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NX) «Schluß de» redaktionellen Leit».) Dm heutige Blatt umfaßt 12 Seite». Durchschnitlsauflage Juni 1935: 5SS9. Hauptschrtttleiter: Verla,»dlrettor Max Fledere r. Stellvertreter: Alfred MSctet-, verantworlllchfür den Textteil MaxFiederer. . Druck und Nerlaa non iZ-'-drily May, Ut m. d - verammortllch für die Anzeigenleltuna: Melanie May. sämtlich in Bischofs werda. — Zur Zeit «st Preist. Br. L gültig. Rückstrahler keine genügende Sicher heit für Marschkolonnen. Nur noch Sturmlaternen und Taschenlampen. NDZ. Berlin. 10. Juli. (Eig. Funkmeldg.) In einen: Runderlaß an alle Polizeibehörden stellt der Reichs- und Preußische Innenminister fest, daß angestellte Versuche er geben haben, daß bei Verwendung von Rückstrahlern zur Sicherheit marschierender Abteilungen nicht genügend gewährleistet sei. Als Marschsicherungsgeräte sind daher, so bestimmt der Minister, außer Sturmlaternen usw. nur Taschenlampen mit Ansteckschlaufe für das Koppel oder Anhängevorrichtung für den Tornister zu verwenden. Auf die Verwendung von weißem Licht für den Anfang und rotem Licht für das Ende der Abteilung wird besonders ver wiesen. — Da» vertauschte Pferd. — Lin ungewöhnlicher ve- trugsfall. Vor dem Berliner Landgericht begann am Don nerstag «in Prozeß, in dem ein ungewöhnlicher Betrugsfall zur Verhandlung steht. Angeklagt ist der 39jährige Heinrich Ditsch, dem ein raffinierter Rennpferdtausch zur Last gelegt wird. Am 9. Dezember des vergangenen Jahres war für ein Rennen in Mühlheim—Duisburg u. a. ein schwaches Pferd genannt worden. Der Angeklagte und seine Hinter männer wetteten jedoch auf dieses Pferd und vertauschten einige Tage vor dem Rennen mit Hilfe ausgeklügelter Mit tel das schwache Pferd mit einem weit besseren. Die Renn leitung kam jedoch dem versuchten Betrug auf die Spur und veranlaßt« die Sicherstelluna des betrügerisch unterschobenen Rennpferdes. Auf diese Weise wurde die Gewinnabsicht der Betrüger vereitelt und eine Schädigung des wettenden Publikums vermieden. Der Angeklagte, der früher Jockey und in den letzten Jahren Trainer war, wurde bereits Im Jahre 1932 wegen des Verdachts betrügerischer Handlungen von allen Rennen ausgeschlossen und von allen Rennbahnen verwiesen. Dabei wurde als erwiesen angesehen, daß Ditsch in mindestens drei Fällen Pferde vertauscht hatte. — Zusammenstoß zwischen Lilzug und Gülerzug. — Mehrere Verletzte. Am Donnerstagmorgen stießen auf der wegen Brückenbau eingleisig betriebenen Strecke zwischen Melsungen und Beiseförth im Direktionsbezirk Kassel ein Güterzug und ein Eilzug zusammen. Nach dem amtlichen Bericht der Reichsbahn hatte der Güterzug das Halt zeigende Signal überfahren. Eine größere Zahl von Reisenden des Eilzuges wurde meist leicht verletzt. Die Verletzten wurden an der Unfallstelle von Aerzten verbunden oder in das Kran kenhaus Melsungen übergeführt. Die Hilfszüge von Kassel und Bebra,' die sofort eintrafen, befinden sich an der Unfall stelle. Vom Güterzug sind einige Wagen entgleist und schädigt. MWMMMAM. Das im Grundbuche für Bischofswerda Blatt 1644 einge tragene Grundstück (eingetragener Eigentümer am IS. 9. 1933, dem Tage der Eintragung des Versteigerungsvermerks, Rechtsanwalt Dr. jur. Alfred Karl Hugo Heyne in Dresden- , soll am Montag, den 29. Juli 1935, vormittag» 11 Uhr, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung ver steigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 57,2 Ar groß und nach dem Verkehrswert auf 35 290 RM. geschätzt. — Die Brandversicherungssumme beträgt 54 000 RM.; sie ent spricht dem Friedensbaupreis vom Jahre 1914 (Z 1 des Ges. v. 1«. 3. 