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so. Jahrgang «tzMwtst: Lägllch mit Lusnahm, dex Soun- und Fsler- Fnvsprecher Amt Bischofswerda Nr. <44 und 44z. fqkgqu«« für di»Zett «ine« halben Monat»; Frei in« g» Fall« von Betriebsstörungen u... iwmonatltch Mark 1.1^ heim Lhholen in der GeschSstr- Beförderungrelnrlchtvnaen durch höhere Gewalt hat der " ' ' "" lnabend. Hetzer keinen Anspruch auf Liefemng oder Nachlieferung Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Unabhängige Zeitung für alle Ständein Stadtund Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Dienstag, den 24. September 1V35 Anzeigenprcl«: Die 46 ww breit« einspaltige Milllmettrzeil» 8 Npf. Im Texttell die vü wm breite Millimeterzelle 2ö Rpf. Nachkag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. FeeusprecherAmt Bischofswerda Nr. 444 und 44S. i oder^ Unterbrechung der i der stell« wöchentlich 4S Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Eonna! nummer IS Pfg.) Slr.WS — Der SSHWe Lrzaffer Tageblatt firAWoßwerda Akukirch und Umgegend Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Her Sächsische Erzähler Ist dar M Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Anttrhauptmannschafh des Hauptzollamts und des De» Tagesschau. ' * Vf« «ngkfche« preffeverlchte aus Genf besagen, daff dort ein ZtMand vöMger Verwittong herrsche. Vie stanzöfischepresse be- schäfiigt sich eingchend mit der Unterredung zwischen Laval.und Eden und,mit der Lage in Genf, die fehl sehr hoffnungslos be- usMk wird. * Wch etaer yava»m<ldung au, Addi« Abeba hält man tu dortigen amtlichen Kreisen die italienischen Gegenvorschläge für «panuehmbar. . * Ävssofini empfing a« Montagabend de» englischen Bot- schaffte in Rom, der ihm «ine persönliche Botschaft de, engstschen rh»b«ana»sfier« überbracht«. - * Lee pariser »Jour- kommt nocheiamal aus di« Sommu- ntfienverhafiuagen in Straßburg zurück und berichtet in diesem Ausa«m«hang< daß der berüchtigte ehemalige Reichskagsabgeord- neie vnd Hermmgebee der »Roten Fahne-, Münzenberg, mit der Leitung der kommunistischen Propaganda in Frankreich betraut nmrstn» fei. In den amerikanischen Staaten pennsyloauieu, westvirgi- nla Und Illinois find S00ÜÜ0 Bergleute der Braunkohlengruben wrtzim LarWeitljMten la den Armstaud getreten. * Lia chinesischer Militärzug, der sich auf dem Weg- in die Provinz Scheust befand, stürzte in West-Honan einen Bergabhang hinab. Bisher werdea 2Ü0 Lote und 2ÜV Verletzte gemeldet. ' * 2m süAH-a Leit d« sw-hlschea Insel Siuschn ereignete sich M schwerer Vulkäaausbruch, der t»m einem ^starten Erdbeben vä> Hftlgen StÜtmen begleitet «ar. -) klusfühMchim an anderer «elle. ' 7 -- " V- '' , MosM hat, sicherlich lm Einvernehmen mit dem fran» zösischen Generalstav, eine verschärfte Rangordnung für die „rote Arbeiter- und Bauenrarmee «lngeführt und auch die Einteilung der Unteroffiziere, Leutnants vis zu den höchsten Chefs damit verbrieft, daß es den Titel „Marschall der Sow jetunion" nach französischem Muster einführte. Mit dieser Militärischen Gliederung ist eine weitere Absage an das Ideal dey Kommunismus getan worden, wonach alle Prole tarier Mich seien und kein Proletarier sich über den anderen erheben dürfe., . Diese so,gegliederte Rote Armee Moskaus ist überhaupt in vollem Gegensatz zu den kommunistischen Thesen aus der Masse des Volkes cherausaehoben und in Gegensatz zu ihr gestellt worden. Auch wirtschaftlich fleht sie sich besser als