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MMW-LrM-r Nr. 264 Dieustag, den 12. November 1S35 SV. Jahrgang ine- p Suvich über das Uorgeherr Italiens. Pari». 12. November. (Eig. Funkmeldg.) Das .Jour nal" veröffentlicht eine Erklärung des italienischen StüAs- sekretär Suvich, in der es u. a. heißt: Wenn wir diese Prüfung überstanden haben, wird man nach Stresa zmÄck- gehen und versuchen müssen^ den englisch-französisch-itMetli» scheu Pakt wieder zustande zu bringen. Da wir viel Oe« duld haben, scheint er, daß die Sühnemaßnähmen ohne große Ergebnisse bleiben werden. Ich glaube an unseren Sieg. Dieser Feldzug war notwendig. Mussolini hat sei nem Volke Brot versprochen. Sein Volk hat Vertrauen. Man möge Italien nicht etwa vorhalten, daß es sich an -en Völkerbund hätte wenden können. Als Sieger, di« durch den Frieden jedoch erniedrigt wurden, haben wir eine Politik der Besiegten betrieben. Jetzt möge man uns nur sechs Monate handeln lassen. Wir werden in Abessinien die Zivi lisation einführen. Wir werden in dieses Land Ordnung bringen. Wir können dort leben, und man wird erleben, wie dieses junge revolutionäre Italien sich an die Seit« Frankreichs und Englands^ allo an die Äite der konserva tiven Völker, stellt. <2 . _ _ v - — Bischofswerda Nr. <44 vad 44». Anzeigenpreis: Di« 4S Hache« Monats: Fr« in« Im Fall« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Im Textteil die SO w «b-An in d«r veschSfts» vekörderungseinrichtungen durch höher« Gewalt hat der Be« nach den gesetzlich vm ner 1V Pf» <Lonnao«nd- zleher k«ln»n Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der i --7^ reise zu begegnen, sich der Festsetzung der Kontingent« zu entziehen. . k v- L -r- ZE Z rv «h 3 s Z k 8'S« 2.2^S s <» <» S.rrs ff VS e-4 L»-;' Zsr - 7 ev »8 i LS 8 tSe ZZ- L-v« -8s ?Z d-« ° §2. 3R3 ! Aleukirch und Zlmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Bellagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage FrM und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — DmL und Verlag Milk Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto AM Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Sir. -4 r » N^t Tageöück MAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Lr-Lhler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen -er ÄmtshauptmannschaK de» Hauptzollamt» und de» Be- »irksschulamt» zu Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadlrat» zu Bischofswerda uud der TemeindebehSrdeu behvrdlicherseit» bestimmte Blatt beit stehende deutsche Volk auch die angemessene Ernährung finde. So «scheine gegenwärtig Li« Erzeugungsschlacht als die vordringlichste oer vielseitigen Aufgaben de? Reichs nährstandes. Dabei werde darauf Rücksicht zu nehmen sein, daß die Leistungssteigerung auf bodenständiger Grundlage erfolge. So soll« di «Vieh zücht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der vollwertigen Ausnutzung des Eigenfutters ausgebaut werden. Bei dieser Sonder tagung kam auch die Frage der Stickstoffpreise zur Sprache. Außerdem wurde eine Sondertagung der Reichshaupt' abteilung I Lurchgeführt, bei der Reichshauptabteilungsleiter Haidn über die Stimm« des Blutes als Gesetz des Volkes sprach und Stabsabteilungsleiter Dr. Merkel das Eigentum m germanisch-bäuerlicher Auffassung und in der jüdisch bolschewistischen Anschauung behandelte. Ferner traten die Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft und die deut sche Milchwirtschaftsvereinigung zu Fachbesprechungen zu sammen. FandfLucht und Grreugrmasfchlacht. In einer Sondertagung der Reichshauptabteilung I unter Leitung Les Reichsbauptabteilungsleiters Haidn wur den Li« Ursachen und Gefahren der Landflucht