Volltext Seite (XML)
Der Sächsische Erzähler Mittwoch, do» 24.1«li LVSL 2. Beiblatt z« Slmmaer 170. Sommerschlußverkauf. Wie uns die Industrie« und Handelskammer -u Zittau mitteilt, haben sich im Anschluß an die Anordnungen de» Reichs- und Prelchischen Wirtschastsministers vom 14. Mat 1SSS (Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsan zeiger Nr 112 vom 15. Mai 1935) über Verkäufe zur Wend« einer Verbrauchsabschnltts und über diejenigen Textilien und Dekleidungsgegenstände, die in den Saisonfchlußver- käufen des Jahres 1S35 nicht zum Verkauf gestellt welchen dürfen, verschiedene Zweifelsfragen ergeben. Der Reichs- und Preußische Wirtschaftsminister gibt daher folgendes be kannt: 1. Korsettagen stehen nicht auf der Lusnahmellfte und können daher ohne Einschränkung verkauft werden. 2. Für Stickereien gilt das Bleiche. 3. Bei Damenwäsche ist Leibwäsche gesondert zu be handeln. Damenwäsche, soweit sie nicht als Unterwäsche (Leibwäsche) zu betrachten ist, wie z. B. Unterröcke und Prinzeßröcke, darf ohne Einschränkung mitverkauft werden. Dagegen darf weiße oder naturfarbene gewirkt« uick ge strickte Leibwäsche nicht einbezogen werden. Bunte Leib wäsche darf verkauft werden, ebenso darf gewebte Leib wäsche zum Verkauf gestellt werden. 4. Für kunstseidene Wäsche gilt nichts Besonderes, da es auf die Art des Rohstoffes bei der Ausnahmelist« nicht ankommt. Sie darf demnach unter den unter 3. angeführ ten Einschränkungen verkauft werden. 5. Uni-Seide ist vom Verkauf nicht ausgeschlossen, da sie zu keiner der in der Ausnahmeliste vorgesehenen Waren, auch nicht zu den glatten, weißen Wäschestoffen jeder Art, rechnet. 6. „Damenschlüpfer bunt" gehören zur gewirkten Un terwäsche und dürfen verkauft werden, da sie nickt unter di« Ausnahme der naturfarbenen und weißen gewirkten und gestrickten Unterwäsche fallen, "i 7. Bettsatins sind allgemein ausgeschlossen, auch soge nannte Streifensatins. 8. Juteteppiche können uneingeschränkt verkaust wer den. BouclöTeppiche dürfen, soweit es sich um Haargarn- Douclö handelt, nickt zum Berkaus gestellt werden, während Iute-BouclS-Teppiche mitoerkauft werden können. Di« B«» Zeichnung „BouclS" bezieht sich lediglich auf die Herstel lungsart und nicht auf das Material. Läufer, Brücken, Vorlagen Und Verbindungssticke gelten nicht als Teppich« und dürfen daher verkauft werden. 9. Markenteppiche sind Teppiche mit vorgeschri«b«n»» Pflicht- oder Richtpreisen. sollen mitteilen, ob und welche Landesbeamte zur lieber« nähme in die motorisierte Reichsstrahenpolizei geeignet sind. —* Alle Straßen im Reich lind zu melden. — Groß zügige deutsche Straßenenquete bis 18. August. Um einen genauen Ueberblick über das Straßennetz der Reichsstrahen und der Landstraßen.erster und zweiter Ordnung mit ihren Ortsdurchfahrten in Gsmeinden mit mehr als 6000 Einwoh nern nach dem Stand« vom 1. Juli 1935 zu bekommen ordnet der Reichs- ung preußische Minister des Innern im Einvernehmen mit dem Generalinspekteur für das deutsch» Straßenwesen durch Erlaß an die Oberpräsidenten usw. an, daß die genannten Straßen durch die Nachgeordneten Be hörden zu melden sind. Außerdem haben der Oberbürger meister der Hauptstadt Berlin und die Oberbürgermeister der Stadtkreise eine Meldung über die Länge der Reichsstrahen und Landstraßen erster und zweiter Ordnung im Bereich des einzelnen Stadtkreises, getrennt nach Außenstrecken und Ortsdurchfahrten, abzugeven. Die Meldung ist bis späte stens 15. August 1SS5 