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1. Beiblatt z« «»»»er 97. Der Sächsische Erzähler Freitag, den 2«. April 1935. Oer Reichssiatthalier an die deutsche Lugend Die Y2 hat die Aufgabe, die gesamte deutsche Jugend zu erfassen, um die «nhÄt de» Staate, und die Schlagkraft der Partei für alle Zukunft zu sichern. Die Erziehung der deutschen Jugend im nationalsoziali stischen Denken und für die nationalsozialistische weltan- schauung überhaupt mutz durch di« HI, gewährleistet wer de«. Die Pflicht, die der Führer jedem jungen Menschen auferlegt und der Dienst, den er auch von den Jugendlichen für sein Polt fordert, kann nicht in Verbänden und Grup pen. sondern nur in der HZ. erfüllt werden. Mit Disziplin. Iren« und Kameradschaft marWert diese Jugend unter der Jahne der Führe». Menn die HZ. in diesen Lagen mit einer großzügi gen Werbeaktion um alle Jungens und Mädels ivlrbt. die der Bewegung noch fernstehen oder ihr fernge- halten werden, so vrrfchnehe sich keiner ihrem Rufen. Die Eltern und Erzieher mögen erkennen, daß im natio nalsozialistischen Staat neben Schule und Elternhaus die HI. als gleichwertiger Erziehungsfaktor getreten ist. In gemeinsamer Arbeit mutz da» vom Führer gesteckte Ziel er reicht werde«: Die Schaffung de» neuen deutschen, Menschen i gez. Martin Mutschmann. Wer nicht für uns Ist, ist gegen uns! Die P-rolen -um Morgenappell -er schaffenden deutschen Jugend vom 2S. April bi» 4. Mai. Montag. 2S. April: In vielen Jahrhunderten wurde das ersehnt, was heute Wirtlichkeit geworden ist und Ihr habt das > Glück, mit in diese große Zeit hineinzuwachsen. Adolf Hitler. Dienstag. Z«. April: Man wird dereinst nichts beherrschen, was man nicht vorher gelernt und sich selbst anerzogen hat. Adolf Hitler. Mittwoch. 1. Mal: Wir wollen keine Klassen und Stände mehr sehen, und Ihr dürst schon in Euch diesen Klassendünkcl nicht grüß werden lassen. - Adolf Hitler. Donnerstag. 2. Mai: Wir wollen einst, daß dieses Volk treu ist und Ihr müßt diese Treue lernen und wir wollen, daß dieses Volk einst gehorsam ist und Ihr müßt Euch in Gehorsam üben. Adolf Hitler. Freitag, Z. Mai: Ihr müßt lernen, hart zu sein, Entbehrungen auf Euch zu nehmen, ohne jemals zusammenzubrechen. Adolf Hitler. Sonnabend, 4. Mai: Alles, was wir vom Deutschland der Zukunft fordern, das verlangen wir von Euch. ' Adolf Hitler. Zur Jugtzndkundgebung am 1. Mai. Die Hitlerjugend Gebiet 16/Sachsen teilt mit: Der nationale Feiertag des deutschen Volkes am 1. Mai wird eingeleitet durch eine Jugendkundgebung, die früh 8 Uhr beginnt. Die kurze Feier wird umrahmt werden von Liedern und Sprechchören, die in allen Standorten der säch sischen Hitlerjugend von den zuständigen Einheiten der HI. und des BDM. ausgeführt werden. Für alle Kundgebun gen einheitlich werden im Anschluß hieran die Reden von der Jugendkundgebung im Berliner Lustgarten übertragen. Die Hauptkundgebung in Sachsen findet inDresden auf der Vogelwiese statt. Bei dieser Gelegenheit werden der Leiter der Landesstelle Sachsen des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Pg. Salzmann, und der kommissarische Leiter des Ministeriums für Volks bildung, Pg. Göpfert, einige Worte an die versammelte Jugend richten. Oie Aufgaben der AG-Volkswohlfahrt gc bergischen Erholungsstätten in Glecsberg -und Forstel (monatliche Belegzahl 94 Mütter) und die gau- Dgs Ziel der vom 2. Mai bis S. Juni durchzuführenden Ärotzwerbung für die RKV. fei. den Mitgliederbestand in Sachsen von jetzt 350 000 auf etwa 500 000 zu heben. Ein wichtiges T e i l g e b i e t der NSV. sei die Scha tz en v e rh üt un g, auf dem noch viel zu tun sei, gelte es doch, Schäden, die dem deutschen