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Wunderstern Mira Ceti. Der Sternenhimmel im Dezember 1935. Von Dr. Erwin Kossinna. Richten wir unsern Blick gegen zwanzig Uhr zum Süd himmel, so finden wir dort in mäßiger Höhe über dem Hori zont das große Sternbild des Walsischs, das sich freilick mehr durch leine eigenartig langgestreckte Form als durch besonderen Glanz seiner Sterne auszeichnet. In dieser Him melsgegend entdeckte der Pfarrer David Fabricius im Jahre 1596 einen rötlichen Stern, dessen Helligkeit ständig abnahm, und der nach einigen Wochen entschwand. Erst Johann Holwarda in Friedland erkannte um 1640, daß es sich um einen veränderlichen Stern handelte, der periodisch aufleuch tete. Den Namen „Wunderstern im Walfisch" oder „Mira Ceti" gab ihm der Danziger Astronom Hevel, der zuerst fest stellte, daß dieser merkwürdige Stern durchschnittlich sieben Monate unsichtbar bleibt und vier Monate mit freiem Auge erkennbar ist. Gegenwärtig läßt sich das Aufflammen von Mira Ceti zur größten Helligkeit gut beobachten. Der Stern wird voraussichtlich in der ersten Hälfte des Dezember seine größte Helligkeit erreichen und dann auch durch seine rote Farbe auffallen. Nach den Interferometer-Messungen des Mount-Wilson- Observatoriums beträgt der scheinbare Durchmesser des Sternscheibchens von Mira Ceti 0,056 Bogensekunden, was bei einer Entfernung von 170 Lichtjahren dem 300fachen Sonnendurchmesser entspricht. Mira ist also ein Riesenstern Ordnung, der im Lichtmaximum tausendmal so stark strahlt wie die Sonne. Die periodischen Helligkeitsschwan kungen hangen mit Temperaturänderungen, wahrscheinlich auch mit Größenänderungen des Durchmessers zusammen. Wenn vnr nun den Wunderstern aufleuchten sehen, und be obachten, wie seme Strahlung vom Lichtminimum zum Ma ximum auf mehr als Las Hundertfache ansteigt, so müssen wir uns vorstellen, daß dieser gewaltige Cnergieausbruch sich bereits von 170 Jahren abgespielt hat; solange ist der Licht strahl von Mira Ceti unterwegs, um eine Entfernung von 1600 Billionen Kilometer zu überbrücken. Im Südosten steigt das schönste Sternbild des Winter himmels, der Orion empor. Die alten Griechen sahen in ihm einen riesigen Jäger, gefolgt von seinen beiden Hunden. Mit Ausnahme der rötlichen Beteigeuze gehören die Sterne des Orion einem großen Schwarm von weißen Heliumsternen in 300 bis 600 Lichtjahren Abstand an. Die in einer geraden Linie angeordneten drei Gürtelsterne, auch Jakobsstab ge nannt, zeichnen sich dyrch außerordentlich hohe Temperatu ren ihrer strahlenden Oberfläche aus, die 20 000 Grad über schreiten, während unsere Sonne nur 5 900 Grad besitzt. Unter den Gürtelsternen erkennen wir in mondscheinlosen Nächten leicht den glänzenden Orionnebel, einen riesigen Tasnebel von wolkiger Struktur, in den einzelne Helle Sterne eingebettet sind und der für ein gutes Fernglas ein dankbares Objekt bildet. Nach 21 Uhr wird auch Sirius, der hellste aller Fixsterne, tief im Südosten sichtbar. Zwischen Orion und dem Kleinen Hund mit Prokyon zieht die Milchstraße hindurch und steigt über die Sternbilder Zwillinge, Fuhrmann und Perseus zum Zenit auf, um sich über die W-förmige Cassioveia und den Cepheus zum Schwan fortzusetzen, der sich schon stark dem nordwestlichen Horizont nähert. Im Perseus interessiert uns besonders der Doppelstern Algol. Beim Vorübergang des unsichtbaren Be- gleiters vor dem Hauptstern wird das Licht Algol» zum Teil abaeblendet; seine Helligkeit sinkt dann für einige Stunden auf ein Drittel der normalen herab, was sich