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L Bettlatt »P Nm««« »7. D« Sächsische Erzähler FreU«, »« 26. «prU ISSS. Aus Bischofswerda und Uwgegend. «schofrwerda. 26. «prll. Di« Ertmieruna an^e^Mg^d zieht sich durch da» ganze Leben. Nicht mir im Alter gedenkt man gem der jungen Lüne. Auch In der Zett, in der der Mensch zur vollen Entfaltung seiner Persönlichkeit reist, sucht er Berbin- dungsfäden zur Äugend, «stimmte Eigenarten und Fähig keiten, die sich auspräaen, sieht er im jugendlichen Wesen Mieder, und «st mm seiner spateren Lebenszeit heraus ver steht mancher seine Jugend ganz. Leider haben die meisten Menschen als Unterlage für diese Erwägungen nur das Gedächtnis. Was gäben manche für einen Brteft den sie als Kind geschrieben haben, sür ein Heft aus der Schulzeit! Meist ist davon später aber nicht» mchr vorhanden, und darum sollte auch Vieser Pflege der Erlynerunaen mehr Beachtung geschenkt werden. Auch Schiller hatte, am er in Jena lebte, das Verlangen, das zu bekommen, was sich an Erinnerungen aus Kiner Su- gendzeit noch im Elternhause befand. In diesem Sinne bat er in einem Briefe mm dein Jahre 1790 feinen Vater um ds« Zusendung von allem, was noch zu finden war. „Diese Dinge interessieren mich jetzt und ich brauche sie als Beleg« zur Geschichte meines Geistes." Wer fetzt die Schule verlassen hat, um ins Leben zu treten, sollt« datum nicht alle Brücken mit der Vergangen heit abvrechen. Da mochte der Uebermut manchmal gern M» vernichten, weil der jugendliche Mensch nur das Leben vot sich steht. Aber auch für ihn kommt der Taader Bs- sinmmg auf die vergangene Zeit des jugendlichen Werdens, und diesem späteren Bedürfnis nach einheitlichem Verstehen des eigenen Selbst können alle Ellern dienen, indem sie ihren Kindern Erinnevunmn, die später für das Kind be zeichnend und wertvoll sein können, a-ufvewahren. Diese Erinnerungen werden einmal einSpiegel des eigenen Lebens sein, aü» dem zu erkennen ist, was man sonst vielleicht nicht ganz versteht, und aus dem immer frohe Jugend ins Leben der Reife und des Alters leuchtet. Silberne «nh goldene Konfirmation. In diesem Jahre feiert dtt Kirchgemeinde Bischofswerda zum 7. Male silbern« und goldene Konfirmation. Zahlreich sind die An- Meldungen von hier und von auswärts, so daß wiederum wie in den verganaenen Jahren der Tag zu einem besonde ren Ereignis des Bischofswerdaer kirchlichen Lebens zu wer dest verspricht. —* Li« Deutsch« Oberschule Bischofswerda hielt am Dienstag, 10 Uhr, ihr« Aufnahm «fei er im Festsaale ah. ZMächst wandte sich Studiendirektor Pruggmayer an die Jüngsten selbst. Aus dem einleitend gesungenen Lixh „Bis hierher hat mich Gott gebracht" ließ er den Te- dünken' der „Wendepunkte im Menschenleben" herauswach sen, zu denen ja der Eintritt in die höhere Schule ganz be- sonders gehöre. Mr die Ellern habe das keine geringere Geltung al» für die neuen Sextaner und auch für die Leh rerschaft. Der Redner dankte den Ellern zunächst für dqs Vertrauen, mit dem sie die Kinder unserer Deutschen Ober schule anvertraut hätten, umschrieb dann die Arbeit der Schutt,al» Erziehung zu verantwortungsbereiten Persön lichkeiten und schilderte vpr allem in ost humorvoller, ost packender Weis« da» neu« Leben, wie es sich an und durch dte neuen Sextaner im Unterricht, im Internat, am Staats- juaendtag und bet den gemeinsamen Unternehmungen ent fallen solle, lieber allem aber entfaltete er das Banner der sittlichen Ideal«: Tüchtigkeit und Fleiß, gute Kameradschaft, Lieb« zum Vaterlande und Treue zu seinem Führer und Kanzler. Lu» dem ehrlichen Bemühen der Eltern, der Schmer und ihrer Lehrer um dies« Ziele werde von allein jene still« Freud« erwachsen, der Caesar Flaischlen so bered ten Äppdruck verliehen hab« in seinem Liede „Hab Sonne im Herzen . Nachdem der Oberschulchor unter Leitung von Stud:-Rat Mehlhose dieses Lied voraetragen hatte, er- Miete Oberstudtendirektor Dr. Stößner das neue Schuljahr. Er stellte seinen Worten das Gedicht „Willkom men uno Äbschsed" von Goethe voran, um den letzten Schul schluß und den neuen Schulbeginn in einer höheren Einheit zusammenzuschlteßen. Die» galt vor allem und zuerst der neuen Zusammensetzung der Lehrerschaft. Denn die Reihe der abschiednehmenden Lehrkräfte habe sich durch die Ver setzung de» Herrn Stud.