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DerSHMLrMer Mittwoch, den 22 Mai1S35 Nr. 118 so. Jahrgang 5.. ,7 S und ,U r > ) ss rs rs ,2 75 75 75 en. 17. 5. 5 Kronen 1 Schlll. 1 Sölden ) Franken > kranken 7 Dollar i AM. Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage Frau und Heim > Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr, 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 loersal stan- Y. - Ten. 18.5. «rlef 12,525 OM 41.98 0,184 8/17 SM 5»,SV 48,77 1L225 88,43 . 5,89 18,865 S3'4 168.23 k5,32 20,53 »719 5,849 8092 41,81 81,45 48,95 48,77 11,10 2,488 83,05 80^32 33,93 10,35 1,979 c,vvv 2,488 .99,75 99,75 99,75 98 98 98 - 93 SS 101,7 U« iS 75 75 7. 75 '5 S Fernsprecher «ml Llschosmverda Nr. 444 und 445. Im Falle von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der Beförderungoeinrlchtungen durch M ' " " »iS. 20. 5. unwidersprochen zu definieren, was „kollektiv« Au» sammenarbeit" ist, und was „kollektive Zusammenarbeit nicht ist. Wenn ich mir an dieser Stelle erlaube, ein« Kritik an diesem Verfahren zu üben, dan geschieht es. weil dadurch am «besten die innere Notwendigkeit der letzten Entschlüsse derRcichsreaierung klargelegt und das Verständnis für unsere wirklichen Absichten geweckt werden kann." Der Führer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß der Gedanke kollektiver Zusammenarbeit der Nationen ursprünglich von dem amerikanischen Präsidenten Wilson bare Tat eines solchen Friedens auch die deutsch-polnische Verständigung Horbeiführen halfen. ' Vor Eintritt in die Tagesordnung erteilt Präsident Gö ring dem Reichs- u. preußischen Innenminister D r. Frick das Wort. Dieser führt u. a. aus: Am 16. Islärz 1SZ5 Hal die Reichsrwierung das Gesetz fürdenAufbauderWehr- macht beschlossen. Heule hat sie in Ausführung diese» Ge setzes das Dehrgeseh erlassen (stürmischer, langanhalten, der Beifall). Präsident Göring: Der Führer und Kanzler des Deut» schen Reiches hat das Wort. Als Adolf Hitler sich erhebt und an das Rednerpult tritt, bereiten ihm die Anwesenden eine stürmische Ovation. In seiner Rede vor dem Reichstag schilderte der Führer und Reichskanzler zunächst di« außerordentlich schweren Auf gaben im Innern, vor deren Lösung der nationalsozialistische Staat in Deutschland gestellt worden ist, Aufgaben, von de nen jedefür sich ein Iahrhun d e rt zu erfüllen vermöge. Von zwei Voraussetzungen, von dem Ausmaß der vorhanden«« Ruh« und von der Dauer der zur Verfügung stehenden Zeit, hänge es ab, ob man alle diese Aufgaben des staatlichen und wirtschaftlichen Neubaues zur Verwirklichung bringen könne. Aus der ausschließlich aus nationalsoziali stischem Gedankengut kommenden Zielsetzung entwickelt« der Führer dann di« Gründe, aus denen das neue Deutschland, aus denen der Nationalsozialismus den Frieden wün sche. „Denn dieser sieht in der machtmäßig erzwun genen Einschmelzung eines Volkes in ein anderes wesensfremdes nicht nur kein erstrebenswertes politisches Ziel, sondern als Ergebnis eine Gefährdung der Ein heit und damit der Stärke eines Volkes auf lange Zeit ge rechnet. Seine Lehr« lehnt daher den Gedanken einer n a- tionalen Assimilation dogmatisch ab. Damit ist auch der bürgerliche Glaube einer möglichen „Germani- sation" widerlegt. Ls ist daher weder unser Wunsch noch unsere Absicht, fremden Volksleilen da» Volkstum, die Sprache oder die Kultur wegzunehmen, um ihnen dafür eine fremde deut sche aufzuzwingen. Wir geben keine Anweisung für die Verdeutschung nicht deutscher Namen, sondern im Gegenteil, wir wünschen dies nicht. Unsere volkliche Lehre, sieht daher injedemKrieg Mr Unterjochung und Beherrschung ein«s fremden Volkes einen Vorgang, der früher oder später den Sie» aer innerlich schwächt und damit in der Folge zum Besiegten macht. Mr glauben aber auch gar nicht Saran, daß in Europa die durch und durch national erhärteten Völ ker im Zeitalter de» Natlonalilälenprinzipr überhaupt noch national enteignet werden könnten!