Volltext Seite (XML)
Zwei Jahre „KdF" in Sachsen. Die Leistungen und Erfolge, die die NS-Gemeinschaft ,Fräst durch Freude" im Tau Sachsen in den zwei Jahren des Bestehens zu verzeichnen hat, sind besonders groß und eindrucksvoll. Am Donnerstaynachmittag berichtete hier über vor den Vertretern der sächsischen Presse der Gauwart der NSG ,Fräst durch Freude" und Leiter des Gaukultur amtes der NSDAP, Korb, und gab aufschlußreiche Lei stungszahlen der einzelnen Aemter der NSG ,Fräst durch Freude" bekannt, deren Aufgabe es ist, sich unmittel bar an die breiten Schichten oer Bevölke rn ng z u w e n d e n. So gelte es vor allem, den Arbeits kameraden dort zu vacken, wo er verwurzelt sei, im Betriebe, an keiner Arbeitsstätte selbst. In den Betriebsfeierstunden werde er mit den kulturellen Werten -es Volkes bekannt ge macht, und ihm werde dadurch deutlich, daß der Betrieb nicht mehr wie früher nur als Wirtschaftsfaktor, sondern als Lebensgemeinschaft gewertet werde. welkere Wege, die Sulkurwerle dem Arbelkskameraden nahe zu führen, sind Konzerte und Bolksmuiikveranstaltungen, Opern- und Theatervorführungen zu erschwinglichen Preisen, wobei auf den Besuch und die Wahl des Stückes eine gewisse Kontrolle ausgeübt werden könne, bunte Unterhaltungsabend« aller Art, Filmveranstaltungen, Ausstellungen, Führungen durch Sammlungen und Betriebe u. ä. Bei 2 561 Veranstaltun gen konnten in den zwei Jahren des Bestehens 1903 565 Volksgenossen mit allem dem vertraut gemacht werden, was an wertvoller geistiger Arbeit sich das deutsche Volk geschaf fen hat. Auch der Arbeitskamerad könne durch das plan mäßige Cinführen in die Kulturwelt seelisch im Volke ver ankert werden und sich bewußt als Glied des ganzen Volkes fühlen. Seit erst etwa vier Monaten seien im Gau Sachsen An gehörige in einzelnen Betrieben, die charakterlich und in anderer Beziehung besonders hervorstechen, zu „Werkscharen" zusammengezogeu wprden, die als Träger der KLF-Jdee eine Art Zelle im Betrieb bilden und die kulturelle Selbsttätigkeit der Betriebs angehörigen fördern. So konnten in der kurzen Zeit bereits 106 Betriebskapellen, 20 Spielmannszüge, 73 Chöre, 11 Spielscharen, 30 Sprechchöre und 8 uniformierte Werk scharen gebildet werden. In der Werkschararbeit seien 7 308 Arbeitskameraden aus 246 Betrieben tätig. Die Selbst tätigkeit sei der beste Weg, den arbeitenden Menschen an die Hochformen der Kultur heranzubringen, deren Leistungen er Lurch die eigene Betätigung kennen und würdigen lernt. Auch rege di« Cigenbetätigung selbst wieder produktiv an und führe zu einer aus sich selbst herausgewachsenen neuen Form der Kultur. Das Amk „Schönheit der Arbeit" wolle die Würde und das Ansehen der Arbeit durch würdige Gestaltung des Arbeitsplatzes wieder bringen. Bei der Be sichtigung von 315 Betrieben, 19 Landarbeiterwohnungen, 22 Baustellen der Reichsautobahn und 24 Herbergen zur Heimat, die Arbeitsplätze von etwa 100 000 Gefolgschaftsmit gliedern erfaßten, wurden 369 Arbeitsplätze verbessert. Die Gesamthöhe der für die Verbesserungen aufgewendeten Summen von 7 524125 NM. unterstützt auch ihrerseits die Arbeitsschlacht mit. Wichtige Arbeit haben auch die Sportämker in Dresden, Chemnitz, Zwickau und Leipzig mit ihren zahl reichen Stützpunkten geleistet. 15354 Kurse in sämtlichen Sportarten wurden von Fachlehrern mit einer Teilnehmer zahl von 409 727 erteilt. Diese Lehrgänge treiben keinerlei wettkämpferische Leibesübungen, sondern wollen nach dem Sprichwort „nur im gesunden Körper wohnt eine gesunde Seele den Körper gesund und beweglich erhalten. Der KdF-Reiseverkehr hat seine Fahrten vor allem nach landschaftlich schönen und dabei politisch und wirtschaftlich schwierig liegenden Gegen den gelenkt. 