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2. Beiblatt -« R»»»er 1L2. SSSSSSSSSSSSSSVSSSSS Del deni5."Maii's35. Ortsanwpe des Deutschen Lustsportverbandes, Pa. Kurt vte solo, für den Deutschen Luftsportverband. Er legte tt. a. dar: In den vergangenen Jahren, tn denen durch den Versailler Schandvertrag die deutsche Luftfahrt geknebelt war, hat dfr Deutsche Luftsportverband mit Segelflugzeugen und schwachmotorigen Sportflugzeugen den Fluggedanken tm deutschen Volk erhalten und vor allem aber di« deutsch« Jugend hierfür geworben und begeistert. Durch die Schaf fung einer deutschen Reichsluftwaffe sei der Deutsche Lust sportverband nicht überflüssig geworden. Pg. Biesold wies auf die Luftsahrt-Äerbewoche vom 26. Mat bis 2. Juni hin und bat, im Interesse der guten Sache um eine reiche Werspende. — Der mit der Führung der Orts- gruppe der NSDAP, beauftragte Pg. Wallrath brachte zum Schluß auf Führer, Volk und Vaterland ein dreifaches Sieg Heil aus. —* 2u der gestrigen Notiz über den Viehmarkt in Bi schofswerda am 13. Mai waren die Preise für Ferkel irr tümlicherweise mit 12 bis 20 RM. angegeben. Die Preise mußten aber richtig heißen 16 bis 2t RM. —* Reichswortwerbewoche. Im Sächsischen Verwob tungsblatt veröffentlicht der Sächsische Minister des Innern eine Verordnung zur Förderung der Durchführung der vom 26. Mai bis zum 2. Juni 1S3S stattfindenden Reichssportwer bewoche in Sachsen. Insbesondere werden die Gemeinde aufsichtsbehörden und die Gemeinden angewiesen, bei der Durchführung der Reichssportwerbewoche tatkräftig mitzu wirken und den Veranstaltern jede vertretbare Erleichte rung zu gewähren. Vertreter der staatlichen und der Ge- meindebehörden haben bei den Kundgebungen in geeigneter Form hervorzutreten. ' Aus Bischofswerda und Umgegend. Bischofswerda, 1ü. Mai. Frühling der Hümal. Ueberall Legt der Frühling über dem Vaterland, in mannigfaltigster Schönheit, im Hochgebirge und an der See, in Feld und Wald, auf Wiesen und Weinbergen. Und un ser Sehnen geht überall hin. Die deutsche Wanderlust möch te die Freude am liebsten überall erleben, wo heute deut sch« Landschaft im Frühling glünzt. Aber di« meisten von uns müssen sich mit dem Frühling der,Heimat bescheiden. In unserer Heimatstadt und seiner nächsten Umgebung spiest sich der Frühling für uns ab, und doch ist es uns der volle, reiche, herrliche Frühling. Da gehen wir durch die Anlagen, in den Wald oder durch die Felder. Bekannte, uns längst vertraute Wege sind es, und ein winzige» Teilchen ist es von der großen Früh- lingswelt. Aber ist das Erlebnis nicht alle Jahre immer wieder neu und jung? Und spüren wir nicht im Frühling unscher Stadt den Frühling der West? Ist es nicht derselbe lebendige Odem, der jetzt alles durchseett? Ist nicht selbst jede einzelne, schlichte, schöne Blume, die wir am Wege fin den, uns Symbol des Großen, Wunder der Wunder, Offen barung de» ewigen Schöpfergelste», der jetzt die Welt so wonnig erfüllt? Selbst in den Straßen der Stadt nehmen wir jeden Baum, jeden Strauch, jede Blume vor dem Hause dankbar hin. weil alles, was aus dem Frühling geworden, uns Sinnbild des unfahlichen Geiste» ist, den wir als Mn- schen am tiefsten nur verstehen können im Kleinen, in dem, das uns nahe ist. , Und darum ist uns bei aller Wandersehnsucht auch der Frühling der Heimat so lieb. —* Der Llchtbildervortrag über »Die Luftflotten der Anderen- der Gaufilmshelle der NSDAP, gestern abend im Schützenhaus vermittelte einen Ueberbück über die großen Luftrüstungon der anderen Staaten. Di« Bilder führten mit eindringlicher Deutlichkeit vor Augen, welch ungeheure Ent- wicklüng das Kampsflugwesen seit dem Krieg erlebt hat. Während Deutschland durch den Versailler Schandvertrag keinerlei Luftflotte besitzen durste, traten die Nachbarstaaten in «in gegenseitiges Lustrüsten ein. Während