Volke jährlich in Höhe von rund 5 Milliarden Mark entstehen, herabzudrücken und so dem deutschen.Volksvermögen riesige Werte zu erhalten. Bei Unglücksfällen büßten jährlich etwa 26 000 Volksgenossen ihr Leben ein. Die Schadenvcrhütung umfasse nicht nur die Abwendung von Schäden an Leben, Gesundheit und Eigen tum durch Brände, Verkehrs-, Betriebs- und Hausunfälle, sondern bekämpfe auch die unheilvollen Einflüsse durch Ok kultismus, Wahrsagen, Hcllsehen, Heiratsschwindel, Schund literatur usw. Die daneben betriebene Schädsingsbckämp- 'fung unterstütze die bäuerliche Erzeugungsschlacht. Die Ab teilung „Schadenoerhütung" der NSV. werde im Rahmen der Ausstellung „Der Rote Hahn" in Dresden der Ocffcnt- lichkeit zeigen, wie stark der heutige Staat am Wohlergehen eines jeden einzelnen Volksgenossen interessiert sei. Ein anschließender Rundgang durch das große Gebäude der Gauamksleiiung am Neustadter. Markt gab einen Einblick auch in die übri gen Abteilungen des Gauamtes. Die K o hl envc r so r- gung hat im vergangenen Winter an die 27 sächsischen NSB.-Kreise mit ihren insgesamt 1300 Ortsgruppen 4>/^ Millionen Zentner Brennstoff zur Verteilung gebracht. Die Wohlsahrtsäbtei.lung regelt die Verschickung von Kindern durch Behörden und betreut die Kindervcrschickung privater und chgritatiocr Verbände. Neben der Wander fürsorge und Jugendhilfe hat auch die Wohnungsfür- sorge ein großes Aufgabengebiet zu bewältigen, gibt es doch in Sachsen .noch immer rund 15000 Elends- w o h n unge n. 'Zunächst sei cs möglich gewesen, im Laufe des Winters 5 000 Betten zu verteilen. In der Gesuchs- bearbeitungsstcllc gehen täglich durchschnittlich 120 Gesuche ein, darunter auch alle diejenigen Gesuche, die an Stellen gerichtet worden sind, die für die Beantwortung nicht zuständig sind. Dap Spcndcnmeldeamt erfaßt in mdividucller Weise etwa 35 000 sächsische Firmen. Wenn man hört, daß im Monat 120000 Blatt Rundschreiben in eigener Vervielfältigungsanlage hcrgcstcllt werden, monat lich durchschnittlich 8 000 Posteingängc und täglich 1500 Postausgänge zu verzeichnen sind, so kann man sich ein Bild von der gewaltigen Arbeit der Gauamtrleitung machen, die ihre segensreiche Hand durch die etwa 100 000 freiwilligen Helfer in den Ortsgruppen, Zellen und Blocks zu allen bedürftigen Volksgenossen erstreckt. Den Pressevertretern wurden anschließend auf einer Besichtigungsfahrt das Müttcrerholungsheim in Licgaü-Augüstusbad und das ganeigenc Kinderheim in Gohrisch gezeigt. In Liegau-Augustusbaö werden jeden Monat etwa 150 Mütter aus ganz Sachsen, ausgenommen, die dort, bei bester Verpflegung und unter ständiger ärzt licher Betreuung, nicht, nur ihre verdiente Erholung finden, sondern auch.Wlbadekuren erhalten können. Die erz- sä. Dresden. 26.Äpril. Die GänamfMlnag Sachfen der RSV. veranstaltete aw Dcknnerstag «lne'Ptessebespre- chung. uch S-ee die gewcktttzea Aufgaben der RS.-Volks- Wohlfahrt elneu Aeberblick zu geben. GalwMtsWSriButtme r hob zunächst HM>'or, daß der NSV. bei ihrer Gründung: am 7. Mai IVSZ iM Durchfüh rung der, . i.' :: - gesamten Aufgaben auf den Gebiete«; der volkswohl- fahrt und der Fürsorge übettragch» worden sei. Die NSV. habe damit die Verpflichtung über nommen, in. jedem. Falle. von Hilssbedürftigkeit rasch und wirksam einzngreifen. Sie treibe aber keine: Ueberfürsorge, wie der frühere liberalistisch-märxistisch regierte Staat, der Unsummen für Zwecke übertriebener Humanität ausgegeben habe: Ferner, gelte es, asoziale Elemente auszftmerzcn, die, ohne Arbeitswillen aufzubrmgeiH den.Wohtfahrtscinrich- tungen zur Last fallen. ' ' Gauamtsleiter Büttner , . gab sodann einen kurzen R ü ckb l i ck auf das