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zchn Tag« unbeeinträchtigt« Erholung beschafft. — Lassen Sie sich auch einige» über da» Thema Lohnerhöhungen sagen. Sie haben nur da Sinn und Zweck, wenn und wo in der Vergangenheit etwas versäumt worden ist, etwa bei den Heimarbeitern. Dort allerdings muht« , man Eingreifen. Wir sind kein« Gewerkschaften, die die Debatte über Lohn, erhöhuugen immer wieder in Fluß bringen, um ihre Da- seinsberechtigung zu erweisen. Nicht höhere, Lohnniveau, sondern höhere, Lebensniveau mutz da» Ziel sein. Gerade Sie, meine Hörer, können viel in dieser Hinsicht tun. Verbessern Sie Ihre Werk«, Ihr« hygienischen Einrichtun gen! Eröffnen Sie Sport- und Spielplätze und Badeanstal ten! E» kommt Ihnen schließlich wieder zugute. Sie dienen damit der Gesamtheit de» Volkes: Das Paradies können wir Ihnen nicht bringen, wir haben es nicht. Versprechungen sind billig. Ich verspreche Ihnen nicht»; aber ich sage rchnen eines zu, das, was ich auch beute den Arbeitern in den Betrieben sagte: Du wirst uns, deinen Gauleiter, deinen Kreisleiter, den Führer nie mals hinter der Front finden, sondern immer vorder Front! Eure Sorge soll unsere Sorg« sein. E« soll kei ner mehr in Deutschland untergeben, der wertvoll ist. Nicht wegen des einzelnen, sondern weil er ein Kapital darstellt in der Gesamtzeit, auf das wir nicht verzichten können, wenn wir wieder hochkommen wollen. erhitzt und gestritten hat. Kann der Arbeiter, wenn er müde ist, so viel schaffen, als wenn er noch nicht müde ist? Ganz unmöglich. Ja — sollte ich doch nicht einmal auf die Idee kommen und ihn wegschicken? Vielleicht schäft,er dann besser, vielleicht nützt er die Maschinen dann intensiver aus. In der ganzen Gemeinschaft muß ich das potenzie ren, dann, weiß Gott, bekomme ich d«n Urlaub ja zehnfach wieder heraus. Einige Werke sind erfreulicherweise schon darauf ge kommen. Die Wandererwerke in Chemnitz schlos sen ihren Betrieb, ließen lediglich hundert Mann für die wichtigsten laufenden Arbeiten zurück und fuhren gemein sam zehn Tage weg. Ein leuchtendes Beispiel, dessen Durchführung dem klugen Betriebsführer ein beträchtliches Plus verschafft. Zur erfolgreichen Auswirkung de» Ur laubs muß hinzukommen', daß der Arbeiter ihn nicht da heim in seiner mehr oder minder unzureichenden Wohnung verbringt, sondern daß „Kraft durch Freude" ihm wirklich gegen ihn erstattete. Wegen öffentlicher Beleidigung in Tateinhät mit grobem Uriptg erhielt der Kettevbriefsqrel- ber drei Wochen Gefängnis.. Auf feinen Einspruch wurde die Straf« auf zwei Wochen Gefängnis herabgesetzt. Die Berufung oe» Angeklagten,gegen diese» Urteil wurde fetzt vom Landgericht Chemnitz verworfen. In der Urteilsbe gründung wurde ausgeführt, daß die Kettenbriefe al» mit telalterlicher Hexenspuk und als ein« Gefährdung der öffent lichen Ordnung angesehen werden müssen. Mittweida, 5. Sept. Vie Jugend marschiert hinter Hit- ler» -ahnen! An der Adolf-Hltler-Schul« in Mittweida stehen 100 Prozent der Schüler aus der Oberstufe und etwa SO Prozent aus der Mittelstufe in den Reihen der HI. Au» diesem Anlaß wurde im Rahmen einer abendlichen Feier stunde auf der Schule di« Fahne der Staatsjugend mit dem Weihespruch gehißt: Wer die Jugend hat, der hat die Zu kunft! Die Jugend marschiert unter Hitlers Fahnen! Zschopau, S. Sept. Mit dem Kraftwagen 10 Meter tief abgestürzt. Ein Mit einem Ehepaar besetzter Personen kraftwagen fuhr in Wilischthal gegen eine Mauer und stürzte etwa 10 Meter tief ab. Der am Steüer sitzende Eye- mann kam mit dem Schrecken davon, die Ehefrau dagegen erlitt schwere innere Verletzungen. Da» Vorderteil des