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DerSMHeLrzMer Kitt- SV. Iahraang zerviprechre «ml Bsschoiewerdo Nr. «44 uod I in, I Fall, hötzrrr E'waU - «rirg oder wnst.a« -rgendweich« - Störung d«, Betneb- der Leitung oder der -SelSrderungeem^ch. end- , tunärn - h« d« »ezieder keinen «n,peuch am Lieierung > Nachltcserung der Zeitung oder auf Rückzahlung »«« Bezug,vre.I«» § Tageölaü DrAWoßwerda Einzige Tageszeitung im Amtsgertchtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Der Sächsisch« Erzähler ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amt»hauptmannfchaft, de» Hauptzollamt» und de» Be- zirimschülamt» zu Baujeu sowie de» Finanzamt» und de» Stadttal» zu Btschos»werda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt - ' krfcheim,ag»w«fi«: Täglich mit Lurnahmr der Sonn- unk tqge. Vyugvtti» für «« Zeit ein«, halben Monat«: 8 Aüm halbmonatlich Mark list bei» Lbholen in der Ä stell« wSchenMch ts Pfg. Elnzelnumnitt 10 Pf» <Son nummer 1» Pfg.) ' Nr. IS Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Laub. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte» Sonntagsblatt, Heimatkundlich, Beilaa, > Krau und Heim - Landwirtschaftliche Beilage — Druch und Verla» Friedrich May, G. rn. b. H. in Btscho^werda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. i521. Gemeindeoerband.gttokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 b dl» so uuo breit» Mülimeterzcil» 2ü Rps Nachlon nach den geletzlich vorgeschriebenen EShen. Für da, Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen — i keine Gewahr. — Erfüllungsort Bischofswerda. Mittwoch, den 23. Januar 1935 Tagesschau. * Der Führer und Reichskanzler überbrachte gestern seinem lreuen Mitkämpfer, dem General Llhman«, zu dessen SS. Geburts tag persönlich die herzlichsten Glückwünsche und überreichte ihm zUkN Au^ruck seine. Dank« und im Namen der Partei al, Ge. burtilagtgeschenk einen Kraftwagen. Der Führer und Reichikanzler empfing Dienstag abend im „Hause de, Relch,präfldeaten- da, bei ihm beglaubigte viploma- tische Korps. «n den) Empfang nahmen sämtliche tn Berlin an- tvesende Botschafter. Gesandten und Geschäftsträger mit ihren Da- men feil. Der Vorsitzende der Vereinigung der französischen Feuerkreuz, ler. Oberst de la Rocque» teMe einem Vertreter de, .F^laro" mit, daß die Feuerkreuzler am S. Februar, dem Jahrestage der bluti gen Straßenunruhen in Pari,, in Alarmbereitschaft gehalten wür den. * Lundeikanzler Schnschalgg und Außenminister Berger- waldenegg werden am 20. Febrnar zu einem amtlichen Besuch in London erwartet. * Die 0. englische Infanterie-Brigade wird demnächst zu einer vollständig mechanisierten Einheit umgewandelt, werden, in der sämtliche Pferde durch Traktoren, Lastkraftwagen und Personen kraftwagen erseht werden- * Zu dem italienisch-abessinischen Awlschensäll ist nun «in abes sinisch-französischer gekommen. Ein auf abessinischem Geblel leben- dch: Akamnl hat Vie Grenze de» französischen Somaliland«, über schütten. L» ist zu Sümpfen gekommen, bei denen es auch ans französischer Seile eine Anzahl von Toten gegeben hat. Da, abesfl- nlsche Problem ist damit zweifellos ««schärft worden. aufgebracht. Das Autonomiestatut vom 14. März 1924 war alles, was sie den litauischen Machtansprüchen gegenüber zu stellen wagten. Wie berechtigt die Gewährung der Autono mie war, ergibt sich daraus, datz im April 1919 bei einer freien Volksabstimmung 98 Prozent der Einwohner des Kreises Heydekrug und 78 Prozent der Einwohner des Krei ses Memel sich zu ihrem Deutschtum bekannten und bei der Entente gegen eine Angliederung an Litauen Einspruch er- hoben. Di« deutsche Gesinnung der Bevölkerung hat sich seit dem nicht «ändert, und die ganze Geschichte