Ergebnis des nunmehr abgesiUössenen W i n-te r h ilf s w e r k s, das mit einem vorläufigen Ergebnis von 362 Millionen Mark den Erfolg des vorjährigen Winterhilfswerks übertroffen habe. Trägerin des Winterhilfswerks sei wiederum die NSV. ge wesen. Der Führer und Reichskanzler habe in einer Besprechung Vst den Gauamtsleitern betont, daß die im Winterhilfe- Verk hervorgetretene freiwillige Ovferbereitschaft des deut schen Volkes das Große an diesem Werke fei. Kein Volk der Erde wende uns diese Leistung nachmachen können. Nun habe sich die NSV., nachdem das Winterhilfswerk abgeschlossen sei, anderen Aufgaben zuzuwenden. Tguamtsleiter. B ü t t n c r teilte in diesem Zusammenhang mit, daß da» hilf»werk „Mutter und Kind" jetzt einen wei teren Au»bau erfahren werde. Nachdem im Jahre 1984 etwa 12 000 Kinder in die Er holungsheime Wiek, Ahlb'eck, Misdroy, Bad Tölz, Gohrisch usw. und in eine Anzahl Einzellandstellcn verschickt worden seien, werde diese Zahl im Jahre 1935 auf 20 000 erhöht werden können. Ebenso könnten in diesem Jahre etwa 7900 sächsische Mütter der Segnung eine» vier- bis sünfwöchenllichen Erholungsaufenthalte» in eigenen Heimen der RSV. teilhaftig werden, während cs im vorigen Jähre nur 2500 Mütter gewesen seien. Die bisher auf diesem Gebiete er zielten Erfolge seien als einzigartig zu bezeichnen. Auch die Einrichtungder NS.-Schwesternschaft würde jetzt planmäßig ausgebaut. In alle,« Ortschaften, in denen die Gemeindeschwesterstationen durch die früheren Regierun gen eingczogen worden seien, würden diese Stationen neu besetzt werden. Auch die Neueinrichtung solcher Stationen sei in Aussicht genommen, vor allem in den sächsischen Grenrgebietcn, wo besondere Notlage uüd Bedürf tigkeit herrschen. Die^. braunen.Schwestern würden durch ihre unmittelbare Fühlungnahme mit der Bevölkerung auch Arte Werberinnen für.die NSV. darstellen. eigenen Müttererholungsheime in Dittersbach, Wernsdorf und Crostau sind ähnlich eingerichtet. Jede Mutter erhält in den Heimen «in Gesundheitsstammbuch, das auch nach der Entlassung weitergeführt wird. In Gohrisch finden 50 Bu ben und Mädel Im Alter von 7—14 Jahren für je 5 Wo chen Erholung. Dankbar und mit blitzenden Augen schwär men die Kinder nach ihrer Rückkehr zu Hause noch lange van der schönen Zeit im Erholungsheim. Das Gautreffen der NSDAP, um eine Woche verschoben. Dresden, 26. April. Das Gautreffen der NSDAP-, das für den 17., 18. und 19. Mai geplant war, ist um eine Woche verschoben worden und findet am 24., 25. und 26, Mai jn Dresden statt. Die Neuordnung der Handwerker- Organisation in Sachsen. Dresden. 26. April. Nach einer Mitteilung des Lan deshandwerksmeisters Sachsen haben die vom Reichswirt schaftsminister bestellten Präsidenten der im Zuge der Neu ordnung der handwerklichen Organisationsverhältnissc neu gebildeten Handwerkskammern Dresden, Chemnitz und Leipzig ihr Amt bereits angetreten und die Geschäfte der Kammern übernommen. Der Reichswirtschaftsminister hat die Führung der Handwerkskammer Dresden in die Hände des Schlossermeisters Landeshandmerksmeisters Otto Nau mann, M. d. R„ in Colditz gelegt und mit seiner Vertre tung den Vizepräsidenten Konditormeister Richard Daum in Löbau beauftragt. Die Handwerkskammer Chemnitz steht unter der Führung des Präsidenten Konditormeister Walter Kirchhübel, Chemnitz, und des Vizepräsidenten Elek- tromcister Fritz Falk, Elsterberg. Das Präsidium der Hand werkskammer Leipzig besteht aus dem Präsidenten Maler meister Max Heinzelmann und Vizepräsidenten Stickermei ster Walter Blau, Leipzig. Germanengrab entdeckt. Riesa, 26. April. In einem Garten aus der Großen hainer Straße wurde beim Graben eines