gekennzeich net. Im Vordergrund stehen di« noch immer nicht überwun denen Sorgen um eine ausreichende Ernährung der deut schen Bevölkerung. Die Landflucht stellt, abgesehen von ihrer sonstigen Bedeutung, auch «ine Gefahr für di« Erzeu- gungsschlacht dar. Diese aber ist für Las wirtschaftliche und politisch« LeÄn Deutschlands entscheide^ - Leutschen Landwirtschaft infolge der Lani ten Arbeitskräften. Hier muß unbedingt Abhilfe geschaffen werden. Hand in Hand damit gehen die Maßnahmen zur Neubildung deutsch«» Bauerntums. In einer anderen Fachtagung unter Leitung des Reichshauptabtoilungsleüers Dr. Brummenbaum wurde die Feeosprecher Amt Bischofswerda Nr. 444 vvd 445. all« von Betriebsstörungen oder Unterbrech«:, . >«» durch höher« Gewatt hat d«r Be- t«ln»n Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de, Bezugspreise«. Rom, 12. November. (Eig. Funkmeld.) Die italienische Regierung hat an die Regierungen der im Völkerbund ver tretenem Staaken eine Rote geschickt, die im Laufe des Dienstag veröffentlicht werden soll. Gleichzeitig ist die Rot« zur Information an diejenigen Staaken übersandt, die nicht im Völkerbund vertreten sind. AM scharfen Worten wird darin gegen die in Genf beschlossenen wirtschaftlichen Sank tionen der Mächte Protest erhoben und mit ernsten Gegenmaßnahmen gedroht. Er werden Italienische Schritte wirtschaftlichen und finanziellen Charakters ange- kündigt, um zu verhindern, daß sich aus der gegenwärtigen Lage noch neue Gefahrenmomente entwickeln. Italien habe sich bisher von der Genfer Institution nicht lösen wollen, ungeachtet seiner Gegnerschaft gegen da« Vorgehen, das zu Italien« Schaden unternommen sei. Denn die Unterbindung de« ganzen italienischen Export« sei mehr al, eine wirt- schastliche Maßnahme. Sie sei ein wahrer Akt der Feind schaft. der die unvermeidlichen Gegenmaßnahmen Italien voll rechtfertige. DNB. Paris. 12. November. (Eig. Funkmeld.) Ueber den Inhalt Ler Note, die der italienische Botschafter Cerru ti am Montag Laval zur Kenntnis gebracht hat, stellen die Pariser Morgenblätter ziemlich einheitlich Vermutungen an. Nach dem „Petit Parisien" umfaßt die italienische Not, etwa S Schreibmaschinenseiten. Sie erhebt zunächst gegen die finanziellen und wirtschaftlichen Sühnemaßnahmen, die als schwere Ungerechtigkeit bezeichnet werden, Einspruch. Dann folgen rechtliche Gründe, di« die italienische Regie rung gegen die Völkerbundssühnemaßnahmen vorbringt. Das Blatt bemerkt hierzu, daß die ziemlich scharf gefaßte italienische Mitteilung die schon an sich schwüle internatio nal« Stimmung nicht bessere. Man müsse hoffen, daß Ita lien bei seinen Gegenmaßnahmen nicht zu weit gehe, damit diese nicht wieder ander« schärfere Sühnemaßnahmen aus lösend Auch der „Matin" glaubt, daß die Note in entschie- denen Windungen gehalten sei. Sie beziehe sich aus gewisse Ausfuhrverbote um» laste die Kündigung von Han delsverträgen mit Sanktionsstaaten durchblicken. Sie ent halte möglicherweise sogar italienische Vorbeugungsmaß nahmen, die heute oder morgen» also noch vor dem 18. No vember, durchgeführt werden könnten. Der Entschluß der italienischen Regierung werd« in Europa bedeutsame Rück wirkungen haben und ein gewisses Unbehagen Hervorrufen. Hoffentlich werde der italienisch-abessinische Streit bald ge regelt, damit durch ein« Rückkehr zu den normalen Zustkin- Nutzbarmachung derS1 atistik für die Erzeugungsschlacht behandelt. Mit dem Fortschreiten der Reichsnährstandsar- betten ist auch die Bedeutung einer zuverlässigen und um fassenden Statistik gewachsen. Sie schafft die Unterlagen für die Planung der Erzeugung und für die Marktordnung. Reichsabteilungsleiter Dr. Fensch