Kraftwagens wurde vollständig zertrümmert. Zwickau, 5. Sept, -euer in der Wildenfelser Papier fabrik. In der Nacht zum Dienstag brach in der Wilden felser Papierfabrik vorm. Gustav Toelle AG. in Langen» odch ein Brand aus, der sehr schnell um sich griff. Es ge lang, das Schadenfeuer auf, den Brandherd zu begrenzen und die Vernichtung betriebswichtiger Gebäude und Maschi nen zu verhindern. Soweit sich übersehen läßt, werden die Papiermaschinen in Kürze wieder arbeiten können. Im merhin sind durch Las Feuer ins Gewicht fallende Werte verloren gegangen: Di« Cntstehungsursache ist unbekannt. Rodewisch l. V„ 5. Sept, -abrikbrand. Im Fabrik grundstück der Spinnerei Gebr. Lenk brach in der Nacht Feuer aus, das in den Wollvorräten reiche Nahrung fand und rasend schnell um sich griff. Das Gebäude brannte voll- tändig aus. Den vereinten Bemühungen der Feuerwehr felang es, ein Uebergreifen des Feuers auf Nachbargrund- tücke zu verhindern. Der entstandene Schaden ist beträcht- ich. Als Ursache dürft« Selbstentzündung von Schafwolle m Frage kommen. - nehmer und Arbeitnehmer werden so lange mit ihren Din gen beschäftigt, bis sie sie selbst gelöst haben. Und wenn sie sagen, es geht nicht, wir werden nicht einig, dann antwor ten wir: Ine Zimmer, schließt ab. Ordnet eure Sachen. Ihr könnt euch da drinnen so viel streiten, wie ihr wollt. Das macht nichts, daß ihr zunächst verschiedener Meinung seid, und streitet euch. Aber kommt nicht früher heraus. Ihr habt euch lange genug, jahrelang, bekämpft zum Scha den des Volke». Jetzt ryüßt ihr euch einigen. Richt des einzelnen wegen oder der Masse wegen, oder eine» Berufe» oder einer Klasse wegen, sondern der Ration wegen. Wir wollen euch helfen, wenn ihr nicht einig werdet. Wir werden der ehrliche Makler sein und euch sagen: Habt ihr schon diese und jene Gesichtspunkte beachtet? Run fangt noch einmal an, und wir geben euch gleiche Waffen in die Hand. Ihr Arbeiter sollt geistig die gleichen Waffe« erhal ten wie die Unternehmer, aber einigt euch! Wenn man das einmal durchgeführt hat, wenn das jeder weiß, was glau ben Sie wohl, wie harmonisch unser soziales Leben wird. Der Betrieb ist unsere Burg. Sie geht uns gemeinsam an, weil wir innerhalb dieser Burg eine gemeinsame Ehre verteidigen werden. D a n n haben wir den Klassenkampf überwunden. Der Klassenkampf tobte ja nicht nur zwischen Unterneh mern und Arbeitern. Ich möchte sogar sagen, das war der kleinste Klassenkampf. Der Klassenkampf war manchmal in einem Werk, meinetwegen zwischen Werkmei ster und Arbeiter, viel größer; viel schärfer noch zwischen Lorarbeiter und Arbeiter. Nur gab das der Marxist nichr zu, weil er damit offenbart hätte, daß sein Klassenkampf falsch war. Damit wäre ia sofort klar geworden, daß der Klassenkampf, weil er nichts Hohes und Edles war, son dern etwas Gemeines, Niederträchtiges und Häßliches, auf einem geeigneten Wege überwunden werden konnte, daß bestimmt« Möglichkeiten da waren, ihn zu überwinden. Das ist unsere Lehre. wir sagen: Tlkan kann e» überwinden, wir haben e» überwunden. Wenn der Arbeiter weiß, daß der Unternehmer der Kame rad ist, dann können Sie vom deutschen Arbeiter alles ver langen. Narren Sie ihn aber nickt mit Mätzchen und nicht mit Humamtätsduselei. Der deutsche schaffende Mensch hat ein feines Gefühl dafür, daß Sozialismus kein Ge chenk und keine Wohlfahrt und kein Mitleid ist. Kein Mitleid, sondern Gerechtigkeit! Den deutschen Betriebsführer, den deutschen Arbeiter, den deutschen Menschen gibt es nur einmal. Darum soll man ihn erhalten und pflegen und gesundheitlich nicht er müden lassen. Stellen Sie sich bitte vor, wie man