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DerSSGscheLrMer Slr. 15S Sonntag, den 10. In» 1V21 75. Jahrgang s irbeiters- geb. Irlrrr )age ster Lährich rede und tesdienst; 2 Uhr: > Metall- lge alt. c Mitteln laubens.) r: Unter- illter von Johann dienst. Nachrm -dienst. Nachim s 8 Uhr: 12. Juli, , den 15, alt. aeb. chanikers alt. en-dmahl; I mit den n junger d. — 2. hr: Der- »nvermes- 6Mcrgevccrtt>-> Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. DichtesteVerbreitung inallenVolksschichten BeUagrn: Sonntags «Unterhaltungsblatt und Landwirtschaftliche Beilage. Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 15. — Druck und Verlag der > Buchdruckerei Friedrich May in Bischofswerda. — Fernsprecher Nr. 22. or Voigt wendische Kinder- f.i Vornu ing. Vor- DorrNj Nachm^ irmierten der Got- rer Mat- lnde: Psi . Pfarrer der Fa- Hanisch. Ehefrau ohn ilda Bischofswerdaer Hauptblatt und gelesensteZeitungimAmtsgertchts- bezirk Bischofswerda und angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshaupt« Mannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, des Finanzamtes und des Stadtrats zu Bischofswerda. t. Pastor er. Nach- ttesdienst : Kinder- t: Mäd- - Dillner. Frieden noch wehrloser dastehen, denn dann sind wir ganz der Willkür Frankreichs ausgettefert. st. v n - Don- hen. Hauptsächlich wegen dieser drei Abschnitte weist Hughes daraufhin. Laß der Vertrag in Lieser Form ratifi ziert werden müsse, weil sie Len Alliierten ein Pfandrecht auf alle deutschen Einnahmequellen sicher stellen und der Abschluß eines neuen Vertrages unmöglich wäre, da erst die Reparationskommission ihre Zustimmung erteilen müsse, die ja diese deutschen Pfänder in der Hand habe. Abschnitt 11 und 12 bleiben aufrechterhalten mit ge wissen Änderungen, aus denen hervorgeht, daß Am erika sich allen europäischen Streitigkeiten Tag. Postscheck"«»»«!»: «ml Deesde« Mr. 1821.-weme1»de« «>,elge»pre1o A>*8V**L ,*A«Vbholung »n der Geschäftsstelle monatlick verba»d»girokasse Bischofswerda «o»1o Nr. SS. oder deren Raun Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher teU (Zlm. WM« "^Eljührlich M». 11LS ohne Instellungsgebllhr. Störung de« Betriebe« der Zeitung oder der Besörderungninrtch« Holungen Nckchla„ , ..... « ' ^^^Ä^N^^Eräger und dse tunge« — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder dl« Sgrspaltrne Zrlle ISO Pfg. Geschäftsstelle drs Blatt«« n«hmrn j«d«rzest Brstellungen entgrgrn. Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreise». wird kein Gewähr geleistet. 10. Juli, ;s. Dor- e. sichtsvoll es sich als Sieger zeigt. Es hätte auch den Frieden dieses Kriegs menschlicher gestaltet. Wenn es ihn gewonnen, wenn es den gewonnenen Sieg behalten hätte. Unsre Schuld, unser einziges wirkliches Kriegsverbrechen gegen die Welt ist, daß wir den Krieg verloren haben. So ist das Ziel der Gerechtigkeit wieder unabsehbar hinaus geschoben. Wir glaubten es zu nahe. Dieses Vertrauen ist unsre tragische Schuld. Liebet Eure Feinde? Ein schönes Gebet! Aber die geliebten Feinde müßten dann nicht etwas ganz andres beten! Das Gewissen der Welt, so hat man Deutschland ge nannt. Nun, geschändet, mißhandelt und zerschlagen, wie wir sind, hat die Welt kein gutes Gewissen an uns. Das böse Gewissen der Welt müssen wir sein. Gewissensbisse müssen wir ihr machen, bis sie so wird, wie wir sie gutgläubig schon vorhanden wähnten. Die schöne Begeisterung der August tage von 1914 hat nicht vorgehalten. Begeisterung läßt sich nicht einpökeln. Aber der Haß läßt sich jahrzehntelang frisch halten. Das ist das Einzige, was wir vom lieben Clömen- ceau lernen können. Doch wenn deutsche Bergarbeiter jetzt noch die Kohlen förderung verringern, um den englischen streikenden Berg arbeitern nicht in den Rücken zu fallen, oder wenn sie diesen obendrein noch zweieinhalbe