-Assestor Schubert noch um ein Glied verlängert. Ihm widmete der Redner zunächst war me Worte de» Dankes und der Anerkennung für sein er folgreiche» Dirken (seit 1. VII. 1932) als Lehrer, Erzieher und Schuijügendwalter. Dann folgte die feierliche Einwei sung der neuen Lehrkräfte: Stuo-Rat Dr. Reinecke von der Dürerschule zu Dresden wird Stud.-Rat Wiedemann ersetzen^ Stud.-An. Stiewitt aus Pttna wird die Stun den des Skud.-Ast. Schubert übernehmen; für den verstor benen Dr. Bachmann wird neben Stud.-Ass. Dr. Domschke Erwart»» «ti» Kttaatetian »im dlottonalan katartag «tos 0aatt«t»an Volllast Was die Fingerabdrücke über Krankheiten wissen. Deutsche Entdeckung verhindert SeuchenausbreUung. Bon Konrad F. Lehnert, Fingerabdrücke wurden bislang nur von Verbrechern ausgenommen, und zwar nicht von jedem Menschen, der mit dem , Gesetz in Gegensatz beritt, sondern nur von wirk lichen Dieben und sonstigen Missetätern, die man wiederer- kenpen rblll, um sich gegen die Unterwelt besser schützen zu kLstnen. Der Erkennungsdienst der Polizei erforscht dabei die feinen Linien, dl« wir auf den Fmgerbeeren aufweisen. Sie bilden Schleifen und Bogen, die aus vielen Tausenden unendlich kleiner Mündungen der Schweißporen zusam mengesetzt sind und eine ungemein verschiedenartige Zu sammensetzung aufweisen. Der internationale Erkennungs dienst verfügt heute schon über viele Millionen von Tastlei- stenzelchnunaen, rchne daß auch nur eine einzige doppelt vertreten wäre. Die Aümahme der Abdrücke geschieht mit Stempelkissenfarbe oder Druckerschwärze, wobei die Finger erst auf einem Farbkiffen und dann auf weißem Papier abgerollt werden. Das dabei erhaltene Bild kann auch ent stehen durch Griffe auf leicht bestaubte Gegenstände oder leicht beschlagene Gläser — ein Vorgang, auf den der Er- kennungsdienst der Polizei rechnet. Die Verbrecher haben vor dieser Möglichkeit der Er kennung außergewöhnliche Furcht und bedienen sich nicht nur der Gummihandschuhe zur Verdeckung ihrer Fingerab drücke, spndern auch dünnhäutiger Fingerüberzüge mit ge fälschten Tastleistenfiguren — Fälschungen, die beim ersten Austauchen sogar der Polizei bei der Aufnahme der Finger abdrücke für das Verbrecheralbum entgingen. Manche Uebelläter haben sich auch ihre Tastleistenfiguren abschleifen lasten. Unter anderem veränderte der Massenmörder Dil linger nicht nur sein Gesicht, und zwar durch Umbildung der Nase und durch andere Ordnung des Haar- und Bart wuchses, sondern er ließ auch seine Fingerspitzen abschleifen. Das ist ein Verfahren, da» häufig wiederholt werden müßte, weil sich die Tastttistenfiguren selbstverständlich nach dem Abschleifen erneuern. — Der deutsche Forscher Heinrich Poll tritt nunmehr mit einer in der gesamten wissenschaftlichen Wett beachteten neuen Lehre von dem Zusammenhang zwischen Krankhei ten und Fingerabdrücken hervor. Er fordert, daß nament lich die Insassen von Nervenheilanstalten und Sanatorien jür Gemütskranke ihre Fingerabdrücke geben sollten, weil so der Mediziner eine hochwillkommene Möglichkeit er hielte, die stark zu Nervenkrankheiten neigenden Bevölke- rungsteile von den gesunden zu unterscheiden. Im Ver lauf einer umfangreichen Ausbreitung der spinalen Kinder- lähmuna habe der Forscher herausgefunden, daß die befalle nen Opfer zu einer Menschengruppe gehörten, deren Fin gerabdrücke auffallend« Äehnlichkeiten aufweisen. Zu ähnlichen Ergebnissen sei er bei der Beobachtung der Aus- breitung anderer Krankheiten