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Frankreich für eine neutrale Dane * in Abessinien? DNB. pari«, 20. Februar. (Eig Funkmeldg.) Außen- Minister Laval hat am Dienstag den abessinischen Gesandten empfang«». Nach dem .Hournal" bemühen sich England und Frankreich um eine Entspannung im italienisch-abessi nischen Streit. Sie setzen sich für die Schaffung einer neu tralen Zone an der Grenze zwischen Abessinien und den ita lienischen Kolonien «in, die Laval bereits in Genf angeregt hatte. Laval habe bei seiner gestrigen Besprechung mit dem abessinischen Gesandten hierauf besonders bestanden. Die Ueger in Ueuyork ergreifen Partei für Abessinien. DNB. London, 20. Februar. (Eig. Funkmeldg.) Wie aus Neuyork gemeldet wird, hat die Meldung von dem ita- lienisch-abessinischen Konflikt in dem Stadtteil Hartem, wo Hunderttausende von Negern wohnen, große Aufregung hervorgerufen. Ein Boykott gegen italienische Gaststätten, Speiseeisverkäufer und Straßenhändler wird organisiert. Oberst Herbert Julian, der als bester Negerflieger der Welt gilt, hat angekündigt, er werde in Begleitung von 10 ande ren Negerfliegern mit 2 schnellen Kampfflugzeugen nach Aden fahren und die Maschinen von dort aus auf dem Luft weg« nach Abessinien bringen. Er erklärte, Abessinien sei nur in der Luft unterlegen und, wenn dieser Nachteil ausge glichen sei, habe es nichts zu befürchten. Schlägerei rwlfü^n Kommunisten DNB. Pari», 20. Februar. (Eig. Funkmeld.) Der kom munistische Abgeordnete Doriot, der sich von den anderen kommunistischen Abgeordneten getrennt hat, hatte seine An hänger in Drancy, einem Dorf vor Paris, zu einem Vortrag über di« proletarische Einheitsfront «ingeladen. Anhänger der strengen kommunistischen Richtung drangen in den Saal und versuchten, die Versammlung zu sprengen. Bei der Schlägerei wurden etwa 20 Personen verletzt. Deutsch-südslawische Mirtschafts- verhandlungen in München. Am Montag reiste eine südslawische Abordnung na<y München ab, um dort mit deutschen Vertretern im Rahmen des zwischen Berlin und Belgrad bestehenden Handelsver trages Wirtschaftsverhandlungen zu führen. Bekanntlich sieht der am 1. Mai 1934 zwischen Deutschland und Südsla- Wien abgeschlossene Handelsvertrag «inen ständigen Wirt schaftsausschuß vor, der als Organ der Regierungen bewer Länder di« Aufgabe hat, die Zusammenarbeit im Güteraus tausch zu überwachen, die gegenseitigen Verbindungen zu stärken und für volle Ausnutzung des Vertrages zu sorgen. Cs haben sich inzwischen einige Schwierigkeiten gezeigt, die sich teils auf den gegenseitigen Zahlungsverkehr, teils aber auch auf die unvollständige Ausnutzung der festgesetzten Kontingente beziehen. In den Münchner Verhandlungen hofft man diese Schwierigkeiten zu beheben. M MN SMklMk W1. M. NDZ. Berlin, 20. Februar. Die Reichsrundfunkaeiell- schaft teilt laut NDZ. mit, daß am „Tag der Saarheimkehr", dem 1. März 1935, der deutsche Rundfunk 13 Relchssendun- gen durchführen wird. Die Reichssendungen beginnen be reits morgens 6,30 Uhr, wo vom Reichssender Hamburg ein Morgenruf und anschließend „die Saarkantate" übertragen wird. Es schließen sich dann in den folgenden Stunden Konzertveranstaltungen an, die jeweils von aktuellen Hörbe richten, lebendigen Stimmungsbildern, Kundgebungen und sonstigen bedeutsamen politischen Ereignissen unterbrochen werden. Um 19 Uhr wird dann Stuttgart eine Reichssen dung unter dem Motto „Der