Million Mark als Streikunter, stützuna seitdem von wegen Weltbürgertum .,.! — Liebt zunächst einmal Deutschland! Es hat es nötiger! — Eure Feinde aber liebet, wenn sie mal danach sind! Bis jetzt sehen sie nicht so aus! . . .. Objektivere Richter als die, welche die Leipziger Prozesse bestehen. Die Artikel 8—10, die sich auf die Repara - führen, dürfte es in der Welt nicht geben. Es war voraus- tionsfrage beziehen, sind prakttsch unverändert zusthen, daß trotzdem ihre Urteile nicht den Erwartungen .Haber an die Dechandlungen knüpfte. Nunmehr soll als j,-Strafe" die Besetzung der deutschen Häfen aufrechterhalten werden, die nach der Annahme des Ultimatums längst hat- ten geräumt werden müssen. Man sieht von neuem daraus, , nach welchen Gesichtspunkten die französische Politik geleitet wird, daß man hier nach dem Vorwand sucht, di« .Sank tionen" aufrechtechalten zu können. Eine Aufforderung zur Zerstörung der Villa Doorn. Paris, 8. Juli. Der Freispruch des Generals Stenger findet hier weiter eine ^außerordentlich ^erregte Kommentie- den, und nur die sollen bestehen bleiben, von denen Staats sekretär Hughes annimmt, daß die Vereinigten Staaten da ran ein berechtigtes Interesse haben. Jedenfalls will Hughes alles aus dem Vertrage ausmerzen, was Amerika irgendwie in europäische Angelegenheiten hineinssiehen könnte. chUmUtU, rgenlon»- Häuptling in Frank- «schlagen, xheim im wies die nzosen in Mnischen ws fran- vegen zu frcrnzösi- rgnis und ng einer nm darin ee zu er bos fran- >at; denn Franzo- rnwürdig ungen in Es bestätigt sich also, was von real denkenden Politikern immer betont worden ist, daß Nordamerika nur die Bestim mungen über den Dölkerbundsvertrag und die ihm unange nehmen Bindungen seiner eigenen Politik und Wirtschaft aus dem Versailler Vertrag herausstreichen, aber alle Deutschland auferlegten Lasten und Entehrungen bestehen lassen will. Der „B. L.-A." bemerkt: Deutschland wird sich über legen müssen, nicht nur ob es juristisch nach dem Wortlaut des Versailler Vertrages dies mitmachen kann, sondern auch, ob es praktisch für unser Volk von Vorteil ist, einen solchen brutalen Gewalt- und Entehrungsfrieden mit Nordamerika zu schließen. Die „Leipz. Neust. Nachr." schreiben: Der Geist, der aus diesen Abänderungsplänen spricht, wird nun wohl auch dem letzten Deutschen zeigen, daß die Hoffnung auf Amerika ein Irrwahn ist. Nicht der Drang nach Gerechtigkeit ist hier am Werke, das Verbrechen von Versailles wenigstens in einigen Punkten zu mildern. Nicht die Gewissensschuld, die seit dem größten Betrüg der Wettgeschichte durch die 14 Punkte Wil son» auf dem großen Volk jenseits des Ozeans lastet. Nichts! Nichts! Rur das sÄbstsüchtige Bestreben, sich den vollen An- teil an der Beut« zu sichern, aber sich von allen Verpflichtun gen zu befreien. Dir weiden nach diesem amerikanischen Die Politik des Haffes. Zn Aussicht stehender Protest Frankreichs gegen die Leipziger Urteile. — Verlängerung der Besetzung der Rhein- und Ruhrhäfen als Strafe. pari», 8. Juli. „Petit Parifien" beschäftigt sich mit den Urteilen des Reichsgerichts in Leipzig und sagt, die franM)- sische Regierung werde zweifelsohne sofort bei ihren Alliier ten und auch bei der deutschen Regierung gegen di« Urteile protestieren und ein juristisches Verfahren rechtigkeit begrüßen würden. Man müsse nickst glauben, daß sich dafür niemand finde. Eine französische Demonstration. Leipzig, 8. Juli. (W. T. B.) Heute Nachmittag ^4 Uhr verließ die französische Delegation den Sitzungssaal des Reichsgerichts. Sie wird noch heute Leipzig verlassen. Auch die französischen Zeugen im Prozeß Schack-Kruska werden in kürzester Frist abreisen. — Gegen 4 Uhr nachmittags teilte der Präsiden!) Dr. Schmidt mit, daß sämtliche französi- scheZeugen, auch die noch nicht vernommenen, unter Führung der