durch Vergleich mit den Nachbarsternen leicht beobachten läßt. Solche Licht- minima treten «in am 2. Dezember 22 Uhr; 5. Dezember 18 Uhr; 17. Dezember 23N Uhr; 25. Dezember 2M/2 Uhr; 28. Dezember 17^ Uhr. Den Raum zwischen Perseus und Orion nimmt das Bild de» Stiers «in, wo die weißen Hyaden den rötlichen Aide» Areaie stLe ei«» am rs. November 1935: Die Erziehung muß nicht allein den Menschen gewisse mechanische Fertigkeiten und einen Umfang von Kenntnissen verschaffen, sondern den staatsbürgerlichen und kriegerischen Geist in der Nation erregen und kriegerische Fertigkeiten durch Unterricht in gymnastischen Uebungen verbreiten. Freiherr vom Stein. rin« Dietrich geb Köster, SO Jahre; Ernestine Pauline Hill- mann aeb. Knoblauch, 59 Jahre. Schirgiswalde, 27. Nov. Gefährlicher Unfug. Welche Folgen da» sog. „Beinstellen" haben kann, zeigt em Vorfall, der sich hier ereignet«. Auf d«m Wege von der Schule nach der elterlichen Wohnung wurde «in siebenjähriger Schüler durch „Beinstellen" zu Fall gebracht. Er blieb bewußtlos liegen und wurde dann in die elterliche Wohnung gebracht. Der Knabe hatte eine leichte Gehirnerschütterung erlitten. — Dieser bedauerliche Vorfall mag eine ernste Mahnung, fein, solchen Unfug zu unterlassen, denn die Folgen können sehr schwer sein. Großröhrsdorf, 27. Nov. Ehrung eine» alteingesesse nen Dauerngeschlecht». Wie gestern bereits berichtet, be ginnt jetzt durch di« Landesbauernschaft Sachsen die Ehrung alteingesessener Bauerngeschlechter. Diese Ehrung hat vor allem den Zweck, dem deutschen Volke zu zeigen, daß es auf die Dauer nur durch erbgesunde und bodenverwurzelte Bauerngeschlechter erkalten werden kann. Der Lanoes- bauernfuhrer hat beschlossen, alle alteingesessenen Bauern geschlechter, die mindestens 200 Jahre auf ihrer Scholle sit zen, zu ehren. Auch die Kreisbauernschaft Kamenz kann derartige Betriebe aufweisen. Aus diesem Anlaß findet am WumlM tes SWWnmM w M WM Neuer Tarif für die Gefolgschaftsrnitglieder. s ist. Die Ausgabe erfolgt gerade für das Gaststättengewerbe, weil die Bewegung dort am stärksten ist, auf schnellstem Wege. Kreisfachgruppenwalter Sp erlich gab weiter be kannt, daß Anfang des neuen Jahres Betriebskontrollen mit der Gewerbepolizei durchgeführt würden und bat die Betriebsführer, etwaige Mängel zu beseitigen. Ein Miß stand sei es auch, daß insbesondere weibliche Beschäftigte sich bei der Deutschen Arbeitsfront weder beim Zuzug an melden, noch beim Abgang abmelden. Diese Erscheinung könne nicht weiter geduldet werden. Der Redner ging nun zu der Kernfrage des Abends über, der neuen Lohn- tarifordnung, die vom sächsischen Treuhänder der Arbeit nach Beratung mit einem Sachverständigen-Aus- schuß erlassen wurde. Sie gilt für die Gefolgschaftsmitglie der in den dem Gaststättengesetz unterliegenden Gaststätten einschließlich der Bahnhofsgaststätten, Frühstücksstuben, Kantinen und Speisewirtschaften in den Bezirken der Städte und Amtshauptmannschasten Baytzen, Kamenz, Löbau und Zittau, und legt neue feste Monatslöhne für das Koch- und Wirtschaftspersonal, Garantielöhne für das Bedienungs-, Hotel- und Wirtschaftspersonäl sowie die Bezüge des Aushilfspersonals usw. fest. Die Tarifordnung trat am 1. November 1935 in Kraft. Exemplare sind zu be ziehen durch Kreisfachgruppenwalter Sperlich (Bautzen, Hotel Krone) und die Geschäftsstelle der Kreisbetriebsge meinschaft 17 im Braunen Haus. Der Erläuterung der wichtigsten Tarifbestimmungen durch Kreisfachgruppenwalter Sperlich und Kreisbetriebs- gemeinschastswalter Dietz folgte «ine