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eindeutig beweist, daß man es nicht Wit Gettaenheitseinbre- chern, sondern einer organisierten EjnbrecheKando zu tun bat, oeren Spuren sehr eindeutig in« benachbarte Böhmer» land führen. Dresden, 12. November. Llbenebel zwischen dey Dresd ner Brücke«. Am Montagvormtttag herrscht« zwischen den Dresdner Elbbrücken starker Nebels Ein in der S. Stunde talwärts kommender Raddampfer, der einen Kahn im Schlepptau hatte, mußte vor einer an der Augustusbrück« plötzlich auftauchenden dicken Nebelwand schnell vor Anker gehen, um nickt zu havarieren. Auch unterhalb Dresdens war stellenweise der Schisfahrtsbetrieb längere Zeit in Frage gestellt. Die Dampfpfetfensignale der Dampfer waren weit hin zu hören. Dresden, 12. Nov. Für 3000 »M. Radium gestohlen. Innerhalb der letzten 10 Tage wurde einem Arzt ein kleines Metallröhrchen mit 20 Milligramm Radium entwendet. E« besitzt einen Wert von 3 000 RM. und befand sich in einer 1 Zentimeter langen und 3 Millimeter starken Dlotin-Iri- diumröhre, die in «ine etwa» größere Neuftlberröhre einge legt war. Dresden, 12. Nov. Gasthaus- und GeschSftseinbrecher. In der Südvorstadt drangen in der Nacht zum Sonntag Ein brecher in ein bekannte» Ausflugslokal ein und stahlen «in 3-Röhren-Radiogerät, einen Plattenspielapparat mit 20 Platten, 60 Flaschen verschiedene Wein«, 20 Flaschen Likör und «inen Posten Zigarren, Zigaretten, Schokolade und andere Lebensmittel. An dem Diebstahl wüsten mehrere Personen beteiligt gewesen sein. — Ein weiterer Einbruch wurde in der Nacht zum Sonnabend in «ine Blumenhand luna an d«r Bremer Straße verübt. Hier wuchtete der Tä ter die Türe mit einer Eisenstange auf und entwendete dem Inhaber Geschäfts- und andere Papiere. In einiger Ent fernung von dem Geschäft wurden die gestohlenen Sachen wieder gefunden. Dresden, 12. November. Die Straße ist keia Spielplatz. Am Montaanachmittag wurde auf der Blumen—Ecke Sie- phanienstraße «in fünfjähriges Mädchen, das über die Fahr- bahn lief, von einem Kraftdreirad überfahren. Das Kind er litt einen Unterschenkelbruch. Dresden, 12. November. Roch guk abgelaufea. Am Montagmorgen 8,1S Uhr ereignet« sich auf dem Güterbahnhof Dresden-Neustadt auf einem Anschlußgleis ein Unfall, der noch glimpflich ablief. Infolge schlüpfriger Schienen gerie ten drei leer« Wagen über die Drehweiche an -er Barbara» strahe und entgleisten, wobei ein Wagen mit einer. Achse über die Stützmauer auf die Straß« kam. Person«« wurde» bet dem Unfall nicht verletzt und auch der Sachschaden ist nur k" "Ailsdrusf, 12. Nov. Richtfest für die Lelchsautobaba brücke. Die Siemens-Dau-Union und die Beton-und Mo. nier-Bau A.-H, di« in Arbeitsgemeinschaft die große Reichs- autobahnbrücke über da» Saubachtal hergestellt hatten, ver anstalteten für die am Bau beteiligten Arbeiter und Ange- teilten ein Richtfest im Löwenbräu. Direktor Dr. ing. Bach orach allen Arbeitern der Stirn und der Faust, di« zum Ge- mgen des Werke» beigetragen hätten, Dank und Anerken nung au». Nach weiteren Ansprachen leitete der gemein same Gesang de» Horst-Wessel-Liedes über zu einer von künstlerischen Darbietungen umrahmten kameradschaftlichen Feier mit Gesang und Tanz. Mittweida, 11. November. Zus hundertste Lebensjahr. Am Sonntag beging die Witwe Emilie Claus ihren SS. Geburtstag. Sie ist die älteste Einwohnerin von Mitt- Weida und wohnt zusammen mit ihrer um zehn