Volltext Seite (XML)
Laß einige von der ausländischen Presse wiedergegebene Behauptungen Über den ungarischen Gesichtspunkt nicht be stätigt werden könnten. Es liege nicht nur im Interesse der drek-Unterzeichner der römischen Protokolle, daß die Donau konferenz einen vollkommenen Erfolg bringe. Nie frarrröstfcherr Kredite an die Sowjetunion. Warschau, 7. Mai. (Cig. Funkmeldg.) Der „Kurier Pyranny" weist darauf hin, daß, abgesehen von der ernst haft nicht in Betracht zu ziehenden Möglichkeit eines See krieges und von der phantastischen Idee eines Durchmar sches sowjetrussischer Truppen durch Rumänien, keine Mög lichkeit zu entdecken sei, wie Sowjetrußland den Franzosen gegen Deutschland zu Hilfe kommen sollte. Schon aus rein geographischen Gründen habe also der französisch-sowjetrui- sifche Vertrag im Grunde für Frankreich keinerlei Wert und erhöhe im Gegenteil die Lasten Frankreichs, das bei einem deutsch-sowjetrussischen Konflikt gegen Deutschland marfchie- ren müßte. Die französische Oeffentlichkeit, die dem Vertrag keineswegs begeistert gegenüber stehe, halte ihn für eine durch die Umstände erzwungene Ehe ohne Liebe und wün sche, daß diese Ehe im Gegensatz zu der früheren französisch russischen Allianz ohne Kinder, das heißt, ohne französi- sche Kredite für Moskau, bleibe. Indessen, schreibt „Kurier Poranny", erhält sich trotz der sowjetrussischen Dementis hartnäckig das Gerücht in Pa ris, daß Frankreich an Sowjetrußland Kredite zum strategi schen Eisenbahnbau an seiner westlichen Grenze geben wer de. Wenn das wahr sei, müsse man mit Entschiedenheit festftellen, daß eine solche Operation nicht mit der antideut schen Tendenz des Paktes übereinstimme, da die Westgrenze der Sowjetunion nicht die Grenze gegen Deutschland sei. Cs erhebe sich die Frage, wieso gelegentlich eines angeb lich nur gegen Deutschland gerichteten Paktes die Frage einer Anleihe auftauche, die sich tatsächlich gegen jemand anders richte. Cs sei das Recht und die Pflicht Polens, erschöpfende und offizielle Aufklärung in dieser unklaren Angelegenheit zu verlangen. Französischerseits seien die Gerüchte über eine Anleihe und ihre Ziele nicht dementiert worden. Beabsich tige also Frankreich tatsächlich, seinen neuen Bundesgenos sen zu bewaffnen, und gegen wen, fragt das Blatt. Kein verantwortlicher Mann in Frankreich, der sich die politische Landkarte onsehe. könne sich darüber täuschen, daß die für französisches Geld gekauften sowjetrussischen Kanonen nicht Deutschland erreichen. Rumänien Purchnrarfchgebiel für die Sowjets? Den wahren Charakter des soeben zwischen Paris und Moskau abgeschlossenen Paktes hat man auch in Polen erkannt. Die offWse „Gazeta Polska" stellt fest, daß der Sinn des neuen Abkommens seine Spitze ausschließlich gegen das Deutsche Reich kehre. Das deckt sich vollkommen mit den in Deutschland selbst auf Grund des Vertragstexter gewonnenen Erkenntnissen. Um so mehr Veranlassung fühlt die französische Bresse, den wahren Charakter des Paktes zu vernebeln und umzu fälschen. Sie überbietet sich, in Ueberschristen und Schlag- zeilen, dxn französisch-sowjetrussischen Beistandspakt als ein „Instrument des Friedens", Paris und Moskau als „die bei den Pfekler des Friedens" hinzustellen. Dabei entbehrt es nicht der Pikanterie, daß beispielsweise das „Oeuvre" im selben Atemzuge die „Freundschaft und die Allianzen Frank reichs mit den Ländern der Kleinen Entente und der Bal- kanentente" als weitere Pfeiler des Friedensgebäudes nach französischem Entwurf bezeichnet. Das bedeutet jedenfalls die Gleichstellung des Russenpaktes mit den Militärbünd nissen, di« Frankreich mit einigen Balkanstaaten abgeschlos- fenchat. Ein Eingeständnis, das man sich merken soll. Wie verträgt sich aber diese unverhüllte militärische Bündnis politik mit der in Paris so gern vertretenen These von der kollektiven Friedenssicherung der, angeblich, nur das böse Deutschland sich widersetzt? . Aus dem Wege dieser