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»MM 1. Vet»si«tt z» NA««er 276 Der Sächsische Erzähler »I M »V- MWMW MMMIIM kee- !«»* 1«. -»rsturen. I»»»» ««»»» iiiaes slt lS»7. MUMt. Mittwoch, den 27. November 1V3S iletv ;r la .agsr Itv«», r vaknb^ ruen «lt- i.rr. NN tten eins Uns, l°sct- »lei dig an, rer. Met mg« raallkLt l»«N»S» SnSmttte! 'M alt sichere ichk. An- >- aN dl« erbeten. den Plan, )laa N. zu r Entschluß inmal seine Chinesischer Besuch in Dresden. sä. Dresden, 27. November. Die chinesische Spezialdele gation des Marschalls Tschiang-Kai-Schek, die zur Zeit auf Einladung des Reichsstatthalters in Dresden weilte stattete am Dienstagvormittag dem Oberbürgermeister einen Besuch im Rathaus ab. Bürgermeister Dr. Kluge begrüßte in Vertretung des abwesenden Oberbürgermeisters die Gäste aus dem fernen Osten und gab in seiner Begrüßungsansprache der Hoffnung Ausdruck, daß ihre Eindrücke den Mitgliedern der chinesi schen Kommission ein eigenes Urteil über die Verhältnisse im Neuen Deutschland vermitteln möchten, und -aß ein Ausbau Spenderinnen, die überhaupt erst durch ihre willig« Opferbereitschaft die Arbeit des Wlnterhikfswerks ermög lichen? Was wäre das deutsche Winterhilfswerk ohne diese drei mächtigen Heersäulen, die zwar getrennt marschieren, aber vereint schlagen. Mit diesem Gedanken verlassen wir das Generalstabs- gebiiude des Winterhilfswerks, nicht ohne das feste, beglük- kende Bewußtsein, daß hier der große Sieg vorbereitet wird, den das Volk allen Gewalten zum Trotz erringen wird. Sie Westen MMen Saoerngekblechter. Am Sonntag, dem 1. Dezember, wird in jeder Kreis bauernschaft Sachsens das älteste erbeingesessene Bauern geschlecht durch Ueberreichung einer Ehrentafel geehrt. Au- nachfolgender Aufstellung geht hervor, welche Bauernge schlechter in den einzelnen Kreisbauernschaften auf diese Weise ausgezeichnet werden sollen: Kreisbausrnschaft Annaberg: Edwin Gehler, Walthersdorf (erbeingefessen seit 1645), Bautzen: Ernst Krahl, Großhänchen (1679), Borna: Herbert Voigt, Grei fenhain (1631), Chemnitz: Ernst Richard Richter, Nie derfrohna (1618), Dippoldiswalde: Edwin Zim- merhäckel, Löwenhain (1529), Döbeln: Hugo Franz Winkler, Clennen (1516), Dresden: Otto Franz Oskar Winckler, Kauscha (1470), Flöha: Arthur Teichmann, Falkenau b. Augustusburg (1501), Fre iberg: Hermann Julius Wetzel, Oberbobritzsch (1555), Glauchau: Arno Mahn, Ziegelheim (1546), Grimma: Arno Max Gaud- litz, Meuselwitz (1624), Martin Hugo Lehmann, Meuselwitz (1668), Großenhain: Bernhard Mantzsch, Leckwitz (1542), Hainichen: Martin Wolf, Grumbach (1655), Kamenz: Max Alwin Georg Brückner, Großröhrsdorf (1634), Leipzig: Hugo Sander, Göbschelwitz (1501), Löbau: Alwin Bärsch, Altbernsdorf a. Eigen (1640), M arienberg: Karl Emil Gärtner, Lauterbach (1530), Paul Gärtner, Lauterbach (1716), Emil Johann Mai, Lau terbach (1661), Friedrich Christian Rösch, Lauterbach (1661), Ernst Schönherr, Lauterbach (1668), Paul Johannes Schön herr, Lauterbach (1616), Paul Bruno Schönherr, Lauter bach (1689), Edwin Schönherr, Lauterbach (1638), Albin Ullmann, Lauterbach (1530), Ernst Walter, Lauterbach (1497), Ernst Heinrich Ziehnert, Lauterbach (1681), Paul Hermann Schönherr, Lauterbach (1661), Meißen: Rein hold Oskar Roßberg, Planitz-Deila (1530), Oschatz: Karl Teller, Kleinböhla (1550), Erich Teller, Kleinböhla (1550), Oelsnitz: Emil Stöhr, Dröda (1623), Pirna: Dr. Hu go Berger, Dorf Wehlen (1500), Plauen: Ernst Emil Oscar Schilling, Dehles (1613), Rochlitz: Erich Heinich, Meusdorf (1535), Stollberg: Oskar Karl