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wft kolonial« Zugeständnisse an» Ihre« eigenen Vesttzstand Mächen wollten, sollten sle da» tun. «bestiuien werde nicht «achgebeu. . , ' SMklMrM l>er Mm m MeWrii. Mer ttattrnttchv Gesandte bleibt dem Empfang fern. DNB. Addi» Abeba, 2S. Juli. Die Feierlichkeiten aus Anlaß de« Geburtstages des Kaisers von Abessinien wur den durch Abgabe von 21 Salutschüssen eröffnet. Am Vor mittag empfing der Kaiser im Tyronsaal des alten Schus ses die Prinzen, die Minister und das diplomatische Corps. Der Doyen, der belgische Gesandte Janssens, brachte dem Kaiser die Glückwünsche dar. Der italienische Gesandte Graf Vinci und da» italienische Gesandtschafts- und Konsular personal waren zu dem Empfang nicht erschienen. ' Eine Meldung aus Rom über Mißhelligkeiten zwischen dem schwedischen General Virgin, dem Kaiser und den bel gischen Offizieren wird in Addis Abeba als Aweckmeldung bezeichnet. General Virgin erklärte dem Vertreter de« DNB., daß gerade jetzt in der schweren Lage Abessiniens »ine besondere Freundschaft unter allen ausländischen Be- rätern bestehe. Kundgebungen für den amerikani schen Gesandten in Addis Abeba. DNB. Addi« Abeba, 23. Juli. Als der amerikanische Geschäftsträger von einem Empfang beim Kaiser am Diens tag im Auto in die Stadt zurückkehrte, wurden ihm stürmi sche Beifallsäußerungen von der Bevölkerung dargebracht. Di« Menge schwenkte Fahnen und rief: Es lebe Amerika! Die Kundgebungen finden ihre Begründung darin, daß die amerikanische Regierung Offizieren die Erlaubnis erteilt haben soll, in der abessinischen Armee z.u Lienen, Dazu kommt noch die Hilfezusicherung des amerikanischen Roten Kreuzes. MMkMWM kille MWt U die Vklt." Die englische Regierung verteidigt die deutsch-englische Vereinbarung gegen die Kritik des Unterhauses — Opposltionsantrag abgelehnt. Eine Frage an die Kritiker. Deutschland hat das Programm begonnen. E» hat uns nicht gefragt, und wir haben ihm nicht die Erlaubnis er teilt. Ich möchte die Kritiker und .insbesondere Llovd George fragen: Was würden Sle getan haben, wie würde Lloyd Georg« Deutschland daran verhindert haben, Kreuzer zu bauen, und was würde er getan haben, wenn Deutsch land SO Kreuzer verlangt hätte? Deutschland hätte 100 Prozent unserer Flotte verlangen können. Angenommen, es hätte das getan, welches wären die beiden Möglichkeiten Englands gewesen? Eine Möglichkeit ist, Deutschland mit Gewalt am Bauen zu verhindern. Ist irgend jemand be reit, das zu tun? Die andere Möglichkeit ist, eine große Verstärkung unserer eigenen Flotte durchzuführen. Da» hätte ungeheure Ausgaben mit sich gebracht. Ich glaube, daß wir uns selbst und der Welt eine große Wohltat erwie sen, als wir das deutsche Angebot annahmen." Monsell wies dann den Vorwurf zurück, daß das Flot tenabkommen ein Schlag gegen den Völkerbund und die Ab rüstungskonferenz sei. Im Jahre 1V34 sei Deutschland be reit gewesen, eine Truppenstärke von 300 OÜO Mann anzu nehmen. Heute betrage sie 5S0 000 Mann. Dasselbe treffe auch auf die Luftwaffe zu. „Wir können uns nicht leisten, daß sich dasselbe bei der Flotte ereignet. (Lauter Beifall der Minister.) Eine Admiralität, die der Regierung geraten hätte, so fuhr der Marineminisker fort, da» deutsche Angebot abz«- lehnen und eine Regierung, die diesen Rat angenommen hätte, würde früher oder später überwältigend verdammt von der Menschheit vor den Schranken der Geschickte flehen. Am Ende der Alottenaussprache wurde der MLrag der Arbeiterpartei auf Herabsetzung de» Alottenhaushalt» mit 247 gegen 44 Stimmen abgelehnt. SowfetmiMorren ;ur Unterdrückung des Memeldeutschtums. Au» Riga wird gemeldet, daß sowjetrussische