Militärallianzen wird al>er fort- geschritten. In derselben Nummer des „Oeuvre" findet sich die Nachricht, daß der tschechoslowakische Außenminister Be- nesch Herrn Alexandrowsky, Sowjetgesändten in Prag, empfangen habe, um mit ihm den Text eines Beistandspak tes zwischen der Tschechoslowakei und Sowjetrußland nach dem Muster des französisch-sowjetrussischen Paktes* zu er örtern. Und gleichzeitig wird in Bukarest zwischen Sowjetruß land und Rumänien über das Durchmarschrecht der Sowjer- truppen durch rumänisches Gebiet nach der Tschechoslowakei verhandelt. Natürlich nicht, um gegen dieses mit Frankreich so eng verbundene Land eines Tages vorzugehen, sondern um es als Basis jener strategischen Manöver zu benutzen, deren Sinn und Ziel genügend durch di« 53 Flugplätze cha rakterisiert wird, die auf tschechoslowakischem Boden einge richtet wurden, um sowjetrussische Bombengeschwader aufzu nehmen. Aber alles das sind Instrumente des Friedens*. Litauisch-polnische Annäherung? Der „Temps" beschäftigt sich mit dem Besuch, den nach einer jetzt veröffentlichten Meldung der Agentur Clta der litauische Gesandte in Paris am 18. April dem polnischen Außenminister Oberst Beck abgestattet hat. Er schreibt da zu: „Das ist das erste Mal seit dem Bestehen der litauisch polnischen Differenz, daß die offizielle Fühlungnahme zwi schen den Vertretern dieser beiden Mächte ausgenommen worden ist. Die außenpolitischen Verhältnisse haben sicher lich zu dieser Annäherung beigetragen. Anderseits muß man der Tatsache eine gewisse Bedeutung beimessen, daß dieser bisher streng geheim gehaltene Besuch in einem Augenblick publiziert wird, in dem die Lage der litauischen Regierung schwierig erscheint und in dem eine Zeitung in Kowno schreibt, es sei zur Zeit unmöglich, Vertrauen zu den Mächten zu fassen." Uns scheint, der Schritt der Signatarmächte in Kowno wegen der Rechtswidrigkeit des litauischen Regimes im Memellande wecke gerade eine leise Hoffnung darauf, daß in die Mächte doch noch ein gewisses Vertrauen gesetzt werden kann. Beratung des neuen polnischen Mahl gesetzentwurfes. Warschau, 7. Mai. (Eig. Funkmeld.) In den Räumen des Ministerpräsidenten Slawek im Präsidentenpalais be gann am Dienstag eine Konferenz über den neuen Wahr gesetzentwurf, an der eine größere Anzahl von Vertretern des parlamentarischen Regierungsblocks teilnahm. Oberst Slawek legte im Verlauf der Besprechung die Grundzüge des der neuen Verfassung angepaßten Gesetzentwurfes dar. Die franröstscherr Gemeindewahlen. DNB. Parks, 7. Mai. Auch am Dienstagmorgen ist es nicht möglich, ein bestimmtes Urteil über den Ausfall des ersten Wahlganges der Gemeinde- und Stadtratswahlen zu fällen. Die langsame Veröffentlichung der Ergebnisse und die parteipolitische Unübersichtlichkeit, ferner die zahlreichen notwendigen Stichwahlen lassen nur immer wieder die Fol gerung zu, daß sich bisher keine großen Veränderungen im französischen Wahlkörper gezeigt haben. Das Interesse wendet sich bereits von dem Ergebnis des ersten Wahlganges ab und der Stichwahl am nächsten Sonntag zu. Da am Tage der Stichwahl die Splitterpar teien zumeist zurllcktreten und die ihnen zuteil gewordenen Stimmen bessergestellten Bewerbern zur Verfügung stellen, wird am nächsten Sonntag etwas einheitlicher gestimmt werden. In Lille werden die Sozialisten ihre Liste in der Stich wahl aufrecht erhalten, wodurch die Stellung zahlreicher radikalsozialistischer Kandidaten gefährdet wird. — Die Stel lung des bisherigen kommunistischen Bürgermeisters von Straßburg, Huber, ist in der Stichwahl ziemlich umstritten. — Herriot ist aufgefordert worden, den Radikalsozialisten Anweisung zu geben, überall für den besser in der Stichwahl stehenden Kandidaten der Parteien zu-stimmen, die in der Regierung Flandin vertreten sind, d. h. also gegen die So zialisten. — In Lyon haben die Kommunisten beschlossen, in mehreren Bezirken in der Stichwahl für die aussichtsreicher liegenden sozialistischen