Kircher, Jahnsdorf (1630), Werdau-Crimmitschau: Robert Oskar Jacob, Langenreinsdorf (1588), Hugo Dämmrich, Langenreinsdorf (1594), Oswald Trommer, Hartmanns dorf (1582), Elias Zill, Rudelswalde (1661), Zittau: Carl Ernst Döring, Weigsdorf (1560), Zwickau: Rein hard Baumann, Lauterhofen (1460). „Dennoch ist es seine Schrift. Herrin, richte Dich da nach!" Unü der Alte entfernte sich. Mrs. Hoare stand betroffen. „Die Asiaten wissen mehr als wir", fuhr es blitzartig durch ihr Hirn. Und sofort han delte sie danach. Sie begab sich trotz der späten Stunde nach Bombay zu der Polizeidirektion und berichtete, was sie er fahren. Aber sie verschwieg die Form der Mitteilung. Der Fall lag günstig. Man hatte ein chinesisches Schiff in Verdacht, daß es mit Schmugglerware am nächsten Tage, Richtung Hongkong, in See stechen wallte. Peinlichste Unter suchung -es Schiffes erfolgte, der Polizeid-irektor selbst leitete sie, und man fand die Geraubten. Gefesselt lag Guru in einer dunklen Kabine neben dem Heizraum, Bill war besser untergebracht und vor Erschöpfung in der Kapitänskajüte eingeschlafen. Aber man fand auch Rauschgift und Elfenbein, von dem nur die Hälfte verzollt worden war. Guru berichtete, wie er an einem Tage, als der Arzt und eine Frau in Bombay geweilt hätten, mit Bill an einer ein- amen Stelle -es Parks dem Spiel gezähmter Affen zuge- ehen hätte. Da wären mehrere maskierte Männer plötzlich lerbeigestürzt, die ihm ein Tuch über den Kopf warfen, einen knebel in den Mund steckten und die Hände auf dem Rücken »anden. Bill schrie» doch niemand hörte es. So wären sie ortgetragen worden, sofort auf dieses Schiff, doch er hätte aus -en Gesprächen der Räuber entnommen, daß sie die Spur in das Innere des Landes gelenkt hätten . . . „Aber wie hast Du mit schreiben können?" fragte Mrs. Hoare, und jetzt erzählte sie auch dem Polizeidirektor, auf wie seltsame Weise sie Kunde erhalten. Alle staunten, auch Guru. „Wie hast Du diese an Zauberei grenzende Tat ausführen können?" ward er gefragt. „Nicht Zauberei, Sahib. Auch hat Guru nicht geschrieben, aber er hat unablässig diese Worte gedacht und überlegt, wie er das Verbrechen seiner Herrschaft mel-en könne." „Also Telepathie in noch nie erlebter Form", rief der Direktor. „Sollte das indischer Ioaakrqft zuzuschreiben sein?" — „Und tiefer Liebe", fügte Mrs. Hoare, dem Inder die Hand reichend, hinzu. Die Botschaft, Skizze von BaleskaCusig. (Nachdruck verboten.) Auf eitler jener reizenden Inseln, die -em ostindischsn Hafen Bombay — der „güten Bay", wie die portugiesischen Gründer ihn genannt — vorgelagert sind, stand das schöne Landhaus des englischen Arztes Mr. Hoare. Palmen und Eukalyptusbäume spendeten Schatten in Sonnenglut und rauschten des Nachts ihre geheimen indischen Märchen. Und Hunderte von Blumen gaben dem Anwesen ein festliches und fröhliches Gepräge. - Jetzt freilich hatte sich unsägliche Trauer darüber ge senkt. Denn das vierjährige Söhnchen, Bill, war verschwun den. Die Möglichkeit eines Kindesraubes tauchte auf, und der Verdacht, das Verbrechen begangewzu haben, richtete sich gegen einen Araber, den ehemaligen Wagenlenker, den -er Arzt wegen einiger Unregelmäßigkeiten entlassen hatte. Man setzte eine hohe Belohnung denjenigen aus, die etwas in der Sache auszusagen vermöchten, worauf mehrere Meldungen eingingen. Wie sie besagten, war ein Auto mit dem Wagen lenker Achmed, mit Guru, dem Diener, und mit dem Söhn chen über Bombay hinaus, Richtung Nordosten fahrend, ge sehen worden, aber man hatte angenommen, -aß es sich um eine Spazierfahrt