sich über dle -rage de» Urlaub» geben pflanzte sich da» altbekannte und mit Recht so beliebte Signal „dar Ganze — hall" über das Gefechtsfeld fort. Allmählich verstummte das Schießen. Ueberall erhoben sich dreckbeschmierte graue Ge stalten aus ihren Löchern, von den Wiesen und Ackerfeldern und hinter den Hecken. Für heute war der „Krieg" beendet. Runter mit dem Stahlhelm und die Mütze aufgesetzt war das erste. Und was wird nun? „Nichts wie in die Ouar- tiere und gewascken und dann geschlafen, nichts wie geschla fen" beantwortete ein Unteroffizier von der Maschlnenge- wehrkompanie die Frage eines Zuschauers. Sie haben sich ihn redlich verdienen müssen ihren Schlaf, die Blauen sowohl wie die Roten. Und sie werden ihn auch bitter nötig haben, denn morgen geht es schon wieder weiter zu den Dwisions- manövern, die am 6. September in der Gegend von Plauen beginnen. Dann geht es noch einmal über Berg und Tal Mtt dem Donner der Kanonen und dem Knattern der Ma schinengewehre. Hoffen wir, daß nicht auch noch der Himmel mit seinen Regengüssen in diesen Kampf einareift, der auch so schon an Mann und Roß die höchsten Anforderungen stellt. In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag liegt die Truppe in engen Quartieren in der Gegend Auerbach, Rode wisch, Rebesgrün, Cllenfeld, Reumtengrün, Falkenstein usw. - e Löbau, 5. September. Tödlich überfahren. Als am Dienstagabend der Radfahrer Otto Wenzel in rascher Fahrt die Staatsstraße Löbau—Görlitz in Wendisch-Cunnersdorf überaueren wollte, wurde er von einem Auto angefahren. Der Verunglückte erlitt so schwere Verletzungen, daß er in der Nacht zum Mittwoch im Löbauer Krankenhaus starb. Den Führer des Kraftwagens soll keine Schuld treffen. Ekemnlh, S. Sept. Settenbriefe — Gefährdung der öffentlichen Ordnung. Im November 1934 hatte ein 67 Jahr« alter Chemnitzer Einwohner einen sog. Kettenbrief erhalten. Er hatte den Brief nach Anordnung des unbekannten Absenders neunmal abgeschrieben und an Leute in der oberschlesischen Stadt Hindenburg gesandt, wo «r früher einmal gewohnt hatte. Hierbei machte sich der Chemnitzer Einwohner einer Beleidigung der Stadtverwal tung von Hindenburg schuldig, die daraufhin Strafanzeige Sie Veiriebe Men ihr Schicksal selbst ordnen Dr. Ley an die Betriebsführer und Gefolgschaften. Kaiserslautern, 4. September. Die Bezirksgruppe Saarland-Pfalz der Reichsgruppe Industrie veranstaltete am Dienstagabend in der Fruchthalle in Kaiserslautern eine Arbeitstagung, die von dem bekann ten Saarindustriellen Röchling geleitet wurde. Dr. Ley er griff sofort das Wort zu einer fast zweistündigen Rede, die sich über den örtlichen Rahmen der Tagung hinaus an die gesamten Betriebsführer und Unternehmen Deutschlands wandte und damit auch für die Gefolgschaften aller deutschen Betriebe eine Kundgebung programmatischer Bedeutung wurde. Dr. Ley führte u. a. aus: Cs ist «fn «igenes Gefühl, wenn ich jetzt, wo ich soeben aus zwei saarländischen Werken komme, in denen eine aus gezeichnete Stimmung herrschte, und -hie Menschen ehrlich begeistert waren, vor Ihnen sprechen soll als den verant wortlichen Führern der Betriebe, denen das Schicksal ihrer Belegschaften anvertraut ist. Ich will und werde zu Ihnen sy sprechen, wie ich eben vor Abertausenden von Arbeitern gesprochen habe. Der Betrieb ist eine Einheit. Wer sich dagegen sträubt, den muß man belehren, zunächst iyr tzuten. Und wenn er nicht will, muß man ihn vernichten. Wie für die Kirche das Dogma gilt: Der Papst ist unfehlbar, so gilt für uns im neuen Deutschland der Satz: Der Betrieb ist eineEinheit. Wir werden eifersüchtig darüber wachen, daß diese Einheit