Kandidaten zu stimmen. Oer Führer begrüßt die Mitglieder der neugebildeten Ortsgruppe der NSDAP auf der „Scharnhorst" Am E»»»ak«»b »ahm der Führer von Bremerhaven an« an der dritten Probejthrl de« neuen Ofkafien-Schnelldampfert de« Rordhanlfche» Llood „Scharnhorst" teil, deffen Stapellauf er im Deiembrr v. ll. Helgewohak hatte. Bach »er Stellvertreter de« Führer», Äadelf Heß, Aelchtmiattlek Dr. Goebbels, Reichtwehrminiper v. Blomberg, Relchlbanbpräfident Dr. Schacht, Beicht- fiaNhalter Äöver »nd zahlreich» ander« Persönlichkeiten »ahme» a» dieser Fahrt teil. bis für Frankreichs Hand in Estland Nach poMschem Mißerfolg kulturpolitischer Vorstoß. — Kultureller Wettbewerb. — Vie deutsche Selbst behauptung. Von HaraldBerck- Reval. Eines der Hauptziele der französischen Macht- und Uebermachtpolttik — die Einkreisung Deutschland» im Osten bis zum Finnischen Meerbusen — ist niemals erreicht wor- den und erscheint jetzt aussichtsloser denn je. Bor dem deutsch-polnischen Freundschaftsvertrag, der bekanntlich nur durch dl« nationalsozialistisch« Politkk zustande kommen konnte, war di« Einkreisungsfront, die sich damals auch gegen Sowjetrußland richtete, bis an die lettische Grenze vorgerückt; der Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und Polen warf sie um Hundert« von Kilometern — bi» an die rumänische und die tschechoslowakische Grenze — zurück. Im engeren Baltikum fänden di« französischen Wünsche deshalb Ablehnung, weil Estland und Lettland beharrlich an einer Politik der völligen Neutralität festhalten und es zur letzten Möglichkeit vermeiden wollen, sich in die — kleine Staaten besonders gefährliche — GroßmaM- volitlk verwickeln zu lasten. Darum wurde auch der nun folgende, bereits Hand in Hand mit Sowjetrußland unter nommene Vorstoß Frankreichs nach Nordysten — der Ost pakt — zwar vorsichtig, aber dennoch unmißverständlich ab gelehnt; nach wie vor erscheint den baltischen ,Lernstaaten", Estland und Lettland — Litauen ist ja erst spater als „bal tischer" Staat hinzuaetreten — ein Ostpakt unannehmbar, der einen Durchmarsch russischer Truppen durch ihr Gebiet Massen würde. Von diesem Gesichtspunkt aus findet auch der neu« russische Vorschlag, gewissermaßen einen privaten- und «nger begrenzten Ostpakt avzuschließen, offensichtlich keine Gegenliebe und zum Teil schärfste Ablehnung. Dix baltischen Staaten verfolgen in der Ostpaktfrage — soweit es von ihnen abhängt — eine ausgesprochene Verzögerung»- Politik, weil sie hoffen, sich den reichlich aufdringlichen russi schen Paktwünschen schließlich doch mit heiler Haut entziehen >u können. Was nun Litauen anlanat, so ist dieser — infolge der Doppelbelastung durch Memel und Wilna auch innerhalb des „Baltischen Dreibundes" mehr oder minder isolierte — Staat engeren Bindungen mit der russisch-französischen Blockpolitik bekanntlich sehr zuaeneiM, muß aber seine Handlungen wohl oder übel mit den Wünschen der anderen Dreibundstaaten in Einklang bringen, di« sich von Memel und Wilna ja völlig und ausdrücklich abgegrenzt haben. Eine Aenderung der litauischen Politik sowohl Deutschland als auch Polen gegenüber würde Litauens Stellung auch innerhalb der „Baltischen Entente" bedeutend entlasten und es aus der peinlichen Lage des Außenseiters befreien. Da Frankreich mit seinen rein politischen Bestrebungen im Baltikum nicht weiter gekommen ist, streut es jetzt rechr eifrig „kulturellen Köder" aus, dem allerdings der politische Einschlag keineswegs mangelt. So entfaltet jetzt die „Alli ance Francaise" in Estland eine erhöhte kulturpropagandi- stische Tätigkeit. Ständig halten Abgesandte dieser Organi sation öffentliche Vorträge; einer der Vortragenden erklärte' u. a., Deutschland sei der gesicherteste Staat der Welt, da die^ Sicherheit keines anderen Staates durch so viel Pakte nnh Verträge „garantiert" sei. Außerdem werden die BorzüK der „humanem" und „freiheitlichen" Kultur Frankreichs und sein „unerschütterlicher