lebhafte Aussprache. Ortswalter Schörnig führte aus, daß bisher all« Fragen zwischen den Vertretungen der Betriebsführer und der Ge folgschaft im besten gegenseitigen Einvernehmen gelöst wur- oen. Er hoffe, daß Lies auch weiterhin der Fall fein werde und daß sich alle Gefolgschaftsmitglieder fest um ihre Fach gruppe und deren Führer scharen. Kreisfachgruppenwalter Sperlich teilte mit, daß die nächste Versammlung mit einem Vortrag über das Gaststättengesetz im Januar 1936 statt finden werde. Nach einigen weiteren internen Mitteilungen schloß Pg. Giebner nach 4 Uhr morgens die Versammlung. Sonntag, 1. Dezember 1935, vorm. 11 Uhr, in dem Gehöft de» Bauern Max Alwin Georg Brückner in Großröhrs dorf di« erste Ehrung statt. Das Bauerngeschlecht Brückner kann «ine Erbfolge bis zum Jahre 1634 auf seinem Hofe nachweisen. Es ist somit das älteste Bauerngeschlecht ist der Amtshauptmannschaft Kamenz. Pulsnitz, 27. Nov. 199 Jahre Männergefangverein in Pulsnitz. In diesen Tagen sind 100 Jahr« vergangen, daß auch hier musirliebende Männer zusammentraten zur ersten Pflege gemeinsamen deutschen Männergesanges. Am 28. November 1835 traten im Ratskeller zum erstenmal auf Veranlassung eines Lehrers Rüdiger 18 Männer zusam men und gründeten einen „Singverein" mit der Aufgabe, „mehrstimmige Musik richtig und würdig auszuführen. Das ist der Anfang des hiesigen Männergesangvereins gewesen, der also in diesen Tagen 100 Jahre besteht. Als er bereits 25 Jahr« seine Kunst und Geselligkeit gepflegt batte, bildete auf Veranlassung eines Schuhmachermeisters Tschackert eine andere Gruppe von Musikfreunden den „Sängerbund", der im Jahr« 1936 auf 75 Jahre Musikpfleg« zurückschauen kann. Beide Vereine sind jetzt vereint und wollen im Januar die 100-Jahrfeier des deutschen Liedes in Pulsnitz festlich be gehen. Die Fachgruppe „Gaststättengewerbe" in der Kreisbe triebsgemeinschaft 17 (Handel) der Deutschen Arbeitsfront hielt in der Nacht vom Montag zum Dienstag im Saale des „Albertgarten" in Bautzen eine gutbesuchte Ver sammlung für die Betriebsführer und Gefolgschaftsmitglie der des Gaststättenaewerbes des Kreises Bautzen ab. Um 2 Uhr morgens eröffnete Pg. Giebner in Vertretung des erkrankten Kreisbetriebsgemeinschastswalters Obersturm führer Schulze die Versammlung und begrüßte besonders Gastwirt Schörnig als Ortswalter der Wirtschaftsgruppe für das Gaststätten- und Beherbergungsgewerbe, Zind- ler öl- Sachbearbeiter der Abteilung Gaststättengewerbe beim Arbeitsamt Bautzen und den ehemaligen Kreisbe- triebsaemeinschaftswalter Dietz. Hierauf ergriff Kreisfachgruppenwalter Sperlich das Wort und dankte zunächst dem in eine^andere Verwal tung übergegangenen bisherigen Kreisbetriebsgemein- schastswalter Dietz für die im Interest« der Fachgruppe ge- leistete Arbeit. Kreisbetriebsgemeinschaftswalter Dietz gab nun einen Ueberblick über seine Tätigkeit in der DAF, dankte Fachgruppenwaller Sperlich für seine Mitarbeit und betonte, daß er sich, wenn er auch heute von der Kreisbe triebsgemeinschaft 17 und der Fachgruppe Gaststättenge werbe scheide, doch immer mit deren Angehörigen kamerad schaftlich verbunden fühlen werde. Kreisfachgruppenwalter Sperlich sicherte dem neuen Kreisbetriebsgemeinschastswalter Schulze treue Gefolgschaft und Mitarbeit zu und berichtete dann, daß in den zurüK- liegenden Monaten außerordentliche Aufbau arbeit geleistet wurde. Das Bemühen, erwerbslos« ver heiratete Berufskameraden an Stelle von weiblichen Ar beitskameraden in den Gaststätten in Lohn und Brot zu. bxingen, hatte bereits