handelte, wie man sie schon mehrfach be obachtete. Die Polizei und der Arzt selbst nahmen sofort die Spur auf und jagten im Kraftwagen in das Innere des Landes. Verzweifelt blieb die Mutter zurück. Dunkle Bilder bedräng ten die Arme. Sie stellte sich vor, wie Achmed -as Söhnchen im Dschungel aussetzte, seine Rache zu krönen, wie es wilden Tieren, dem Sumpf, dem Durst preisgeaeben war. Sie hörte es nach der Mutter schreien, nach Guru, dem Freunde. Guru — was war mit ihm? Stand er mit dem Bösewicht im Bunde? War dies der Dank an seinen Herrn? Nach einer Schlägerei mit Mohammedanern hatte Mr. Hoare -m Bur schen blutend und bewußtlos vor der Äittertür des Gartens gefunden. Dem Verwundeten war im Hause des Arztes di« sorgsamste Pflege zuteil geworden. Viele Wochen brachte Guru im Wundfieber zu, und man zweifelte an seinem Auf kommen. Als er dennoch gesundete, als er hörte, daß dies alles Mr. Hoare aus Barmherzigkeit getan und kein Entgelt dafür forderte, kannte Gurus Dankbarkeit keine Grenzen. Er verblieb im Hause als der fleißigste, nie versagende Arbeiter. Der Garten ward ihm anvertraut, aber auch als Pfleger des kleinen Bill betätigte er sich. Der Knabe war nie so still, so gesittet wie in der Gesellschaft Gurus. An seiner Hand wan derte Bill durch die von Blüten umsäumten Gänge, von ihm hörte er unter -en Eukalyptusbäumen merkwürdige Geschich ten von Affen, Panthern und Schlangen. „Klein Sahib" — so nannte Guru -en Knaben — „klein Sahib weiß, daß Guru für ihn sterben will, wenn es nötig wäre." Und dieser Mann war mit dem Verbrecher im Bunde . . .? Eines Abends saß Frau Hoare, wie sie öfter zu tun pflegte, vor den Bildern, die das Söhnchen in allen Lebens lagen und Altern darstellten. Die letzte Aufnahme zeigte Bill auf seinem Pony. Sie war noch nicht eingerahmt und von einem weißen, breiten Rand umgeben. Als die Mutter mit ihren trüben, zärtlichen Gedanken das Bild anstarrte, bilde ten sich Schriftzüge auf dem weißen Rand. Buchstabe an Buchstabe reihte sich zu dem Satz: „Bill und Guru geraubt. Auf chinesischem Schiff, Hafen Bombay." Mrs. Hoare rieb sich di« Augen! Träumt« sie? Nein, die Schrift stand. Hef tig erschrak die Frau; sie klingelte und fragt« die herbei eilende Dienerschar, ob einer von ihnen soeben hier gewesen sei und dies geschrieben habe. Sie sei nicht sicher, ob sie nicht vielleicht eingeschlafen sei und das Kommen überhört hätte. Ein ehrliches „Nein" war die Antwort. Da trat Sankra, «in alter Inder, hervor, der schon den Eltern des Arztes gedient hatte und jetzt den Gnadensold erhielt. Seitdem er nicht mehr arbeiten konnte, beschäftigte er sich mit den Weistümern sei ner Altvordern und lebte streng nach indischem Ritus. Er beugte sich tief über die Schrift auf dem weißen Rahmen, und seine tiefliegenden Augen zu der Herrin erhebend, erklärte er: „Das ist Gurus Schrift. Ich lehrte sie ihn." „Aber er ist nicht hier , rief di« Frau. »gefunden Straß« in n austrug, hatte, zog r Nähe ab. t absoluter der Re- eberfallene >ar geister- daß zwei en. Nun >st an und mung das Branden- er Schuß- lS. e^Sügel, -stränge, te, Leder er». -illlg >ederg, nsi rasch in lckel- rat im Beim Generalstab des Winterhilfstverls Gin Besuch am Mayba chufer in Berlin O. Um eine Schlacht zu schlagen, braucht man Truppen. Truppen brauchen Hffiziere. Diese brauchen einen Gqreral- stab. Auch für die Schlacht, di« das deutsche Winterhilfs werk gegen Hunger und Kalte schlägt, bedarf es der Trup pen, der Offiziere und eines Generalstabes, der in seinem Quartier di« Operattonspläne aufstellt und