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ZWEITER TEIL. Lieder mit Klavierbegleitung von Frau Cahier. a) Neue Liebe Herz, mein Herz, was soll das geben? Was bedränget dich so sehr? Welch ein fremdes, neues Leben! Ich erkenne dich nicht mehr. Weg ist alles, was du liebtest, Weg, warum du dich betrübtest, Weg dein Fleiß und deine Ruh’ — Ach, wie kamst du nur dazu! L. van Beethoven,, gesungen von neues Leben. Will ich rasch mich ihr entziehen, Mich ermannen, ihr entfliehen, Führet mich im Augenblick, Ach, mein Weg zu ihr zurück. Fesselt dich die Jugendblüte, Diese liebliche Gestalt, Dieser Blick voll Treu und Güte Mit unendlicher Gewalt? b) Ich Ich liebe dich, so wie du mich, Am Abend und am Morgen, Noch war kein Tag, wo du und ich Nicht teilten unsre Sorgen. Auch waren sie für dich und mich Geteilt leicht zu ertragen, c ) Wenn ich ein Vöglein wär’, Und auch zwei Flüglein hätt’, Flog’ ich zu dir! Weil’s aber nicht kann sein, Bleib’ ich allhier. Wenn ich ein Bächlein wär’, Und auch viel Wellen hätt’, Rauscht’ ich durchs Grün. Nahte dem kleinen Fuß, Küßte wohl ihn. Und an diesem Zauberfädchen, Das sich nicht zerreißen läßt, Hält das liebe, lose Mädchen Mich so wider Willen fest; Muß in ihrem Zauberkreise Leben nun auf ihre Weise. Die Verändrung, ach, wie groß! Liebe! Liebe! laß mich los! Goethe. liebe dich. Du tröstetest im Kummer mich, Ich weint’ in deine Klagen. Wohl dringen Bach und Stern, Lüftlein und Vöglein fern Kommen zu dir. Ich nur bin festgebannt, Weine allhier. Treitschke. Segen über dir, Drum Gottes Du meines Lebens Freude, Gott schütze dich, erhalt’ dich mir, Schütz’ und erhalt’ uns beide. Herrosee. Ruf vom Berge. Wenn ich ein Stemlein wär’, Und auch viel Strahlen hätt’, Strahlt’ ich dich an. ' x Und du sähst freundlich auf, Grüßtest hinan. d) Die Trommel gerühret. Die Trommel gerühret, Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster bewaffnet Den Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herz, Wie wallt mir das Blut! O hätt’ ich ein Wämslein Und Hosen und Hut! Ich folgt’ ihm zum Tor ’naus Mit mutigem Schritt, Ging’ durch die Provinzen, Ging’ überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen darein. Welch Glück sondergleichen Ein Mannsbild zu sein! Goethe. e) Freudvoll Freudvoll und leidvoll, Gedankenvoll sein, Langen und bangen In schwebender Pein; und leidvoll. Himmelhoch jauchzend, Zum Tode betrübt; Glücklich allein ist Die Seele, die liebt. Goethe.