gelangt. Doktor Poll erklärt diese Erscheinung damit, daß in den Fingerabdrücken bestimmte Kennzeichen einer rassischen oder sonstigen vorelterlichen Gruppe zum Ausdruck kämen, zu der die Krankheitsopfer gehört hätten, daß sich mit an deren Worten Vererbungsneigungen in den Fingerabdrük- ken erkennen ließen. Es gehört ja nicht nur zu den Kenntnissen der Wissen schaft, sondern seit viel längerer Zeit zu den Erfahrungen des Volkes, daß einzelne Familien besondere Neigung zu bestimmten Krankheiten haben. In manchen Verwandten kreisen weiß man beispielsweise, daß der Genuß von Erd beeren bei den Angehörigen zu Nesselfieber führt. Andere Sippen wissen, daß ihre Mitglieder zu Magenerkältungen oder Halserkrankungen neigen. So leuchtet die Lehre von Doktor Poll ohne weiteres ein. Die Fachwelt nahm die Eröffnungen deshalb sehr beifällig auf. Es ist aber aufschlußreich, auch einen Gegner zu hören, wie den Professor Cummins, einen Amerikaner. Er ver wies daraus, daß die Menschenkundler bisher an der Aehnlichkeit von Fingerabdrücken zwischen Verwandten zweifelten. Cummins mußte sich aber durch Bilder in ge waltiger Vergrößerung davon überzeugen lassen, daß es außer den bekannten Tastleistenfiguren noch zusätzliche Kennzeichen auf den Fingern gibt, die nur Familienmit gliedern und Verwandten eigen sind. — Es müßte ja auch sonderbar sein, wenn das nicht der Fall wäre; weshalb soll ten sich Äehnlichkeiten zwischen Verwandten in der Gesichts bildung und im Körperbau nicht bis auf die Fingerabdrücke erstrecken? Cummins gibt dann auch zu, Poll habe minde sten» für die spinale Kinderlähmung nachgewiesen, daß die Ausbreitung dieser Seuche durch Isolierung von leicht an fälligen Menschen mit einer bestimmten Art von Fingerab drücken verhindert werden könnte. So berechtigen die neuen Forschungen zu großen Hoff nungen, wenn es auch sonderbar scheinen mag, daß in Zu kunft ein Arzt zu uns nicht sagt: .Zeigen Sie Ihre Zunge!", sondern die Untersuchung mit den Worten beginnt: „Ich möchte zunächst einmal Ihren Fingerabdruck nehmen!" Was bringt die Deutsche Seimatschule Vischassiuerdar I. Vorlragsabeader 1. Borgeschlchte der Lausitz. 2. Heimatgeschicht« der Lausitz. 3. Lausitzer Hetmatsprache und Heimatdichtung 4. Aus deutscher Dichtung. 5. Ein Strauß, gepflückt aus dem Wundergarten der deutschen Sprache. 6. Das deutsche Volkslied. 7. Deutsch« Volkskunde. 8. Volkstumspflea« bet den Deutschen im Ausland«. 9. Werden und Wirke» unserer Äsenbahn. 1V. Dolchstoß und Revolte von 1V1S. II. Lehrgänge: 1. Deutsche Sprach, und Sprechpflegc. L Zeichnen im Freien. 3. Werktätiges Gestalten vor Weihnachten. 4. Einführung zum rechten Musikoerstehen. 5. Haus- und Küchenchemi«. 6. Lesegemeinschast. 7. Singgemeinde. 8. Volkstanzgruppe. Cs können nur die Lehrgänge durchgesührt werden, wozu sich ge nügend Teilnehmer melden- III. Sonderveranslallpngen: 1. Heimatwanderungen in Verbindung mit der NS.-Gemeln- schast „Kraft durch Freude" und dem Verkehrsvereln. 2. Lichtbildabend« zur Vorbereitung der Fahrten der NS.-G«- meinschaft „Kraft durch Freude". 3. Betriebsführungen. Die Veranstaltungen werden jedesmal in der Tageszeitung ange- zeigtl Für jeden Volksgenossen, sür jede Volttaenosfi« ist Zugang zur Deutschen Helmalschule. Erwirb Dir «ine Jahreskarte! Die Jahreskarte berechtigt zum freien, bzw. ermäßigten Ein tritt für die Veranstaltungen der Deutschen Heimatschule. wie sind die Preise für dl« Jahreskarte? 3,00 RM. allgemeine Jahreskarte. ' 1,80 RM. für Mitglieder von Vereinen, die ihren Beitritt zur Deutschen Hetmatschule erklärt haben. 1,00 RM. sür Mitglieder (und Familienangehörige) der NSDAP., SA., SS., NSKK., NS.-Frauenschast, Spferring der NSDAP., NSDZB., NSKOV., NSV., Teno, Reichswehr und Schüler. NS,-Gemeinschaft „Kraft durch Freude". 