Friedenswille" gepriesen. Da die Kenntnis der französischen Sprache aber gerade unter den Esten wenig verbreitet ist, werden dies« Vorträge wemg' besucht, dafür aber um so augenfälliger in der franzosen freundlichen Zeitung „Päevaleht^ („Tageblatt"), dem größ ten Blatt Estlands, aufgemacht. Der Erweiterung der französischen Sprachkenntnifse und der Erweckung des Verständnisses für Frankreich Men dann auch die „Alliance Francaise" und das „Französischs Lyzeum" dienen, ein« Mittelschule, in der sowohl Knaben als auch Mädchen im ausgesprochen französischen Geist, «r- zogen werden; die ZöMnge des Lyzeums tragen nicht um sonst di« französische Marmemütze. Während die Franzosen auf dem Umweg der Kultür- Propaganda vor allem politischen Einfluß anstreben, suchen dl« Engländer hauptsächlich ihren wirtschaftlichen Einfluß durch dl« „kulturelle Annäherung" zu verstärken Di-eng- lische Kulturpropaganda wird durch den „Anglo-Estönion Club" betrieben, dessen Tätigkeit bedeutend mehr Anklastg und Interesse findet als die der „Alliance Francaise", die wohl immer eine künstlich gezüchtete, ziemlich kümnMkche Pflanze bleiben wird, da die brettere Schicht de» gebMtten Estentumes von jeher englandfreündlich ist und für Wänk- reich wenig Jnteresse hat. Dtm „Auglo-EstoniMMrb" hat sich vor etwa zwei Jahren noch das RevalLr ;,EWish College" zugesellt, ein zunächst noch in den Kinderschuhen steckendes Privatgymnasium. So spielt sich in Estland che- wissermaßen ein kultureller Wettkampf der beiden Nationen ab, bei dem die Methoden der Engländer jedenfalls iSel fairer und wirkungsvoller sind als die der Franzosen: He gen andere Länder gerichtete Politik wird im „Anglo-Esto- nian Club" meines Wissens in keiner Weise betrieben, in der breiten Oeffentsichkeit jedenfalls nicht. . Di« estliindische Regierung fördert heute insbesondere sowohl die englischen als auch d,e französischen külttirtzllen Bestrebungen, da sie in diesen ein Gegengewicht gegen die besonders stark« und durchdringende deutsche Kultur ">sieht, der das Estentum — aus Furcht einerseits vor den Poli tischen Auswirkungen des Nationalsozialismus, oMrseits vor zu starker Beeinflussung der bodenständigen jungen Eigenkultur — möglichst entzogen werden soll. Desgleichen tvird die Ausmerzung der Ueberreste der russischen Kultur der Zarenzeit eifrig betrieben, weil Estland sich ganz ent schieden zum westeuropäischen Kulturkreis zählt, was es allerdings gerade den Deutschen und dann auch den DHwe den zu verdanken hat. Die bolschewistische .Lültur" des heutigen Rußland wird in Estland als Unkultur völlig ab gelehnt. Hinsichtlich der deutschen und der russischen Kultur der Zarenzeit kommt für ihre Ablehnung noch bestimmend hinzu, daß es die Kulturen der früheren Machthaber Mer das estnische Volk sind, das heute — nach der Erreichung seiner politischen Freiheit und staatlichen Selbständigkeit — auch die kulturellen Einflüsse aus der Zeit seiner Unfreiheit getilgt sehen will. Den Deutschen gegenüber hat das Esten tum den Gedanken zum AuÄruck gebracht: „Wir banken euch dafür, daß ihr uns auf eigene Füße gestellt habt. Jetzt aber brauchen wir euch nicht mehr, da wir selbst gehen können.* Antrkni Auß derung Finnen, rung ers kulturell« ländische! völlig n« ten Lnhi Erltmini palu „ve sind ^eni estländist starken d viel reib, der Fall Kultur ü das Deu mal auch als in L deutsche < tums we haben fa Vorbedin land enti Hauptgef schaftlich« Zusamm« völkischen den kann der deuts liche Zur Not -es winden, zahlreich« deutscher der komr d ttown der Kowi wird auß di« gester ster gehal d e n Gan heute uni denen Ka genstand daß aM politischer gen gehr VrrW K^w tete mW BafraM für Atj len. (Li schen Bor Ml GW« Steuern,- ReichsMa kehrsstüu Zöllen üt also 7Wi sind bei d bei den Z nahmt wl kehrssteue steu«rn n samlaufko bei ist de um 120 , Einnahm« meindöbie Biersteuer biersteuer nicht erfo der endal Voranschl also bei d WWW SR«» Au» bei Frei Durch I Lanl stall, Grenzpol