die übrigen Proletarier. Die Rotarmisten beziehen «ine ver hältnismäßig hohe Löhnung, sie kaufen in besonderen und nur ihnen zugänglichen Geschäften «im sie werden gut ge kleidet und ihre Familien unterstützt, wahrend di« Masse der übrigen Sowj«tproletarier die «lnfachsten Bedürfnisse eines zivilisierten Menschen als utopisch betrachtet und ihnen nach trauert. Für die Rote Armee arbeiten di« bolschewistischen Fabriken, für sie werden die Luftgeschwader zusammenge stellt, deren Angriffscharakter ganz offenbar ist, da sie zu meist au» Bombenflugzeugen bestehem Und so hat, wie einst der weiße Zarismus, sich auch der rote «iw Heer geschaffen, das einseitig der Regierung gegen das russische Volk und gegen die Ovdnung der übrigen Welt zur Verfügung steht. Im Innern werden di« Rotarmisten geradezu ftir den Bür gerkrieg geschult, und die Befehlshaber dieser Armee sind, soweit sie nicht dem Judentum entstammen, doch politischen Beratern unterstellt, die durchweg der jüdischen Raff« ange- HSren und damit eigentvch nur «in Ausdrult der ganzen sowjet-jüdischen Regierung sind, lieber die Stärke dieser nach jüdischem Rezept gegen die wirklichen Ruffen angesetz- len Armee ist soviel bekannt, dpß sie technisch absolut Modem ist und über 1,2 Millionen aktiver Soldaten nach einer MIn- destrechnuna verfügt, wozu etwa 8 Millionen ausgebildeter Reserven kommen. Li« Sowjetarmee ist da» furchtbarst« Instrument, das sich der Kommunismus oder vielmehr das SuoeMum jemals gebaut hat. Und ihr aggressiver Charak- ter wird immer wieder betont, da di« Rotarmisten selbst feierlich verpflichtet werden, sich für die Befreiung des Pro- ketarlats in anderen Ländern rückhaltlos «inzusetzen. Schon damit ist die aggressive Tendenz dieser Maschinerie gekenn zeichnet. Sie ist, im Gegensatz zu den Worten der Sowjet diplomaten, eine Drohung für di« ganze westeuropäische Zivilisation. Allerdings fehlt es ihr, wie überhaupt den Süwjetruffen, noch an den geeigneten Verkehrsmitteln, üa die Eisenbahnen sich in Sowjetrußland in geradezu trost losen Verhältnissen befinden. Mit der Reuordnung der Mili tärmacht Sowjetmßlands wird die Rote Armee noch stärker als bisher von den Proletariern getrennt, die in ihr «inen Gegner gründen haben, der willenlos die Befehle aus dem Kreml vollzieht. M MWUl SeWMW W WWkl WWM In Italien herrscht anscheinend keine restlose Kriegsbe geisterung. Die kommunistische Pariser Zeitung „Human i Völlige Verwirrung in Genf Barons Aloisi würden den Fünferausschuß zu neuen Do^ schlagen veranlassen. Da der Ausschuß sich dazu nicht be reitgefunden habe, deuteten die Italiener jetzt an, ihre An regungen seien „inoffiziell" gewesen, und somit sei wieder eine Atempause gewonnen. Der Ausdruck „inoffiziell" habe bei dem Manövrieren um Positionen während der letzten Zeit eine große Rolle gespielt. Auf jeden Fall wer de der Fünferausschuß, falls keine' neue Wendung eintrete, am Mittwoch oder Donnerstag dem Völkerbundsrat seinen Bericht vorlegen. Der Korrespondent fügt hinzu, die briti sche Delegatton wünsche nicht, die Italiener ungehörig zu drängen oder dem Völkerbundsrat ihren eigenen Stand punkt aufzunöttgen, sie sei aber entschlossen, zu verhindern, daß das Verfahren auf Seitenwege abgelenkt oder allzu sehr in di« Länge gezogen werde. Es gelte, daran zu erin nern, daß der Streit im Notfall jederzeit der Völkerbunds versammlung überwiesen werden könne. Der Schritt von Versöhnung zu Sühnemaßnahmen sei