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D-rMMLrMkr KZ vv. Jahrgang onaukonferenz iS. ? 88 K 's i 3 kJ ff? S«L >RLs 7 8^ ?z ' S x^s kZK .. L-r. >L? MZ «'S 18 T S' ?§ S-W -I §- Zk Aleukirch und Zlmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustriertes Sonntagsblatt Heimatkundliche Beilage /> Frau unk Heim / Landwirtschaftliche Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G.ttn. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemeindeverbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 Tageblatt firAWoßwer-a Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsische Eyähler ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Ämtshauptmannschaft, de» Hauptzollamt» und de» Be ¬ in der Lage, Fähigkeiten zu entwickeln, die ihn zum Herrn der Technik machen. Stalin hat nicht von Politik gesprochen, aber wahrend er wirtschaftlich die natürlichen Grundlagen Rußland» ver neint, geht er politifch auf eine Linie zurück, die bereit» ein mal Rußland unter dem weißen Zaren verderblich wurde und die der rote Zar im Kreml heute nachmacht. Daß Moskau mit Rumänien Verhandlungen angeknüpft hüt, um das Durchmarschrecht in die Tschechoslowakei zu erhalten, ist bezeichnend für die verwirkte rumänische und tschechische Po litik, die aus Haß gegen Deutschland sich den Bolschewisten in die Arme wirft, der beide im Ernstfälle verschlingen wird. Diese Verhandlungen hängen aufs engste mit der Wiedererstehung des Vorkriegsbündnisses zwischen Pari» und Moskau zusammen. Solange das Herz Europa», Deutschland, einen Damm gegen die Bolschewisierung der Welt bildet, muß Stalin aus Umwegen versuchen, dieses Herz zu schwächen und damit den ganzen europäischen Körper zu lähmen. Die blinde Abneigung der Franzosen gegen uns hat ihm dieses verderbliche Spiel wesentltch er leichtert und die Zeiten heraufbeschworen, die an di« Kata strophe von 1914 gemahnen. Räte-Rußland wird niemals vom bolschewistischen Prinzip abgehen, weder wirtschaftlich noch politisch, denn es ist aufgebaut auf nackten Prinzipien des Marxismus. Aber daß andere Staaten sich nicht diesem Prinzip, aber dieser Hilfe verschreiben, ist ein Armutszeug nis für den politischen Verstand dieser Nationen und die Ursache aller europäischen Verwirrung. Die italienische Presse ist vollkommen auf den amtlichen Bericht eingestellt. Die ungarischen Meldungen «erden als Indiskretionen bezeichnet. „Gazzetta del Popow* schreibt: Die Zusammenkunft von Venedig habe wieder einmal be wiesen, daß die Protokolle von Rom voll wirksam und von entscheidendem Nutzen seien. Während man die Konferenz für den Nichteinmischungsvakt vorbereite, der die Unabhäa-, gigkeit Oesterreichs als eines der Grundprobleme füroen Frieden Europas sicherstellen soll, sei «ine solche Aussprach« zwischen den drei Ländern unbedingt zweckmäßig gewesen. Man könne mit den erzielten Ergebnissen nur zufrieden sein. Indiskretionen seien nicht angebracht. Man könne sagen. Anzeigenpreis: Die 4S wm breit» einspaltige Millimeter»!!« S Rpf. Im Textteil die 90 mm breite Millimeterzeile 25 Rpf. Nachlaß nach den gesetzlich vorgeschriebenen Sätzen. Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plötzen knn« Gewahr. — Erfüllungsort Bifchostnxcha. industrie von russischen Händen gar nicht bedient werden kann, und daß der Muschik, der 90 Prozent des russischen Volkes ausmacht, als Getreideindustriearbeiter völlig ver sagt. Ueber Hunger und Elend, Entwurzelung der Masten, Vernichtung jedes religiösen und kulturellen Wesen» ist der Bolschewismus hinweggeschritten, um den genormten Bol schewisten zu schaffen, der blind die Befehle ausführt. Und daß dieses nicht gelang, beklagt Stalin. Er beklagt aber nicht das System, nicht das Prinzip, das die Millionen Rus sen zu einer willenlosen grauen Maste machte, mit der die Bürokratie nach Belieben