verlangen über seme Person aus und nimmt, nachdem sein Name in der Wähler liste aufgefundcn worden ist, den vom Staat gelieferten, amtlich abgestempelten Umschlagvon einem Mitglied des Wahlvorstande« zur Aufnahme des Stimmzettels enlgegen, den der Wähler m t t- gebracht hat, und der von weißem Papier ohne äußeres Kenn zeichen sein und in zweifelsfreier Weise die Person de« Kandidaten bezeichnen mutz. Der Wähler begibt sich hierauf in den Neben raum oder an den NPenlisch, steckt seinen Stimmzettel unbeobachtet in den zu dessen Aufnahme bestimmten Umschlag, tritt dann an den Tisch des Wahlvocstandes und übergibt den seinen Stimmzettel ent haltenden Umschlag persönlich dem Wahlvorsteher oder dessen Stell- Vertreter, der ihn in Gegenwart des Wählers in die Wahlurne ein legt. Das Wahlrecht istpersönlich auszuüben und nur Wähler, die durch körperliche G.lnechen behindert sind, ihren Stimm zettel eigenhändig in d n Umschlag zu legen oder dem Wahlvor steher zu übergeben, dürfen sich der Beihilfe einer VertrauenS- pcrson bedienen. Es ist nur e i n Stimmzettel in den Umschlag zu legen; befinden sich in einem Umschlag mehrere Stimmzettel, so sind sic unglltig, wenn sie auf verschiedenen Namen lauten; lauten sie auf den gleichen Namen, so ist nur ein Stimmzettel giltig. Da nur ein Stimmzettel zu verwenden ist, wird die Stimmenzahl, die dem Wähler zustsht, in Farbe und Auf druck des Umschlages zum Ausdruck gebracht. Der amtlich ab gestempelte Umschlag der Wähler mit vier Stimmen ist blau, mit dem Aufdruck der mit drei Stimmen grün mit S, der mit zwei Summen gelb init (ü und der Wähler mit einer Stimme weiß mit dem Aufdruck O. Zur F ststelluug der ab gegebenen Stimm.nzahl werden dann nach Ablauf der für die Wahlhandlung festgesetzten Zeit die Umschläge nach Farbe und Aufdruck geordnet und die darin enthaltenen Stimmzettel je einer Gruppe gezählt und sogleich vor Eröffnung der nächsten Gruppe versiegelt. Mit dem Wahlproiokoll sind diese Schriftstücke sämtlich spätestens binnen drei Tagen von den Wahlvorstehern dem Wahl- kommissar cinzureichen. Dieser hat spätestens am 6. Tage nach dem Wahlternun nut einer Kommission von 6 —12 Wühlern, die kein unmutrlbarcs Staatsaml bekleiden und einem Protokollführer das Ergebnis der Wahl festzustellcu und amtlich bekannt zu machen.. Lauter, 5. Oktober. Zum aktiven Militärdienst müssen dieses Jahr von hier 24 Rekruten eintrefsen und zwar 16 zur Infanterie, 4 zur Ka vallerie, 3 zur Feldartillerre und 1 zu den Pionieren. Die Einwohnerzahl unseres Ortes ist von 5633 Ende August aus 5651 am 1. Oktober gestiegen. Der Zuwachs betrug im 1. Vierteljahr 68, im 2. Vierteljahr 68 und im 3. Viertel jahr 39 Personen. Oberpfannenstiel, 5. Oktober. Politische Versammlungen. Am Sonntag sank im Gast hofe zum wilden Mann eins sozialdemokratische Versammlung statt, die von ca. 40 Genossen besucht war. Herr Jungnickel aus Annaberg referierte von seinem politischen Standpunkt aus über die bevorstehende Landtags wähl. Nächste Mittwoch» den 6. Oktober, abends ^9 Uhr wird Herr Pfarrer Langer aus Raschau über Eemeindosteuerreform und das neue Volksschul gesetz sprechen. 