durchzuführen. —* Richtlinien für die Verhängung d«r Untersuchungs haft. Der Reichsjustizminister hat in den neuen Richtlinien für das Strafverfahren auch eingehende Vorschriften für die Verhängung der Untersuchungshaft getroffen. Er stellt fest, daß die Untersuchungshaft für eine zielbewuhte und schlagkräftige Verfolgung ein unentbehrliche- Hilfsmittel Schnitterzeit. Prm Kvamaria Blume. Wandern zwischen wogenden Kornfeldern— welch selt same Poesie liegt darin! Ganz fühlbar wohl nur für den, der als Kind von jeher an Vaters Hand durch die Felder ging, wenn er — den hohen Wuchs der Halme an der eige nen Körperhöhe schätzend — an irgendeinem heißen, tief blauen Sommertage vom „mannshohen" Stand der Felder daheim der Mutter berichtete. Es zitterte dann in seiner Stimm« etwas mit — ich hab'», als ich klein war, und auch später immer wieder mitgefühlt —, etwas wie eine heiße Empfindung, di« mehr war als nur Stolz über den Erfolg zielbewußter Bodenarbeit, der alle Mühen seines Leben» galten! Zwischen mannshohen Kornfeldern, hell in den bläuen Mittag leuchtend oder bleich in dämmriger Sommer nacht die schweren Halme der Ernte entgegenbeugend, liegt fernes Kindheitsglück und ewige Sehnsucht der vielen Land- gebprenen, die der Lebensstrom sortspülte von väterlicher Scholle. - Tragen wir nicht immer noch das gleiche oder doch Reste von dem in der Brust, was seit unvordenklichen Zeiten den ackerbauenden Menschen mit stärksten religiösen Empfindun gen an den ihn nährenden Boden band? Selbst in dem rei nen Wortsinn „Getreide", d. h das Getragene (aitra- gidi — getregede), das Erderzeugte, ruht ein Stück Ehrfurcht vor den zeugenden Kräften der allmütterlichen Natur. Die Uranfänge alles um ,-Samen und Ernte" entstehenden menschlichen Ringens liegen jenseits aller Geschichte; bei allen Völkern der Welt hüllt frommer Sinn sie in Mythe und Sage, die das brotspendende Korn als unmittelbare Gabe der Himmlischen verehrten. Gütige Gottheiten lehrten mit eigenen Händen die Menschen Pflug wie Sense führen. Jndianerstämme verehren noch heute den Mais als „die Beere des großen Geistes" und erzählen, es sei der erste Halmbüschel dieses Korns in Jüntzlingsgestalt aus den Wol ken herniedergekommen. Voll Tiefsinn ist die mohammeda nische Legende, nach der das Welzenkorn zugleich mit dem ersten Menschen aus dem himmlischen Paradiese zur Erde kam, aber auf diesem weiten Wege zu seiner jetzigen Klein» Wissen Sie schon? Es gibt viele Dinge zwischen Himmel und Erd«, di« wert sind, einmal naher an da, Tag«»licht gebracht zu werden. Ich komme kürzlich mit einem deutschen Bauern ins Gespräch, freue mich über den Stand seine, Getreides und sage in scherzhafter Weise, daß er nun wohl bald «in reicher Mann sein werde, wenn dieses Gut erst heimgebracht sei. „Wenn nur der Kornkäfer nicht wäre, dann hätten Sie schon recht" war seine Antwort. Aber es ist nicht der Korn käfer nur allein, wie er sagte, sondern es sind auch Ratten, Mäuse, Pilze und andere Schädlinge, die das mühevoll ein gebrachte Getreide bedrohen und so spielt sich in der Stille der Scheune ein Kampf ab, von dem viele,, b«sond«rs die Städter gar keine Ahnung haben. Cs ist der Kampf um Milliarden deutschen Volk-vrrmögen- in den Scheunen unserer Bauern, denn wie ich mich inzwischen überzeugt habe, sind es tatsächlich etwa 2,5 Milliarden Reichsmark, di« jährlich durch Schädlinge aller Art vernichtet werden. Nicht weniger erstaunt mar ich zu hören, daß 20 Prozent jeder Ernte durch Krankheiten und