operiert und sie zu Millionen opfert, dem Hungertode preisgibt oder bei der künstlichen Schaffung großindustrieller Werke und Kanäle verderben läßt. Stalin glaubt an die Richtigkeit dieses Prinzips, und damit wird die menschenverschlingende Wirtschaftspolitik Rußlands fortgeseM. Der Bolschewismus ist unfähig, sich zu ändernder Kaum an den wirtschaftlichen Materialismus eines Karl Marx—Mardochai, der schon in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in England überwunden wurde, während der Vater des europäischen und des asiati schen Marxismus glaubte, es seien Prinzipien, die für alle Ewigfeit Geltung besäßen. In engste materialistische Kreise gebannt, muß notwendigerweise dieser Ungeist bolschewisti- sche Zustände erzeugen, wenn er in die Wirklichkeit über tragen wird. Daher ist Stalins neues Prinzip, daß der Mensch hie Technik beherrschen soll, gar nicht durchführbar, denn im i>vlsch«oistischen Äaate und in der bolschewistisch. DNB. Budapest, 6. Mai. Aus den Berichten der nach Venedig entsandten Sonderberichterstatter der ungarischen Blätter ergibt itch seht der übereinstimmende Eindruck, daß abschließende Ergebnisse in Venedig nicht erzielt werden konnten und die bekannten großen Schwierigkeiten in den Vommfragen, insbesondere Re Gegensätze mit der Kleinen Latente, nicht überbrückt worden find. Die Berichte heben hervor, daß die italienische und die österreichische Regierung für den geplanten Nicht« in- mischungspakt «in« Formulierung anstrebten, di« die Anschlußfrage nach außen hin endgültig aus der Welt schaffe und nach innen hin einen Damm gegen die Anschlußwün- sche der österreichischen Bevölkerung errichte. Die italieni sche Regierung habe, wie weiter berichtet wird, auf der Ve- nedigkonferenz versucht, durch weitgehende Berücksichtigung der ungarischen Wünsche di« Teilnahme Ungarns ander kommenden Donaukonferenz zu sichern. Auf dem Gebiet« der militärischen Gleichberechtigung sollen von italienischer Seite der ungarischen Regierung bestimmte Zusicherungen gemacht worden sein. Die ungarische Regierung soll in Vene- dig deutlich zu verstehen gegeben haben, daß ohne «ine vor hergehende Anerkennung der militärischen Gleichberechti gung Ungarns und ohne die endgültige Regelung der Mar seiller Frage die Teilnahme Ungarns an der Romkonferenz nicht in Frage kommen könne. Ferner soll der ungarische Vertreter, wie der Magyarorszag berichtet, erklärt yäben, daß die ungarische Regierung die Unterzeichnung eines Nichteinmischungspaktes ablchnen müsse, falls durch diesen Vertrag der Grundsatz der Revision eingeschränkt oder der Schutz der ungarischen Minderheiten beeinträchtig Die Blätter heben hervor, daß di« endgültige Formu lierung des Nichteinmisckmngspaktes, dessen Enttvurf die ita- lienische Regierung in Venedig ooraelegt hat, bisher noch nicht gelungen sei. Auf ungarischer Seite soll man, wie die Blätter beachten, zu den wetteren italienischen Vorschlägen auf Abschluß zweiseitiger Hilleleistungsverträge zwischen den Donaustaaten größte Zurückhaltung gezeigt haben. Man erwarte daher, daß im besten Falle auf der Di ' ein allgemein gehauener Nichteinmischunasvertraa zwischen den Donaustamen zustande kommen werd« und die Groß mächte sich darauf beschränken würden» den Donaustaaten darüber hinaus den Wschluh zweiseitiger militärischer Hilfe- leistungsverträge zu Erhebliche Schwierigkeiten sollen auf der Konferenz von Venedig, wie di« Mütter b«richten,-in der Frage der Ein führung der Wehrpflicht in Oesterreich, Un garn und Bulgarien entstanden sein, da di« österrei chische Regierung noch den Wünschen de» VizekcmKers Star- Hemberg auf di« Einführung der Wehrpflicht «men Wert lege und sich mit der Anerkennung des militärischen Charak ter» der Henmvehr begnügen wolle. Dieser österreichische Vorschlag werde zwar von der Klei nen Entente