0,50 RM. für Angehörige der HI. und des BDM. Freie Jahreskarte für Angehörige des Deutschen Arbeitsdienste» und für Erwerbslose. Werbekarten: Für die Werbung von 5 Mitgliedern (bei Be zahlung von ö Jahreskarten) wird «in« Freikarte ausgestellt. Anfragen an: Erhard Brückner, Bautzner Straße SS. ges.: Wallrath, m. d. F. b. Stud.-Ass. Dr. Vobian tätig sein, während Stud.-Ass. Barth das Amt des Hauslehrers übernimmt«. Endlich! wird Fräulein Stud.-R«f- S « il e r ihr Probejahr, httr fortfetzen und zugleich das Mädcheninternat mit betreuen, während Stud.-Ref. Muntschik sein Probejahr an un serer Schule, deren Schüler er selbst gewesen ist, beginnen soll. Mit besonderer Freude begrüßte Oberstudien-Dir. Dr. Stötzner unter diesen neuen Lehrkräften eine Reihe von alten Bekannten unserer Schule und forderte dann den Pri mus und die Prima omnium zum Handschlag auf. Ebenso verpflichtete er selbst die neueintretenden Schüler, besonder» die Sextaner und Sextanerinnen, und wandte sich dann der eingehenden Erörterung einer längeren Reihe von verwal tungstechnischen Maßnahmen zu, die vor allem den anwe senden Eltern galten. Mit der Schlußstrophe des Eingangs liedes und der Flaggenhissung auf dem Turnplätze, an der auch zahlreiche Eltern teilnahmen, fand die Feier einen er hebenden Abschluß. —* Die Deutsche Arbeitsopferversorgung. Ortsgrnppe Bischofswerda, führte am 23. April im Hotel „Goldene Sonne" eine Lebensabend-Veranstaltung für die Aermstey der Armen, die Deutschen Arbeitsopfer, durch. Die Gau- waltung Sachsen der Deutschen "Arbeitsopferoersorgung hatte liebenswürdigerweise Dresdner Künstler hierfür zur. Verfügung gestellt. Mit einer Begrüßungsrede des Orts- gruppenwalters Haufe nahm die Veranstaltung ihren Anfang. In ihrem Verlaufe wurden musikalische Duette, Konzertstücke und humorvolle Zwiegesänge wie auch humor volle Vorträge geboten. Den Augen der im gefüllten Saal anwesenden Arbeitsopfer war es anzumerken, wie sehr ihnen diese Neuerung im Dritten Reiche Wohltat und wie sehr sie gerade in ihrer bedrückenden Lebenslage des Humors bedürfen. Die Erschienenen ließen es also auch nicht an dem nötigen Beifall fehlen und bedauerten offenbar nur, daß die Veranstaltung sich nur über wenige Stunden erstrecken konnte. Im Verlaufe dieser Lebensabend-Beran- staltung sprach der Gau-Beauftragte Pg. Wagner, Dresden, in einem überaus aufschlußreichen Vortrag über das Wollen und den Willen des Nationalsozialismus, so weit die Belange der Arbeitsopfer davon berührt werden. Er wies an Hand von einwandfreien Unterlagen nach, wie sehr gerade die Arbeitsopfer unter den früheren Systemre gierungen immer nur das Mittel zum Zwecke der Erhal tung von deren Macht gewesen sind, daß man aber früher nie ernstlich daran gedacht habe, die Seele in jedem Ar beitsopfer zu erfassen und zu betreuen. Mit dieser Einstel lung gegenüber dem Arbeitsopfer sei durch die Machtüber nahme seitens des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler vollkommen gebrochen und es sei der Deutschen Ärbeits- opferversorgung zur Pflicht gemacht worden, wieder Sonne in das Leben und in die Not der Deutschen Arbeitsopfer zu bringen. Aus diesen Gedankengängen heraus würden auch die Beauftragten der Deutschen Arbeitsopferversorgung die Durchführung solcher Veranstaltungen allerort» in die Wege leiten und, wie die Erfolge überall bewiesen hätten, wäre damit dem wirklich seelischen Bedürfnis der Aermsten der Armen gedient. In die Veranstaltung schob sich dann eine kurzfristige Pause ein, in der den Anwesenden Kaffee und Kuchen verabreicht wurde, bis dann in den späten Abend stunden nach der Abwicklung der weiteren umfangreichen Vortragsfolge die Veranstaltung mit einem dreifachen „Sieg Heil" und dem Gesang des Horst-Westel-Liedes ihren Abschluß fand. Wir sind sicher, daß diese Veranstaltung noch lange in den Herzen aller Anwesenden nachkttnaen und eine baldige Wiederholung zum dringlichen Wunsch« werden läßt. Der Ortsgruppenwalter Hause gab schließlutz