Volltext Seite (XML)
so. Jahrgang Sonnabend, den 7. Dezember 1V35 Ir. 285 einer Bereinigung der ita- auf der Linie der Bahn- Skaalsbank eine grobe Spende ren gemacht, die oks der Einschr täaden au» ihrem persönlich, ind. Auch von zahlreichen and« ichen Hause» sind stattliche Gold- und Silber- s Tagesschau. * v«r Besuch he» RNuFttrprästdeutea Göring in Hamburg er- reichte um Fvettagabend mtt einer Grohknudgebung iu der Han- I-aiea-yech« seinen yöhepuntt. Ministerpräsident Göring sprach in mitreißenden Wort«, über die nationalen Tlotwendigkeitev. * Nelchusportführer von Tschammer und Osten wurde am Frei tag von» enWschon Ministerpräfideulen Baldwin empfange«. Bel der Fortsetzung der autzeapoNtischen A Ursprache im eng lischen llulerhäu» wurde da» eugllsch-deustche Floltenabkommen al» Leiftsiel für die friedliche Regeüiog der Waffenbegrenzung ange- Di« Flolteukouferevz bqchlut am kommenden Moalag um 10M Ahr t» Locarno-Saal de« Mutzeumlniflerium» in London. Die Soufetzpy wird «St «iüy: Außirache Baldwin» eröffnet, der die AbotVanngen willkommen heißen und im Namm Groß- brllanuiDp DÜchea «ürd. 'M au» Rom lasten erkennen, daß nunmehr mit den LinspamnWmUatzuabmen für da» ganze öffmMche Lebm zur Ab währ der SithÄmmbnahmm Emst gemacht wird. Die Melallsamm- lnng Hal bereit» reiche Ertrüge an Ldelmelallm gebracht. ' Dte Ochzöslsche Sammer hat am Freitagabmd der Regierung Laval abermals mit SSI gegen 21» Stimmen da» verträum aus gesprochen. ' 2a «karr Riachtfitzuug hat die französische Sammer die drei Seseheukwürfe Über die Verschärfung de» wasftnverbote», die Auf lösung verbotener Lawpfbünd« sowie die Ahndung der Aufreizung zum polMschea-wkürd in der Press« durch dl« Strafgerichte ver- obschsedtt und sich darauf aus nächste» Sieaatag vertagt. * Die Londoner MorglmblättSr setzm nur sehr geringe Hoff nung aus die heutige Besprechung in Pari» zwischen Sir Samuel Hoare und Laval. Allgemein wird zwar beton«, daß der Sieg Laval» in der Sammer al» sehr bedeutsamer und günstiger Faktor für die Festlegung eine» gemeinsamen briüst^fraazöslschen Stand punkte» zu bewertm sei: «, sei aber äußerst zweifelhaft, ob sich Mussolini überhaupt zu Verhandlungen auf der Gmndlage der «Pariser Friedmrpläne" bereit finden werde. ' Rach Meldungen au, Kairo ist e» dort am Freitagabend er neut zu schweren llnmhm gekommen. Etwa 100S Studenten seien durch dl« Hauptstraßen marschiert und hätten den Boykott briti scher warm gefordert. Die Pollzelbeamten seien mit Knüppeln, Steinen und Flaschen angegriffen worden. ' Da» abessinische Hauptquartier in Dessie, wo sich gegmwär- tig der Regu» aufhält, wurde von italienischen Bombenflugzeugen angegriffen. E» sollen 10 Personen getötet und 80 verwundet wor- dm sein. Auch da« amerikanische Hospital wurde von dem Luft angriff getrosten. ' Einem japanischen Ingenimr soll e» gelungen sein, Energie durch elektromagnetische Wellen zu erzeugen, durch die Eisenerze in kürzester Zeit zum Schmelzen gebracht werden. Aueiührllche« an anderer Stelle. Rom, 7. Dezember. (Eia. Funkmeld.) 2m Verfolg der Sanktionen vnd der damit in ganz Italien notwendig gewordenen Einsparungen an Licht- und Sraflstrom sowie an Heizmaterial werden nunmehr «Sich alle Saufläden und sonstigen Geschäfte sowie alle Gasthäuser vom kommenden Montag ab früher geschlossen. Der allgemeine Ladenschluß ist aus IS Uhr, für Lebensmiktelgeschäfie eine halbe Stunde später angeseht. Theater und Kaffeehäuser, Sino» und Gasthäuser sowie villardsäle usw. müssen eine halbe Stunde vor Mitternacht schließen, Schankstallen ohne Verzehr be reit» um 10 Uhr abends. Rur für die hauptgeschaftsge- gend und Bahnhofswirtschaften sind geringfügige Ausnah men zulässig, die nur selten über Mitternacht hintkrsgehen. Rach der Einführung der durchgehenden