so weit, -aß es viel leicht am Platze sei« eine möglichst vielseitige Vollmacht zu erhalten. Der politische Korrespondent des „Daily Teltgraph- sagt, in amtlichen Kreisen Londons habe gestern der leicht« tä", die man ja allerdings als Quelle etwas mit Vorsicht ge nießen muß, will wissen, es bestehe ein scharfer Gegensatz in der Auffassung von der einzuschlagenden Politik Wischen dem italienischen Kronprinzen und Mussolini. Der Kron prinz soll erklärt haben, wenn er König wäre, würde er über den.Kopf des Diktators hinweg das Volk befragen und eine friedliche Regelung herbeiführen. Andere Pariser Quellen bringen die Nachricht, König Viktor Emanuel habe sich unmittelbar an den englischen König gewandt und seine Vermittlung erbeten. All diese Meldungen sind schwer nach prüfbar, und man soll also nicht zuviel auf sie geben. Aber schon kürzlich wurde berichtet, daß im italienischen Minister- rat sogar Meinungsverschiedenheiten aufgetaucht seien. Man wird also immerhin annehmen dürfen, daß Mussolinis krie- ^ersiche Haltung im Lande selbst nicht ganz unangefochten Aktie Llnlerredllng Laval-Sden. DNB. Gens, 23. September. Nach der Sitzung des Völkerbundsrates am Montag hatte Laval und Eden sine 1i/„stündige Unterredung über die mit dem italienisch-abessi nischen Streit zusammenhängenden Fragen. Von englischer Seite erklärt man hierzu, di« Unterredung habe beiderseits außerordentlich befriedigt und die enge Verbundenheit Eng lands und Frankreichs in der gegenwärtigen schwierigen Lage aufs neue bekräftigt. FranMche Mitteilungen über die Besprechungen Eden—Laval. DNB. Paris, 24. September. Im Zusammenhang mit der Unterredung, die der französische Ministerpräsident am Montag mit dem englischen Minister Eden hatte, wird in der hiesigen Presse hervorgehoben, daß di« französische An frage über die Haltung Englands im Falle einer euro päischen Gefahr Labei eingehend besprochen worden sei. - Die Genfer Sonderberichterstatterin des „Oeuvre" glaubt zu wissen, daß die englische Antwort auf di« diesbe zügliche französische Note bereits im Laufe des heutigen Dienstag erwartet werde. Der „Jour" fügt hinzu, daß man besonders eingehend über den Abschluß eines Luftpaktes und über die „österrei chische Unabhängigkeit" gesprochen habe. Der englische Minister habe, so behauptet das Blatt, Laval mitgeteilt, daß seine Regierung bereit sei, eine ganze Reihe von Ab kommen mit Frankreich zu treffen, um eine dauernde und aktive französisch-englische Zusammenarbeit in Europa zu gewährleisten. Eden habe zugegeben, daß die englische Diplomatie im Laufe der letzten Jahre eine Reihe von Irr- tümern begangen hätte. England, so habe er im großen und ganzen erklärt, habe zwar lange gebraucht, um den Wert der kollektiven Sicherheit zu erkennen, die letzten Er eignisse hätten ihm jedoch die Augen geöffnet, und man er kenne jetzt die Notwendigkeit einer solchen Politik sowohl in Afrika als auch in Europa an und sei bereit, in dieser Rich tung sehr weitgehende Verpflichtungen zu übernehmen. Englische Stimmen r«r Lage. DNB. London, 24. September. (Eig. Funkmrld.) Die pressrberichle an» Genf besagen, daß dort ein Zustand völliger Verwirrung herrsche. Al-Ursache hier für wird der Umstand bezeichnet, daß italienische Kreise den Standpunkt vertreten, die mündliche Erklärung Baron Aloisi» gegenüber dem Vorsitzenden de« Fünferausschusies über Italien, Ziele verkörpere zwar die tatsächlichen Be strebungen der italienischen