12 Züge zu mehrtägigen und 424 Wochenend züge und Gesellschaftsfahrten gaben 398118 Sachsen, die sonst wirtschaftlich versperrte Möglichkeit, andere Gaue des Vaterlandes kennenzulernen, dort durch Gedankenaustausch für die Arbeitskameraden in anderen Gauen Verständnis zu gewinnen und dabei immer wieder in der Verschiedenheit den deutschen Volksgenossen und Arbeitsmann zu spüren und zu erleben. Nach Sachsen kamen aus fremden Gauen 33 Züge mit 17 509 Teilnehmern, die die Sächsische Schweiz (9914), das Zittauer Gebirge (511) und das Erzgebirge (7084) besuch- Ser Landeskircheuansschuß für SaMen. Superintendent Acker ist am 18. Mai 1878 in Burkhardswalde bei Meißen als Sohn eines Pfarrers geboren. Ficker war 1903 Mitglied des Prediger kollegiums zu St. Pauli in Leipzig, nach seiner Ordination am 6. Januar 1905 Hilfsgeistlicher in Planitz, wo er 1907 dritter Diakonus wurde. 1913 ging er als Diakonus an die St. Marien kirche nach Zwickau. Dort wurde er 1918 Archidiakonus. Wäh rend des Weltkrieges war Ficker als Divisionspfarrer im Felde. Seit dem Jahre 1924 wirkte er als Superintendent und 1. Pfarrer in Oelsnitz i. D. u. kam 1928 als Stadtsuperintendent nach Dredsen. Superintendent Gerber ist geboren am 21. April 1895 in Dresden. Im Jahre 1919 wurde er Pfarrer in Zöblitz. 1926 trat er als Missionsinspektor in das Kollegium der Evangelisch-lutherischen Mission in Leipzig ein. Seit 1929 ist er Superintendent des Kirchenbezirkes Chemmtz-Stadt. Oberkirchenral WendMn ist geboren am 16. März 1877 in Bad Frankenhausen am Kysf- häuser. Er wurde 1900 Vikar in Paris, 1902 Hilfsgeistlicher in Rudolstadt, 1904 Diakonus in Stadtilm und Pfarrer in Oberilm, 1907 Pfarrer in Schlotheim und 1911 in Marolterode. 1921 wurde er nach Dresden zum 2. Geistlichen an den Landesverein für In nere Mission berufen und übernahm 1921 das Amt des 1. Vereins geistlichen. Im Jahre 1933 wurde ihm vom Landesbischof die Amtsbezeichnung Oberkirchenrat verliehen. Studentenpfarrer Dr. Achtner ist am 3. September 1893 in Dresden geboren und studierte in Leipzig Theologie, Naturwissenschaft und Medizin. Im Jahre 1923 erlangte er die ärztliche Approbation, nachdem er vorher die ten. Für das nächste Jahr sind 152 Züge angesetzt, die über allhin in schöne Gegenden, wie Lüneburger Heide, Rhön, Eifel, Bayrischen und Thüringer Wald, führen. Nach Sach- sen sind 102 Züg« aus allen Teilen Deutschlands angekündigt worden. Einige dieser Züge sind „Zuschußfahrten , bei de nen ein größerer Teil der Unkosten für Aufenthalt von der NS-Temeinschaft getragen wird. Der Kilometer Eisenbahn fahrt kostet bei KdF-Fahrten einen Pfennig. Statistische Erfassungen über die Berufs- und Einkommensverhältnisse der Teilnehmer geben Aufschluß darüber, daß sich nur solche Volksgenossen an den KdF-Reisen beteiligen, die sonst wirt schaftlich nicht in der Lage sind, aus ihrer enger«n Heimat herauszukommen. Unter fachlich und weltanschaulich einwandfreien Führern wurden 802 Wanderungen mit 221S1 Teilnehmern veranstaltet. Darunter waren 35 Ferienwanderungen, bei denen die 1500 Teilnehmer mit den KdF-Zügen mit beför dert werden konnten. Die Wanderarbeit erfreut sich einer steigenden Beliebtheit, so daß auch hier wie in allen anderen Aemtern von KdF die Arbeit ständig steigt. Die 138 hauptamtlichen Mitarbeiter in der Gau- und den 27 Kreisdienststellen und die 1244 ehrenamtlichen Orts warte, denen 7026 ehrenamtliche Betriebswarte unterstehen, sind unermüdlich am Werke, in tausendfältiger Kleinarbeit die Segnungen der KdF-Einrichtungen immer weiteren Volksgenossen angedeihen zu lassen. Die Monatshefte der „KdF" in einer Auflage von 180 000 Stück und das Jahresprogramm in einer Auflage von 200 000 Stück legen davon beredtes