behandelte besonders dl« statistischen Arbeiten auf dem Bauernhof und betonte di« Notwendigkeit einer einheitlichen Auswertung der amtlichen Agrarstatistik und sonstigen Erhebungsergebniste bis hin unter in die Kreisbauernschaften. Dabei kommt es für den Erfolg der wirtschaftlichen Tätigkeit des Reichsnährstandes auf den regelmäßigen Austausch der von den v«rschi«denen Stellen gefundenen Ergebnisse an. Reichsabteilungsleiter Henning behandelte anschließend die Durchführung der Marktberichterstattung. In einer Sondertagung der Reichshauptabteilung H hat Staatsrat M«inberg u. a. zur Leistungssteigerung der noch unter dem Durchschnitt liegenden Höfe gesetzliche Regelungen auf dem Gebiete der Tierzucht und Milcherzeugung in Aussicht gestellt. In der Sitzung der Hauptvereinügung der deutschen Milchwirtschaft wurde zur Lösung des Fett problems die Notwendigkeit hervorgehoben, im Sommer in Zeiten der Milchschwemme die Verarbeitung auf Butter vorzunehmen, die als nationale Butterreserve für den Win ter «ingelagert wird. Bei der Hauptvereinigung der deut schen Mehwirtschast wurden die Maßnahmen behandelt, di« während der vorübergehenden Mangelperiode «ine ange messene und gleichmäßige Verteilung der Schlachtschweine sicherstellen. Eine weitere grundsätzliche Maßnahme ist in der Bindung von Käufern an die Märkte zu sehen. Ferner st eine Genehmigungspflicht für Hausschlachtungen singe- führt worden, um den Versuchen gewisser Bevölkerungs kreis« zu bege> I ww breit« einspaltige MMtmtterzeil» 8Rps. _ „ mm breit« MillimeterzeU« 2» Rpf. Nachlotz nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheine» von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmte» Plätze» teme Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Tagesschau. * Italien hat a» all« t« Völkerbund vertreteneu Staate» «ine Note gesandt, t» der in scharfer Form gegen die ta Genf beschlos senen Sanktionen Einspruch erhöbe» uud mit erosten Gegenmaß nahmen gedroht wird. « Starke abessinische Streitkräfte, die auf 200 000 Mana ge schäht werde«, haben die Höhe in der Gegend von Harrar beseht. Den Lberbefehl über die echeffiaischea Truppen sührt R« Rasibu. - Da, Pariser „Journal" veröffentlicht eine Erklärung de« italienischen Staatssekretär« Suvich. in der «, u. a. heißt, wenn wir diese Prüfung überstanden haben, wird man nach Stresa zurückgeheu und »ersuche« wüsten, den «nglisch-franzästsch^italleni- scheu Pakt wieder zustande zu bringen. Da wir viel Geduld haben, scheint e», daß die Sühnemaßnahmen ohne große Ergebuisse blei ben werden. » V«t den waffeustillfiaadsfeiern in Pari, kam es mehrfach zu Schlägereien zwischen Anhängern der Links- «ad Rechksver- bände. In Lille wurde dem früheren Innenminister Frot ein Faustschlag in, Gesicht versetzt. * Drei amerikanische ofslziere sind am Montagmorgen mit einem Stratosphärenballon aufgestiegen. Sie erreichten eine Höhe von rund 2L0ÜÜ Metern. Die Landung erfolgte nacht, IS Ahr Z50 »ikometer vom Ausstieg,plah. * In der Rächt znm Lieu,kag ist der türkische Süstendampfer „Iaebodl" bei der Einfahrt la den Haft« von SMyrua gesunken. Von 1SV Personen sollen aur 111 gerettet worden sein. 7S Per sonen find ertrunken oder werden zur Stunde ««-^vermißt. - * Vie Hochwaffer führende Rhone hat bei Pont-Salnt-Esprik ble niedrig gelegenen Stadtviertel überschwemm». Die Gegend von tzyere, wurde von wolkenbruchartigen Regengüssen hetmge- *i Ausführlich« an anderer Stell». SerTrjtteReichsbauernlaginGoslar Keginn der Sonderlagungen. DNB. Goslar. 