Schädling« verloren gehen und da verstand ich auch des Bauern nachdenkliches Gesicht. Ich sagte schon, daß es sich der Mühe lohne, dieses The ma etwas weiter auszuspinnen. Die Erzeugungsschlacht, di« der Führer selbst ins Leben rief, kann nur dann den richti gen Erfolg haben, wenn wir auch dafür sorgen, daß unier« Ernteprodukte nicht den Schädlingen, sondern deutschen Volksgenossen als Nahrung dienen. Dieser Erkenntnis in der Schädlingsbekämpfung steht der Bauer nicht etwa gleich gültig gegenüber. Wir haben auch allen Grund, unsere landwirtschaftlich« Erzeugung zu steigern, denn was die Nahrungsmittelfrel- Helt für Deutschland bedeutet, wissen wir noch aus eigener Erfahrung vom Weltkriege her. Jeder einzeln« Deutsch« Hot also fein eigenes Interesse daran, die Landwirtschaft in die sem Punkte direkt oder indirekt zu unterstützen. Wir können uns nur freuen, daß der Bauer bemüht ist, vermeidbar« Verluste durch einen zielbewußten und sachgemäßen Pflan zenschutz bzw. durch gewisse Kulturmaßnahmen herabzu drücken. Der Städter kann dem Bauer dadurch nützen, daß er seine Produkte abnimmt und so die Möglichkeit zur neuen Saat gibt. Unsere Hausfrauen mögen bedenken, daß da beliebte Cinwecken ebenfalls zur Verwertung her deutscken Ernte beiträgt, damit die Verluste durch Witterungsunvil- den, Krankheiten und Schädlinge bei zu langer Lagerung -er Vorräte nicht noch durch natürlichen Verderb erhöht werden. Es lohnt, sich einmal ein Biertelstündchen mit einem Thema zu beschäftigen, das sonst dem eigenen Denken etwa» fern liegt. In den Monatsheften „Kampf der Gefahr" Nr. 11, vom März 1935, finden wir viel Wissenswerte» und In teressantes sowohl über Schädlingsbekämpfung al» auch über andere Gebiete. Sie seien bet dieser Gelegenheit jedem bestens empfohlen, denn darin findet er di« Bestrebungen der jüngsten Zeit und lernt die Schadenverhlltuna kennen, wie sie die NSV. überall mit immer steigendem Erfolg de- treibt. Aus Bischofswerda und Umgegend. > Bischofswerda, 24. Just. Arohe Pflicht. Wir lieben den Gommer mit seiner Sonne, und doch brauchen wir auch den Frühling wie den Winter und den Herbst. Uttd wenn im Sommer immer nur Sonne wär« und nicht auch Ragen und Wind, wär« es nicht gut. Die Welt ist aus die Harmonie einer Gegensätzlichkeit eingestellt. Und dieser Gesetz eines Ineinander gilt überall. So verteilen sich auch im Leben eines jeden Menschen Freude und Leid. Unser Dasein ist nicht möglich ohne Reh men und Opfern, Glück und Enttäuschung, nicht ohne Ruhe und Arbeit, Erholung und Pflicht. - Ein Ideal einer ewkgen Nur-FreUde gibt es nicht. Wir streben zum Gutett und erhoffen das Beste und wir ersehnen unseren Kindern eine frohe Welt. Aber nur auf Rosen geht doch niemand durch das Leben. Auch die Dornen müs sen sein. Und sind für Uns einmal harte Tage gekommen, dann sehen wir ihnen mutig und offen ins Gesicht. Das Leben "darf uns niemals unterkriegen. Auch die Stunden der inneren Unzufriedenheit haben ihren Bildung», wert fÜk'MS. Sie machen uns stark. Sie geben uns Rück grat Nur aus der Harmonie einer Gegensätzlichkeit de« Lehen» wird der lebenÄaubende, frei« Mensch. Sb kann auch der Tag, an dem wir einmal ungern zur ! Arbeit/ gehen, nicht unsere inner« Freude treffen, mit der wir das Leben und seine Aufgaben bezwingen. Ein Mensch, > der immer nach Laune schalten und walten wollt« und I könnte .entginge nicht der Gefahr der inneren Derweichli- chung. . - Die Gemeinschaft muh jeden darum an Pflichten halten, ' denen jeder