Zeugnis ab. philosophische und medizinische Doktorwürde erworben hatte. Da infolge der Inflation eine Aussendung als „Missionsarzt" nicht möglich war, übernahm er kirchliche Aemter. Zunächst war er Geistlicher der Inneren Mission in Leipzig, dann 2. Pfarrer in Leipzig-Leutzsch und 1. Pfarrer in Leipzig-Mockau. In, vorigen Jahre wurde er zum Dresdner Studentenpfarrer berufen und übernahm gleichzeitig die 5. Pfarrstelle an der Trinitatiskirche. Pfarrer Knabe ist geboren am 21. Mai 1882 in Böhrigen bei Roßwein. Im Jahre 1906 wurde er Mitglied, 1907 Nachmittagsprediger und Senior des Predigerkollegiums zu St. Pauli in Leipzig, 1908 Pfarrer in Wendisch-Rottmannsdorf bei Zwickau, 1915 Anstaltspfarrer in Hu bertusburg, 1921 ging er in gleicher Eigenschaft an die Landes anstalt nach Arnsdorf und ist seit 1928 Anstaltspfnrrer an der Heilanstalt Leipzig-Dösen. lieber die Zuständigkeit dieses neugebttdctcn sächsischen Landeskirchenausschusses wird im Reichsgesetzblatt die folgende 3. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes zur Sicherung der Deutschen Evangelischen Kirche vom 24. September verkündet. Sie trägt die Unterschrift des Reichsministers Kcrrl und Hot folgenden Wortlaut: Befugnisse und Aufgaben. Der Rcichsminister für die kirchlichen Angelegenheiten bildet für die Evangelisch-lutherische Landeskirche des Freistaates Sachsen Arbeit überlastet? ... aut Laües Has umstellen! ai7«nn Wahrheit ruft nach Zeugen, doch dang dein Mund da« schweigen zu brechen wägt, beschäme du die Feigen: Sprich unverzagt. v. Wessenberg. - (26. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Am andern Morgen, als si« im Zuge saß, der sie wie der nach München bringen sollte, blickte sie lange mit mü den, verweinten Augen auf das kleine Bergdorf zurück. Dünn aber trocknete sie ihre Tränen. Wartete nicht eine große, edle Aufgabe auf sie? * Der Sommer — der Herbst vergingen. Beide waren köstlich gewesen. Und auf Christa senkte sich allmählich ein stiller Frieden. Pflichten konnten einem Menschen vieles ersetzen. Und auch Christa spürte den Segen der Arbeit. Den Winter verlebte sie in völliger Zurückgezogenheit. Und nun kam schon wieder der Frühling mit seinen Vorboten. Primeln, Narzissen, Veilchen lugten schüchtern hervor, und als sie die warme Sonne fühlten, blühten sie bald in bun ter Pracht. > Eines Tages erhielt Christa einen Brief von Frau Leitner. Die Freundin schrieb alles mögliche: Von ihrem Manne, ihrem Buben, berichtete diese und sen« Neuigkeit. Sie fragte auch, wie es Christa gehe und so weiter. Aber dann kam ein Absatz, der des Mädchens Herz schneller schla gen ließ: Ernst Oberhof wird von den heiratsfähigen Dorsschö nen stark umschwärmt, seit er nicht mehr vollständig zurück gezogen lebt. Komm doch lieber heim, Christa! Willst Du wirklich warten, bis ihn Dir eine andere wegnimmt? Be denke doch, wie jung er noch ist. Er kann doch nicht immer allein bleiben. Komm also bald, Christa." Christa las diese Zeilen immer wieder. Plötzlich schlug sie beide Hände vors Gesicht. Sie schämte sich! Bor der Freundin, vor sich selber. Denn Ernst Oberhof hatte sie ja nicht mehr lieb! Hatte sie vielleicht niemals ehr- sich liebgehabt. Er hatte sich wohl nur in seiner grenzen losen Enttäuschung zu ihr geflüchtet und war nun froh, daß sie nicht auf einem eingebildeten Rechte bestand. Nein! Si« konnte sich nicht dem Manne aufdrängen, der nicht einmal mehr nach ihr fragte. Und Christa schrieb der Freundin, daß sie nicht kommen könne. Es müsse Ernst Oberhof überlassen bleiben, wen er zur Frau nähme. Still ging sie wieder ihrer Arbeit nach, aber ihre Gedanken wan derten immer wieder sehnsüchtig einen Weg, den sie nicht gehen dursten. Einige Tage vor Ottern hatte