Weg zum 1. März 1935" über tragen, und um 20 Uhr sendet Frankfurt für alle deutschen Sender eine große „Kundgebung aus Saarbrücken". Abend- und Nachtmusik bis 1 Uhr schließen sich an. * 75 Prozent Fahrpreisermäßigung gewährt die Reichs bahn auf allen ihren Strecken für dieienigen Personen, die zur Teilnahme an der Befreiungsfeier am 1. März ins Saargebiet reisen wollen. Es werden voraussichtlich zahl reiche Sonderzüge aus diesem Anlaß ins Saarland fahren. Sie sollen am 27>und 28. Februar in Saarbrücken eintref fen, so daß die Teilnehmer an der Befreiungsfeier Gelegen heit haben, einige Tage im Saargebiet zu verweilen. Die saarländische Bevölkerung ist ersucht worden, für die Gäste der Befreiungsfeier möglichst viele Freiquartiere zur Verfü gung zu stellen. Es ist Vorsorge getroffen, daß sich die Feiern in einem großen einheitlichen Rahmen abspielen werden. Frankreich hat 500 Millionen aus den Saargrnben eingenommen. Die französische Finanzzeitschrift „Le Capital" weist am Dienstag darauf hin, daß die Ausbeutung der saarländischen Gruben trotz der sehr kostspieligen Methoden für Frankreich einen ansehnlichen Reingewinn eingebracht habe. Während der 15 Jahre Ausbeutung durch die französische Grubenver waltung seien dem französischen Haushalt aus den Saar gruben fast 500 Millionen Franken zugeflossen. Unter Be rücksichtigung des jetzt abgesetzten Wertes dieser Gruben sei dies ein verhältnismäßig hoher Gewinnsatz. Die englischen Truppen verlosten das Soorgetriet. DNB. Saarbrücken, 19. Februar. Heute mittag hat das erste englische Truppenkontingent das Saargebiet ver lassen. Das in Neunkirchen, St. Wendel und Homburg sta tionierte Bataillon des Essex-Regiments, dessen Abschieds parade am letzten Sonnabend vom englischen General Brind abgenommen wurde, wurde heute vormittag von Saarbrük- ken aus abtransportiert. Das Essex-Regiment hatte kurz vor seiner Abreise in Landsweiler seine Jazz-Kapelle wohl tätigen Zwecken zur Verfügung gestellt, wobei ein Reiner trag von 860 Francs für das Winterhilfswerk erzielt werden konnte. Auch der erste Teil der italienischen Truppen hat am Dienstagabend das Saargebiet verlassen. 123 franzSstsche Soldaten an Grippe gestorben? DNB. Paris. 20. Februar. (Eig. Funkmeld.) Der mar xistische „Populaire" behauptet, daß bisher 123 Soldaten in den verschiedenen französischen Garnisonen an den Folgen der Grippe gestorben seien. In Bordeaux habe man den Tod von 11 Soldaten bisher verheimlicht. Am 5. und 20. Mai Gemeinde mahlen in Frankreich. V DNB. Paris, 20. Februar. Der Ministerrat hat be schlossen, am 5. Mai den ersten Wahlgang und am 20. Mai die Stichwahl für die Gemeindewahlen stattfinden zu lassen. WliSkl MNMM MW» LMM M SMiMkkik ill 8wM. DNB. Belgrad, 19. Februar. Im Dorf Sebinje bei Slawonisch-Brod (Kroatien) kam es am Dienstag vermut lich im Zusammenhang mit der Wahlagitation zu einem schweren Zusammenstoß zwischen Bauern und Gendarmerie, der acht Tote und sechs Schwerverletzte forderte. Nach der amtlichen Darstellung waren vor zwei Tagen in diesem Dorf drei Bauern wegen politischer Ausschreitun gen verhaftet worden. Eine Gruppe von Bauern war darauf vor die Gendarmeriestation gezogen und hatte die Freilassung der Verhafteten verlangt. Die Gendarmerie verhaftete darauf den Wortführer dieser Gruppe gleichfalls, Am Dienstag rotteten sich nun die Bauern aus Sebinje und dem Nachbardorf Andriewitza unter der Führung