al» annehmbar angesehen, jedoch von Ungarn und Bulgarien auf das entschiedenste abgelehnt, da auf die sem Weg« der Kleinen Entente di« Verhinderung der Ein- Schwierigkeiten bei den Besprechungen in Venedig. Berichte der ungarischen Presse. «rfchelnnn-sweise: Täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feier tag«. Bezugspreis fürdi» Seit «tue» bald«» Monats: Lret ins Hau» halbmonatlich Mart 1-1E beim Ab stell» wSchrntüch «5 Pfg. Einzelnummer nummer 15 Pf-.) Nr. 105 Tagesschau. , * Die Ueberflchl über ble Steuereinnahmen de» Reiche, lm RechMÜgsjahr 1-S4, da» mit dem ZI. Mörz 1SSS endigt, zeigt ein« Zunahme der Kteuerelngönge um 1157 Millionen Reichsmark. Vieser günstige Abschluß zelgt am besten die vefferua, der Wirt schaftslage. * Au» den der ungarischen Blätter über die Behau ¬ chungen tu »ÜÜL. «gibt sich der übereinstimmende «»druck, daß ahschveßeube M nicht «zielt ««den konnte^ und die gra sten u l« den vouaufrageu» insbesondere di« Gegen ¬ sätze niit der Kleinen Entente, nicht überbrückt worden sind. * Bei der A«ler de», englische« Regierungsfubiläum» brach in Rewcafste an Tone eine Tribüne zusammen. SS Personen wurden der philippinischen Freiheitsbewegung, -er sich gegemvärSg in Tokio anshält. erklärte, der Aufstand sei durch die Unterdrückung der Phllljqünea durch die Vereinigten Staaten hervorgernfea worden. Der Kampf werde bl» zur Erringung der Freiheit «eit-rgeh-n. *1 Ausführlich»» an andewx Stell». führung der Wehrpflicht in Ungarn und Bulgarien ermög licht werde. Wie verlautet, hat Ungarn im Laufe der Verhandlungen die Erlaubnis zur Auf stell un g eines Heere» von 100000 Mann gefordert. Italien bl«ibe aber bei seinem bisherigen Standpunkt, daß die Donau-Konferenz in Rom nicht das geeignete Forum für die Aeußerung derarti ger Wünsche sei; diese Frage gehöre vielmehr nach Genf. Italien wolle aber die ungarische Forderung stark un terstützen und sich unter Umständen für die Abhaltung einer besonderen Konferenz, die ausschließlich der Erörterung des Rüstungsstandes der abgerüsteten Donaustaaten gewid met sein soll, einsetzen. , Der amtliche Bericht. Der amtliche Bericht verschweigt natürlich die Schwie rigkeiten und spricht von einer Uebereinstimmung in den wichtigsten Punkten. DNB. Venedig, 6. Mai. Ueber den Abschluß der ita- lienisch-ungarisch-österreichischen Besprechungen in Venedig wird von italienischer Seite folgender amtlicher Bericht be kanntgegeben: „Der Außenminister Ungarns, Kanya, der Außenminister Oesterreichs, Baron Berger-Waldenegg, und der italienische Unterstaatssekretär des Aeußern, Suvich, haben auf Grund der italienisch-ungarisch-ofterreichischen Protokolle eine Reihe von Unterredungen geführt. Die Be- prechungen fanden im Geiste einer überaus herzlichen Zu- ammenarbeit statt. Es sind die Probleme besprochen wor- >en, die die drei Länder sowohl auf politischem al» auf wirt- chastlichem Gebiet direkt interessieren. Besonder« Aufmerk- amkeit wurde der Vorbereitung der bevorstehenden Kon- erenz gewidmet, die sich auf die Anwendung der römischen Protokolle vom 7.1.1988 bezieht. Bel der Klärung der wichtigsten Punkte wurde die vollkommene Uebereinstim mung der Ansichten und der Ziele festgestellt, die di« Regie rungen verfolgen, die die Zuversicht haben, daß dieses Klä rungswerk die Verständigung unter allen Ländern, die an der oben erwähnten Konfereriz interessiert sind, erleichtern könne. Bevor die drei Staatsmänner auseinander gingen, haben sie Huldigungstelegramme an den Duce, an den ö ter- reichischen Bundeskanzler und an den ungarischen Minister- ' " I - Ferntznecher Awl Bischofswerda Rr. 444 und 445. «in«» halb«» Monats: Frei ln» Im Fml« von Betriebsstörungen oder Unterbrechung der beim Abholen ta der Delchäfts- Beförderungseinrichtungen durch höher» Gewalt bat der Be ilnummer 10 