sich fügt. Uno so nur haben wir die echte, reine, die täglich neu erkämpfte innere Freud«. „Her Druck der Geschäfte," sagt« der Lebenskünstler Goethe, „ist sehr schön der Seele; wenn sie entladen ist, spielt sie freier und genießt de» Lebens. Elender ist nichts al» der behagliche Mensch ohne Arbeit, das Schönst« der Gaben wird ihm ekeln-" .. > Go folgt den Härten immer das Angenehme und der Pflicht ine Erholung und dem Zwange di« Lust. Was es im Leben auch an Widerstrebendem gibt, es wird verklärt, weil hinter ihm immer das Froher« leuchtet. Wochenendschulung in Bischofswerda. Die Deutsche Arbeitsfront schütt Buchdrucker. Die Berufshauptgruppe Buchdrucker und Papierwerker iilmt für Arbeitsführung und BerufserAhung, der DAF.) rsranstalteteMr den Kreis Bautzen üm- vergangenen Sonn tag in der „Goldenen Sonne" -in« Wochenendschulung „Dao Papier". Sie wurde geleitet vorn Gaubexufshauptgruppen- leftsr Pg. Gen tfch - P^ruen und fand besonders von sel ten/der Buchdrucker aus Bischofswerda sehr zahlreiche B«. teiligung. Außerdem war Bautzen noch mit Teilnehmern vertreten. Den Gruß der DAF. Bischofswerda entbot Orts- berufswalter Fengler. Zur Behandlung standen di« Thrm«n: „Die Geschichte de» Papiers", „Die Papierrohstosfe und die Papierherstellung", „Die Papierprüfungsmethoden", .Das Papier al» Druckträger". In seinen Vorträgen er läuterte Pg. Gentsch die geschichtliche Entwicklung des Pa piers- das seinen Ursprung in China hat und erst spät nach Europa kam. Es wmcke zuerst aus der Papyrurstaude her gestellt. Das Trocknen übernahm die Sonn«. Cs mußt« ein «eiter Weg in der Papiorherstpllung gegangen werden, bis in Nürnberg die erste Papiermühle gebaut wurde. Die Erfindung Gutenbergs gab der Papierherstellung großen Aufschwung. Um bet dem großen Papierbedarf der Reu- zeit einer Vernichtung der deutschen Wälder vorzubeugen, sind deutsche Chemiker mit Erfindungen beschäftigt, die eine Auswertung aller Abfälle ermöglichen und eine vollkommene Ausnutzuna des Holzes gewährleisten. — Dipl.-Jng. Fischer sprach über oi« Papierfabrikation und erläuterte den ganzen Hergang an der Hand von bildlichen Darstellun gen. Da Lumpenpapiere sehr teuer sind und nur für hoch wertige Schreib- und Druckpapiere u. dgl. Verwendung finden, kommt meist Holzschliff als Rohstoff in Frage. Der Redner schilderte eingehend den Hergang der Papiererzeu- guna durch die verschiedenen Maschinen und die Behandlung im Verlaufe des Herstellungsprozesses. Proben von Roh stoffen in ihrer Berarbeltung wie Lumpen, Strohstoff, ge bleichte und ungebleichte Zellulose wurden herumgereicht. Zum Thema Papierprüfung gab der Redner interessante Aufschlüsse über die Methoden, die Eigenschaften des Papiers zu prüfen, wie Festigkeit, Reißlänge, Oberflächen leimung, Fettdichtigkeit, ob holzfrei oder Holzhaltig, ob echt oder unecht Pergament sowie die Echtheit de» Wasserzei chens. Zum Schluß bot Pg. Gentsch noch «inen Licht- bildervortrag über das „Papier als Druckträger". Er er läuterte die verschiedene Beschaffenheit de» Papier» und die Schwierigkeiten, die in der Praxis beim Bedrucken auftreten, besonders bei Unebenheiten des Papier». Der Vortrag fand bei den Druckern besonders dankbare Aufnahme und endete mit der Mahnung, zur Herabminderung der Druckschwierig- ketten jeweils die geeigneten Papierqualitäten zu beziehen. Durch diese Schulung wurden die Angehörigen einer bedeutsamen Berufsgruppe gründlich mit dem Werkstoff vertraut gemacht, den sie täglich zu bearbeiten