Jahre jünge ren Schwester Amalie verw. Colbitz in einem Haus« auf der Lutherstraße. Großenhain, v. Nov. Beförderungen am 9. November. Der Bürgermeister hat den 12. Jahrestag der nqtionalen Er- Hebung m München zum Anlaß genommen, ein« Anzahl von Beförderungen verdienter Beamter und bewährter Kämpfer der Bewegung auszusprechen. U. a. wurde Bau meister Willy Müller Mm Leiter des Stadtbauamtes mit der Dienstbezeichnung Erster Stadtbaumeister ernannt. Areiberg, 12. Nov. Wege« Meineide» ins Zuchthaus. Das Schwurgericht verurteilte den 62 Jahre asten Max Bernhard Zimmer aus Reinholdshgin wegen Zeugenmein- eide zu einem Jahr Zuchthaus und zwei Icchren Ehren- rechtsverlust. Er hatte einem Wunderdoktor, der sein Vieh von Kobolden befreien wollte, 2S Mark gezahlt, diese Tat sache aber, da «r sich schämte, einem Aberglauben -um Opfer gefallen zu sein, vor Gericht bestritten und abgeschworen. Der Verurteilt« hat die Koste» des Verfahrens zu- tUgen. Sayda, 12. November. Auto ia den Dorsbach gestürzt, — Ein Toter. In Claußnitz stieß der Holzhäudler Emil Wagner, -er mit seinem Motorrad am Gonntaguachmit- tag die Dorfstraß« hivabfuhr, mit einem Personenkraftwa gen, der aus Richtung Frauenstein kam, zusammen, Wägner wurde vom Rade geschleudert und von dem Krastwageri, der gegen das Brückengeländer fuhr, in den etwa drei Meter tie fen Bach gerissen. Er kam unter das Auto zu liegen, erlitt einen Schadelbruch und war sofort tot. Die Insassen des Technischen Nothilf« und de» Arbeitsdienstes war es mit zu vfrhapfen, daß die anderen Gebäude erhalten blieben und nur dl« Außenwände Spuren des Brandes aufwiesen. Zittau, 12. November. Gemeinsam in den Tod gegangen. Am Mvntagmittag wurde in einem Holzschuppen auf der Oststraße ein in den 70er Jahren stehende» Ehepaar «rbängt aufgefunden. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Wa» die beiden alten Leute, die sich wirtschaftlich in gesicher ter Lage befanden, in den Tod getrieben Haven mag, ist un bekannt Seifhennersdorf, 12. November. Dreister Raubüberfall. In -er Nacht zum Sonntag wurde hier ein äußerst dreister und frecher Raubüberfall in der Wohnung des Kaufmann» Otto Grünewald, Srunewaldweg, verübt, der seinesglei chen sucht Gegen r^2 Uhr nachts drangen drei unbekannte Toter von der Hinteren Seite de» Hause« in die Wohnung ein ünd durchwühlten alle Behältnisse. Gestohlen wurden 250 RM., bestehend aus einem bü-Mark-Schein und Silber geld, eiste Herrensprungdeckeluhr mit goldener Kavalierkette ustd eine verchromte Herrenarmbanduhr mit graubraunem Armriemen. Letztere hatte arabische Ziffern mit blauen Zei gern. Zür Zeit der Tat weilte Grünewald in einer nahen Gastwirtschaft, während sich seine Frau allein im Schlafzim mer befand undfest schlief. Plötzlich erwachte sie und be merkte, daß die Schlafstubentür vorsichtig geöffnet wurde un mehrere Männer «intraten, von denen «iner sie mit einer Taschenlampe anleuchtete. Auf einen Schrei hin trat einer der Täter an das Bett, hielt eine Schußwaffe vor und for derte sie auf, sich ruhig zu verhalten, wobei er zugleich Aus kunft darüber verlangte, wo sich dar im Haus« aufbewahrte Geld befinde. Auf ihre Versicherung, daß sie da» nicht wisse, zog ihr der Mann das Deckhptt über den Kopf, und forderte sie aus, sich ruhig zu verhalten, andernfalls er sie erschießen würden Frau Grünewald nimnlt an, daß wahrscheinlich drei Täter in dem Zimmer waren; denn sie wurde von