Volltext Seite (XML)
Str. 26 Donnerstag, den 31. Januar 1S35 9V. Iahroang Der Führer an das deutsche Bold liii Tagesschau. -* Anläßlich de» 30. Januar Hal der Führer und Relchakauzler «lnea «ufruf an da» deulsche Volk erlaffe«. * Relch»wlrlschofl,mlnlster vr. Schmitt ist mit Rücksicht aus sein« immer noch nicht wieder hergestellte Gesundheit von seinem Amte zurllckgetrelen. Dr. Schacht, der da» Amt de» Reichmirt- schast»minlster» lii Stellvertretung verwaltet Hal, wurde erneut mit der weiteren Führung der Geschäfte betraut. Der havarverlrettr in London will in zuständigen englischen Sreisen erfahren haben, daß die französisch-englischen Vorverhand lungen zu einer VerstündiguaMgrundlage geführt haben, dle sowohl dem französischen Sicherhrllöbedürfni» al» auch dem englischen Wunsch Rechnung tragen, Deutschland eine Glelchberechtigungisor. inet vorzuschlagen. Die „Time»" will beretl» den wesentlichen In halt der Verstündigung»sorm«l kennen und bringt Veröffentlichun gen darüber. * Die „Time»" veröffentlicht einen langen Aufsatz de» am Mitt- wach von Berlin nach Loudon zurückgekehrlen Lord Lvthian, in hem d« VerhSltni, Deuffchland» zur Frieden»frage erörtert wird. * Au» Griechisch-Mazedontea werden stark« Schneesülle gemel det. In vielen Orken liegt der Schnee 2 Meter hoch. Ja Spanien dauert der Frost mit verschärfter Strenge an «ad hat bereit» zahl reiche Todeaopfes gefordert. Auch au» Marokko wird starker Schnee- fall gemeldet, Ein Autc<>u» Ml 100 Insasse« murd« «ingeschnrit. Acht Fahrgäste sind erfroren oder verhungert. Ileulnrch und Ilmgegend Unabhängige Zeitung für alle Stände in Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Beilagen: Illustrierte, Sonntaasblatt, Heimatkundlich» -öeilaae x Krau und S«im - Landwirtschaftliche Beilage - Druck und Berlag^!?!! Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Demeindeoerbandsgirokasse Bischofswerda Konto Nr. 64 sind weiter dle besten Zeugen de» Ausbauwerke» Unserer Arbeit. Venn wenn Ich am 30. Januar 1933 vom deutschen Volk zur Durchführung des ersten Arkeitsprogramm» vier IahreZelt forderte, dann sind schon in der Hälfke dlefer Frist mehr als zwei Drittel des Versprochenen ei «gelöst worden! keine demokratische Regierung der Welt kann sich daher mit größerem Vertrauen und größerer Zuversicht dem Votum ihre» Volke» unterwerfen als die na tionalsozialistische Regierung Deutschlands! wir haben des halb auch nicht dle Revolution einer Revolution wegen ge macht, sondern unser Ausbauwille eines neuen Deuten Reiches erforderte dle veseitigung der es bedrückenden alten Gewalten. Dle überwältigende Mehrzahl aller unserer da- maligen Widersacher aber hat uns im Innersten ihre» Her zen» läng st Abbitte geleistet. Was wir stet» erhofften, ist eingetreten. Indem sie unser Wollen und unsere Arbeit einer gerechten Prüfung unterzogen, fanden sie am Ende in uns und durch uns doch da» verwirklicht, was sie im tiefsten Herzen auch nicht anders ersehnten: ein Deutschland der Ehre, der Freiheit und de» sozialen Glücke»! wenn wir diesen Tag in diesem Jahr nicht in großen Feste« feiern, dann in dem Gefühl der Trauer, die uns erfaßt angesicht» de» im vergangenen Jahr erfolgten Todes de» Manne», der heute vor zwei Jahren mich und damit dle nationalsozialistische Bewegung mit der IWkung Deutschland, betraut hat. wir alle gedenken in unserer Ergriffenheit eine» Schicksal», das unsere Bewegung so sym- bolifch aus der Vergangenheit in die Zukunft führte! Dann aber soll da» größte Fest dieses Jahre» nicht ein Fest der Erinnerung an