Loches in etwa 50 Zentimeter Tiefe eine 17 Zentimeter hohe Urne aufge- funden. Damit wurde ein Germanengrab entdeckt, das im letzten Jahrhundert v. Ehr. angelegt worden ist. Die Uriie enthielt Knochen, die die Ueberreste einer Germanin dar stellen. Dem Grab waren Schmucknadeln und eine Fibel beigegeben. Zittau, 26. April. Champignons im April. Wie man im Vorjahre mitten im Frühling reife Preiselbeeren, im Dezember Himbeeren und blühende Himmelsschlüssel und kurz vor der Jahreswende srische Steinpilze sand, gibt es auch in diesem Jahre neue Absonderlichkeiten in der Pflan zenwelt. So fand ein Ruppersdorfer Einwohner dieser Tage die ersten kerngesunden Champignons im Freien. Löbau, 26. April. Porträtausstellung zur 300-Jahrfeier. Anläßlich der 300-Jahrfeier der Zugehörigkeit der Ober lausitz zu Sachsen wird in Lübau eine Ausstellung von Por träts geplant, die Gemälde, Stiche, Miniaturen und Silhou etten der letzten 300 Jahre zeigen soll. Jn Frage kommen Porträts von Männern und Frauen, die in Löbau geboren wurden oder hier gewirkt haben, Bildnisse von Personen aus der Umgebung, die zu Löbau Beziehungen oder für die Gegend Bedeutung hatten und in Löbau befindliche Ge mälde und Stiche von Personen, die während der letzten 300 Jahre für die Lausitz von Bedeutung waren. Pirna, 26. April. Vom Motorrad tödlich verletzt. Am Dienstagabend wurde auf der Rottwcrndorfcr Straße eine 59 Jahre alte Tischlersehcfrmi von einem Kraftradfahrer angefahren und auf die Straße geschleudert, wo sic be sinnungslos liegen blieb. Mit einem Schädelbasisbruch und einer Gehirnerschütterung mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden. Dort ist sie den Verletzungen erlegen. Der Kraftradfahrer wurde dem Amtsgericht Pirna Ange führt. — Führerflucht. Jn Pirna-Neundorf wurde ein acht jähriger Knabe von einem Motorradfahrer angcfahren und schwer verletzt. Der Kraftradfahrer ergriff die Flucht. . Das Kennzeichen des Rades konnte festgestellt werden. Pötzscha-Mehlen, 26. April. Eine gemeine Tat. Junge Burschen aus Stadt Wehlen zertrümmerten nachts bei einem Auto, das vor einer Gastwirtschaft in Pötzscha hielt, die Windschutzscheibe und vernichteten das Hoheitsabzcickzcn. Ein Motorrad wurde von ihnen einen Abhang hinunter gestürzt, so daß cs vollständig zerstört wurde. An dem Sommerhäuschcn des Gastwirts zerschlugen die Rohlinge mehrere Fensterscheiben. Die Burschen ließen es damit aber noch nicht genug sein und setzten ihr niederträchtiges Trei ben auch in Stadt Wehlen fort. Sic konnten ermittelt werden. Dresden, 26. April, vorbildliches Beispiel eines Be- triebssührers zum 1. Mai. Die Sächsisch-Böhmische Dampf schiffahrt Ä.-G. hat den Arbeitsveteranen und verdienten Mitgliedern ihrer Gefolgschaft zum 1. Mai für sie und ihre Familienangehörigen die Tribüncnkarten zu den Feiern auf der Vogelwiese geschenkt. Dresden. 26. April. Erfolgreicher Dresdner Gartenbau betrieb. Der Gartenbaubetrieb Arthur Voigtin Dresden- Leubcn hatte auf der Deutschen Frühjahrsblumenschau Ber lin 1935 ein Azalexnsortimcnt gezeigt. Die Firma hat hier für den ersten Preis der Frühjahrsbluincnschau, die Sil berne Preismünzc des Reichs- und preußischen Ministers für Ernährung und Landwirtschaft, erhalten. Dreien, 26. April. Beim Diebstahl überrascht. In einem unbewachten Augenblick entwendete ein 23 Jahre alter Mann in einem Geschäft auf der Maricnstraße einen Brillantring. Der Geschäftsinhaber bemerkte abe» den Ver lust rechtzeitig und übergab den Dieb der Polizei. — Am Mittwochnachmittag versuchte ein Dieb mit Nachschlüsseln in eine Wohnung auf der Stcphanienstraße einzudringen. Da bei wurde er von dem anwesenden Wohnungsinhaber über-