einem be wacht, während zwei die Behältnisse im Schlafzimmer durch wühlten. Der Wächter soll durch «in weißes Tuch maskiert gewesen sein. Die Oberlausitzer Tageszeitung bemerkt dazu: Wit länge noch? Das ist die Frage, di« immer mehr in der Bevölkerung unseres Grenzgebietes Platz greift und die bei der, wie obiger Fall beweist, nicht nur für das Eigentum, son der» auch das Leben jedes einzelnen, immer bedrohlicheren Umfäng annshmenden nächtlichen Unsicherheit durchaus ver ständlich ist. Kaum einaTam vergeht, daß nicht aus einem Orte unseres Gebietes neue Einbrüche gemeldet werden, was Allw, Flamme, sing! kling, Sammer, »llng! Nur in Glut und Hammerschlag wird und »Lchst, wa« werden mag. C.Fiaischien. 7 ' ' 65^7" <IL Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Es Pang wegwerfend, und der alte Graf meinte gräm lich:' V : .'.Dann wär es auch durchaus nicht nötig, Laß wir mit den Letzten zusämmengebracht wurden." „Wegen der kurzen Begrüßung? Keine Angst, Papa, äuf titten Näheren Verkehr lasse ich's bestimmt nicht an- köminen." ' " ' -„Dann ist es gut. Famos sah dieser Bauer aber aus. Hm. " Diese letzte. Bemerkung ärgerte den jungen Grafen maßlos, aber es ließ sich nichts dagegen einwenden. Nach einer Weile meinte der alt« Graf: „Mehr Geld al« wir scheinen Liese Oberhofs zu haben. Hm." Die Frau Gräfin nickte und aß mit viel Verständnis ihre Krebse. Gisela aber schmiegte sich fest an ihren Mann. Er sah sie erstaunt an. „Gisela?" „Ich liebe dich, Ernst!" „Und ich dich. Aber wieso mußt du mir Las jetzt so sehr versichern? Hast du einen besonderen Grund?" „Ja! Weil deine Liebe mich davor bewahrt hat, die Frau des Grafen Farrenreuther zu werden." Nach dem Essen machten sie einen Spaziergang in den blühenden, duftenden Sommertag hinein. Einmal blieb Gisela stehen und blickte von einem Hügelchen in einen wah ren Wundergarten. Sah eine prächtige Villa verträumt in mitten de» Grüns. „Ein Paradies, Ernst! Wer hier wohnen könnte!" - Ihre Augen glühten sehnsüchtig. Da senkte sich dem Manne mit grausamer Deutlichkeit ins Herz, daß diese Frau niemals ein lebenslanges Glück aus dem Oberhof finden konnte. Und diese Gewißheit wür de ihn innerlich ruhelos machen, denn noch liebte er sie mit jeder FaserMnes Seins. — I ' «Fritz Wellin." Ernst Oberhof las es an dem blanken Schild. Und ein sonderbares Gefühl war in ihm. ... . Wellin! .Wellin hieß auch Christa, der di« Tüte seines Vaters auf dem Oberhofe ein Heim gegeben. Bestand zwi schen diesem Namen hier und der kleinen Christa ein Zu sammenhang? Kaum! Sie waren weitergegangen. Gisela plauderte nicht mehr so lieb wie vorhin. Sie dachte auch nicht an die glei chen Namen. Vielleicht wußte sie auch gar nicht, daß Chri stas Familienname Wellin lautete. Sie dachte an etwas ganz anderes: Daß es schön wär«, wenn sie mit Ernst immer so reisen könnte. Wenn er vielleicht daheim einmal alles verkaufte und sie sich hier in diesem gesegneten Lande gleich- falls in «iner Märchenvilla niederlassen würden. Ob er die» jemals tun würde, wenn er alleiniger Besitzer des Oberhofs war? — Nein! Er war ein Dauer trotz allem, und die wur- zelten mit Leib und Kett in der heimatlichen Scholle. Sie wußte ja auch ganz genau, daß er sich jetzt schon wieder nach Hause sehnte, trotzdem er di« Schönheiten Italiens aus ehr lichem Herzen bewundert«. Schweigend schritten sie an der alten Mauer entlang. Da zuckte Gisela plötzlich zusammen. Auf