^ Zudem, so führte der Führer weiter aus, stehe das Blut, das auf dem europäischen Kontinent seit 300 Jahren vergasten wurde, in keinem Verhältnis zu dem volklichen Re sultat der Ereignisse. Jeder Krieg verzehre auch zunächst die Auslese der Besten. Da es in Europa aber einen leeren Raum nicht mehr gebe, werde jederSieg — ohne an Anzeigenpreis: Die 46 ww breite einspaltige Millimeterzeil« 8 Rps. Im Textteil die 90 ww breite Millimeterzeile 25 Rps. Nachlag nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keme Gewähr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Mitgliedes des Reichstages, des bayerischen Staatsministers Hans S ch e m m, der em unermüdlicher Arbeiter am Auf bauwerk der deutschen Nation gewesen sei. Die Abgeordne ten erheben sich zu Ehren des Toten. Darauf begrüßt der ReichstagsprästdentdieVertreter des Saarlandes, die Parteigenossen Kiefer, Schaub, Schubert, Weber, Walter, Cichner. Lürrfeld und Nietmann. Anschließend gedenkt der Reichstagspräsident, während sich die Abgeordneten von ihren Plätzen erheben, des Marschalls Pilsudski. Das deutsche Volk, so sagt er, steht in tiefer Teilnahme am Grabe des großen Marschalls dex uns befreundeten polni schen Nation. Indem wir die Größe des Marschalls erken nen, wissen wir aber auch, daß er einer jener Männer war, die tatkräftig überall für den Frieden eintraten und als sicht- 99.25 >02 18 96 99 99 98,75 99 99 98K0 98,75 98.75 98,75 98.50 102^ 94,ro 95 2,77 -,7? »»rlofo 115 112,5 8 115,5 1,60 «2 .9. IM. d »85 >62 ,06 61 «8 SO 74 «7 «5 57 05 05 58 59 'S 57 20 61 K 89 82 35 S7 18 »2 S3 lv » Zo Ä )1 70 Erfche>nung»we>fe: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tage. Vezugiprei» für dl» Zett «ine» halben Monats: Frei in« — .. - - , „ Hgu» halbmonatlich Mark 1.1E beim Abholen in der Geschäfts- Beförderung,einrlchtungen durch höhere Gewalt hat der Be stelle wöchentlich 45 Pfg. Einzelnummer 10 Pfg. (Sonnabend- ziehrr keinen Anspruch quf Lieferung oder Nachlieferung der nummer 15 Pfg.) Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. anken 91 ico,5 101 96,75 98,75 96,75 96,50 98^0 94.25 96 97 96 91 101,2 93,25 96,75 96,15 96,75 96,15 96,75 6,15 1015 101,1 93,75 94 Der Führer verkündet der Welt das deutsche Friedensprogramm. 13 Vorschläge der deutsche« Außenpolitik. / Verkündung des Wehrgefetzes ' DNB. und NDZ. Berlin, 21. Mai. Die fünft« Sitzung des nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler zweiten deutschen Reichstages war als ein besonders großes politi sches Ereignis schon seit Bekanntgabe der Reichstagseinberu- sung gewertet und erwartet worden, und zwar nicht nur von den Staatsmännern in den Hauptstädten der Welt, sondern auch von den Völkern selbst, insbesondere vom deutschen Volk. In der Reich-Hauptstadt machte sich die gespannte Er wartung bereits s«it den Mittagsstunden deutlich bemerkbar, obwohl die Sitzung erst für 20 Uhr angesetzt war. In der Wilhelmstraße, um die Reichskanzlei hemm, hat ten sich 8ie ganz Vorsichtigen schon gleich nach 13 Uhr ein- gefündeN. Bald begann eine wahre Völkerwanderung zur Regierungsstraße und zu den Linden sowie den übrigen Ein- fahrtsstraßen zum Krollreichstag. Im Lauf« des frühen Nachmittags war infolge des st^ken Ansturmes der Dolks- geyosten die Polizei genötigt, die ersten vorsorglichen leichten Absperrungen vorzunehmen. Mit der Polizei und der SS. fanden sich dann bald auch die übrigen für den äußeren Rahm« und die Durchführung der Reichstagssitzung benötigten Formationen, vor allem die SA., das zur Schutzpolizei gehörig« Feldjägorkorps und die Postschutzformationen ein. In der Nähe des Krollhauses und in ihm war Vi« Leibstandarte' Adolf Hitler postiert. Di« an einigen wichtigen Punkten der Reichshauptstadt aufgestellten Großlautsprecher waren umlagert; aus ihnen erklang bald Musik. Mit welch gewaltiger Anteilnahme das In- und Aus land diese Reichstagsfitzung erwartete, davon konnte in den vergangenen Tagen insbesondere auch das Büro des Reichs tages ein beredtes Beispiel erleben. Unmittelbar nach der Bekanntgabe des Sitzungstermins setzte ein Sturm aus allen Schichten der Bevölkerung, aus allen Teilen des Reiches und aus dem Aus lande nach Zuhörerkarten ein. Die wenigen hundert Karten, deren Vergebung der Raum Im Krollreichstag erlaubt, waren sofort vergriffen. Durchschnittlich fragten täglich allein fast 100 Ausländer nach Karten an, aber der begrenzte Raum gebot ein strenges Halt. Im Sitzungssaal. Mehrere Stunden vor Sitzungsbeginn wurden im Ver handlungssaal des Deutschen Reichstages die letzten Vorberei tungen getroffen, wobei es hauptsächlich auf die nochmalige Ueberprüfung der Rundfunkanlagen, Lautsprecher usw. an- kam. Von jedem besonderen äußeren Schmuck des Sitzungs saales hatte man abgesehen. Es war nur — wie üblich — das große Hakenkreuzbanner über dem Präsidentengestühl, flankiert von der schwarz-weiß-roten