des Memelge biets ist seit 1923 ein ununterbrqchener heroischer und nu, imtner zäher und entschlossener gewordener Kampf gegen die von Kowno mit allen Mitteln des Rechtsbruchs, der klein lichen Schikane, der Gewaltanwendung und der Grausamkeit betriebene Litauisierungvolitik. Sie hat die Einzelnen ver gewaltigt und hat mit offener Verachtung aller vertraglichen Verpflichtungen das Organ der Memelselbstverwaltung, den memelländtschen Landtag, ebenso wie das auf sein Vertrauen gestützte Landesdirektorium beseitigt. Man hat den Land- tag durch Verhaftungen, durch die Ungültigkeitserklärung von Mandaten deutscher Mitglieder, durch passive Resistenz und Fernbleiben der litauischen Abgeordneten beschlußun fähig gemacht, alles nur zu dem Zweck, um die Autonom« von innen heraus auszuhöhlen. Und nun. ist zu einem neuen Schlage ausgeholt worden, des keinen anderen Zweck hat, als die Männer, di« den Kqmps des Memeldeutschtums geführt haben, bürgerlich zu veanchten. Wie aus einer Denkschrift, die der Vizepräsident des memelländischen Landtages, Schulrat Meyer, an die Signatarmächte gerichtet hat, zu ersehen ist, ist auf Grund des Staatsschutzgesetzes Anfang Januar d. Js. ein Strafver- ahren gegen die Mitglieder des am 28. Juni 1934 gemalt- am abgesetzten verfassungsmäßigen Direktoriums Schreiber eingeleitet worden. Sie sollen sich gegen die Bestimmungen des berüchtigten Gesetzes, und zwar gegen diejenigen Artikel vergangen haben, die alle Personen mit 4 Jahren Zuchthaus redrohen, die „die litauischen Interessen schädigen, das litaui- che Nationalbewußtsein einschläfern oder schwächen, den Forderungen der litauischen Regierungsbehörden nicht nach- kommen, wenn daraus eine Schädigung der litauischen In- teressen entstehen kann." Es ist klar, daß diese Bestimmun, gen so weit gefaßt sind, daß sie jeden auf dem Boden der Verfassung des Memelstatuts stehenden und kämpfenden Po litiker zu Fall bringen müssen. Das war ihr Zweck, und das oll jetzt gegenüber den mutigen Männern, die den Kamps ür die Verfassung und gegen den Rechtsbruch gewagt haben, vollendet werden. Eine englische, im allgemeinen nicht deutschfreundlich eingestellte Zeitung, der „Star", beschäftigt sich mit dem Memelproblem und tritt dafür ein, daß es „sofort in An griff genommen" werde. Das Memelgobiet sei von einer überwältigenden deutschen Mehrheit bewohnt, und die soge nannte autonome Verfassung habe niemals richtig funktio niert. Sie werde zur Zeit in allen ihren Teilen von der litauischen Regierung mißachtet und vorletzt. Wird diese Erkenntnis bei den Regierungen der Garantiemächte, die schließlich die Verantwortung für das, was im Memelgebiet geschieht, vor der Weltöffentlichkeit zu tragen haben, aus reichen, um sie zum Einschreiten zu veranlassen? Und wird darüber hinaus die Einsicht, daß auch in diesem Punkte Ver sailles ein großer und gefährlicher Irrtum war, eines Tages den Weg zu seiner Korrektur freimachen? *) Ausführliche, qn anderer Stelle. M M«MI i>es MMeMliW. Ein neuer Schlag -er litauischen Gewaltpolitik. Es gibt ein Memelstgtut, das die Autonomie des nach dem Kriege gegen alle Grundsätze des Selbstbestimmungs- rechts der Völker vom Deutschen Reiche abgetrennten Memel gebiets auf Grund internationaler Vereinbarung festlegt, und es gibt vier Mächte, Großbritannien, Frankreich, Ita lien, Japan, die dieses Statut garantiert haben und vor der Weltöffentlichkeit die Bürgschaft dafür übernahmen, daß die Autonomie des Memelgebietes nicht angetastet würde. Wir erinnern uns, daß namentlich eine dieser Garantiemächte gern und häufig das Wort von der „Heiligkeit der Ver träge" gebraucht.. Man sollte annehmen dürfen, daß ihr der das Memelstatut enthaltende Vertrag nicht minder heilig