von keiner Seite an getastet oder zerstört wird. Alles, was die Menschen innerhalb dieser Gemeinschaf ten, innerhalb der untersten Gemeinschaften ordnen können, müssen sie untereinander ordnen. Man darf sich nicht einmischen. Jeder Mensch empfindet es al» etwas Häßliches, wenn ein Familienmitglied etwas hin- austrägt. So muß es auch imB «trieb sein. Im Betrieb darf man nicht nötig haben, den Treuhänder, die Arbeits front, di« Partei oder sogar den Staat damit zu belasten, weil dort im Betrieb Hemmungen und Schwierigkeiten austreten. Der ist mir ein netter Betriebsführer, der damit nicht fertig wird, oder ein netter Be- triebswalter, der die Schwierigkeiten nicht Meistert. Gewiß, es gibt Dinge, die über dem Betrieb liegen, etwa wenn im Textilbetrieb Rohstoffmangel herrscht oder im Bergbau Härten in die Erscheinung treten, die außerhalb des Betriebes liegen; dann muß es auch hier Stellen geben, die es ordnen. Aber an sich muß der Schwer punkt der sozialen Ordnung, des sozialen Lebens nicht an der Spitz« oder in Berlin oder in der Provinz liegen, son dern im Betrieb. Ihr müßt euer Schicksal selbst ordnen. Wir sagen: Mein lieber Freund, schwimmen mußt du selbst. Die Verantwortung trägst du selbst. Du willst Herr !m Hause sein. Schön! Herr sein, heißt aber, Verantwor tung haben! Infolgedessen verlangen wir: Ordne deine Verhältnisse selber! Der Führer zeichnet sich dadurch aus, daß er mit irgendeiner Sache fertig wird, daß er sie selbst erledigt, daß er sie ordnet,' und daß er nicht immer andere Leute damit belästigt. Wir sind keine Amme, die die Menschen trocken legen will. Dadurch erzieht man nur Knecht« und nichts anderes. Wir aber wollen Herrenmenschen, allüberall. Was hat es für einen Sinn, wenn ich dem Arbeiter von sozialer Ehre, Gerechtigkeit und Recht rede, wenn ich ihn in seinen Minder wertigkeitskomplexen belasse, die ihn jahrzehntelang erfüllt haben. E» muß erreicht werden, ihn da herauszurei- Han» und e» wird sicher gelingen. Die Menschen müs sen wieder einen Stolz in sich tragen und müssen dahin ge bracht werden, ihre Dinge selber zu ordnen. Wir müssen sie auch damit vertraut machen, daß eine Frage, die schwierig ist, nie mit einem Male gelöst werden kann. Trotzdem soll aber keiner verzagen und sich hinter Abmachungen flüchten oder hinter Entscheidungen vorgesetzter Behörden. Unter- — Unter Mordverdacht festgenommen. Au» Görlitz wird berichtet: In Kodersdorf (Kreis Rothenburg O.-L.) wurde der Bauer Georg Bey verhaftet, Er steht in drin gendem Derdachk, in der Nacht zum 29. Augusi/seine Üche- frau Frieda Bey ermordet zu haben, um in den Besitz einer großen Versicherungssumme zu gelangen. Di« von der , Staatsanwaltschaft* und der Mordkonnmssion -er Görlitzer Kriminalpolizei vorgenommenen Erörterungen haben erge ben, daß der Tod der Frau unter recht eigenartigen Um ständen eingetreten ist. Bey hatte erst vor etwa zwei Mo- naton trotz ungünstiger Vermögenslage für fein« Ehefrau eine hohe Lebensversicherung ausgenommen. Di« Ermitt lungen sind noch nicht abgeschlossen. * — Ein kapitaler Zwetundzwanzigender. Aus Boden bach (Böhmen) wird berichtet: Ein kapitaler Zwalund- zwanzigender wurde im ThuNschen Revier Schneeberg er legt. Der glückliche Schütze ist der Iagdpächter de» Reviers, Generaldirektor Vogt aus den Zentralwsrken. Der Hirsch wog unaufgebrochen 220 Kilogramm, das Geweih war 14 Kilogramm schwer. Cs hat nach weidmännischer Wertung 243 Nadlerpunkte. Cs ist damit das stärkste bekannte Ge weih in Mitteleuropa. Als stärkstes galt seit der Jagdaus, stellung im Jahre '1911 in Wien das der sogenannten Monte-Nuovo-Hirsches mit 224 Nadlerpunkten