haben. Die DAF. wird in weiteren Wochenendschulungen und Abend lehrgängen dafür sorgen, daß eine weitere Vertiefung der Berufskenntnisse möglich ist. F. Pause. - - - -»—1 .. — ' —* Aahrtrlchtungszelchen geben! Gestern abend gegen 88 Uhr ereignete sich Eck« Bismarckstrabe—Bahnhofstraße ein, Zusammenstoß zwischen einem Motorradfahrer und einem Radfahrer dadurch, daß letzterer von der Bahnhof straße in die Dismarckstraße einbiegen wollte, ohne ein Zei chen zu geben. Ein von der Neustädter Straße her kom mender Motorradfahrer fuhr dem Radfahrer in die Flanke, so daß beide stürzten. Beide Fahrer kamen mit dem Schrei- ken davon. Las Fahrrad war total zerstört. Dieser Vorfall zeigt, daß es für jeden Straßenbenutzer erste Pflicht ist, bei Veränderung der Fahrtrichtung dies durch entsprechende Zeichen genügend vorher bekanntzugeben. —* Ab 1. April 1SLL motorisierte Skraßenpolizei im ganzen Reich. Reichsinnenminister Dr. Frick teilt in einem Erlaß an di« Landesregierungen mit, daß er vorbehaltlich haurhaltsrechtltcher Regelung plane, die zunächst für Preu ßen probeweise vorgenommene Einrichtung einer motorisier- ten Strahenpolizei zum 1. April 1936 auf das ganze Reich avszudehnen. Di« Straßenpolizei wird au» dem Feld- jäg « rkorpr gebildet werden. In Aussicht genommen sind 81 Kommandos in Stärke von je 45 bi» 50 Mann zu züglich Führer und je 18 bjs 22 Kraftfahrzeugen. Byrds- haltlich näherer Erörterungen sind als Standorte für die motorisierte Straßenpolizei vorgesehen: Königsberg, Allen- stein, Körlin, Stettin, Frankfurt a. d. Oder, Potsdam, Schwerin, Kiel, Oldenburg, Hannover, Magdeburg, Wei mar, Merseburg, Zwickau, Dresden, Lieanitz, Oppeln, Mün ster, Arnsberg, Kassel, Wiesbaden, Düsseldorf, Köln, Kob lenz, Saarbrücken, Würzburg, Nürnberg-Fürth, Regens burg, München, Freiburg i. Br. und Stuttgart. Di« moto- visierte Straßenvolizei soll in di« Gendarmerie einaegliedert werden. Der Minister ersucht dir Nachgeordneten Behörden, sich zu bestimmten Einzelsragen der geplanten Neuregelung zu erwähnen. Dahei erwähnt er, daß die genannten Stand orte nach Möglichkeit den Mittelpunkt des Tätigkeitsberei che» der Kommando» bilden sollen, um «inen möglichst gleich mäßigen Einsatz nach allen Seiten zu gewährleisten. Die Kommando» sollen kasernenmäßig mit ihren Fahrzeugen an einer Stelle geschlossen untergebracht werden. Die Länder heit zusammenschrumpfte, damit der Mensch Mühe hab«, es zu ernten. Erst al» der vorgeschichtliche Mensch lernte, auf die gro ßen Ordnungen der Natur allmählich sich selbst «inzustellen und, in ihnen verankert, sich selbst ein stetige» Dasein zu gründen — erst mit Beginn des Ackerbaues wurde der Mensch zum Menschen. Von da ab schloß er einen ewigen Bund mit der Mutter Erde. „Solange die Erde stehet, soll nicht aufhören Samen und Ernte. . ." Ewigkeitrklängr rauschen hier auf. Urtümlichster Dienst an den fruchtenden Kräften der Erde ist Heil und Segen. Die Religionen aller Völker geben die ser grundlegenden Erkenntnis vielfältigen Ausdruck .... „Die herein von den Gefilden — rief den ungesell'gen Wil den, — eintrat in der Menschen Hütten, — sie gewöhnt an sanfte Sitten . . ." Auf dem einen, gewaltigen Gesetz der unsterblichen Na tur gründet da» menschliche Geschlecht diejenige Lebensorü- nung, die allein ihm den Eintritt in die Geschichte möglich gemacht hat — dem Ackerbau, die Seßhaftwerdung auf der eigenen Scholl«. Dies» bleibt Grund- und Eckstein lebens fähiger, wertbeständiger Kultur schlechthin.