di« strategisch»» Richtlinien ausgibt. In diesem Genexalftabaquartier de» Winterhllfswerkes, da» im Südosten Berlins, am Maybachufer, unweit des Sörlitzer Bahnhofs und des Kottbuser Tores llUt, waren wir zu Besuch. Bedarf es wirklich großer Operattonspläne und strate gischer Richtlinien, um das deutsche Winterhttfswerk zu lei ten? Mancher wird vielleicht so fragen. Oder ist niK viel leicht der Vergleich mit einem Generalstab etwas allzu kühn herbetgekolt? Nun, wer auch nur einen kurzen Mick in die lange Flucht der Zimmer geworfen hat, di« sich durch viele Geschosse, durch Haupt-, Seiten- und Quergebäud« hindurch, ziehen, der wird diese Frage nicht zum zweiten Mal stellen! Denner hat geschen, er hat erlebt, welche unerhörte Ar beitsleistung hier vollbracht wird. Und nicht nur das! Son dern auch gesehen und'erlebt, welche Fähigkeiten, welche Be gabungen dazu.gehören, dieses in seiner Ausdehnung und in seinem Umfang bisher völlig unbekannte, gewaltige Räder werk in Gang zu setzen und in Gang zu halten. Wir bestaunen so oft di« Betriebe, die sich deutsche Wirt- schaftsunternßhmungen von Weltruf geschaffen haben. Wir stehen ehrfurchtsvoll vor den Riesenzahlen, die den Umsatz dieser Wexte zum Ausdruck bringen. Und doch. Was sind diese Unternehmungen, was find diese Umsätze gegenüber Ziffern und Zahlen, gegenüber den Umsätzen, die hier im Generalstab des Winterhilfswerks getätigt und gemeistert werden? . Das deuksche Lintssrhilfswerk ist ja nicht nur die größte -rutsche Kohleahandlung, sondern zvgleich auch die größte deutsche Sartoffelhandlung! Im Winter 1934(35 wurden allein 51091712 Zentner Koh len und 14506584 Zentner Kartoffeln umgesetzt, und in diesem Winter (bis züm 22. November) bereits wieder 12803000 Zentner Kohlen und 6 490 000 Zentner Kartof- seln! Das sind nur winzige Ausschnitt« aus dem Gesamtumsatz des Winterhilfswerks, dessen Sachspenden 1934/35 den Betrag von über 357 Millionen Reichsmark ausmachten, der in diesem Winter aller Voraussicht nach um ein großes Mehr übertroffen werden wird. -Mit der ziffernmäßigen Angabe des Umsatzes und sei- nes Kapitalwertes ist aber indessen noch so gut wie gar nichts über die Arbeit gesagt, die erforderlich ist, auf der einen Seite aus Millionen und Abermillionen kleinster Quellen vermittelst feiner und feinster Kanäle diese fast viermal hundert Millionen betragende Summe in das große Sam melbecken hineinfließen zu lassen, um sie auf der anderen Seite durch ein ebenso fein verästeltes und fein verzweigtes Netz von Kanälen und Kanälchen wieder an die Stellen ab zuleiten, für di« ste bessimmt sind. Da bedarf es wahrlich einer Vielzahl von Operations plänen und otner Unzahl von strategischen Richtlinien, um dieses Cinströmen Uiid Ausströmen in die Bahnen zu lenken, die chie besten, d. h. bi« kürzesten und billigsten und einfach sten sind. Und was bedeutet es, dieses ungeheure, vom ganzen deutschen Volke dem Winterhilfswerk zu treuen Händen überantwortete Finanzkapital von jährlich mehreren hun dert Millionen Reichsmark zu verwalten? Welche Auf gaben türmen sich da auf? Welche Kontrollmaßnahmen sind da erforderlich- Welche Buchungen, Abschreibungen und Rechnungslegungen müssen ausgeführt werden? Mit welchen Werken, Bettieben, Unternehmungen lassen sich diese kaufmännischen und banktechnischen Organisations- und Treuhanoerfordernisse auch nur im entferntesten ver gleichen? ' Kann es da verwundern, daß da «in Generalstab fach männisch ausgebildeter Organisationen am Werke sein muß. der Tag für Tag bis in die Nacht, unermüdlich, fast bis