Stellen 150 Millionen Rubel für deutschfeindliche Propaganda im Memelgebiet bereitgestellt haben, die demnächst an» Anlaß der Dahlen am 27. September in verstärktem Maße begin nen soll. , Die litauischen Behörden arbeiten in engster Füh lungnahme mit den Sowjetstellen und erteilen jüdischen Einwanderern aus der Räteunion bedingungslos Einreisebewilligungen, um so eine deutschfeindliche Mehrheit im Memelgebiet zu schaffen. Sowjetjuden wurden sogar bereits in Memel eingebürgert. Danzig lehnt die polnische Zollverordnnng ab. DNB. vauzlg, 23. Juli. Bei einer offiziellen Unterre dung überreichte Senatspräsident Greiser heute dem diplv- manschen Vertreter der Republik Polen, Minister Dr. Pa- püe, «ine Note der Danziger Regierung, in der gegen die polnische Zolloerordnung schärfster Protest eingelegt wird» In der Note heißt es: „Diese Verordnung stellt «tuen Einbruch von außer- ordentlicher Tragweite in da» zwischen der Freien Hladi vauzlg und der Republik Polen bestehend« Rechtsverhä i «st» dar. Ich habe au» diese« Grund« da» Landeszollam! der Freien Stadt Danzig angewiesen, diese Verordnung nicht au»zuführen. Indem ich Ihnen, Herr Minister, dxn Protest de» Senat» der Freien Stadt Danzig gegen den Erlaß dieser Verordnung übermittle, erwarte ich, daß diese Verordnnng sofort zurückgezogen wird. Außerdem behält sich der Senat weiterhin vor, alle Maßnahmen zu treffen, die ihm zum Schutze der Danziger Interessen notwendig erscheinen. Er behält sich insbesondere vor, Ersatz für alle Schäden zu verlangen, di« der Freien Stadt Danzig durch die Verordnung erwachsen sollten." Sm Widerspruch zu -en Verträgen. Hierzu veröffentlicht di« Danziger Regierung «ine Stellungnahme, der wir folgendes entnehmen: Die Durch- führung der Verordnung müßt« zur Folge haben, daß Dan- zigs Handel und Industrie bet der Versorgung des polni schen Marktes mit Auslandswaren ausgeschaltet werde,, so Lag oer Danziger Hafen vollkommen verödet. Die Rückwirkung im Zusammenhang hiermit auf die übrigen Zweige du Danziger Wirtschaft müßte verheerend sein. Danzig ist in die Zollgrenzen Polens eingeschlossen worden, damit oie für Polen bestimmten Waren auch in Dartzig endgültig verzollt und ungehindert nach Polen weltergesandt werden können. Diese Regelung ist nicht nur im Interesse Polens, sondern auch im Interests Danzigs erfolgt. Di« Verordnung steht hiernach also in einem unvereinbaren Widerspruch zu din Danzig-polnischen Verträgen. Schon auf die Nachricht vom Erlaß dieser Verordnung hin sind sofort in großem Umfan ge Waren und Schiffe von Danzig nach Gdingen umgekitet worden. Wie hierzu von zuständiger Danziger Seite noch etzzän- zend mitgeteilt wird, sind inzwischen an das Danziger'Lan- deszollamt die entsprechenden Anweisungen ergangen. Die Arbeitsopfer -er „Tröten (kr-e^ in -er Treichskanzlei. Am DlenSkagvormUtaa kamen («ia .sch»» »efi««» a»SsLhrlich berichtet) etwa 100 Männer m Früuen, Schwerdeschäbigle deSWerke« Dertmand Härder Httken-Dereia A.-G., in die Reichskanzlei, um den Führer zu besuche» UN» ihm de» Dank von 17S Schwerbeschädigten Angehörigen de» Werke» für sein« heroischen Taten an Dalk und Vaterland zu ent biete«. Man sieht hier «ine» Teil der ArbeitSopfer mit dem ReichtorganisalionSleiler in der Reichskanzlei. (Scherl-M.) London, 23. Juli. Im Vordergrund der Unterhaus auesprache am Montag über den Flottenvorhäushalt und den Züsatzhaushalt der Luftstreitkräfte stand das deutsch englische Flottenabkommen. Die Vertreter der Arbeiteropposition übten starke Kri tik an dem Abkommen. In längeren Ausführungen erinnerte der erste Lord der Admiralität Monsell das Haus daran, wovon man bei der Behandlung der Flottenfrage