französischen Delegatton das Gerichtsgebäude verlassen haben, so daß heute, da die deutschen Zeugen erst für mor gen geladen sind, di« Verhandlung nicht weitergeführt wer den kann. Die Verhandlung wird morgen vormittag S Uhr fortgesetzt werden. Nach einer Meldung der „Leipz. Neuest. Nachr." hat der französische Konsul die französischen Zeugen persönlich zum Verlassen des Sales aufgefordert. Es liegt demnach zweifellos Weisüng aus Paris vor. Der Reichskanzler in Breslau. Dresstnr, 8. Juli. (W. T. B.) Beim heutigen Empfang schlesischer Parteiführer und Pressevertreter durch den Reichskanzler, der in den Räumeir de» Oberpräsidium» statt fand, wurden di« schwebenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen eingehend erörtert. Daneben nahm der Reichskanzler die Belegenheit wahr, mit zahlreichen Ab« ordnungen, insbesondere Vertretern der Flüchtlingsfür- Deutschlands Tragödie. Von R. Hirschberg-Jura (München). Wahre Tragödien sind gar nicht so häufig, weder auf der Bühne, nach im Leben, wenn auch die Alltagsrede sich gewöhnt hat, jeden tötlichen Unfall, ja fast alles Traurige als „tragisch" zu bezeichnen. Tragisch geht nur der Held unter, den edler Sinn und edle Tat zwangsläufig ins Ver derben reißen. Er jagt schon höheren Zielen nach, richtet sich schon nach höheren Gesetzen, als denen, die bis jetzt prak tisch in Geltung sind. Da er zusammenbricht, sieht er schuldig aus, und der Justizirrtum des Alltags, wie der Weltg schichte verurteilt ihn und richtet ihn Hin. , So hat Deutschland jetzt die grauenvollste Tragik zu er dulden, die das Theater der Weltgeschichte jemals geboten hat. Wodurch hat es sich in sein namenloses Unglück reißen lassen? Gerade seine feinste Tugend ist ihm zum Fluch ge worden. Sein Edelmut und sein Gerechtigkeitssinn! In traumäugiger Gutmütigkeit glaubten wir und glauben fast noch heute an Gerechtigkeit und an christliche Nächstenliebe, als wären das Dinge, die es im Wettbewerb der Völker schon wirklich gäbe. Und doch ist Gerechtigkeit eben nur ein Ziel, nach dem der Starke streben muß, kein Asyl, auf das der Schwache oder der Müde sich schon verlassen kann! Der kalte Schurke freilich, wie der eitle Schwätzer schreibt schöne Worte auf ein vergoldetes Bannerund schwenkt es so lange „ . , vor gläubigen Augen, bis die Betörten dem Banner nach- Souveränität Englands in Aegypten. Die sich Zeitpunkt abzusehen, an dem die drei Rheinhäfen geräumt taufen und sich in den Abgrund locken lassen. ! auf Shantung beziehenden Artikel 156 bis 158 sind von werden. Frankreich dürfe nicht darauf verzichten, wirtschast- Als Deutschland mit übermenschlicher Anstrenauna die Hughes gestrichen worden. Abschnitt.5 und ein Teil des sich mit Deutschland zusammenzuarbeiten, aber ' ' Übermacht sein?r llttidlr und Feinde besiegt hatte da schlug Abschnittes 6 sirü» gleiches entfernt worden. Abschnitt 7. auf keine einzige seiner Sicherheiten verzichten, ihm der große „Unparteiische" von der anderen Seite des jedoch^ m dem die Best rasung des Kaisers und Weltmeers den Sieg aus der ermatteten Hand. Nur den ^^K r i ^g s^esych u^d ^^t e n^. verlang wird^b le^bt Sieg zunächst. Ein ehrenvoller und erträglicher Friede wäre N" " " " immer noch möglich gewesen. Aber weil er sagte, er tue es ' ,m .. - m —r, —------ aus „Unparteilichkeit" so glaubten wir das und gaben nicht geblieben. Sie sehen eine Vertretung Amerikas in der Re-entsprechen würden, welche der Haß der französischen Macht- nur den Sieg auf, sondern auch unsre Waffen aus der Hand. paratlonskommlsswn vor und eine weitestgehende Teilnahme, --- Sie schienen ja zwecklos, da es sich nicht mehr um Gewalt, an den Bestimmungen, die sich auf deutsche^ sondern um Recht handeln sollte! In liebevollem Glauben offe und andere Materialien bezie-, cm das Weltbürgertum sind wir ja allen anderen