upd 12 Kilo gramm Gewicht. Der Hirsch ging in umfriedeter Wildbahn von 113 Hektar Ausmaß. — Ein Karussell durch Knallfrosch abgebrannt. Am Abend vergnügte sich die Jugend Weimars auf den Stra ßen vielfach mit dem Abbrennen von Fröschen. Das ge schah, obwohl untersagt, leider auch auf -em Platz vor dem Stadion, auf dem an diesem Lage ein „Fest der Volks- gemeinschaft'i begangen wurde. Ein solcher Frosch flog nun auf das Leinendach eines großen Karussells und setzte dieses in Brand. Das Karussell brannte vollständig ao, und nur das Gerippe blieb stehen. Der Besitzer des unternehmens erleidet erheblichen Schaden, da er mcht versichert gewesen sein soll. Das Fest wurde durch den aufregenden Vorfall stark beeinträchtigt, insbesondere siel nunmehr das geplante Feuerwerk aus. — Tödlicher Absturz beim Ldelweikwslücken. Aus Feldkirch (Vorarlberg) wird berichtet: Am Sonntaanachmit- tag stürzt« der 20 Jahre alte Hilfsarbeiter Joseph Ssteu aus Feldkirch im Felsgebiet der Alpe Buestsgg im Gemeinde gebiet Lech beim Edelweißpflücken etwa 80 Meter tief ab und blieb dort tot liegen. Seine Leiche wurde von Gen darmerie und einer Rettungsmannschaft geborgen. — Große Dürreschäden U» Schlesien. Schwere Dürre schäden sind im Kreis Löwenberg zu verzeichnen. Seit einer Reihe von Jahren fehlt ausreichende Wtnterfeuchtig- keit. Das Vorjahr, ein ausgesprochenes Trockenjahr, brachte wenigstens nach der Ernte noch einen schönen Ausgleich an Niederschlägen, so daß Zwischenfrucht und Hackfrucht durchweg gut geraten - waren und das vorhandene Vieh wenigstens damit gut durch den Winter kam. Recht fühl- bar hatten sich nur Stroh- und Rauhfuttermangel bemerk bar gemacht. Traurig sieht es dagegen in diesem Jahr aus. Hafer und Sommergerste brachten «inen sehr mäßigen Er trag, Hülfenfrüchte versagten vollkommen. Jede Grünland fläche, gleich ob Wiese oder Weide, ist braun und ausge brannt. Die Kleeschläge bieten dem Auge dasselbe Bild. Stoppeltlee, dessen Stand bis zur Getreideernte noch leid lich war, ist fast überall vergangen. Zwischenfrüchte, die Insbesondere den notwendigen Ausgleich für das in frühe ren Jahren zuzukaufende Eiweißfutter geben sollten, sind nur teilweise aufgegangen und verkümmern allmählich. Kartoffeln hatten im allgemeinen gut angesetzt, doch sind sie durch die Dürre sehr klein geblieben. Jetzt ist vielfach auch bei späteren Sorten das Kraut bereits im Absterben. Frühkartoffeln ergaben eine Mißernte wie seit Jahren nicht mehr. Für die späten, jetzt noch grünen Kartoffeln besteht bei «intretendem Rogen die Gefahr des „Durch wachsens", durch das dle Haltbarkeit stark herabgesetzt wird. Einen traurigen Anblick gewähren die Rübenfelder. Matt, mit schlaffen Blättern, diese teilweise schon gelb oder braun, stehen sie ohne jedes Wachstum da. Schädigungen durch Trockenfäule sind sehr verbreitet. All diese» hat nun dazu geführt, daß der größte Teil der Bauern und Land wirte sein Vieh seit Anfang August schon aufgestallt hat und gezwungen ist, vor. dem auf den Böden liegenden Win- terfutter zu füttern und teure Futtermittel zu kaufen. Da Vorräte aus dem vergangenen (trockenen) Jahr auch nicht mehr vorhanden waren, sind viele Betrieb« gezwungen, einen Teil ihres für die Wirtschaft nötigen Viehstapels ab- zustoben. Im Gegensatz zy diesen schlechten Ernteergeb nissen und -aussickten steht di, diesjährig« Winterung. Roggen und Weizen ergeben fast allgemein einen Ertrag, der über dem Durchschnitt liegt, so daß die mit besserem Boden gesegneten Gebiete Niederschlesien» mit diesen Früchten der in de : übrigen Teilen des Reiche» durchweg sehr guten Ernten nicht viel nachstehen dürsten.