ausaehen müsse. Falls es Nicht gelinge, bis zum Ablauf der Flottenabkommen, im De zember 1936 etwas anderes an die Stelle dieser Abkommen zu fetzen, würden alle Flotten der Zukunft unbegrenzt sein. Er glaube, Laß nur Gutes über den Washingtoner Vertrag gesagt werden könne. Er habe der Welt 16 Jahre lang den Frieden gesichert. Da einige Länder der Ansicht seien, daß die bisherigen Grundlagen Les Washingtoner Vertrages thren nationalen Stolz zu sehr verletzten, müsse man den bisherigen Grundsatz aufgeben. Der Marineminister wandte sich dann gegen die Vorwürfe, daß man die vertraulichen Besprechungen mit Deutschland nicht rechtzeitig dem Unter haus mitgeteilt habe. Es wäre völlig unmöglich gewesen, ßcknals zu einer allgemeinen Vereinbarung zu kommen, röenn man dies« vertraulichen Besprechungen im Unterhaus erörtert hätte. Cs sei gegen Las Interesse des Weltfriedens, hiess Dinge zu erörtern. Das Unterhaus habe es völlig in ser Hand, ein allgemeines Abkommen zu verwerfen, wenn ein solches erzielt werde. „Ich bin erstaunt", so erklärte er, tzLaß die internationalen Mitglieder Les Unterhauses, wenn W sie so nennen darf, einen Schlaganfall erleiden, weil nach Monaten und Jahren des Schwätzens etwas getan wird." Flugzeuge melden: Pribiloff-Herde im Anschwimmen! Auf unbekanntem Wege durch den Großen Ozean. — Viermachlepakt um eine RNMonen-Herde. — Flug zeuge und Dachlschiffe als Begleitung. Von FredRodon. Es ist ein geradezu internationaler Begriff, der sich mit der einsam und kahl zwischen Amerika und Asien inmitten der Bering-See liegenden kleinen Gruppe Ler Pribiloff-In- sÜn verbindet. Ein Begriff, der die Küsten des Großen Ozeans umspannt von Alaska und Sibirien bis herunter nach Japan und wieder hinüber nach Mexiko, den Verei nigten Staaten und Kanada und den man an einer Graden weiterführen kann über St. Louis, USA, bis herüber nach Leipzig. Länderpakte, Flugzeuge und Wachtschiffe spielen Label eine Rolle, und in Moskau, Tokio, Washington und Ottawa befinden sich gewichtige Aktenstücke mit der Auf schrift: Pribiloff-Inseln. Dabei handelt es sich aber nicht um Bomben, Lufttorpedos oder Flugzeugstützpunkte, son dern es geht um weiter nichts als um ein Lier. Jawohl, aber um ein Tier, das in der Ehe-, Wirtschafts- und Moden- politik der eleganten Frauenwelt mit andachtsvoller Ach- tün^erwähnt wird, es geht, um es endlich zu sagen, um den E» handelt sich um die berühmte, auf über eine Million Ktzste geschätzte Pribiloff-Herde. Da die Inseln zu Alaska gehören, dieses wieder zu den Vereinigten Staaten, sind die se also damit auch die Besitzer der Millionenhtzrde. Aber dieser Besitz ist recht bedingt, jahreszeitlich sehr begrenzt, >und wenn auch das Beharrungsvermögen der Seals viel leicht recht ausgeprägt ist, würde doch ein geringer Kurs- ' wechsel genügen, um diesen ganzen schönen Herdenbesitz im Dunst Le» Ozean» verschwinden zu lassen. Eine» von den vielen noch ungeklärten Geheimnisten der Tierwanderungen umgibt auch diese Seal-Herde. Kein Mensch kann erklären, warum sie sich ausgerechnet diese weltverlassenen, kahlen, nebelumwovenen Felsen, an denen erst im Alter von vier bis sechs Wochen zu schwimmen be ginnen. Das warnende Schulbeispiel der fast völligen Vernich tung mancher Tierarten in den arktischen Meeren hat weit gehende Schutzmaßnahmen hervorgerüfeN. Bereits 1911 schlossen Rußland, Japan, die Vereinigten Staaten unü England (für Kanada) ein auch heute noch geltendes Heber- einkommen, in dem die Länder eine regelmäßige Ueber- wachung der Seal-Herde vereinbarten. Wie Koldtransporte wird sie von Hand zu Hand weitergegeben, soweit die Kü- stengewä ser der betreffenden Staaten und die Geburten plätze