11. November. Nachdem der Dritte Reichdbauerntag am Sonntagabend feierlich- eröffnet wor den war, begannen am Montag früh die Söndertagungen -er verschiedenen Abteilungen des Reichsnährstandes. Cs handelt sich bei diesen geschlossenen Sitzungen um die sach liche Beratung der verschiedenen Einzelheiten, wobei gleich zeitig all« Sonderfragen als Vorbereitung auf die abschlie ßende öffentliche Haupttagung durchgearbeitet werden. So folgte in den. Sondertagungen ein« besonders ins Einzelne gehende Schulung der Bauernführer und der Sachbearbei ter. Die Bedeutung dieser Schulungsarbeit ergibt sich schon daraus, daß hier die Grundlage für die Durchführung der Richtlinien des Reichsbauernfuhrers für ein ganzes Jahr gelehrt wird» Den Anfang machte Montag früh «ine Sondertagung der Reichshauptabteilung II für die Kreisbauernführer und die Kreishauptabteilungsleiter H unter Leitung des Reichs hauptabteilungsleiters Dr. Brummenbaum, der sich ebenso wie sein Stabsleiter Dr. Krohn mit den Hauptgesichtspunk- ten des zweiten Abschnittes der Erzeugungsschlacht beschäf tigte. Es komme darauf an, bis in die letzten Ortsbauern- fchaften hinein selbständige Träger der Erzeugungsschlacht zu haben, die auch nach den Ortsverhältnissen für die richtig« Zielsetzung der Erzeugungssteigerung sorgen. Dr. Krohn wies dabei u. a. auf di« Schlußfolgerung hin, die sich aus der Tatsache ergibt, daß di« Wiesen und Weiden rund 22 vom Hundert der landwirtschaftlichen Nutzfläche einnehmen, aber nur zehn vom Hundert des Gesamtertrages der Markt erzeugung liefern. Staatsrat Meinberg benutzte die Gelegenheit, besondere Gefichtrpunkte für -le künftige planvolle Lenkung der Erzeugung herauszustellen. Beim Eingehen auf die Frage der Fett- wirtschaft betonte er ausdrückliche daß die verlegenheiwlösuug der Einführung von Lebens mittelkarten unter keinen Umstünden in Betracht käme. Es handele sich auch hier angesichts der Lage, die bei der Machtübernahme vorgefunden wurde, um eine Rohstoff frage, di« ihr besonderes Gesicht dadurch bekommen habe, daß die Einschaltung von fünf Millionen Arbeitslosen in den Arbeitsprozeß einen natürlichen Zuwach« des Ernäh rungsbedarfs gebracht habe, der sich stark auf dem Gebiete der Fett- und Fleischversorguna bemerkbar mach«. Gerade deshalb komme es darauf an, nicht mit Redensarten die La ge zu erörtern, sondern die Gestaltung der Erzeugung so zu lenken, Laß das nun ioieder in vollem Umfang« in -er Ar- 2 " V 2 Vr SWN WWA MM M M AMMWM Italien droht mit ernsten Gegenmaßnahmen. Len der für das Wirtschaftsleben der Mächte notwendige Warenaustausch wieder ausgenommen werden könne. Das „Echo de Paris" fragt, ob di« Gegenmaßnahmen Italiens nicht viel weiter gingen, als lediglich die wahrschein- liche Kündigung der Handelsverträge. Werde die Macht des italienischen Heeres am Brenner, die schon durch die Absendung von Rahmenverbänden, Material und Vorräten nach Ostafrika geschwächt sei, noch weiter vermindert wer den? Sei Italien entschlossen, mit dem Völkerbünde zu brechen? Das „Echo Le Paris" beantwortet diese Fragen nicht, weist aber auf die bedeutungsvolle Zusammenkunft des großen faschistischen Rates hin, die am 16. November er- fohgt. Das „Oeuvre" deutet die Möglichkeit an, daß Italien sich vielleicht vom Völkerbund zurückziehen könnte, wenig stens während der Zeit der Anwendung der Sühnemaßnah- men. Im übrigen weist es auf die für England ungünstige Verhandlungslase hin, wenn die italienischen Truppen erst das Harrar-Gebiet besetzt haben, also Len Landstreisvn zwischen dem englischen Küstenland und Lnnerabesfinien. Die Engländer könnten kaum zulassen, daß italienische Truppen auf einer strategisch so wichtigen Stellung bleiben. Tägllch mit Ausnahme der Sonn- und Feier- für di« Zett «ine« Llbe» Monat«: Frei Mark M beim ' " Pfg. Einzelnummer nummer 1» Pfg.) l, wöchentlich