die llebernahme der Macht sein, sondern ein Fest der Freude am Tage der Rückkehr der Deutschen de» Saarlandes. Sie werde« ein Volk finden, das ihrer würdig, und ein Reich, in dem zu leben für den Deutschen wieder ein Glück geworden ist. Sse werden finden eine Volksgemeinschaft, in der unzählige Mil lionen Menschen in treuer Kameradschaft vom nationalsozia listischen Kämpfer bl» zum Soldaten, vom Arbeiter bl, zum Beamten in redlicher Pflichterfüllung tätig sind am Neuauf bau eines Staates und an der Erziehung einer Ratton, die ehrerfüllt, friedlich und fleißig bestehen will in dieser Welt! Berlin, den 30. Januar 1935. London, 31. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Die englischen Morgenblätter befassen sich eingehend mit dem heute bevor stehenden Besuch der französischen Minister. Außer den be reits gemeldeten Informationen über den Inhalt der am Mittwoch in den Vorverhandlungen doch noch zustande ge- kommenen Einigungsformel veröffentlicht '.Times einen Leitartikel, der eine Mahnung °n d'e unb^ Frankreichs darstellt. „Die französischen Minister , heißt es darin, „kommen in dem kritischen Augenblick, wo es mehr als sonst notwendig erscheint, daß Staatsmänner ihre Auf merksamkeit vor allem der Hauptfrage widmen. Das - ' i die em Fall bestehe darin, daß eine verllu, 30. Januar. Der Führer erläßt anläßlich des SO. Januar folgenden Ausruf: An da, deulsche Volk! Heule und in dieser Stunde vor zwei Jahren Hal der Nationalsozialismus nach einem auch in der Geschichte par lamentarisch regierter Staaten einzigartigen Auf schwur» g die Macht und damit die Verantwortung im Deutschen Leich erhalten, wie dar Ausbruch de» Weltkrieg-, nicht Kur in der Erinnerung der lebenden Zeugen, sondern auch für kommende Geschlechter eine geschichtliche wende darstellt, so nicht minder der Regierungsantritt d« Nationalsozialismus für unser deutsches Volk. Eine in dumpser Verzweiflung dahinsiechende Ration hat er wieder aufgerichtet und mit starkem gläubigen Vertrauen la den Innere« wert und in die schöpferische Kraft -es eigenen Leben» erfüllt. Und dle» ist sein größte» und entscheidend ste» Verdienst: Dem Wandel der äußeren Symbole entsprach die Wandlung de» Inneren der Meuschen! In freudiger Selbstdisziplin haben sich unzählige Millionen un sere» Volke» in den Dienst der neuen Idee gestellt. Reben dle fanatischen Kämpfer unserer revolutionären Rational- sozialistischen Partei traten die Soldaten der traditiou»rei- chen Wehrmacht. Line Mobilisierung mensch licher Kräfte in einem bisher kaum vorausgeahnten Umfaug trat ott». Angefangen von den MilUonenscharen un- serer Jugend bl» zur gigantischen Gemeinschaft der in einer Front vereinten tätigen Arbeiter der Stirn und Faust sehen wlr die Zeuge» nationalsozialistischer Organisationskunsl und 0rganlsattoNsarbeit. Ls wurde dabei nicht eine alte weit zerbrochen, um später eine neue aufzubauen, son dern die fick neu erhebende hak die alte überwunden. Zn keinem Augenblick unserer nationaliozialistischeu Revolution trat irgendwo eine Leere eia. In keinem Sta dium uaferes Vordringen» und unserer Kämpfe herrschte da, Lhao». Dle unblutigste Revolution der Weltgeschichte und dennoch eine ihrer einschneidendsten! E» war daher am Ende ein aussichtsloser Versuch, durch eine internationale ketz- und Lügenkampagne den Charakter un- serer nationalsozialistischen Revolution wegleugnen od.