der erst« Teil des allgemeinverständlichen Dortvages den Aufbau der aus ländischen Luftflotte behändeste, zeigte der zweite Teil die verschiedenen Flugzeugarten, von Jagdeinsitzer, Jagdzwei- sitzer, Aufklärungsflugzeuge, die natürlich Mit den modern sten Kampfmittem ausgestattet sind, an bis zu den großen KattipfflUgzeugen, den Tag« und Nachtbombern und den Schrecken einflößenden fliegenden Festungen. Ein breiter Raum war den verschiedenen Flugordnungen der Glied«« rungen und den Kampfhandlungen der großgerüsteten Lust streitkräfte der anderen Staaten sowie den Kampfausrüstun gen mit Maschinengewehren, Bomben usw. eingeräumt. All das zeigte di« unbedingte Notwendigkeit der Schaffung einer deutschen Reichsluftwasfe zur Verteidigung des deut schen Volkes bei etwaigen Angriffen. Der Redner wies noch auf die Wichtigkeit des zivilen Luftschutzes hin. Cr schloß mit dem Ausspruch des Führers: ,Fein Deutscher für einen neuen Krieg, doch zur Verteidigung des Vaterlandes das ganze Volk . — Äm Anschluß warb der Leiter der hiesigen am kommsQäsn Zovn-bas unä Llort-trs.8 rsxl; äls Lauklusl; an ULä. dr Ivel; er oü s 8 okar sn LLrlkkrLk-blesrVolkswasssn In Lis 81:8.6.1;! VSLSvrvL^vLs1ssn1m„8LvLs1.s(rksrt LrsLLIsr" sslirs V8,rsn Lutrlslisl;, vlrä s-AvL ein xtistss <7Lkrms.rLßs - LSSvkLkl: wavdsn! eieer WM«» —* Sonntagsrückfahrkarten der Reichsbahn zum Be such der Zirkus Busch-Gastsoieie in Bautzen werden von den Bahnhöfen der Strecke Bischofswerda—Bautzen auch am Freitag, den 17. Mai, und am Montag, den 20. Mai, an jedermann ausgegeben. Die Karten gelten an den genann ten Tagen zur Hinfahrt von 11 Uhr an und zur Rückfahrt von 11 bis 24 Uhr. Sie sind zur Rückfahrt nur gültig, wenn sie von der Zirkuskasse abgestempelt worden sind. —* Die neuen Larlfvergüastigungen bei der Reichs bahn. Die im März von der ständigen Tarifkommission der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft vorgeschlagenen Tarif erleichterungen treten mit Beginn des Sommerfahrplans am 15. Mai in Kraft. So ist bei den Fahrpreiser mäßigungen für Kinderreiche die Altersgrenze der Kinder von 18 auf 21 Jahr« heraufgesetzt worden. Auch Ausländer und im Ausland lebende Deutsche können diese Ermäßigung jetzt in Anspruch nehmen. Zur Förderung des Sportes wird ab 15. Mai eine neue Fahrpreis ermäßigung von 50 Prozent eingeführt, die bei gemein schaftlichen Fahrten zu Sportveranstaltungen von mindesten» 6 Erwachsenen allen Mitgliedern der dem Deutschen Reichs bund für Leibesübungen angeschlossenen Sportvereine ge währt wird. Eine gleiche Ermäßigung tritt auch in Kraft für den Besuch von Kriegsgräbern und zwar für die nächsten Angehörigen der im Weltkrieg gefallenen und im Inland bestatteten deutschen Soldaten. —* Sächsisches Landeskrlmlnalaml. Das Sächsische Ge setzblatt veröffentlicht eine Verordnung des sächsischen Mini sters des Innern, wonach das Landeskriminalamt dem Ministerium des Innern eingegliedert worden ist. Seine Geschäftsräume bleiben wie bisher Dresden-Ä., Schießgasse 7. —* Gebäudebrandschäden in Sachsen im Monat April 1935. Nach der vorläufigen monatlichen Zusammenstellung der Gebäudebrandschäden bei der Sächsischen Landesbrand versicherungsanstalt waren im April 1935 in Sachsen 2A6 Gebäudebrandschädensfälle zu verzeichnen gegenüber 207 im Vorjahre. Die annähernde Gefamtfchädensumme be trägt 122 000 RM., wozu noch 30 v. H. Teuerungszuschlag kommen, gegenüber 283 000 RM. im gleichen Manat des Vorjahres, in dem der Teuerungszuschlag 25 v. H. aus machte. —* Verordnung betreffend Papageienkrankheit. Das Sächsische Derwaltungsblatt veröffentlicht eine Verordnung des Wirtschaftsministers, wonach als „Gewerbsmäßige Züchter" im Sinne des Reichsgesetzes zur Bekämpfung der Papageienkrankheit auch die Personen anzusehen sind, die nur gelegentlich selbst gezogene Tiere gegen Entgelt, Ein