Völkern unseliger Weise ein paar Jahrhunderte voraus. Dazu gekommen ist dann noch der Ungeschicklichkeits rekord des „Unparteiischen", der sich zurückzog, ohne sich vor her die Durchführung seiner Unparteiischkeit gesichert zu ha- bn. In ihrer Todesangst hätten ja England und Frankreich in jede Sicherheit willigen müssen, die Amerika zum Welten schiedsrichter mit unbeschränkter Machtvollkommenheit ge macht hätte. So aber hat er unsre Feinde nur von unsrer „ tätlichen Umklammerung befreit und dann ihrer Bosheit fern ha "en wolle. >: Die »gespaltene DvmdzeUe (II Raum 120 Pfa., örtliche Anzeigen SO P 14) 2S0 Pft., die »gespaltene Zelle. ... aß nach feststehenden Sätzen. — Amtlich« Anuiae» - — Für bestimmt« Tage oder Platz« — Erfüllungsort Bischoftwerda. Abschnitt 13, der sich auf die Or- rung, von der wohl die Äußerung des „Jnttansigeant sreien Lauf gelassen. Nun darf sie mitten im „Frieden" j ganisation der Arbeit bezieht, wird von Hughes gestrichen. > Begriffgeben mag, da, wenn ein halbes Dutzend franzSsi- «llenthalben ihre Orgien feiern. Abschnitt 14 und 15 werden mit gewissen Änderungen hin-> scher Flieger morgen die holländische Residenz Wilhelm» II. Deutschland hat in der Geschichte bewiesen, wie rück- sichtlich derSchweizer Grenzeversehen. Vier derAbschnitte ^n^HagelvonB^bmi^ .voll es sick als Sieaer zeigt. Es hätte auck den Frieden des Versailler Vertrages sind somit völlig gestrichen wor- di« alle Völker der Entente als eine Tat ausgleichender Be ¬ ten Willen der Regierung Wirths anerkannt, die ihre Ber- es recht und schicklich sei, die wirtschaftlichen Sankttonen, die die wirtschaftliche Tätigkeit Deutschlands erschweren, „in nccher Zukunft" aufzuheben, es gebe aöer eine Sanktion, die der deutschen Tätigkeit keinen Schaden -usüge, (?) das sei "etzung der drei Häfen Düsseldorf, von Ruhrort und Duisburg. Nach dem, was sich in Leip- Amerikas Gewaltfrieden für Deutschland Die amerikanischen Änderungen am Versailler Vertrag. Washington, 8. Juli. Die von Hughes geplanten Än derungen des Versailler Vertrages, um diesem die Form zu geben, in der er dem amerikanischen Senat vorgelegt wer den soll, weiden dieses Dokument so verändern, daß es seine Verfasser kaum wiedererkennen werden. Staatssekretär Hughes ist der Ansicht, daß nach Vornahme der von ihm geplanten Änderungen der Sengt gegen den Vertrag keine Einwendungen mehr machen wird. Der ganze erste Ab schnitt des Werttages, in dem vom Völkerbunde die , .... ..... Rede ist, kommt in Fortfall. Überall, wo im wetteren Text aufhalten, das die englische Presse mit Recht als eine Phrase des Vertrages das Wort „Völkerbund" erscheint, wird es bezeichnet. Aber es gebe noch eine zweite Konsequenz, wel- durch die Worte „alliierten und assoziierten Mächte" ersetzt, che die Sanktionen betreffe. Man habe den gu- Wenn vom Rat des Völkerbundes gesprochen wird, erschei- ten Willen der Regierung Wirths anerkannt, die ihre Ber- nen im Text die Worte „die wichtigsten alliierten und asso- pflichtungen zu erfüllen gedenke, man habe auch erklärt, daß ziierten Mächte". Die Abschnitte 2 und 3, worin von den "" ---- neuen Grenzen Deutschlands und den politi schen Bestimmungen für Europa gesprochen wird, fallen gleichfalls fort, und erst vom vierten Abschnitt an erscheint der Text des Vertrages in der von Hughes vorgeschlagenen die Wes etzun Form. In diesem Teile werden, wie man erfährt, von Ruhrort „ ...... Hughes gewisse Vorbehalte gemacht bezüglich der Anerken- zig abgespielt habe, werde es, da die Frage der Kriegsbe- nung der Souveränität Frankreichs in Marokko und der schuldigten noch immer ungeregelt bleibe, schwierig sein, den auf Shantung beziehenden Artikel 156 bis 158 sind von werden. Frankreich dürfe nicht darauf verzichten, wirtschast- --- ----- Deutschland zusammenzuarbeiten, aber es dürfe auch