1921, GBl. S. 72). — Wohn- und Fabrikgrundstück Nr. 538a Abt. 8 des Flur buchs. Nr. 123 Abt. 8 der Ortsliste —, dazu Lagergebäude u. Anbauten. Das Wohnhaus ist massiv gebaut, dreigeschossig, mit Ziegeln gedeckt und liegt mit dem Fabrikgebäude, in dem zuletzt Zündwaren hergestellt wurden, in Bischofswerda, Belmsdorfer Straße Nr. 129b. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts und der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, so weit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsver merks aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, späte- tens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen. Die Rechte sind sonst bei -er Feststellung des geringsten Gebots nicht zu berücksichti gen und bei der Verteilung des Versteigerungserlöfes dem ilnsprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachzu- ctzen. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags di« Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbei- ühren, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungseklöö an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt. Bischofswerda, den 10. Juli 1935. Da« Amtsgericht. tigen Grundsatz! ymsse von der , , vertraute.Jugend zu leistungsfähigen und im Geiste des na- tiönalsozial stischen Staates fest verwurzelten Menschen er zieht Dazu gehöre auch eine nach jeder Richtung geeignete Lehrerschaft. Es sei zu verlangen, daß der Lehrer seinen Willen zur Gefolgschaft in einer der Formationen der Par tei oder im Arbeitsdienst bewährt habe. Ueber die gründ liche wissenschaftliche bzw. künstlerische Durchbildung hinaus sei die Fähigkeit zu fordern, die Weltanschauung des Na- tiotialsozialismus in der Behandlung der Unterrichtsstoffe und in der Erziehung sachgemäß und wirkungsvoll zur An- wendung zu bringen. Dresdner Schlachtviehrnarkt vom 11. Juli. (Fernsprechbericht durch DNB. — Ohne Gewähr.) Austrieb: Rinder: 2 (darunter 1 Bulle, 1 Fresser). Auslandsri oder; Kälber: 552. Schafe: 172. Zum Schlachthof dtrekt: 106. , Schweine: 418. Zum Schlachthof direkt: 34. Preise für 1 Zentner Lebendgewicht. Rinder und Schafe nicht notiert. Kälber: Beste Mast- und Saugkälber 55—58, mittlere Mast- Mast- und Saugkälber 47—54, geringere Saugkälber 42—47, ge ringe Kälber 39—40. Schweine: Vollfleisch, von etwa 240—300 Psd. Lbdg. 51—53, von etwa 200—240 Pfd. Lbdg. 50—52, von etwa 160—200 Pfd. Lbdg. 47—50. lleberstand: 1 Kalb, 7 Schafe. Marttverlauf: Kälber mittel, Schweine gut. Am Sonnabend, den 13. Inti 1935, vorm. 10 Uhr, sollen im gerichtl. Versteigerungsraume (Bieter sammeln Amt» gerichi, Erdgeschoß) 4 Büfett», 1 Standuhr. 1 Schreibtisch. 1 Schreibtischsess« 1 runder Tisch. 2 Stühle meistbietend gegen sofortige Bezahlung versteigert werden Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Bischofswerda Roß- und Viehmarkt H AlWk l.liMl.Ieii ir.M M. > Der Marit darf nur mit »«rett» ans ansteckende» Ber- ralbe« untersuchten Tieren beschickt »erde«. Wnfortale Hauswirte in Schutzhaft. Berlin. 10. Juli. Auf Veranlassung der NSV., Gau Kurmark, ist der Hauswirt Kühne in Werder bei Berlin wegen unsozialen Verhaltens einer kinderreichen Familie gegenüber von der Potsdamer Staatspolizei in Schutzhaft genommen worden. Ls hat sich ergeben, daß dieser Haus- vesitzer sich nicht nur über den Begriff der Volksgemeinschaft in krasser Weise hinweggesetzt, sondern daß er bei seinem Verhalten auch menschlich gebotenen Anstand völlig außer acht «lassen hat. Kühn« hat einer siebenköpfigen Arbeiterfamilie, die ihre Miete Ms pünktlich bezahlt hat, zum 1. Mai gekündigt. Für die Kündigung gab Kühne durchweg haltlose Gründe an. Hauptgrund war, daß