ist als irgend etn anderer. . „ , Die im Memelstatut verankerte Autonomie ist heute durch Litauen so gut wie restlos beseitigt. Wer nach ihr sucht, findet sie nur noch auf dem Vertragspapier, das halt- bateb zu sein scheint als dis von den Unterzeichnern des Vertrages übernommenen internationalen Verpflichtungen. Es hat an Beschwerden, an die Adresse der Garantiemächt« gerichtet, nicht gefehlt, und Anfang Oktober 1934 schien es zum ersten Male, daß diese Beschwerden nicht ohne Eindruck geblieben seien und daß man aus ihnen die notwendigen Schlußfolgerungen zu ziehen gedenke. Großbritannien, Frankreich und Italien hatten damals, wie bekannt gegeben wurde, ihre rechtskundigen Berater aufgefordert, die recht liche Seite der durch das Vorgehen der litauischen Regierung im Memelgebiet geschaffenen Lage zu prüfen Kowno wurde davon verständigt. Die Hoffnung, daß nun ein entscheiden der Schritt bei der litauischen Regierung erfolgen, oder daß ihr auch nur in Form des angeforderten Gutachtens die rechtliche Unhaltbarkeit ihrer Memelpolitik vor Aua-n ge führt werden würde, hat allerdings getrogen. Cs ist nichts geschehen, und die Machthaber in Kowno haben sich dadurch offenbar erneut ermutigt gesehen, die letzten bescheidenen Reste der Memelautonomie nun erst recht mit Füßen zu tre ten und das Land, das nur unter ganz bestimmten Voraus setzungen und mit ganz bestimmten Sonderrechten unter ihre Souveränität gestellt wurde, brutaler zu behandeln als etwa etn im Kriege besetztes Gebiet. Der in Kowno verhandelte Prozeß gegen 140 Memel- länder, denen Hochverrat" vorgeworfen wird, weil sie an- «blich da» berüchtigte litauische „Gesetz zum Schutz von Staat und Volk" — «in Gesetz, das ad hoc geschaffen wurde, um die um die Wahrung der Bertragsrechte kämpfenden Memelbürger hinter die Gitter litauischer Zuchthäuser brin gen zu können — verletzt haben, liefert einen Querschnitt durch di« memelländische Passion. 1923 hatte Litauen sich durch Gewalt die Herrschaft über das Memelgebket ange- maßt. Die Entschlußkraft, ihm die widerrechtliche Besitz nahme streitig zu machen, haben damals die Alliierten nicht SM'SMM m MkWr WM. Ker bewaffnetem Widerstand gegen richterliche Festnahme. Saarbrücken, 22. Januar. Der Schrotthändler Meyer, gegen den in Schaffhausen ein Haftbefehl wegen Unterschla gungen bei einer Holzfirma von etwa Zöll voo Franken durchgeführt werden sollte, widersetzte sich der Verhaftung mit der Pistole in der Hand, die er auf den Polizeiinspektor Tilk von der Saarbrücker Kriminalpolizei richtete. Der Polizeiinspektor kam ihm zuvor und schoß ihn in der Not wehr nieder. Meyer, übrigens ein ehemaliger Rheinlandseparatist und separatistischer LanLrat, war nach dem Zusammenbruch der rheinischen Separatistenherrschaft ins Saargebict ge kommen und von der Grubenverwaltung mit Holzgeschäften beauftragt. Dabei kam er in Verbindung mit einer Holz firma A. L B., der gegenüber er sich der Unterschlagung und Urkundenfälschung schuldig machte. Schon einmal wurde er deswegen festgcnommen, aber wieder auf freien Fuß gesetzt, weil ihm seine Schuld nicht einwandfrei nachge wiesen werden konnte. In den letzten Tagen hatte nun die Holzfirma erneut gegen ihn Anzeige erstattet. Auf Grund richterlichen Haftbefehls sollte er festgencmrmen werden. Die mit der Ausführung des Hattbefohls beauftragten Beamten, darunter der Polizeiinspektor Tilk, trafen ihn zu Hause nicht an. Sie bedeuteten seiner Frau, daß ihr Mann weaen des genannten kriminellen Deliktes gesucht werde und sich freiwillig stellen möge. Meyer hatte sich jedoch im Keller einer Wohnung verbarrikadiert. Seine Frau und der Sohn erklärten jedoch nach Rücksprache mit dem Mann, daß diese, zum Aeußersten entschlossen