Arbeitszeit in allen städtischen Betrieben und in den Bankgeschäften und der Einschränkung der Straßenbeleuchtung wird nunmehr mit den Einsparungsmahnahmen für das ganze öffentliche Leben bitter Ernst gemacht. Die Metallsammlungen in Italien. Rom, 7. Dezember. (Eig. Funkmeld.) Rach dem kö- nigrpaar hat nunmehr auch da« SronpHizenpaar von 2la- Krise Italiens, bei der sich die angebliche Spannung -wi chen dem Faschismus und der Bevölkerung, zwischen der aschistischen Miliz und dem Militär und schließlich auch Mischen dem Faschismus und dem Königshaus entladen würde. Das Gegenteil ist eingetreten: Nicht der Krieg ge- ;en Abessinien, der zuerst nicht gerade allzu großen Anklang and, sondern der Sanktionskrieg hat das italienische Volk zusammengeschweißt und gewiße Spannungen, die überall vorhanden sind, mit einem Schlage beseitigt. Aber auch di« Rohstoffversorgung ist von England und den gleichen Mäch ten nicht richtig eingeschätzt worden. Zweifellos verfügt Italien immer noch über Rohstofflager, die es ibm gestat ten, den Wettlauf zwischen einem großen militärischen Er folg in Abessinien und der Anwendung der Sanktionen für mehrere Monate durchzuhalten. Die Erfassung der kriege wichtigen Vorräte, die Umstellung der Privatindustrie auf Kriegszwecke, die Opferwilligkeit der Bevölkerung und menschlicher Erfindergeist haben sich als Faktoren erwiesen, die die ursprüngliche Annahme, Italien in kurzer Zeit zum Nachgeben zu zwingen, ebenfalls zu einer Fehlrechnmzg machten. Sanklionsmüdigkeil? Wir glauben, daß sich auch die geplante Oel sperre als eine solche Fehlrechnung Herausstellen wird. Ob nun die Behauptung der United Preß, wonach zwischen der ita lienischen Regierung und einer Tochtergesellschaft der Stan dard Oil Comp. ein Petroleumlieferungsvertrag abgeschlos sen wurde, richtig ist oder nicht, tut in diesem Fall« gar nichts zur Sache, so sehr auch die englischen Zeitungen ihren Lesern klar zu machen versuchen, daß Amerika in der Fratze der Oelsperre auf feiten der Sanktionsstaaten steht. Dre amerikanische Politik wird ja doch allein von dem Intenffe bestimmt, sich unter keinen Umständen in fremde Händel verwickeln zu lassen. Dieser Fall würde aber sofort eintre ten, wenn sich die amerikanische Regierung formell für die Oelsperre gegen Italien entscheiden würde. Da» Staats departement in Washington mag die amerikanischen Verge sellschaften noch so viel ermahnen und moralisch belehren: es gibt keine Macht der Welt, die solchen Belehrungen we niger zugängig ist als die „Wellmacht" Oel. In diesem Zu sammenhang erhebt sich ja überhaupt die Frage nach der Wirkung der Sanktionen. Der Weltkrieg hat bewiesen, daß selbst eine Blockade ein Land nicht völlig von fremden Zu fuhren abschließen kann. Und wenn es englische Händler fertigbrachten, Deutschland noch 1917 über Holland und Dänemark und Schweden mit kriegswichtigen Rohstoffen zu beliefern, so ist nicht einzusehen, daß Länder, die die Sanktionen sowieso höchst mißvergnügt und widerwilligst mitmachen, päpstlicher sein sollen als der Papst. Wir glauben gewiß nicht an eine englische Sanktions müdigkeit. Wir sind vielmehr der Ansicht, daß England, wenn es auf einer wirkungsvollen Anwendung der Sank tionen besteht, dann auch mit allen Mitteln dafür sorgen wird, baß diese zur Anwendung gelangen. Aber vom Be schluß der Sanktionsanwendung bis zu einer Wirksamkeit ist es ein weiter Weg. Und daß England diesen W^ gern beschreiten wird, dafür spricht die Rede, die Sir Samuel Hoare jetzt im Unterhaus gehalten hat, nicht. Dr. Th. vöttiger. Zehlrechlmilgen im Abessinienkonflikt Die Waffe -er Propaganda. E» ist !n den letzten zwei Monaten reichlich viel über und um Abessinien geschrieben worden. Nicht immer zum Nutzen de» Friedens und einer Lösung, die