di« fünf Kinder der Familie zu sehr gestört hätten, was aber von den anderen Hausbewoh- nxrn bestritten wurde. Da die siebenkövfige Familie obdach los geworden wäre, wies die Polizei ihr die Wohnung für weitere vier Wochen zu. Kühne hatte daraufhin die Unver schämtheit, sich beim Führer und Reichskanzler über die Maßnahme der Polizei zu beschweren, und vermietete die Räume an einen anderen Meter. In der Zwischenzeit wurde die siebenköpfige Familie auf dem Trockenboden pro visorisch untergebracht, wo kein Licht, kein Wasser und keine Kochgelegenheit vorhanden ist. Kühne verbot ferner den anderen Mietern, ihre Küche dem gekündigten Mieter zur Verfügung zu stellen. Die Familie mußte daher ihre war men Mahlzeiten unter freiem Himmel ^bereiten. Die Miß stände in dem Hause des Kühne haben dann die Staatspoli zeistelle Potsdam zum Eingreifen veranlaßt. Aus Heidelberg wird dem „Berliner Tageblatt" ein ganz ähnlich gelagerter Fall berichtet. Wie das Badische Geheime Staatspolizeiamt mitteilt, ist der Heidelberger Architekt Spatz durch die Geheime Staatspolizei in Schutzhaft genom men worden, weil er sich als Hausbesitzer seinen Mietern gegenüber ohne Rücksicht auf soziale Verpflichtungen ver halten hat. Auch Spatz hat kinderreiche Familien nach kur zer Mietdauer solange schikaniert, bis sie wieder auszogen. In den letzten Tagen hat Spatz -allein 30 Prozesse gegen seine Mieter geführt. Reichsrechtliche Regelung des Züchti- gungsrechts in der Fürsorgeerziehung. NDZ. Berlin. 10. Juli. (Eig. Funkmeldg.) Reichs innenminister Dr. Frick hat durch Erlaß an die Landesregie rungen di« bisherigen Bestimmungen über die körperliche Züchtigung und das Beschwerderecht der Fürsorgezöglinge aufgehoben. Zur Ausübung der Züchtigung ordnet der Mi nister an, daß die Züchtigung nur dann anwendbar ist, wenn sie zur sofortigen Wahrung der Autorität des Erzie hers oder Aufrechterhaltung der Zucht und Ordnung in der Anstalt im gegebenen Augenblick das wirksamste Erziehungs mittel darstellt. Sie must unmittelbar nach frischer Tat er folgen und hat sich im Rahmen des elterlichen Züchtigungs rechts zu halten. Der Erzieher hat von der Anwendung der Züchtigung dem Anstaltsleiter unverzüglich Anzeige zu erstatten. Die Züchtigung kann gegebenenfalls auch nachträglich erfolgen, dann a-er mehr durch den Anstaltsleiter persönlich oder in seinem Beisein alsbald nach der Tat. In diesem Falle hat eine Eintragung in das Strafbuch zu erfolgen. Die Hand habung des Züchtigungsrechts ist, so erklärt der Minister, „von den Anstaltsleitern (Anstaltsleiterinnen) und den über geordneten Aufsichtsstellen peinlichst zu überwachen". Eine Neuregelung des Beschwerderechts bezeichnet der Minister nicht für erforderlich, da sich ein Fürsorgezögling auch ohne eine solche Regelung an seinen Anstaltsleiter wen den könne. Nationalsozialistische Weltanschauung ist erforderliche Fähigkeit für Lehrer. NDZ. Berlin, 10. Juli. Der Reichs- und preuß. Er- ziehüngsMinister Rust hat in seinem Ministerium ein philo logisches Landesprüfungsamt errichtet, das sämtliche Ange legenheiten her philologischen Berufsprüfungen zu bearbei ten :hat. .Die Organisation der wissenschaftlichen und künst lerischen Prüfung bleibt zunächst unverändert. Dem Landes- prüfunasamt liegt es aber ob, die bisherige Zersplitterung ^auf dem Gebiete dieser Prüfungen durch Vorberei- tzr einheitlichen Reichsprüfungsordnung zu besei- bemerkt der Minister, der neue Staat eken Schule erwarten, daß sie die ihr an- Londoner Antodnsführer streiken. DNB. London, 11. Juli. (Eia. Funkmeld.) In den rühen Morgenstunden brach in London unerwartet ein Streik von etwa 500 Autobusführern und -Schaffnern au». Ungefähr 100 Autobusse auf 4 wichtigen Linien waren still- »«legt. Es scheint sich um Unzufriedenheit über di« in den Fahrplänen vorgesehenen Zeiten zu handeln. E» ist ckit einer Ausdehnung der Bewegung zu rechnen. SISklW ttklmeln SiMnkklMMses. AUgomorne NichUtnirrr irr Rorboremmg. NDZ. Berlin. 