sei. Deshalb schritten die Be- amten zur gewaltsamen Festnahme und gaben nach vor- herigen Warnrufen Schreckschüsse auf die Kelkrtür ab. Dar- auf erschien der Gesuchte in der Tür. Als der Polizeiinspek- tor im Schein der Taschenlampe den Lauf einer von Meyer gezogenen Armeepistolc auf sich gerichtet sah, legte er an und traf Meyer tödlich. Aus Veranlassung des Inspekteurs der saarländischen Volizeitruppen, Hennessy, ist inzwischen die Festnahme des Polizeiinspektors erfolgt, der, da sich Meyer früher auch im Saargebiet politisch betätigt hatte, jetzt vor das oberste Abstimmungsgcricht kommen soll. Das „Saarbrücker Abend- blatt" nimmt an, daß di« Festnahme des Post,e,Inspektor, auf Anweisung des Präsident» Knox oder des Herrn ten nach Frankreich. — Ergänzend erfährt man, daß seit der Abstimmung 85 Saarfranzosen, 1973 Saarländer und 442 Personen fremder Nationalität aus dem Saargebiet nach Frankreich eingewandert sind. Davon wurden unter gebracht 612 in Toulouse, 442 in Straßburg, 212 in Mont auban, 197 m Carcassonne, 102 in Ariege. Saarländische Kriegsbefchä-igie in Berlin Berlin, 23. Januar. (Eia. Funkmeldg.) Auf dem An halt« Bahnhof trafen am Mittwoch früh etwa 500 soarlän- difche Kriegsbeschädigte und Kriegerwitwen, Mitglieder der Deutschen Kriegsopferversorgung, Saar, ein. Auf den, Bahn steig hatten zum Empfang die Fahnenabteilung der RSKOV^ Kreis V, eine Ehrenstaffel des RSKK., eine VIenstmannschafi der PO.» «reis X, sowie je ein Musikzug de» Feldjägerkorps und der Motorstaffel 2S Aufstellung ge- nommea. Als um 7HZ Uhr die erste Gruppe der Kriegs opfer mit dem fahrplanmäßigen Zuge eintraf, wurde sie, während da» Saarlied erklang, vom Reichskrieasopsersührer vberlindober sowie vom stellvertretenden Gauleiter Staats rat Görliher und vom Geschäftsführer der RSKOV., Liebel, begrüßt, wenige Mjnuten spät« traf auch der Sonderzug aus Saarbrücken mir der zweiten Gruppe in der Halle ein. Abermals erklang das Lied von d« Saar. Von Heilrufen begleitet, marschierten die saarländischen Kameraden an dem langen Ehrenspalier der Berliner Formationen vorüber, um auf dem Bahnsteig Aufstellung zu nehmen, wo sie Reichs kriegsopferführer Oberlindober mit herzlichen Worten be grüßte. 3m Anschluß sprach Staatsrat Görliher im Namen de» politischen Gaue» und des Gauleiters Dr. Goebbels kurze Vegrüßungsworte. Nach den Ansprachen erfolgte unter Vorantritt des Mu sikzugs des Feldjägerkorps der Abmarsch vom Bahnhof. In langem Zuge ging es zu einer in der Nähe liegenden großen Gaststätte, wo die Saarländer nach ihrer langen Fahrt ein Frühstück erwartete. Der Reichskriegsopferführer, der stell vertretende Gauleiter sowie der Geschäftsführer der NSKOV. verweilten noch lange im Kreise der saarländischen Kameraden und Kriegerwitwen. Mittags 12 Uhr fand ein Besuch der Kriegsbilderausstellung von Professor Dettmann im Zeughaus statt. Die Saarstimmrettet eingestampft. Genf, 22. Januar. Wie die Genfer Presse am Dienstag abend meldet, sind die 539 300 Wahlzettel aus dem Saar- gebiet in der Papierfabrik Bristlen in Bersoux bei Genf ein gestampft worden. Bei diesem Akt waren Beamte des Völ kerbundes und mehrere Gendarmen anwesend. Die 27 Ur nen mit den Wahlzetteln wurden in einen großen Eifenbot- tich geschüttet, der mit heißem Wasser gefüllt war. Die Ein stampfung erfolgte dann durch Rotation. Aus der Papier masse soll Packpapier gemacht werden. Die Einwanderung von saarländischen Emigranten nach Frankreich. Varls, 22. Januar. Außenminister Laval berichtete am Dienstag im Ministerrat über die Genfer Verhandlun gen. Anschließend erstatteten Innenminister Re»ier und StaatsminssterHerriot Bericht über den Standdernachder Saarabstimmung begonnenen Einwanderung von Emigran