zur Erschöpfung, sinnen, planen, rechnen, überlegen, bedenken, leiten und lenken muß, damit es auch an der letzten und kleinsten Stelle dieses gewaltigen sozialistischen Hilfswerkes kein Stocken und kein Versagen gibt? Wo kommen denn nur alle diese Kräfte, alle diese Köpfe her, die dieses gigan tische Wunder aus dem Erdboden, aus dem Nichts stampften, und es fast spielend meistern? Man findet zunächst kein« Antwort. Und zwar umso weniger, als hier im Generalstab des Mntrrhilfswerke» nicht nur eine rein organisatorische, kalkulierende, kontrollie rende, verwaltungsmäßig« Arbeit, die allein schon ohne je des Beispiel und ohne jedes Vorbild in Deutschland ist, ge leistet wird, sondern weil darüber hinaus hier schöpfe rische Volkswirtschaft getrieben wird, die ohne gleichen ist und heute schon die Bewunderurig und da» Erstaunen vieler ausländischer Besucher und Slvdienausschüsse erregte Wir haben es gelesen und gehört, wie in fremden Erd teilen gewflltig« Ernten an Bodenfrüchten vernichtet, ver brannt, verheizt, ins Meer versenkt werden mußten; wie an anderen Stellen der W«lt Heere von Arbeitskräften brach liegen und zum Feiern gezwungen werden; wie Hunger revolten an der Tagesordnung sind, Massensterben der Be völkerung eingesetzt hat; und wie dadurch das wirtschaftlich«, soziale und politische Leben großer, weiter Staaten aus den Fugen geht. Erfahren wir nun, daß die führenden Männer des deutschen Winterhilfswerks durch ihren schöpferischen Tatwillen es fertiggebracht haben, ein« überreiche Gemüse ernte, die sonst verloren gegangen wäre, restlos aufzu fangen; den Kohlenbergbau nicht nur in Gang zu halten, sondern zu steigern vermochten; die deutsche Hochseeflotte mitsamt ihrer Besatzung wieder in volle Arbeit zu bringen und sie so vor dem sicheren Erliegen zu bewahren; damit die Ernährung des Volkes auf eine ganz neue Grundlage, nämlich auf die eiweiß- und fetthaltige Fischkost gebracht zu haben; die Notstandsgebiet« durch Auftragserteilung ent lastet zu haben; und das alles nur durch eine durchdachte, folgerichtige, bisher auf keiner Universität gelehrte, volks wirtschaftliche Lenkung und Ausnützung des Marktes, so haben wir nicht zu viel gewagt, wenn wir den Vergleich mit einem Generalstab gezogen haben, dessen Tätigkeit all dieses zu verdanken ist. Und so verstehen wir auch, wenn wir in diesem Gene ralstabsgebäude Büroräume, Kontore. Abrechnungssäle, kartographische und Bildateliers, ja ein statistisches Amt neben stillen Amtsstuben, Konferenzzimmern und Verhand lungsräumen finden, die aber nicht etwa erstarrten Büro kratismus und Aktenschlepperei Hervorrufen, sondern erfüllt sind von Lebendigkeit und Tatendrang. Und da plötzlich weiß man es, was hier am Werke ist: es ist der unbändige sozialistische Wille eines Führers, der sich auf seine Mitarbeiter und auf ein ganzes Volk übertra gen hat, das sich seiner inneren Kräfte bewußt geworden ist. Ja! Auf ein ganzes Volk übertragen hat! Denn wie auch sonst keine Schlacht geschlagen werden kann, ohne daß Truppen und Offiziere und Generalstab, in sich und miteinander verbunden und verschworen, ge meinsam kämpfen, so auch hier in der Schlacht gegen Hunger und Kälte! Was wäre dieser geniale Generalstab des Winterhilfswerks ohne sein Offizierkorps, d. h. ohne die eine Million ehrenamtlicher Helfer und Helferinnen, die, was geplant, was geformt, was geordnet, was gelenkt wurde, in ihrer beispiellosen Treue und unermüdlichen Arbeit ausführen? Und was wären beide ohne die Truppen, d. h. ohne die Mil lionen und Abermillionen Spender und