tausch von Futter oder ähnliche Gegenleistungen abgeben. Auch sie unterliegen den Bestimmungen des genannten Ge setzes und der dazu ergangenen Verordnungen. * Bei Urlaubsreifen zu beachten! Die Postzustellung in Bade- und Kurorten sowie Sommerfrischen wird oft da durch erheblich verzögert, daß auf den Postsendungen die Wohnung im Badeort üsw. nicht angegeben ist. Cs emp fiehlt sich, in dem bei der Postanstalt des Heimatorts abzu gebenden Nachsendungsantrag die Wohnung im Erholungsort genau zu bezeichnen. Gäste, die erst nach Eintreffen im Badeort usw. eine Wohnung anmieten, müssen — wenn sie auf unverzögerte Zustellung der Post Wert legen — die Wohnung alsbald der Postanstalt des Aufenthaltsorts, zweckmäßig auch der Postanstalt am Hei matort und den Personen mitteilen, mit denen sie regel mäßigen Briefwechsel unterhalten. Zu Nachsendungsanträ- zen verwende man die amtlichen Formblätter der Post, die an den Schaltern und von den Zustellern zur unentgeltlichen Abgabe bereit gehalten werden. — Auf die Zweckmäßigkeit, sich bei Reisen mit einer Postausweis karte und Die große Kanone. Heiteres Bild aus dem Lebe«. Von Haynes Butenfchön. (Nachdruck verboten.) Möller und Nielsen suchten einen neuen Reisenden, «inen Mann, der etwas konnte, der mit Schwung an die Ge schichte heranaing, der die Kunden nur so „umlegte", kurz und gut: Sie suchten den richtigen Mann. Möller sichtÄe mißmutig die Bewerbungsschreiben. „Etwas drunter?" fragte Nielsen. „Nichts Besonderes!" sagte Möller. „Wes Durch- schnittskräste, und für die haben wir keinen Gebrauch. Einer ist außerdem darunter, der au» der Rolle fällt. Seyen Sie mal her, der hat auf seinen Briefbogen die Worte drucken lassen: Waldemar Hakenschmidt — die große Kanonei" „Hm", meinte Nielsen und sah sich den Brief an. »Haben Sie die Unterschrift gesehen?" fragte er. „So ein anmaßen der Kerl. Unterschreibt tatsächlich: Waldemar Hakenschmidt, der beste Verkäufer der Welt! Was meinen Sie dazu?" „Ich meine, wir sollten Hie große Kanone" ruhig ein mal zur Probe einstellen", erwiderte der Kompagnon. „Er kann ja durch Leistung beweisen, ob er wirklich der beste ist." „GutI" stimmte Nielsen zu, ging ins Nebenzimmer und diktierte der Stenotypistin einen Brief an Herrn Vertreter Waldemar Hakenschmidt. Am nächsten Morgen stellte sich „die große Kanone" vor. „Ich muß Sie von vornherein daralff aufmerksam ma chen, daß wir keinerlei Vorschüsse geben!" belehrte Möller ihn. „Wenn Sie etwas verkaufen, zahlen wir Ihnen auf der Stelle Provision — sonst keinen Pfennig, verstehen Sie mich?" „Absolut!" sagte Hakenschmidt. „Ich weiß, was ich meinem Ruf schuwig bin; al» bester Verkäufer der Welt habe ich es nicht nötig, unter die Vorschußjäger zu gehen." „Um so bester! beendete Möller di« Unterredung. „Hier haben Sie einen Probekoffer voll Ware, von der wir 200 000 Pfund hereinaenommen haben. Sehen Sie zu, was sich machen läßt. Wiederseh'n!" Und damit wurde Haken schmidt entlasten. Eine Woche später war er wieder da. „Nun, was haben Sie verkauft?" fragte gespannt Di rektor Möller. „Nichts!" sagte „die große Kanone" lakonisch MöÜer sah ihn sehr mhlan. .^erstehe ich Eie recht?" Das Marathon der Mutterschaft. In der amerikanischen Stadt Toronto ist ein Wettlauf „um die kinderreichste Mutter" allmählich zu einem Höhe punkte gediehen. Diese seltsame Einrichtung geht auf eine Stiftung zurück, die der inzwischen verstorbene Millionär Millar «inrichtete und als „Millar-Mutterschafts-Marathon- Stiftung" seinen Mitbürgern hinterließ. Nach den Statu ten der Stiftung erhält diejenige Frau der Stadt, die inner halb von 10 Jahren die meisten Kinder zur Welt bringt, einen Preis von 500 000 Dollar. Da das Marathon-Mutter rennen bereits im Jahre 1926 begann, kann man sich vor stellen, in welcher steilen Kurve die Geburtenziffern des gesegneten Städtchens