8,11 8,18 8,20 8,28 8,88 8,48 6,^8 8,01 8,08 d ar di Ei ni «i M de de D« - fül tz k ^Ho «u Oe Bs« SttM rmtz Laus. * Gedenktage um 5. Oktober: 1609 Paul Flemming, Dichter, * Hartensteins 1870 Einzug König Wilhelms in Ver sailles. 1908 Bulgarien erklärt sich zum Königreich. 1908 Bos nien und Herzegowina wird dem Verband der Oesterwichisch-Un- garischen Monarchie einverleibt. Sport. * Ein neuer Aufstieg Wilbur Wrights Millbur Wright stieg von Governor Island auf und umkreiste die im Hafetr liegenden Kriegsschiffe, «flog den Hudsonflutz aufwärts und kehrte zum Startplatz zurück. Die Flugdauer betrug 3 3 Minuten, dre zurückgelegte Strecke 15 Meilen. - Ein Lustschisfhasen in Hamburg. Direktor Eolsmann von der Luftschiffbaugesellschaft Zeppelin weilt gegenwärtig in Hamburg. Er besichtigte dort mehrere Plätze, die für die Anlage einer Luftfchiffhalle und die Stationierung eines Zeppelin- Luftschiffes geeignet scheinen. In einer Interview sagte er, daß der Bau eines noch gröberen Zeppelins ge plant sei, der in den Dienst eines regelmätzigen Lustschfffverrehrs gestellt werden soll. Mit diesem Luftschiff könnten 30 bis 40 Personen eine fünf- bis sechsstündige Fahrt unternehmen. Zu- nächst find die Nordseeibäder in Aussicht genommene Fer ner Kopenhagen und bet günstigen Berhältnisslm und ent sprechender Reduzierung der Fahrgäste könnten die Fahrten auch nach England ausgedehnt werden. » Da» Sordon.Bennettrrnnen der Lüfte. Au» Zürich wird unterm 4. Oktolber telegraphiert: Der an der Wettfahrt -etatltgte Aue, den 5. Oktober Nachdruck unsererLokalnotizrn, die durch ein Kor respo n d enz Zeichen kenntlich gemacht sind, — ist auch im Auszug nur mit genauer Quellenangabe gestatte HW- Wichtig für alle Geschäftsleute Aue»! Einen außer ordentlich wichtigen Abschnitt des neuen Adreßbuches für die Stadt Aue bildet Las Branche nver zeichnis. In d-kchem finden Aufnahme alle in der Stadt bestehenden Firmen von Geschäftsleuten, Handwerkern, Gewerbetreibenden usw. Wer das Adreßbuch benutzt, um «inen Vertreter irgendeines bestimmten Geschäftszweiges ausfindig zu machen, der schlägt das Branchen verzeichnis auf. Angenommen, es wünscht jemand die Adresse eines Schlossers, so sucht er die entsprechende Rubrik auf, in der er di« Namen aller in Au« lebenden selbständigen Schlosser alphabetisch geordnet zusammengestellt findet. Dasselbe ist der Fall bei allen übrigen Handwerkern, Gewerbetreibenden, Ge schäftsleuten, überhaupt bei allen Eiinwohnern Aue», di« im Han- Dr weih Wäl der - jjkine ijfjiedö nü St wi i se' : do - fe i , dr zu ! fü de gramm zwei Stunden ab und stellte sich als Lauscher auf sei nen alten Posten! Eine halbe Stunde mochte er gelauert haben, als die Tür der Vachschen Wohnung sehr energisch aufgerissen wurde .... Er kam gerade zurecht, um mit festem Griff den Knopf zu erfassen, ehe sie sich ganz geschlossen hatte . Einen Augenblick wunderte er sich, daß nirgends die Gestalt Siner schei denden Schülerin zu erblicken war, denn eine kommende hätte klingeln müssen .... Die zarte Mädchenhand, die von drinnen einen schwachen Ver such macht:, die Tür zuzuziehen, erlahmte bald. Mit bittenden Augen stand er vor der Zitternden . ,. . Sie war zu erschrocken, um ihm ernstlich Len Eintritt zu verwehren . . . Seine Worte, lange vorbereitet und immer von neuem