ihres Pfarrers erneut zusammen. Der Pfarrer, ein katholischer Geistlicher, soll wegen seiner politischen Einstellung schm früher mit den Behörden in Streit geraten sein und auch einige Male im Gefängnis gesessen haben. Als die Bauern die Freilassung der Gefangenen forderten, verlangte ein Gendarmerieoffizier, der sich mit einer Patrouille vor die Menge stellte, daß diese auseinandergehe. Die Bauern lei steten der Aufforderung aber keine Folge, Ein Bauer ging mit einem Stock in der einen und einem Revolver in der anderen Hand auf den Offizier zu und bedrohte ihn. Die Patrouille schoß darauf den Mann nieder. Als nun aus der Menge mehrere Revolverschüsse auf die Beamten abgegeben wurden, durch die zwei Gendarmen verlktzt wurden, erwi derte die Patrouille das Feuer. Sieben Personen blieben auf der Stelle tot liegen, sechs wurden schwer verletzt. Die Zahl der leichter Verletzten ist nicht bekannt. Im Dorf herrscht wieder Ruhe. Eine Gerichtskommis sion aus Belgrad ist noch Sebinje abgereist, nm eine Unter suchung einzuleiten. mil der GhremtrkrMde i« der Saad beim Verlasse« de« SihuaaSsaal« lm Saas« der NeichSivgendfahrang la Mr- llnr neben ihm gchk Reicht- jagendsührer Baldar v. Schirach. Admiral von TroHa wurde zum Ghrenführer -er Marine SZ ernannt Za «ine! eindracktvollenFeier- fiaade überreicht« der Michl- sagtadfilhrer Äaldar v. Schl- rach an» Plentlaamiitag la einer schlichlea Feitzr dem Admiral vim Trotha da« Ehreaadzelchev der Hlller- juarnd and ernannt« lhn WALD. «U feierlichen Akk nah««» ». a. der Chef der Mlchsmarl»«- leitnna, Admiral Raeder, Polizeipräsident Admiral v. Levehom, Oberaruppenfahrer v. Iagöw «ad PS-Standort Karine-VotkSlvoche isss. DNB. Berlin, 10. Febmar. Di« deutsche Rei ch «^ marine veranstaltet vom 11. bis 16. Juni 1V3S, also un- mittelbar im Anschluß an das Pfingstfest, in Kiel eia» „Marin«-Volks«ochs". Sie will ihrer traditio- nellen Verbundenheit mit dem gesamten deutschen Volke dadurch besonderen Ausdruck verleihen, daß möglichst viele Volksgenossen Gelegenheit erhalten sollen, sich durch eigenen Augenschein von der Arbeit zu überzeugen, die in der Roichsmarine geleistet wird. Für diesen Zweck wird der größte Teil der Flotte im Reichskriegshafen Kiel zusammengezogen und zur Besichtigung unter sachverständiger Führung freigegeben. Jeder Besucher kann sich auf diese Weise selbst «inen Einblick in den dienstlichen und außerdienstlichen Betrieb an Bord deutscher Kriegsschiffe und in da» Leben ihrer Besatzungen verschaffen. Er kann sich ferner «in Urteil bilden von vttt . großen seit Kriegsende gemachten Fortschritten ist schiffbaulicher und technischer Hinsicht und damit auch dost der Leistungsfähigkeit der deutschen Werften und der deut schen Industrie. ' . Täglich stattfindende Schauvorführungen an Land und auf dem Master sowie ein« besondere Ausstellung werden darüber hinaus jedem Teilnehmer Einblick in d« Aufgabengebiet und die Entwicklung der Marin« gewähren und so besonders dem Binnenländer vor Augen führen, dstß? das Wort „Seefahrt ist not" in der Reichsmanne sein« ' kraftvolle Verwirklichung gefunden hat. - Die „Marine-Volkswoche" wird am 11. Juni 1935 abend» Mit einem Festakt in der Ki«ler Nordostseehalle eröffnet und schließt am 16. Juni 1935 — dem Begstnn der „Kieler Woche" — mit einer großenParad« sämtlicher Schifssbesatzun- gen der Flotte und Kieler MarinelaudtruppeMeile. Lkitchek Durchführung der „Marine-Volkswoche" Uwom ChtfK^r Marineleitung das Kommando der Marinestation der Ost-- see (Leitung der „Marine-Volkswoche") in Kiel beauftWgt worden. Anfragen sind unmittelbar dorthin zu richten. Gründungsfeier der NSDAP, mit Vereidigung im Krmefnrrk, NDZ. Berlin, 20. Februar. (Eig. Funkmeldg.) W 24. Februar, vormittags von 11 bis 12 Uhr, übernehmest all« deutschen Sender aus derToichalle in München die natio nalsozialistische Weihestunde „15 Jahre deutscher Freiheit», kampf". Es spricht der Gauleiter des Traditionsgaues München-Oberbayern, Pg. Wagner. Das Symphonie? orchester spielt unter Leitung von Adam. In der Zeit vyst 21 bis 21,45 Uhr übernehmen alle deutschen Sentzerdi« „Gründungsfeier" anläßlich des 15jährigen Bestehens der NSDAP, aus dem historischen Hofbraühaus — FesthLu- — in München. In dieser Feierstunde werden durch dest Stell vertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, vereidigt sämtliche politische Leiter, Führer der HI., des Jungvolkes, BDM. und des Arbeitsdienstes, soweit sie nach dem 24. Febr. 1934 ernannt wurden. Die Veranstaltung wird umrahmt durch musikalische Darbietungen. Gin Führer der rumänischen Kanlnoirt- schuft keim NetchsbauernfÜWsr MiM Berlin, 20. Februar. (Eig. FUnkmeld.) Der Reichs» und preußische Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Reichsbauernführer R. Walther Darrö, empfing einen der führenden Männer -er rumänischen Landwirtschaft, Püds. Gusti. Reichsbauernführer DarrS und Staatssekretäm.Backii erläuterten bei dieser Gelegenheit Gesetze und Maßnahmen deutscher Agrarpolitik. Professor Dr. Gusti war früher Kul tusminister. Deutschland in der Weltwirtschaft. Leipzig, 20. Februar. (Eig. Funkmeld.) Di« KonWist sion für Wirtschaftspolitik der NSDAP, veranstaltet wah rend der Leipziger Messe, und zwar am 4. März (Montag) in einer Halle des Leipziger Messegeländes um 18L0 M ein« große Kundgebung, die unter dem Motto steht „Deutsch land in der Weltwirtschaft". Auf dieser Kundgebung WLri -en der Reichsbankprästdent Dr. Schacht, der Präsident- VLt Reichswirtschaftskammer, Geheimer Kommerzienrat Hecker, der Reichskommissar für Preisüberwachung, Dr, Goerdelek, und der Leiter der Kommission für WirtschastspoMk, Er- hard Köhler, das Wort ergreifen. , Der Geburtstag Sven Kevins. Gino Flut von Glückmünschen. ' DNB. Stockholm, 19. Februar. Während der j gpstße schwedische Forscher Sven Hedin seinen 70. Geburtstagftzrn von der Heimat und von Europa in Chinas Hauptstadt Nan king verbringt, hat seine Schwester Ähna Hedin in dxr Stock holmer Wohnung ihres berühmten Bruders am heutigen M Februar alle Hände übervoll zu tun gehabt. Die MAG Wunschbriefe, Telegramme und Adressen, die bereits-seit einer Woche einzugehen begannen, sind am ^Geburtstag selbst zu einer Flut angestiegen. Dazu kommen - noch M zahlreichen Blumensendunaen und Besuche von SraMan- ten, darunter ganzer Abordnungen von asten Fr-unhen, Profefloren un- verschiedenen Vertretern wissenschaftlicher und anderer Gesellschaften. '> - / - >' .Mi- Unter der Unmenge von Glückwünschen, djeiaMiDHr Teilen der Wett eintkasen, waren w-hl die schwedisches KM MWM Volksgesundheit. Die neuen Aufgaben der ÄesW- heitsämter. — Seuchen sterben aus. Das Jahrcsergebnis des Wohnungsbaues vstn An Afistnst rrvrUüfie. Verkehrsfragen im Eismeer. Eine Frau zieht auf Abenteuer. Kämpferin für ihren wann. Das dramatische Schicksal eines Armee- Piloten. (Fortsetzung.)