Fahne, angebracht. Die 66S Mitglieder, die der fetzige Reichstag umfaßt, füllen den weiten Raum de» Parketts bis in den letzten Win kel aus. Die acht Volksgenossen, di« als Vertreter des befreiten Saarvolkes zum ersten Male nach dem Weltkrieg in dieser Sitzung an einer deutschen Reichstagsverhandlung tellnähmen, waren Gegenstand besonderer Aufmerksamkeit der Abgeordneten und sonstigen Teilnehmer. Ihre Anwesen heit wurde als «in besonders historisches Ereignis in der Geschichte des deutschen Volkes gewertet. Auch die Diplomatenloge war dicht besetzt. Unter den wenigen Abgeordneten, die in Zivil im Saal Platz genom men hatten, befanden sich der greise Alterspräsident Litz- mann sowie die Abgeordneten von Papen und Hugenberg. Der Mr« erscheint. Die historische Stunde beginnt. Punkt 20 Uhr erscheint der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler in Begleitung des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, des Staatssekretärs Lammers, des Reichspressechefs Dr. Dietrich, sowie seiner Adjutanten. Die Männer des Deutschen Reichstages grüßen den Führer mit erhobener Rechten. Reichstagspräsident Göring, der in der Uniform des Generals der Flieger erschienen war, er öffnet die Sitzung. Er gedenkt zunächst des verstorbenen Die Manie des Kollektivismus Versailles un- -er Vertragsbruch -er anderen. Seit einiger Zeit lebt die Welt in einer förmlichen Manie von kollektiver Zusammenarbeit, kollektiver Sicher heit, kollektiven Verpflichtungen usw-, die alle auf dm ersten Augenblick konkreten Inhalte» zu sein scheinen, bei näherem Hinsehen aber zumindest vielfachen Deutungen Spielraum geben. Ist nicht der Begriff „kollektive Zusammenarbeit" seit 17 Jahren in der verschiedensten Form interpretiert worden? Ich glaube, ich spreche es richtig aus, wenn ich sage, daß neben vielen anderen Rechten sich die Siegerstaaten des Ver sailler Vertrages auch das Recht vorweggenommen haben, Die graste Rede des Führers der grundsätzlichen europäischen Not etwas zu ändern — höchstens ein« ziffernmäßige Ver m e h rungder Ein wohner eines Staates mit sich bringen können. „Deutschland", so fuhr der Führer fort, „braucht den Frieden. Wenn ich nun aus dem Munde eines englischen Staatsmannes höre, daß solche Versicherungen nichts sind und nur in der Unterschrift unter kollektive Verträge die Gewähr der Aufrichtigkeit liegt, so bitte ich Mister Eden dabei bedenken zu wollen, daß es sich in jedem Falle um eine „Versicherung" handelt. Ls ist manches Mal leichter, einen Namen unker Ver träge zu sehen mit dem inneren Vorbehalt einer letzten Nachprüfung seiner Haltung in der entscheidenden Stunde, als angesichts einer ganzen Nation in voller 0ef- fenllichkeit sich zu einer Politik zu bekennen, die dem Frieden dient, weil sie die Voraussetzungen für den Krieg ablehnt. Ich häkle die Unterschrift unker zehn Verträge sehen können, mit der Erklärung, die ich anläßlich der Saarabstimmung Frankreich gegeben habe. Denn ich als Führer und Beauf tragter der deutschen Nation vor der Delk und meinem Volk die Versicherung abgebe, daß es mit der Lösung der Saar frage an Frankreich keine territorialen Forderungen mehr stellen wird, so ist dies ein Beitrag zum Frieden; der größer ist als manche Unterschrift un ter manchen Pakt. Ich glaube, daß mit dieser feier lichen Erklärung eigentlich ein lange dauernder Streit zwi schen beiden Nationen abgeschlossen sein müßte. Wenn aber «ine solche Erklärung nur die Würdigung findet, zur „Kenntnis" genommenzu werden, dann bleibt natürlich auch uns nichts anderes übrig, als diese Antwort ebenfalls zur „Kenntnis" zu nehmen. Ich muß aber an dieser Stelle Protest einlegen gegen jeden Versuch, den Wert von Erklärungen je nach Bedarf verschieden zu taxieren. Denn -le deutsche Reichsregierung versichert, namens des deutschen Volkes nicht» anderes als den Frieden zu wünschen, dann ist diese Erklärung ent weder genau soviel wert wie ihre Unterschrift unter irgendeine besondere Paktformulierung, oder diese könnte sonst nicht mehr wert sein als die erste feierliche Erklärung l Tageblatt fÜrAischoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Siichs sche Erzähler ist das zur Veröffentlichung der amtliDn Bekannt machungen der Amtshauptmannschaft, des Hauptzollamts iwd de« Be zirksschulamts zu Bautzen sowie des Finanzamts und des Ttadtrats zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bettlmmfH Platt