zurückgedrängt, über stürzten fick! jetzt. Alle Angst, die er um sie gelitten, redete er sich herunter. Sie senkte das Haupt. Sie sind sehr gut, sagte sie endlich leis«. Da wurde er böse. Eher das Gegenteil. Aber ich halte es einfach nicht länger aus ich werde krank . . . zehnmal kränker wie Sie, wenn Sir mir jetzt kein Vertrauen schenken. Wenn Sie mich heute erbarmungslos fortschicken, ziehe ich hier aus, denn ich kann nicht länger so kalt und gleichgültig »eben Ihnen weiterleben Ihre schmalen Hände Leckten jetzt die Augen zu, damit er die aufsteigenden Tränen nicht sähe. Da neigte er sich ganz dicht zu ihr hin. Weiht du denn noch immer n.cht, du kleines, dummes Mädchen, wie lieb ich hich habe . . . . ? In seinen starken Armen fand sie Mut und Kraft genug, um ihm zu beichten .... Ich hatte nur ein« ein zige Schülerin, begann sie stockend, und die vergaß regelmäßig das Bezahlen. Weil ich mich aber so unsagbar von Ihnen vor dir — schämte, habe ich mich selbst an» Klavier gesetzt und dir vorgespielt, dah ich «in« gesuchte Lehirerin wäre . . . Das verlangt Sühne, flüstert« er ihr ins Ohr, noch bevor wir zu deiner Mutter gehen .. , . Diese Sühne war süß und gewaltig, denn sie schenkt« dem tapferen Mädchen «in Freibillett für d«n Himmel de» Glücke» .... ,,, ' Anleihen. Die Versammlung war übereinstimmend der Meinung, daß die Uebernahme der Steuer durch die Städte unvermeidlich sei. Die Verhandlungen waren ver traulich. * Prästdeute» de« Hansabnnde«. Das Direktorium des HansabundeS besetzte endgültig die Vorstandsämter des Hansa- bundeS und wählte einstimmig als Präsidenten: Geh. Justiz rat Professor Dr. Rießer, Landrat a. D. Roetger und Ehrenobermeister Richt, als Vizepräsidenten Rudolf Crase- mann-Hamburg, Dr. Steche-Leipzig und Ingenieur Hirth-Cann- stadt. * Deutsch« Kundgebungen in Böhmen. In ganz Deutsch böhmen erfolgen von Stadt-, Gemeinde, und Bezirksvertretungen, politischen und nationalen Körperschaften und Vereinen einmütige Zustimmungskundgebungen zu der entschlossenen Haltung der deutsch, böhmischen Landtagsabgeordneten gegenüber der tschechischen An maßung. Mit Entschiedenheit kommt auch jetzt wieder die Forde- rung der völligen nationalen Zweiteilung Böhmens in d;An Kundgebungen zum Ausdruck, und eS wird den Land- tag-Lbgeordnetcn vo» z,emtn die Direktive gegeben, daß nur die entschiedenste Betätigung im Sinne der Forderung der Deutschen Böhmens dem Willen der Wählerschaften entspreche. * Die deutsch-kanadischen Handelsbeziehungen. Wie ein Kabeltelegramm meidet, finden die von Berlin nach Kanada ge- sandten Delegierten zur Anbahnung besserer Handelsbeziehungen wenig Gegenliebe. Da« Handclsamt von Montreal weigert sich, irgendwie zu dem gewünschten Ziele mitzuwirken, sondern verlangt, daß Deutschland den kanadischen Waren zuerst den Vertragstarif einräume, worauf der kanadische Zuschlagszoll au- ivmattsch Wegfälle. * Eine Bauernrevolte in Portugal. Aus Lissabon wird über eine Baucrnrevolte gemeldet. Die Veranlassung hierzu ist eine Verordnung der Regierung, die das Regierungsland, das jahrelang von den Bauern kultiviert worden war, rekla mierte. Als Beamte in den betreffenden Ortschaften erschienen, wurden sie von den Bauern vertrieben. Sie kamen