beiden Teilen gerecht werden soll. Ein moderner Krieg wird nun einmal nicht nur mit Maschinengewehren und Tanks geführt, auch nicht nur mit Geld und Rohstoffen, sondern auch mit allen Mitteln einer hochentwickelten Propaganda. Und diese Propaganda hat sich im Verlauf des abessinischen Konflikts als eine höchst gefährliche und zweischneidige Waffe erwie sen, Bon italienischer Seite aus gab sie dem führenden Staat in der Sannionsanwendung, Großbritannien, billige Borwände, ein« äußerst schroffe Haltung anzunehmen: von englischer Selle aus wiederum schuf das wilde Kriegsge schrei der marxistischen Pazifisten gegen Italien eine er- neute Mißstimmung und Deroitterung. Die Propaganda hat aber nicht nur auf di« Kommentare und Leitartikel der englischen, französischen und italienischen Presse abgefärbt, sondern ebenso auf die Berichterstattung selbst. Es ist nahe zu fast unmöglich geworden, aus dem Wulst von Meldungen und Stimmungsbildern von der italienischen und abesiini- schen Front den wahren Stand der Dinge herauszulesen, nachdem die gesamt« Berichterstattung den Filter der amt lichen Provagandastellen durchlaufen muß. Es ist nun ein mal so, daß stimmungsmaßig kein größerer Konflikt die Beteiligten und Unbeteiligten unbeeinflußt laßt. Die Neu tralität gehört zu den Raritäten der Politik und setzt eine Disziplin der öffentlichen Meinungsbildung voraus, die in parlamentarisch regierten Ländern fast ein Ding der Un möglichkeit ist. Macht man dennoch den Versuch, die Lage so darzüstellen, wie sie sich nach bestem Urteil ünd Gewissen zeigt, so muß man gewärtig sein, daß Fehlerquellen nicht zu vermeiden sind. Dle gescheiterte Taktik de Donos. Zn einem zweimonatlichen Feldzug ist es der italieni schen Kriegsführung in Abessinien gelungen, den größten Teil des Gebietes der Provinz Tigre, kleine Teile der Pro vinzen Danakil und Aussa und in erheblichem Umfang die Provinz Ogaden zu besetzen. Der Vormarsch blieb aber iberall in den ersten Randbergen des abessinischen Hoch- andes stecken. Das große Ziel einer Vereinigung der ita- lenischen Nord- und Südarmee aus der Linie der Bahn- trecke Djibouti—Addis Abeba wurde nicht erreicht. Nach- chubschwierigkeiten, ungünstige Wettereinflüsse zeigten sich als Faktoren, die sich nicht vorausberechnen lasten. Auf abessinischer Seite wiederum konnte tatkräftiger Widerstand nicht geleistet werden. Einmal, weil die abestinischen Trup pen viel zu mangelhaft ausgerüstet waren, und zweitens, weil die Abessinier mitten in der Ernte ins Feld ziehen mußten. Cs blieb also den Abessiniern gar nichts anderes übrig, als sich vom Feind zu lösen und rückwärtige Stellun gen einzunehmen, eine Taktik, die es ermöglichte, sowohl die Waffen- und Munitionsbestände ganz erheblich aufzufüllen wie auch genügend Nahrungsmittel aufzustapeln. Diese Taktik wurde den Abessiniern dadurch erleichtert, daß der bisherig« Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte, General de Bono, seinerseits eine Taktik anwandte, die keinerlei Rücksicht auf die allgemeine politische Lage nahm. KfiegÄheoreWch war es zweifellos richtig, nur langsam vorzurücken und für die dauernde Sicherung und den sofor tigen Ausbau der Anmarschstraßen und der Etappe zu sor gen. Cs ist das die Taktik, die bei jedem Kolonialkrieg den Erfolg sichert. Aber der abessinische Krieg ist ja nun ein mal, wie jetzt auch die italienische Presse zugibt, kein reiner Kolonialkrieg, sondern eine politische Auseinandersetzung allergrößten Ausmaßes. Wenn daher General de Bono abberufen und durch General Badaglio ersetzt wurde, so spricht diese Veränderung im italienischen Oberbefehl dafür, daß sich Italien auf einen politischen und nicht auf einen kolonialen Feldzug einrichtet. Mit anderen Worten: Gene ral Badoglio wird die Aufgabe