Politik, sei aber „nicht offi ziell . Infolgedessen bestehe einige Unklarheit darüber, auf welche italienische Kundgebung sich der Bericht de» Fünferausschusses an den Völkerbundsrat gründen solle. Den Blättern zufolge wurde gestern in Kreisen der bri- tischen Delegation erklärt, die Besprechung zwischen Eden und Laval sei sehr befriedigend gewesen. Si« habe von neuem den Wunsch der beiden Regierungen zum Ausdruck gebracht, in diesem äußerst heiklen Augenblick der inter nattonalen Angelegenheiten so eng wie Möglich zusammen- -uarboiten. Der Korrespondent der „Dimes" in Genf hat Len Ein druck, daß die Italiener gehofft hätten, ihre amtliche Ver lautbarung vom Sonnabend und die „Bemerkungen" des pari«, 24. September. (Eig. Funkmeldg.) „Havas" läßt sich au« Addl« Abeba melden, daß mau ln oortigen amt lichen Kreisen die italienischen Gegenvorschläge für unan nehmbar halte. Die abessinische Regierung weigere sich, Ge bietsteile abzulreten, die eine Verbindung zwischen Jtalie- nisch-Somallland und Eritrea ermöglichen. Sie weigere sich fernes einer Abrüstung der abessinischen Streitkräfte zuzn- stlmmen. Am Montag, so schreibt der Sonderberichterstatter, der Agentur „havas" weiter, habe in Addis Abeba eine Mlnisterbesprechung unter dem Vorsitz des Kaisers statkge- kunden. hierbÄ sei festgestellt worden, daß die abessinische Regierung den Wunsch habe, dem vom Völkerbund vorge schlagenen weg zu folgen. Sie werde sogar im Falle eines Angriffes die Truppen weit von der Grenze zurücknehmen, um durch diese Maßnahme den Beweis ihres guten Willens zu geben. Selbstverständlich schließe eine solche Haltung eine spätere Verteidigung nicht an«. WlWttS kliMAll MkWWkkS llll WWW. DNB Vom, 23. September. Mussolini empfing am Asonlagabend den englischen Botschafter Sir Eric Drum- müUd. Die Unterredung dauerte fast ein« Stunde. Der englische Botschafter, der in der letzten Zeit nur mit Staats sekretär Svvlch verhandelt hakte, überbrachte Mussolini eine persönliche Botschaft des englischen Außenministers. Am Vormittag hatte der französische Botschafter Lham- brun mit Staatssekretär, Suvich eine Besprechung. Zn beiden Unterredungen sieht man hier ein weiteres Zeichen für die zur Zeit im Gang befindlichen diplomatischen Bemühungen um eine Beilegung des Streites. In der Be urteilung der Angelegenheit bleibt man recht zurückhaltend, obwohl mqn in politischen Kreisen immerhin von einem eichten Optimismus spricht, der nach hiesiger Ansicht haupt- Lchllch darauf zurückzuführen fei, daß die Weltöffentlichkeit ich mehr und mehr auf die italienische Betrachtungsweise umzustellen beginne. DNB. London, 24. September. Zu dem Besuch des britischen Botschafters Sir Eric Drummond am Montag, abend bei Mussolini meldet Reuter aus Rom, man glaube, daß der Botschafter die Zusicherungen wiederholt habe, die er am Freitag voriger Woche -em italienischen Staatssekre tär des Aeußern, Suvich, über die Bewegungen britischer Kriegsschiffe im Mittelländischen Meer gegeben habe. Ward Price meldet der „Daily Mail", Suvich habe ihm mitgeteilt, der britische Botschafter habe nicht nur die neu liche Zusicherung wiederholt, sondern auch Mussolini er klärt, daß die britische Regierung keinerlei Feindseligkeiten gegenüber Italien empfinde; sie bekümmere sich lediglich um oie Aufrechterhaltung des Ansehens des Völkerbundes. Die Fruge unmittelbarer Verhandlungen zwischen Großbritan nien und Italien sei nicht aufgeworfen worden.