-r verfälschen zu »vollen. Hundertkausende Männer und Frauen aller Rattonen, die in den hinter un, liegenden beiden Jah ren Deutschland au» eigenem Augenschein zu beurteilen in dl« Lage kamen, sind Zeugen geworden der Größe un - Diszlplin der nationalsozialistischen Erhebung. Und sie gchen Deutschlands hinsichtlich der Rüstungen für unzulässig erklärt wird, findet die volle Unterstützung Großbritanniens. 2. Die Rotwendigkeit der praktischen Verwirklichung de» Gleichheitsgrundsahes, der in der Erklärung der fünf Regierungen vom 11. Dezember 1932 über Gleichheit Un- Sicherheit enthalten ist, wird bekräftigt. 3- Al» Lösung wird vorgefchlagen, daß gewisse Bestim mungen de» Teiles V de» Friedensverlrages durch eine ge meinsame Erklärung außer Kraft gesetzt werden, vorausge setzt, daß in Genf eine allgemeine Abrüstungsvereinbarung zustande kömmt, die die Ausführungsbürgschafien ein- schließt. Ferner wird auch ein allgemeiner europäischer Frie denspakt vorgeschlagen, der die bestehenden regionalen Pak te einbezieht. Deutschland müsse nach Genf zurückkehren, um von den Vertragsbeschränkungen entbunden zu werden. Dem Pariser Vertreter der „Times" zufolge bestätigt es sich, daß in London auch einige Besprechungen über Fi nanzfragen, besonders über die Währungsfrage, stattfinden werben. Man sehe ein, daß ohne Beteiligung der Ver einigten Staaten bindende Beschlüsse unmöglich seien. Die französische Regierung scheine aber dem -rinnenden Wunsch nach einem vorläufigen Meinungsaustausch über eine künf tige Stabilisierung zu haben. Sie werde vielleicht versuchs weise Ziffern für das künftige Verhältnis der drei Wäh rungen vorschlagen. Vereinbarung über die Begrenzung der Rüstungen minde stens zwischen den führenden Ländern Eurovas zustande kommen muß". Das Blatt äußert große Unruhe über ..Anzeichen von Zynismus und Hoffnungc- losigkeit, die sich in den letzten Tagen in P a ri s be- merkbar machten" und wendet sich gegen die Unglllckrpro- pheten und Obstruktionspolitiker in allen Ländern, die die größte Gefahr für den europäischen Frieden seien. Die drei britischen Unterhändler, Macdonald, Simon und Baldwin, brächten als Führer von drei in der nationalen Regierung vereinbarten Parteien den einheitlichen Wunsch der briti schen Oeffentlichkeit zum Ausdruck, die seit vielen Jahren ge führten Abrüstungsverhandlungen zu einem Abschluß ge bracht zu sehen. An den Bemühungen, doch noch ein Ab kommen zustande zu bringen, müßten sich natürlich andere Länder und vor allem Deutschland beteiligen. Aber die un mittelbare Aufgabe der fünf Staatsmänner sei, zwischen Großbritannien und Frankreich eine Versöhnung der deutschen Gleich bcrechtigungsforderung zustande zu bringen. Frankreich beharre darauf, daß die Sicherheit entweder in einer gesamteuropäischen Lösung oder in einem Bündnissystem bestehen müsse. Es erwarte vor allem, daß Großbritannien sich an einem Kollektivsystem beteilige und dadurch ein Uebergewicht an Macht gegenüber dem Angreifer sicherstelle. Falls es von Großbritannien die llebernahme einer aktiven Verantwortlichkeit nicht erhalten könne, dann werde es so gut wie sicher zu dem System der Bündnisse zurückkehren. Die „Times" schließt, die britische Diplomatie werde ehrlich ihr Aeußerstes tun, um eine Lo sung zu finden, die den bei den Besprechungen nicht anwe senden, aber von ihrem Ergebnis nahe betroffenen Staaten ruhig anempfohlen werden könnte. Die deutsche Ausrüstung schreite vorwärts und je eher eine Regelung erreicht sei, desto besser. Es wird dann auf einen gleichzeitig in der „Times' erscheinenden Aufsatz von Lothian verwiesen. Gleichzeitig wird ein weiterer Artikel des Lords für Freitag angekün- digt. Lord Lothian vertrete die Ueberzeugung, daß Deuttch- land nur ein Heer haben wolle, das groß genug sei, um das deutsche Volk und besonders den Nationalsozialismus gegen den Kommunismus zu verteidigen, falls dieser jemals tknchrUucagmoeistr Täglich »alt Ausnahme ver Sona- «nd Feier-Fernsprecher Am» viichoismerda Nr. «e« <.