haben, mit asten Mitteln den Vormarsch zu verstärken und so viele territoriale Faust pfänder für die kommenden Verhandlungen zu erobern, als das militärisch durchführbar ist. Dabei befindet sich Badoglio in einer weitaus schwierigeren Lage; denn im Gegensatz zu seinem Vorgänger muß er jetzt einem wesent lich stärkeren und bester ausgerüsteten Gegner entgegen treten. De Bonos Taktik hat sich als politische Fehlrechnung erwiesen, die Italien, wenn es den Zeitverlust nicht sehr rasch aufholt,.teuer wird bezahlen müssen. Italien geschlossener denn je. Aber eine Fehlrechnung haben nicht nur die Italiener, sondern auch die Engländer und die Großbritannien in sei nem Sanktionsfeldzug gegen Italien unterstützenden Mächte angestellt. Die Ankurbelung der Sanktionsmaschine gegen Italien durch England ging nämlich zweifellos von der Voraussetzung aus, daß der dadurch ausgeübte Druck auf das italienische Volk eine auflösende Wirkung auf das faschi stische System haben könnte. Die englische Presse erging sich in allerlei kühnen Vermutungen über eine innerpolitische Mens enWoffene Abwehr der SHnemaßnahmen Die Einschränkungen -es Lichtverbrauches in Italien. llen zur Auffüllung des Goldschatzes der italienischen Skaalsbank eine große Spende von Gold- und Sllberbar- von Geschenkgegen- > gewonnen worden igliedera des köuig- penden gemacht worden. Da» Beispiel des Löaigshau- e, sowie der ganzen italienischen Geistlichkeit wird ooe allem la den wohlhabenden Kreisen der Aristokratie uad de» Bürgertum» weitere Spenden bewirten. Reiche Er- träge an Edelmetallen gehen immer noch täglich au» allen Kreisen des Sport» ein. Rach Hunderten und Tausenden sind bereits wertvolle Siegermedaillen und Pokale sowie andere aus Gold und Silber getriebene Siegerpreise bet den Sammelstellen abgeliesert worden. Kriegsauszeich nungen aller Art, zum Teil wertvolle Erinnerungen an ver- slorbene oder gefallene Familienmitglieder, werden dem italienischen Staatsschatz geopfert. Ueber den bis jetzt erzielten Gesamtbetrag können noch keine Angaben gemacht werden, doch erfährt man au» eini- gen Städten die ersten Teilergebnisse, so au» Mailand 3 Doppelzentner, Genua S Doppelzentner, Florenz S Doppel- Sctinol!« i »0,50 ng.r-eidan«", S«iU«n «»s« SuolitS«, «Ur, in n.u.n 12,50 Fernsprecher Amt Vischosinverda Re. <44 «ad 4G. "> «on Betriebsstörungen oder Unterbrechung der tungen durch höher« Gewalt hat der Br oder Nachlieferung der Bezugspreise». Aleukirch und Umgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten, Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt - Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1S21. Gemeindeverbandsgirokaste Bischofswerda Konto Nr. 64 »glUh mtt «»»nähme der vom», und Feier- für die Zett «tm» halbe« Matt 1.M bei« «bhottn I. ... ' _ Monat»: Frei in, tzm Fall« . .... .... Matt 1.1L bei« «holen ln der Erschüft»- Befärderungseinrlchtungen durch höhrr« Gewalt h Pfg. Einzelmmun« 10 Vsg- (Sonnabend- zi«h«r keinen Anspruch auf Lieferung oder Nach« nummer IS Pfg.)Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspn er SSlUHeLrMer > Tageblatt jurAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Anusgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Erzähler tst das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt- machungen ver Amtshauptmannschaft, de» Hauptzollamt« und de» Br- zirksschulamt» zu Bautzen sowie des Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Anzeig«nprei»; Li« 4S mm breit« einspaltig« MMmeterzeil» - Rps. Im Texttell dl« SO mm breite Millimeterzeil« 2S Rps. Nachlass nach den gesetzlich vorgeschrtebenen Sätzen. Für da» Erscheine« von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt«« Plätze» keme Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. . i o