teilweise Erfolg. Weitere zu friedenstellende Auswirkungen der mit einer Anzahl Be- triebsfiihrer diesbezüglich geführten Verhandlungen sind zu erwgrten. Die Nachprüfung einiger eingegangener Be schwerden über mangelhafte Ausbildung und Leistungen verschiedener Berufskameraden, so teilte Kreisfachgruppen walter Sperlich weiter mit, gibt Veranlassung, die Be rufs schulung stärker zu betreiben und wieder Kurse in praktischen Arbeiten einzurichten. Das Leistungsprinzip sei heute ausschlaggebend. DieAusstellung derAr - beitsbücher werde jetzt auch im Gaststättengewerbe des Kreises Bautzen durchgeführt. Die Fragebogen werden demnächst verteilt und die Betriebsführer sind mitverant wortlich für gewissenhafte Ausfüllung und pünktliche Ab lieferung der Formulare. Durch das Arbeitsbuch werde es auch möglich sein, die Schwarzarbeiter im Berufe auszu merzen, da polizeiliche Kontrollen durchgeführt werden. Er bitte alle Betriebsführer, Leute ohne Arbeitsbuch nicht ein zustellen. Ein Beamter des Arbeitsamtes Bautzen gab einige Erläuterungen zur Ausstellung des Arbeitsbuches, das im übrigen ein wichtiger Bestandteil der Ausweispa piere jedes Arbeitnehmers sei und vor Verlust zu schützen Stand der Wohlfahrtserwerbslosen in Sachsen Ende Oktober 1S35. (Mitteilung de» Statistischen Landesamt«».) Nach der Meldung der Bezjrksfürsorgeverbände betrug die Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen in Sachsen am 31. Ok tober 77 044 (14,83 auf 1000 Einwohner). Sie hat seit dem vorigen Monat um 699 (--- 0,9 v. H.) abgenommen. Seit dem Höchststand am 28. Februar 1933 ist die Zahl der Wohl- fahrtserwerbslosen um 75H v. H., also um mehr al» drei Biertel, zurückgegangen. In der Kreishauptmannschaft Zwickau ist die Lage bei 13,05 Wohlfahrtserwerbslosen auf 1000 Einwohner am gün stigsten; es folgen di« Kreise Chemnitz mit 14,83, Dresden- Bautzen mit 15,18 und Leipzig mit 15,46. In dem früheren Kreise Bautzen entfielen sogar nur 9H3 Wohlfahrtserwerbs, lose auf 1000 Einwohner. Die bezirksfreien Städte haben noch eine Durchschnittsbelastung von 21,19 Wohlfahrtser werbslosen auf 1000 Einwohner, die Bezirksverbände von 9,25. Beinahe frei von Wohlfahrtserwerbslosen sind die Be- zirksverbände Grimma (2,05 auf 1000 Einwohner), Kamenz (2,18), Großenhain (2,59), Borna (2,62), Meißen (4,12), Zwickau (4,20), Oschatz (4,26) und Plauen (4,68). Sechs Be zirksverbände haben 5 bi» 10, 10 über 10 bi» 15, Flöha (15,70), Dirna (17,23) und Annaberg (17,72) über 15. Dem nach hat die Mehrzahl der ländlichen Bezirksfürsorgeverbände weniger als 10 Wohlfahrtserwerbslose auf 1000 Einwohner. Von den bezirksfreien Städten stehen Glauchau (6,35), Rade- beul (7,62), Zittau (8,08), Zwickau (8,10), Riesa (8,95) und Crimmitschau (9,74) am günstigsten, Pirna (34,32), Plauen (33,59), Freiberg (28,86) und Bautzen (28,82) am ungünstig sten. Bier Städte haben über 20 bis 25, fünf über 15 bis 20 und drei über 10 bis 15 Wohlfahrteerwerbslose auf 1000 Ein wohner. Bau von Landarbeiterwohnungen. sä. Dresden, 26. November. Der herrschende Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften beding, daß Bauer und Landwirt mehr und mehr dazu übergeben, Verheiratete zu beschäftigen. Der Einstellung von Lanoarbeiterfamilien stand aber bisher immer der Mangel an Wohnungen ent- gegen, so daß der Bauer für die Familie keine Unterbtin- gungsmöglichkeit hatte. Um diesem Zustand abzuhelfen und die Einstellung Verheirateter in immer größerem Umfang zu ermöglichen, stellt die sächsische Staatsreglerung lang fristige und niedrig verzinsliche