11. Juli. (Gig. Funkmeld.) Di« Siche rung de» .«Ügn«t«n Nachwuchses fhr das Handwerk, von der -er Wiederaufbau und di« wirtschaftlich« Erstarkung des deutschen Handwerk» wesentlich abhängt, ist eine der wichtigsten Aufgaben der von der Reichsanstalt ausgebau ten Berufsberatung. Wie der Sachbearbeiter -er Reichsan. stalk Yberkegierungsrat Dr. Handrick, im „Deutschen Hand werk" feststellt, ist die Zeit des sinkenden Interesses an der handwerklichen Lehre überwunden. Durch die falschen Er ziehungsmethoden der letzten Jahre sei es dahin gekommen, daß vielfach nur wenig begabte Jugendliche die handwerk lich« Lehre erwählten, Tausende dagegen berufliche Aus- biwüngswege, die kaum für Hunderte zu einem Ziele füh rest kdtznten. In der Erkenntnis, daß es etwas durchaus Natürliches sei, wenn sich auch di« Besten und Begabtesten der deutschen Jugend wieder handwerklichen Berufen zu- wende», hcü>« sich die Reichsanstalt sofort dem deutschen Handwerk für die Lösung der Nachwuchsfrage zur Seit«'ge stellt. Wenn in den letzten zwei Jahren neue Stellen für Berufsberatung und Lehrstellenoermittlung eingerichtet worden seien, so sei dies immer auch im Hinblick auf die Förderung des Handwerks geschehen. Heute sei das neue Deutschland bei 363 Arbeitsämtern von rund 360 Stellen M Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung überzogen. Wiederum mit besonderer Rücksicht auf das Handwerk seien bei den Berufsberatungsstellen die Einrichtungen zur Vor- nähme von psychologischen Eignungsuntersuchungen vervoll kommnet und ausgebaut worden. In sämtlichen 13 Lan- desärbettsümtsbezirken feien bereits von den Handwerks kammern Richtlinien aufgestellt oder vorbereitet, in denen das Zusammenarbeiten zwischen den Innungen und der öfferHichen Berufsberatung auf dem Gebiet« der Lehrlings auswahl aeregelt werde. Der Referent kündigt an, daß in einer Rmchsrahmenlehrlrngsordnung allgemein gültige Richtlinien auf diesem Gebiet geschaffen werden sollen. - Reichswetterdienst Ausgabeort Dresden, vom 11. Juli, mittags 12 Uhr. - Wetterlage: < 7 : Eine schmale Zunge kalter arktischer Lust hat sich über Finnland ausgebreitet. An der Westseite dieser Zeitlust-,' mässe bewegt sich erwärmt« Luft südwärts und gibt Anlaß zur Bildung von Störungen, die in Polen und Ostdeutsch land Regenschauer, unserem Gebiet jedoch nur stärkere Be wölkung gebracht haben. Das ganze Störungsgebiet verlegt sich aber nach dem inneren Rußland und faßt Raum für die weitere Ausdehnung des ehemaligen Ozeanhochs über Deutschland und Skandinavien. Bei der nördlichen Lage des Hochdruckkerns für Mitteldeutschland wird allerdings ein« kühler« Luftströmung bei uns vorherrschen, so daß zwar trockenes, aber vielfach bewölktes und nicht zu warme» Wetter zu erwarten ist. w lllerun g»a «»sichten: Mäßig nordwestliche bis nordöstliche winde, vorüber gehend aufheiternd, wolkig, trocken, etwas kühl. Wasserwärme im Stadtbad heute mittag 22 Grad L. Der Führer besichtigt das Varteitaggelände in Nürnberg. Huf seiner Durchfahrt durch Nürnberg besichtigte der Führer und Reichskanzler auch den Fortgang der Neuanlagen auf dem Reichsparteitaggelände und die Kongreßhalle im Luitpoldhain. Die ses-lebendig« und" charakteristische Bild zeigt Adolf Hitler in leb hafter Unterhaltung mit dem Architekten auf dem Reichsparteitag gelände. (Weltbild-M)