in den letzten 9 Jahren hinaufschnell ten. An der Spitze des Rennens liegt augenblicklich eine Frau namens Ambrose Harrison, die seit 1926 bereits acht Kindern das Leben schenkte. Frau Harrison ist im übrigen Mutter von nicht weniger als 14 Kindern. Da die anderen Bewerberinnen den Vorsprung der Frau Harrison höchstens durch Zwillingsgeburten einholen können, im übrigen aber bedeutend hinter ihr zurückstehen, so ist Frau Harrison der Preis von einer halben Million Dollar so gut wie sicher. Der einzige Trost bei dieser Angelegenheit, für di« Zukunft der 14 Kinder ist jedenfalls näh menschlichem Ermessen bestens gesorgt. Seltsame Jubiläumsgaben. Das englische Krönungsjubiläum hat manche über raschende Ausbrüche von Begeisterung im ganzen Empire zur Folge gehabt. Die seltsamste Huldigung hat aber wohl «in exotischer Stamm dem englischen König dargehracht. »Laroohl, Herr Direktor!" sagte Hakenschmidt und nahm unaufgefordert Platz. „Ich bin zurückgekommen, um mich bei Ihnen zu entschuldigen. Ich hatte mir erlaubt, mich den besten Verkäufer der Welt zu nennen. Das hätte ich nicht tun^ sollen — ich habe entdeckt, daß ich nur der zweitbeste „So?" fragte Möller entgeistert. „Und wer ist dann der beste?" „Das will ich Ihnen genau sagen", antwortete Haken schmidt und stülpte seinen Hut auf, „das ist der Bursche, der Ihnen diese 200 000 Pfund Mist angedreht hat " Im östlichen Kandesch ist der Powrastamm beheimatet. Man wußte von ihm nur, daß seine Frauen nicht zu den glück lichen der Erde zählen. Sie unterstehen nämlich der Prügel strafe ihrer Männer, und immer, wenn ein Familienkonflikt ausbricht, wird er auf die kürzeste und einfachste Weise durch eine gehörige Tracht Prügel aus der Welt geschafft. Wahr scheinlich haben englische Verwaltungsbeamte an diesen rauhen Sitten Kritik geübt. Denn was beschloß der Aelle- stenrat des Stammes, um dem englischen König «inen be sonderen Beweis von gutem Willen zu geben? Cr verbot die Prügelstrafe. Leider hat die Ehrung einen Haken. Sie erstreckt sich nämlich nur auf die nächsten sechs Monate. Ab 7. November wird von den Powramännern weitergeprügelt. Als ein anderer halbwilder Stamm, die Philis, auch in Kandesch zu Hause, von dem Geburtstagsgeschenk der Powras erfuhren, entschlossen sie sich zu einer ähnlichen zivilisierten Gabe. Sie versprachen dem fernen König !n London, ein ganzes Jahr hindurch ehrlich zu sein und vor allem nicht zu wildern. Das ist in der Tat ein heroischer Entschluß. Fünflinge unter Glas. Zu den unerschöpflichen Themen der kanadisthen Presse gehören die Berichte über einen Fall von Fünflingen, die «ine kanadische Mutter ihrem gewiß strahlenden Gatten ge boren hat. Mit echt amerikanischem Geschäftssinn sind diese fünf Babys zu Wunderbabys von ganz Kanada gestempelt worden. Man veranstaltet zu ihrer Besichtigung Sonder fahrten mit Auto und Eisenbahn. Die Geschäftswelt des Städtchens, in dem die Fünf und ihre Eltern Hausen, ist über den Zustrom der Gäste äußerst beglückt. Leider er gaben sich aus den Raumverhältnisten gewiss« Schwierig keiten, da mehr als 15 Personen nicht auf einmal in das Kinderzimmer der fünf Babys eingelassen werden konnten. Aber mit derartigen Hindernissen wird ein echter Kanadier fertig. Von Geldleuten der Stadt ist letzt dem Elternpaar der Vorschlag gemacht worden, ein Glasbaus zu errichten, in dem die Fünflinge den ganzen Tag über von den Be suchern „hygienisch ungefährdet* beobachtet werden können. Rings um das Glashaus soll «in Restaurationsbetrieb ein gerichtet werden, auch ein Parkplatz für die Autos ist vorge sehen. Dem deutschen Leser wird freilich dieses Zürschau- Stellen kleiner Kinder nicht nur als Gipfel der Geschmack losigkeit, sondern geradezu als Verbrechen erscheinen. Für einen derartigen „Zoo von Fünflingen" haben wir nicht das geringste Verständnis übrig.