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II. Kalkaufschlüsse des Oberdevons A. DER KORALLEN KALK IM GEBIET DES KREUZBERGES Der Kreuzberg, ein ca. 350 m langer Höhenrücken, erstreckt sich 0,5 km südlich von Kürbitz i. V. in südsüdwestlicher Richtung. Auf seiner bewaldeten Kuppe sind noch die verfallenen Reste eines Steinbruchbetriebes zu sehen. Da der Kalk fast rest los abgebaut wurde, kann nur noch an wenigen Stellen Einblick in das aufgeschlos sene Profd eines Teiles der Manticoceras-Stufe des Oberdevons genommen werden, in welcher über Diabastuffen der Planschwitzer Schichten eine geringmächtige Decke aus Korallenkalk lagert. Aus den verschiedenen noch vorhandenen Aufschlüssen auf dem Gipfel des Ber ges wurde folgendes Profil kombiniert: 3. 0,10 m Korallenkalk, graublau, dicht ausgebildet. Führt vorwiegend Favosites polymorpha, Thamnopora cristata, Cyathophyllum heterophylloides, Phil- lipsastrea sp. 2. 0,60 m Diabastuffe mit Einlagerungen von Kalkknollen, welche Favosites poly morpha, Thamnopora cristata, Cyathophyllum sp. führen. Die Tuffe enthalten Atrypa reticularis, Spirifer sp. und Crinoiden. 1. 1,30 m Diabastuffe, feinkörnig — dicht, mit mehreren 2—3 cm mächtigen, un regelmäßig eingelagerten Sandlagen. Führen vereinzelt Atrypa reticularis, Spirifer verneuili, 2 Crinoidenhori- zonte. 2,00 m Die Diabastuffe entsprechen petrographisch und paläontologisch den Tuffen der oberen Abteilung der Planschwitzer Schichten am Bahnwärterhaus Magwitz (Basis der Manticoceras-Stufe). Zwei ca. 3 cm mächtige Lagen von Crinoidenstielgliedern (vorwiegend Melocrinus sp.) sprechen für eine unterbrochene Sedimentation, die möglicherweise ausschließlich von den Tuffablagerungen bestritten wurde. In den Ruhepausen zwischen den einzelnen Ausbrüchen konnte es dann zur Bildung jener Seelilienrasen kommen. Im Hangenden der Diabastuffe treten vereinzelte Kalkknollen auf, die zunächst noch im Tuff eingebettet liegen, bis sie schnell an Größe und Zahl zunehmen und nun ihrerseits die Tuffe verdrängen, um in eine Decke von graublauem, dichtem Kalk überzugehen. Während jedoch im Gebiet von Magwitz die Kalkknollen vorwie gend Reste von Cephalopoden (unbestimmbare Goniatitengehäuse) enthalten, be stehen sie auf dem Kreuzberg ausschließlich aus Korallen. Gewöhnlich wird eine Kalkknolle von mehreren Korallenstöcken gebildet, von denen vor allem Favosites