Christa einen seltsamen Traum. Sie träumte, der Pflegevater nähme sie bei der Hand und führte sie heim nach dem Oberhof: „Komm!" sagte er dabei. Auch im Wachsein hörte sie immer wieder dieses „Komm!" Quälende Unruhe erfüllte Christa. Was bedeutete dieser Traum? Und was waren das für geheimnisvolle Bande, die sie nach dem alten Oberhof zogen, daß sie nirgends Ruhe fand und des Nachts nicht mehr schlafen konnte? „Du kannst doch nicht zu Ernst reisen, wenn er dich nicht ruft," mahnte ihr Stolz. „Aber du kannst vielleicht eine Gefahr abwenden, wenn du kommst," sprach ihr Herz. Am Ostersonnabend entschloß Christa sich, nach dem Oberhof zu fahren. Wie in einem Dämmerzustand traf sie ihre Reisevor bereitungen, wie von einer geheimnisvollen Macht getrie ben, eilte Ne zur Bahn. „Ich habe das Recht, die Heimat wieder zu sehen." Mit diesen Worten versuchte Christa das Hin und Her in ihrem Innern zu betäuben. Ein strahlender Morgen war es, als sie das Heimat dorf vor sich liegen sah. Rasendes Herzklopfen befiel sie. Wenn — Ernst Ober hof nun heute, zum Osterfest, sich mit einer der Bauern töchter verheiratete? Tief senkte Christa den Blondkopf, während der Zug durch die blühenden Muren brauste. Ernst Oberhof, groß, breitschultrig, aber blaß und ein gefallen, schritt über den Hof. Ein köstlicher Ostermorgen war das! Wie es blühte und duftete! Der Frühling war diesmal zeitig gekommen. Aber was bedeutete für ihn noch der Frühling? In ihm sah es kalt und grau aus. Alles Warten war umsonst gewesen. Christa kehrte nicht mehr heim auf den Oberhof. Die Münchener Auskunft hatte ihm geschrieben, daß sich Fräulein Wellin nach allge meiner Ansicht mit Doktor Bohner, dem Hausarzt des Kin derheimes, verloben werde. Nun wußte Ernst, daß er umsonst gewartet hatte. Daß das Glück nie mehr nach dem Oberhof kommen werde. Christa war ihm für immer verloren. Wenn sie wüßte, wie er halb krank war vor Sehnsucht nach ihr! Vorbei! Vorbei alle Hoffnung auf das Glück. Christa hatte sich ein anderes Glück gesucht, liebte ihn nicht mehr! Gedankenverloren betrat Oberhof den Garten, wo die Nußbäume ihre fetten Blätter in die Sonne hissten. Weiter, immer weiter wanderte er bis zur alten Mauer. Aber an der Mauer stand Der Mann stürzte auf das Mädchen zu, riß es an sich. „Christa, Christa, du bist heimgekommen!" Christas Lippen wurden fast wund unter den brennen den Küssen da besann sich der Mann endlich. „Christa, warum bist du nicht eher gekommen? Wuß test du nicht, daß ich dich liebe? Und nun — bist du —> verlobt? Was also willst du jetzt hier?" Christa starrte ihn fassungslos an. Endlich sagte sie: „Ich bin nicht verlobt. Ich habe immer nur dich geliebt. Aber du kamst nicht, und ich konnte mich dir doch nicht an bieten?" „Christa, ein Mißverständnis also? Und ich —" Christa hob den Kopf. „Du hast gesagt, daß du mich noch liebst, Ernst. Ich will bei dir bleiben." „Christa, du könntest mir verzeihen?" „Ich habe nichts zu verzeihen, Ernst, denn ich liebe dich." Von den Bergen herüber wehte unbeschreiblicher Duft, und die Blumen im Garten des Oberhofs nickten. „Werde mein Weib, Christa!" stammelte Ernst. „Ja, ich will!" sagte das Mädchen fest. „Christa, nun 'ommt doch noch das Glück, glaubst du daran?" Da reckte sich das Mädchen hoch und schlang die Arms um seinen Hals: „Das Glück ist da, weil du mich noch liebst!" Ernst Vb-rhof nahm sie wieder in seine Arme. „Christel, heute ist auch Auferstehung für mich. Auf erstehung zu einem neuen Leben." „Ja! Auferstehung, das ist das rechte Wort." Sie schmiegte sich an ihn und er legte seine Wange an den blonden Kopf. Vom Dorf herüber klangen die Osterglocken, die -ur Kirche riefen. Ende. Zeder Fannne A?W HeilüllA! «ur Aerger und Verdruß!