einer Erhöhung hinter der Mauer, von blauen, Lüftenden Lorithas umwuchert, stand ein Mann und blickt« herunter. Und dieser Mann war derjenige, den Gisela da mals auf dem Bahnhof gesehen hatte, als sie mit ihrer Mut ter zur Sommerfrische bei den Oberhof» «intraf... Wie seltsam di«s wart Und seine Augen blickten sie wieder an wieNdaifläls, bewundernL, keck, welterfahren, ein bißchen müde vvm vielen Erleben, aber immer auf der Su che nach neuen Abenteuern. Wer war der Mann? Gisela besann sich, daß sie ihn damals für einen Maler gehalten hatte. Nun, wenn sie recht gehabt, dann war es weiter kein Wunder, wenn er die deutschen Berg« besucht hätte. Die Mattr waren ja überall. Ewig schade, daß MAN niemals beisti ersten Sehen wußte, was hinter einem Menschen steckte. Der hier, war bestimmt vermögend! Er befaß diese entzückende Villa mit dem Märchengarten. Und hätte sie dies gewußt, dann — wäre vielleicht alles anders gekommen. — Gisela schmiegte sich an ihren Mann, wie auf der Flucht vor den schwarzen Gedanken, die hinter ihrer weißen Stirn kreuzten. Mit zu- samMengezogenen Brauen sah der Mann an der blumen überwucherten Mauer iknen nach. Und unauffällig ging Oberhofs Blick Noch einmal zu ihm hin. „Ernst, den Herrn dort oben an der Mauer hab« ich schon einmal gesehen. Daheim bei euch auf hem Bahnhof war es, als ich mit Mama zum erstenmal zu euch kam," sagte Gisela, weil sie es für besser hielt, gleich Offenheit zu zeigen, denn sie kannte die kleine steile Falte auf der Stirn Les Gatten genau. Sie irrte sich aber, wenn sie glaubte, nur Eifersucht habe dies« Falte eingegraben. Ernst Oberhof Lachte jetzt hauptsächlich an diesen mehr als sonderbaren Zufall, daß oieser Mann, der den gleichen seltenen Namen wie Christa trug, in seiner Heimat gewesen war. In dem Dorf«, wo man einst die fremde Frau mit ihrem Kinde ausgenom men ... Ein Zufall? Cs war zu seltsam, um «in Zufall zu sein! Wiederum auch nicht. Warum hätte er die bekannt« Som merfrische in dem deutschen Bergdorf« nicht aüfsuchen sol len? „Bist du mir böse, Ernst?" Gisela fragte es zerknirscht. And diesem Ton« gegen über war er immer machtlos. Dann wurde er weich. Er liebte sie doch! Freilich, dieses auffällig« Zusammenzucken? Doch — er konnte ihr wohl glauben, daß sie den Frem den nur damals auf dem Bahnhof Lesehen hatte, und daß sie bloß über dieses unerwartete Wiedersehen überrascht war. Dennoch! . Einen Menschen, der einem vollkommen gleichgültig ist, tut man bei einem zweiten Wiedersehen auch gleichgültig ab. Man zuckt nicht so erschrocken zusammen - Gisela plauderte jetzt ohne Unterbrechung von diesem und jenem. Sie wollte den Eindruck verwischen, denn sie sah genau, daß der Gatt« noch immer verstimmt wär. Ernst antwortete ihr auch freundlich, ging auf alles ein, was sie vorschlua. Sie frühstückten dann sehr gemütlich in einem kleinen Gasthof, der ganz versteckt unter alten Bäu men lag, und in dessen verwildertem Garten klttne Tische mit Korbstühlen standen. In den Gläsern funkelte ein blut roter südlicher Wein, und das Essen war vorzüglich. Eine wohltuende Sauberkeit herrschte, wie man sie in kleinen italienischen Gasthöfen nicht immer vorfindet. Heiß brannte die Sonn« herab, aber das dichte grün« Blätterdach schützte. Sie saßen lange hier. Als Gisela müde geworden» nahmen sie, nachdem sie noch ein Stückchen gewandert waren, einen Wagen und fuh ren in» Hotel zurück. Nach einem erfrischenden Bade, legte sich Gisela dann im Wohnzimmer auf die Chaiselongue. Ernst schob ihr für sorglich noch «in weiches Kissen unter den Kopf, und rväh- rend sie.schon halb schlief, flüsterte sie: „Ich liebe dich, Ernst! Nur dich liebe ichi" Da küßt« er sie, und dann setzt« er sich mit einigen Zei tungen in den Erker, öffnete ganz weit das breit« Fenster. „Ich 'möchte das Blumenfest mitmachen» Ernst." „Was für ein Blumenfest?