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3 THEORIEN ÜBER DIE WIRKUNG DER BÜNDELUNG VON GEOPHONEN 3.1 Die Richtwirkung der Bündelung von Geophonen 3.11 Allgemeine Betrachtungen In der heutigen Prospektionsseismik wird zur Unterdrückung der Störungen die Frequenzfilterung angewandt. Jedoch kann damit nur die Störenergie unter drückt werden, deren Frequenz sich von der der gewünschten Reflexionen unter scheidet. In Gebieten, wo die Störungen auch innerhalb des benutzten Frequenz bandpasses liegen, ist eine Auslöschung nur auf der Grundlage der unterschied lichen Einfallsrichtungen der nützlichen Wellen und der Störwellen und den damit verbundenen scheinbaren Geschwindigkeiten der Wellen an der Erdober fläche möglich. Meist stammen die nützlichen Wellen aus größeren Teufen. Ihre Ankunftsrichtung ist deshalb nahezu vertikal. Störwellen hingegen haben in der Regel eine von der vertikalen Richtung abweichende Einfallsrichtung. Zum Empfang der nützlichen Wellen werden daher Anordnungen von Geophonen verwandt, die in der Ankunftsrichtung der nützlichen Wellen besonders emp findlich sind, also eine gerichtete Wirkung besitzen. Der Begriff der Richtwirkung bedarf einer genaueren Erklärung. Zunächst unterscheidet man nach Gamburzew [6] drei Arten der Richtungs charakteristiken. Richtungscharakteristik erster Art wird die Kurve genannt, die den Zusam menhang zwischen der Empfindlichkeit des Geophons und der Richtung der Schwingung des Geophonkörpers darstellt. In räumlichen Polarkoordinaten auf getragen, ergibt sie eine Doppelkugel mit dem Berührungspunkt im Geophon und den Kugelmittelpunkten auf der Geophonachse. Die Richtungscharakteristik zweiter Art stellt den Zusammenhang zwischen der Empfindlichkeit des Geophons und der Ankunftsrichtung der seismischen Welle dar, unter der Voraussetzung, daß bei der Änderung der Ankunftsrich tung der Welle die Richtung der Geophonschwingung sich nicht ändert. Unter Richtcharakteristik dritter Art versteht man ein Diagramm, in wel chem der Zusammenhang zwischen der Empfindlichkeit des Geophons und der Ankunftsrichtung der seismischen Welle, unter Berücksichtigung der Änderung der Schwingrichtung des Geophonkörpers bei Änderung der Ankunftsrichtung der Welle, dargestellt wird. Bei Richtcharakteristiken dritter Art müssen die Reflexionserscheinungen an der Schichtgrenze Erde — Luft und die Refraktionen infolge des Vorhandenseins der Verwitterungsschicht beachtet werden. In der Theorie über die Richtwirkung der Bündelung werden aus Gründen der Vereinfachung nur Richtcharakteristiken zweiter Art mit einer Schwing richtung der Geophone in der Vertikalen betrachtet.