aber mit militärischer B eveckung wieder. Jetzt läuteten die Aauein, die sich mit Sensen und Heugabeln bewaffnet hatten, Slurm. Männer, Frauen und Kinder aus den umliegenden Ort schaften stürzten sich auf d»e Truppen, die zurückge - drängt wurden. Es sind ernste Revolten zu befürchten, falls die Regierung auf ihrem Standpunkt beharrt. * Eröffnung des dänischen Parlaments. Die ordentliche Session des dänischen Parlaments wurde gestern eröffnet. Der Folkething wählte das bisherige Präsidium wieder. Der Lands- thing wählte den sreikonßroaüven Abgeordneten Sonne zum Präsivenien. * Die Unterschlagungen und Betrügereien des ehemaligen dänischen Justizministers Alberti werden durch folgendes Tele gramm aus Kopenhagen vom gestrigen Tage wieder in Er innerung gerufen: Der König empfing heute nachmittag zwei Deputationen, die zusammen 140 000 Männer und Frauen repräsentierten und Adressen überreichten, in denen der Wunsch ausgesprochen wird, daß durch das Reichsgericht eine Unter suchung in der Alberti-Angelegenheit eingcleitet werden möge und gleichzeitig das Bedauern ausgedrückt wird über die Aufnahme des Verteidigungsministers C h r i st e n s e n in die Regierung. Der König sprach hierauf sein Bedauern über die in den Adressen gemachten Angaben aus, die er aus konstitutionellen Gründen nicht berücksichtigen könne und die unberechtigterweise Männer verdächtigen, die er für geeignet ansehe, an der Regierung teilzunehmen. * Die Stadt Adria im päpstlichen Bann. Wegen Demon strationen in Adria gegen den Bischof Boggiani von Rovigo, bei denen der Bischof durch Stcinwnrfe und Stockschläge ver wundet wurde, Hal der Papst die Stadt Adria auf vier zehn Tage in Acht und Bann getan. In den Kirchen von Adria und der Vorstadt Tomba sind daher für diese Zeit jede Messe, das Läuten der Glocken, die öffentliche Erteilung der Sakramente, die feierlichen Leichenbegängnisse verboten. Am 10. Oktober sollen, ebenfalls auf Befehl des Papstes, öffent liche Bußgebete für die Schuldigen abgehalten werden. Annaberg, 4. Oktober. Einen unfreiwilligen Aufenthalt hatte heute morgen ein über unserer Stadt segelnder Luftballon. In der Richtung nach Ehrenfrieders dorf fliegend, bewegte das Fahrzeug sich so tief über die Häuser unserer Stadt, daß das Schleppseil wiederholt hängen blieb. An der große» Kirche verfing es sich an der Wetter fahne und hielt das Luftschiff derart fest, daß das starke Tau von den Balloninsassen, angeblich zwei an Zahl, abgeschnitten werdssu mußte und nun von der Kirche zur Erde niederhing. Wieder flott geworden, fuhr der Ballon sodann weiter. Wie aus zur Erde niedergerufenen Aeußerungen der Lnftsegler zu' erkennen war, hatten diese die Orientierung über die Oertlichkeit, die sie überflogen, vollständig verloren. G Werda«, 5. Oktober. Der Bezirk Zwickau des Verein» Siichs. Eemeindebeamten wird sfttne dies jährige Herbstversammlung am kommenden Sonntag, den 10. Ok tober c., in Werdau, Restaurant Eentralhalle, um 3 Uhr nach mittags abhalten. Die Tagesordnung enthält Mitteilungen, Rückblick auf di« diesjährige Generalversammlung des Landes vereins und Wahl des nächsten Versammlungsortes. * Mqlau, 4. Oktober- Eine rohe Tat verübten gestern vormittag zwei hier wohnende