Kredite für den Landarbei- terwohnungsbau zur Verfügung, wenn dadurch Familien zu- sätzlich eingestellt werden. Au» den für diesen Zweck bereit- gestellten 240 000 Mark ist bis jetzt der Bau von 159 Neu- wohnungen vorgesehen. Neben dieser Finanzierung im Wege der Darlehnsge- Währung stehen noch die vom Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ge währten verlorenen Zuschüsse zur Verzinsung und Tilgung der Herstellungskosten für Lansarbeiterwohnungen zur Der- ügung. Diese Zuschüsse betragen für die einzelne Wohnung m Höchstfälle 18Ü0 Mart. Die Förderung verteilt sich auf echs Jahre. Nach einer Mitteilung des Präsidenten des Landesarbeitsamtes sind für Sachsen bisher Zuschüsse für 125 Wohnungen mit insgesamt 178 300 Mark vorgesehen. Auf Grund dieser Erleichterungen beim Bau von Hand- arbeiterwohnungen sind insbesondere bäuerliche Betriebe mehr und mehr dazu übergegangen, Verheiratete zu beschäf- tigen. Gleichzeitig wird dadurch di« Seßhaftmachung des Landarbeiters gefördert, wodurch sich wieder dessen Berufs aussichten wesentlich verbessern. Löbau, 27. Nov. Regulierung der Löbau. Mit einer feierlichen Flaggenhissung wurde nunmehr die Regulierung der Löbau im flachen Wiefengelände auf den Fluren Oppeln, Bellwitz und Radmeritz in Angriff genommen, um di« hier fast alljährlich auftretenden Hochwasserschäden zu verhindern. Di« Arbeit wird sich auf mindestens ein Jahr erstrecken. Sie wird von der Arbettsdienstabteilung Löbau durchgeführt. Dresden, 27. Nov. DlebstSHK. An der Rosmarien- gasse wurde in der Nackt zum Montag ein Schaukasten auf gebrochen. Mit einem Posten Rauchwaren suchte der Dieb das Weite. — In der gleichen Nacht brachen Diebe von der Schaufenst«rscheibe eines Geschäftes an der Seestratze ein daran umgeben und darüber der Sternhaufen der Plejaden oder das Siebengestirn erscheint. Rechts vom Perseus fesselt uns die Sternreihe der Andromeda, über welcher als matter Lkchtfleck der berühmte Andromedanebel, ein fernes Milch straßensystem, schwebt. An die Andromeda schließt sich das groß« Pegasusbild an, unter dem wir noch die Fische und den Wassermann erkennen. Am Nordwesthimmel funkelt die blauweiße Wega, die mit Capella im Nordosten zu den ersten Fixsternen gehört, die mit eintretender Abenddämmerung sichtbar werden. Unsere Wanderung durch den Fixsternhimmel beschließen wir mit einem Blick zum Nordhimmet, wo sich um den Polar stern die Bilder Kleiner Bär, Drache und Großer Bär grup pieren. Der Große Wagen hat um 21 Uhr seine tiefst« Stel lung im Norden bereits überschritten und rollt rückwärts nach Nordosten empor. Von den Planeten ist Venus als auffallend Heller Mor genstern vier Stunden lang vor Sonnenaufgang im Osttn sichtbar. Mitte Dezember erscheint auch Jupiter «ine Stunde vor der Sonne. Mars, am Abendhimmel tief im Südwrsten, nähert sich Saturn im Wassermann, der gegen 22 Uhr unter geht. Uranus kann mit einem Fernglas im Widder aufge sucht werden. Die Hauptpbasen des Mondes fallen auf fol gende Tage: erstes Biertel 3., Vollmond 10., letztes Viertel 17., Neumond 25. Dezember. Die Sonne erreicht am 22. Dezember 19 Uhr 37 Minuten den südlichsten Punkt ihrer Himmelsbahn und tritt au» dem Zeichen Schütze in das Zeichen Steinbock über. Am kürzesten Tag bleibt sie bei uns kaum acht Stunden über dem Horizont und erreicht in Mitteldeutschland «ine Mittagshöhe von nur 15 Grad. Die Wintersonnenwende, die die Wiederkehr des Lichts einleitet, wurde schon von unseren Vorfahren festlich begangen. Ihr war das schönst« altgermanische Fest, das Jul, geweiht.