Pf-. (Sonnabend- zieh« keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der " Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreises. Dienstag, den 7. Mat 1935 Stalins Enthüllungen. M Der Glaube an die Technik Ist in Rate-Rußland den M Mafien derartig «ingebläut worden, daß sie im Dogma vom W Siegeslauf alles Technischen geradezu das Wesen der Mo- derne erblicken. Aber Stalin hat vor roten Offizieren und MKtär-Jngeniiuren ln seiner aufsehenerregenden Rede, die wir gestern veröffentlichten, ein vollkommen falsches Bild der russischen Entwicklung gegeben. Er hat zwar behauptet, neuerdings sei der Mensch das wertvollste Kapital der Sow- jet-Unton, gleichzeitig aber gefordert, daß die Rusten zu „Menschen-Technikern" würden. Man kann diese absurden Ideen nur au» der bolschewistischen Psyche heraus verstehen. Es fit nicht wahr, daß, wie Stalin behauptet, die Bolsche- ' ' ' ' Land Übernah- Waffen erlegen, , „ mstülpung aller russischen Verhältnisse, einer erbarmungslosen ' ' Proletariats unter Ausmerzung von Mlllioni einer »Stewirtschast, die schließlich abgeli"' eine Herrschaft der absoluten und seelemosen Bürokratie, ist das Werk des Bolschewismus gewesen. Nirgendwo sind die wirtschaftlichen Prinzipien eines Marx (Mardochai) fol gerichtiger angewenoet worden wie in Sowjetrußland. Der Bolschewismus ist konsequent angewandter Marxismus. Und das Ergebnis ist auch für die Proletarier jene fürchter liche Bürokratie, die immer wieder mit marxistischen Thesen operiert und immer wieder den Widerstand der Mafien oder Gruppen findet, so daß Stalins Klagen über die ewigen Putsche in Räte-Rußland nur zu berechtigt find. Man kann sich in der westeuropäischen Welt, die den Glauben an die allein seligmachende Technik längst über wunden hat, keinen Begriff davon machen, welche Hekatom ben von Menschen nicht nur dem politischen Prinzip des Bolschewismus, sondern eben dem Götzen Technik geopfert wurden. Im Morgendämmern des westeuropäischen Libe ralismus hatte man auch dort geglaubt, die Erfindungen, der industrielle Fortschritt und alle Dinge des modernen Le bens würden nicht nur die Religion ersetzen, sondern «inen neuen und edleren Menschen schaffen. Man nahm etwas rein Materielles als höchstes Produkt der Geistigkeit, und daß man sich darin gründlich verrechnete, wird selbst von den Anhängern des Industrialismus zugegeben. Dies« Bewegung, die in Deutschland hundert Jahre hinter uns liegt, hie vermöge der westeuropäischen Gesellschaftsstruktur niemals zur Allgewalt kommen konnte und daher in ihrer vollen Irrtümlichkeit und Schädlichkeit sich nicht zu entwik- kein vermochte, ist in der Sowjetunion vom Bolschewismus auf den Thron erhoben worden. Und damit wurde nicht nur jede Eigentümlichkeit de» russischen Charakters ver wischt, sondern der russische Mensch ist absoluter Knecht der Technik, und Millionen haben in Sowjetrußland den Irr glauben der Machthaber gebüßt, man könnte da« schaffen, was Stalin einen „Menschen-Teckniker* nennt. Im Augen- blick, da er behauptet, der Mensch als solcher sei das beste Kapital, umreitzt er den Begriff Mensch in rein technischer Weise und degradiert ihn zu einer Arbeitsmaschin«, di« ohne völkische Verbundenheit, ohne di« Stimmen de» Blu te» und des Bodens lebt und deren Wert einfach darin be steht, eine bestimmte Menge Arbeit zu schaffen. Daß der Durchschnittsrufie dazu gar nicht geeignet ist, davon zeugen di« Stimmen sogar der bolschewistischen Parteipresse, di« immer wieder beklagen, daß die künstlich geschaffene Schwer« igt werde. Die Blätter heben hervor, daß di« endgültige Formu- mg des NichteinmischunasPaktes, dessen Enttvurf die , man, wie die italienischen Vorschlägen wisten ein halbverhungertes und zers men. Rußland war zwar den deutschen Wc aber, das Experiment einer vollständigen Umsi Diktatur des ien Menschen, abgelöst wurde durch