Arbeiter namens Leh- in ann und P a u l. Beide waren während ihrer Tätigkeit auf einem Felde mit dem 23 Jahre alten Philipp aus Casel witz bei Greiz in einen Wortwechsel geraten. Im Verlaufe des Streites fielen L. und P. über den jungen Mann her und schlugen solange auf ihn ein, bis er besinnungslos liegen blieb. Philipp hat Äippenbrüche nnd erhebliche innere Verletzungen erlitten. Das Befinden des Geschlagenen soll zu Bedenken Anlaß geben! " Meerane, 4. Oktober. Gasexplosion. In der Nacht zum Sonnabend ereignete sich in der Wettiner Straße in dem Hause des Wohnungsinhabers S. eine Gasexplosion. Dieser bemerkte bei seiner Heimkehr einen scharfen Gasgeruch und zün dete vorsichtshalber nur im Korridor Licht an, um in den Zimmern nachzusehen. Beim Oesfnen der Küchentür strömte ihm ein starker Gasgeruch entgegen, das auSgeströmte Gas gewann sofort Anschluß an Vie im Korridor brennende Lampe. Der Wohnungs inhaber wurde mit aller Wucht zu Boden geschleudert und sein ganzes Gesicht schwer verbrannt. Die Explosion rich tete im ganzen Hause schweren Schaden an. * Schöneck, 4. Okwber. Die Folgen der Tabak- fteucr machen sich in besonders einschneidender Weise auch am hiesigen Platze bemerkbar. Der Betrieb in den hiesigen großen Zigarrenfabrtken hat eine Einschränkung von 40 bis 50 Prozent erfahren müssen, un» eine Belebung des Ge schäfts ist nach sachverständigem Urteile vor Ostern 1910 nicht zu erwarten, da alle Kleinhändler auf lange Zeit hinaus reichlich versorgt sind. Selbst wenn vor Weihnachten die Aufträge etwas zahlreicher eingehen, würde dies auf die mißliche Lage der Zigarren arbeiter keinen Einfluß haben, da auch die Fabriklager überfüllt sind. Besonders hart werden die Zigarrenkistenmacher betroffen, da für sie eine Entschädigung aus dem Viermillionenfonds nicht vorgesehen ist. Auch den Angestellten in einigen Zigarrcnfabriken ist der Gehalt gekürzt worden. " Freiberg, 4. Oktober. Ein erzgcbirgischer Mittelstandstag findet in Freiberg am Sonntag, den 10. Oktbr. statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Themen, die nach der Vertrauensmännerversammlung am Vormittag nach mittags in einer öffentlichen Versammlung behandelt werden sollen: Welche Erfolge hat die Sächsische Mittelstandvercinigung bisher zu verzeichnen. (Referent: Ingenieur Theodor Fritzsch- Leipzig, Vorsitzender der Sächsischen Mittelstandsvereinigung). Mittelstand und Hausabund. (Referent: Stadtverordneter Buchbinder-Obermeister Paul Unrasch-Dresden). Mittelstand und Sächsische Landespolitik. Referent: (Reichs- nnd Land- tagsabgeordncter Oswald Zimmermann-Dresden). * Dresden, 4. Oktober. Zur Affäre des Hof ballettmeisters Berger am Königl. Hoftheater, der bekanntlich schwerer Uebergnffe gegenüber dem Ballettpersonal beschuldigt wurde und dem die Generaldirektion aufgegebcn hatte, zu seiner Rechtfertigung gegen die Dresdner Rundschau als Verbreiterin dieser Nachrichten Strafantrag zu stellen, wird jetzt gemeldet: Ob die vom Hofballettmeister Berger an gekündigte Beleidigungsklage gegen die Dresdner Nnndschau zum Austrag kommt, ist zu bezweifeln, da Berger, wie man hört, daran denkt, Dresden zu verlassen. siSch siund bese s o
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