^ , „Drüben im Palast Lozani. Ich lernt« die Dame des Hauses gestern in der Lesehalle kennen. Sie hat zwei rei- zende junge Töchter. Bei ihr verkehrt nur die gut« Gesell schaft. S>« hat mich so dringend gebet«», und ihr SemM schloß sich der Einladung ebenfalls an," „Wenn du meinst? Du weißt, ich gönne dir jedeFreu- de. Gehen wir also!" „Wie lieb Lu bist, Ernst! Ich danke bin Ich freu« mich in der Tat sehr auf dieses Fest." Oberflächlich und eitel» verbrachte Gisela die nächsten Stunden ausschließlich damit» sich die Toilette zusammenzu stellen. Denn natürlich wollte sie Li« Schönste sein. Und sie war es auch! Dem deutschen Ehepaar« wurde im Palast Lozani der Bildhauer Wellin vorgestellt. Er verbeugt« sich tief^ und blitzartig streift« dann sein Blick das schöne Gesicht derHrau. Er wußte ja, daß sie ihn an der Parkmauer seiner Billa er kannt hatte. Besaß er Chancen? Er war sich nicht ganz klar darüber» er macht« sich Hoff- nüng, obwohl dieser kraftvolle Urdeutsch« da wahrscheinlich in keinem Falle mit sich spaßen lt«ß. Also war jedenfalls Vorsicht am Platze. . Es traf sich aber dann ganz von selbst, daß Gisela Oberhof und der Künstler eine Weile allein waren unter breit ausladenden Palmen. Der Mann beugte sich zu der Frau nieder, di« leicht zurückgelehnt im Sessel saß und mit ihrem Fächer spielte. „Gnädige Frau, muß ich Ihnen wirklich sagen, wje sehr ich mich über dieses völlig unverhoffte Zusammensein freue?" . . Seine Augen brannten voll Leidenschaft in den ihren. Und Gisela ließ den Zauber dieser betörenden Worte, di« er den ersten folgen ließ, über sich ergehen. Unbedacht entschlüpft« es chr: „Ich sah Sie auf dem Bahnhof damals. Deshalb traf ich Sie nie wieder?" „Ich hielt mich nur für «inen Tag im Ort« auf. Wenn ich hätte ahnen können, daß Sie noch an mich dachten?" Giftla wollte antworten. In diesem Augenblick fing sie einen zornigen Blick des Gatten quf. Da erhob sie sich lang sam, lächelte leicht und sagt«: „Gedacht? Man kann es kaum so nennen. Ich dachte nur an Sie, al» ich Sie unter den verschiedenen Sommer gästen nie sah, während ich auf dem Oberhof weilte." Es zuckte wie «in Lachen über sein Gesicht. Im selben Augenbllck verschwand es und machte einem bestürzten Er staunen Platz. Oberhof? War er d«nn schon vollständig verblödet? Auf dem Oberhof wär doch — deshalb war er damals dort gewesen. Und dänn hatte er sich überzeugt, daß es Christa gut ging. Was sollt« er denn da eingreifen? Ts war eine moralische Anwandlung gewesen, die ihm ebenso schnell wie der abhanden gekommen «ar. Und nun träf er hier diesen Herrn Oberhof und Ge mahlin! Ausgerechnet den Sohn jenes Oberhofbauern, der Christa bei sich aufLenommen hatte? Da hatte die Sache einen sonderbaren Beigeschmack. Eigentlich war das — hm! Na, er würde ia weiter sehen. „Ich hab' immerzu an Sie gedacht und mich einen Essl aefcholttn, weil ich keinen Versuch gemacht hatte. Sie wie- berzufthen", sagte er leise. - Sie sah an ihm vorüber. ' (Fortsetzung folgt.)