au den Pribiloff-Inseln in Frage kommen, sorgfältig von Schiffen und seit einigen Jahren auch schon von Flug zeugen bewacht. Planmäßig werden Aufzeichnungen über Reiseweg, Geburtenstand und Gesundheitsbefunde von den Regierungen aüsgetauscht, und besonders die Jagd auf die Seal-Herde regelt sich durch schärfe Maßnahmen, den Erfor dernissen des Pelzmarktes entsprechend. Die größte Gefahr droht der Herde durch „wilde" Fang schiffe, die in den kurzen Sommermonaten von Seattle, San Franzisko und anderen Hafenplätzen aus nach den Pribi- loff-Jnseln vorstoßen, um ein rücksichtsloses Mastenmorden unter den Seal-Herden zu veranstalten. Die kanadische Re gierung hat die Jagd, soweit die kanadischen Gewüstet in Frage kommen, nur den an der Küste ansässigen Indianern erlaubt. Und zwar dürfen diese dafür ausschließlich ihre alten Waffen benutzen, also Pfeil und Bogen oder Speere bzw. di« selbstgefertigten primitiven Harpunen. Ebenso sind keinerlei Motorboote usw. zu verwenden, sondern lediglich handgeruderte Kanus, deren Besatzung aus nicht mehr denn fünf Indianern besteht. Doch selbst unter diesen erschweren den Umständen gelang es im letzten Jahre den kanadischen Indianern, über 2000 männliche Seals, das heißt zwei- bis dreijährige Bullen zu erlegen. Kurz nur ist der Sommer auf den Pribiloff-Inseln. Sobald die Neugeborenen reisefähig sind und die ersten Herbststürme über die Klippen fegen, verschwindet die Seal herde wieder in der unabsehbaren Wasserfläche des Großen Oezans. - in ewiger Unruhe die kurzen Brandungswellen der Bering- See waschen, zum sommerlichen Geburts- und Rastplatz im regelmäßigen Kreislauf ihrer Ozeanwänderungen ausge- sucht hat und was sie immer wieder dahin zurückführt.- Jahr für Jahr wiederholt sich das Schauspiel. Wäh rend noch, um Ausgang April bis zum Mai, über den Pri biloff-Inseln die letzten eisigen Winterstürme im Kampfe lie- gen mit dem andrängenden wärmeren Wetter, kommen vom Süden herauf, von der mexikanisch-amerikanischen Grenze her, bereits die alarmierenden Nachrichten der Flug- zeuge und Wachtschiffe: Achtung! Achtung! Die Pribiloff- Herde ist iM Anschwimmen! Und dann, eines trüben Ne- beltäges, wälzen sich die ersten Vorposten, alte, erfahrene Bullen, die manche Meile Ozeanreise im jährlichen Kehr wieder hinter sich haben, auf die Klippen, als Quartier macher für die nachfolgende Herde. Damit ist die jährliche Rundreise der Herde beendet, die, im Herbst von hier aus gehend, zuerst hinüberführt an die sibirischen und japani schen Küsten. Von dort geht es dann gen Osten über den Großen Oezan auf einem Wege, den man trotz aller Beob achtungen bis heute noch nicht festlegen konnte, zur mexika nischen Küste und wieder in nördlicher Richtung, entlang den Vereinigten Staaten und Kanada bis hinauf zu den Pribiloff-Inseln, womit der Kreis geschlossen wird. Ueber eine Million Seehunde! Es ist ein urgewalti ger Vorgang, die Tiefen des Ozeans selber scheinen sich zu öffnen, höher noch die Brandungswellen zu tosen, wenn in immer neuem Anschwellen die Massen der See entschnellen, sich auf die Felsen wälzen und mit ihrem Lärm die uralte und ewig neue Melodie vom Auf und Ab der Wogen über tönen. Erbitterte Kämpfe um die Wohnplätze werden ausge- achten, blutige Eifersuchtsfehden ausgeträgen zwischen den ieben- und achtjährigen Bullen, die bis zu fünf Zentner chwer werden, und der ebenfalls ihre Naturrechte geltend machenden jüngeren Bullengeneration. Das Geheimnis dieser Wanderungen wird noch unerklärlicher, wenn man bedenkt, daß bereits zwei Tage nach dem Eintreffen der Herde die Jungen geboren werden. Während des ersten Monat» muß da- Muttertier Li« Kleinen betreuen, da dies«