«» 44. I - tag» ve,»M»r«ts MÄ, «ei» «ne» halben Monate: Frei ln, ' 3m FaL höherer GewaU - «r,e« oder «onsüg« 8 Npf. AM» tzalbmonaUich Mark L.1E beim Mhoten in der Geschäfte Störung d», Bernede, der Zeitung oder der SeRr^' d/n" ^pt Nachlag stelle wöchentlich «» Psg. Einzelnummer 1V Pfg «Sonnabend, wnaen - h« der »ez.eher kemen «nipruch^ »^na ^r Fürda» «rschünen DerSMHeLrMer Tageblatt firZWoßwerda NeukmL und Älmaeaend Einzige Tageszeitung tm Amtsgertchtsbeztrk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten D« Sächsische Erzähl«» ist da» zur Veröffentlichung der amtlichen Bekannt machungen der Amtshauptmannfchaft, de» Hauptzollamt» und de» Be- M»schulamt» -u Bautzen sowie de» Finanzamt» und de» Stadttat» zu Bischofswerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt AuHUlttliche» anhand«» Stell«» < e .- Ker Tag des MDei-efoches. England wünscht einen fairen Vorschlag an Deutschland. DNB. London, 31. Januar. (Eig. Funkmeldg.) Zum französischen Ministerbesuch schreibt der diplomatische Korre- spondent des Daily Telegraph: Ministerpräsident Flandin und Außenminister Laval werden mit Macdonald und Sir John Simon zusammentref fen, getragen von dem Bewußtsein, daß eine Vereinbarung zwischen ihnen jetzt gesichert ist. Die Atmosphäre für diese wichtigen Besprechungen in der euroväischen Politik, die während des'Wochenendes wenig aussichtsvoll erschien, hat sich infolge der Unterredungen des britischen Botschafters in Paris Sir George Clerk mit dem französischen Außenmini ster geänder t. Es wurde dort eineMöglichkei t ge funden, nicht nur den allgemeinen Ablauf der Londoner Be sprechungen festzulegen, sondern darüber hinaus eine Einigung zu erzielen über das, übrigens nicht gering zu schätzende, erreichbare Mindestergebnis. Am Mittwoch sbät abends deutete alles darauf hin, daß dieses Mindestmaß wähl überschritten werden dürfte. Wenn sich diese Erwar tung erfüllt, dann ist in den nächsten acht oder vierzehn Ta- ge» mit einer ziemlich schnellen Entwicklung zu rechnen. Sir George Clerks Besprechungen haben dazu bei getragen, gewisse auf Mißverständnissen beruhende französi sche Bedenken hinsichtlich der Haltung Großbritanniens ge genüber der deutschen Aufrüstung zu zerstreuen. An scheinend rvar in Paris geglaubt worden, daß Großbritan nien für dle Anerkennung der deutschen Aufrüstung sein werde, ohne dabei die Forderung nach einer neuen Rü- stungsgrenze und nach hinreichenden Sicherheitsgaranti.' zu stellen. Bisher hat Frankreich den Standpunkt vertretm, daß Deutschland Sicherheitsgarantien durch den Beitritt zu neuen Pakten geben müsse, bevor die Frage seiner Rü- stunA.n auch nur erörtert werden könnte. Großbritannien gloiwt, daß diese Fragen untrennbar sind und gleichzeitig «rwe-en und geregelt werden sollten. Infolge der letzten Pariser Besprechungen ist es wahrscheinlich, daß Laval sich der Ansicht der britischen Regierung anschließen wird. D i« britische Haltung ist geleitet und bestimmt vbndem Wunsch, sicherzu stellen, daßDeutsch- land «inen fairen Vorschlag erhalte, daß fürdas Gewährte Gleichwertiges gefordert werde. Die „Times" enthüllt die englifch- franrSstfche Ginigungsformel. DNB. London, S1. Januar. (Elg. Funkmeld.) Die „Times" befaßt sich mit der in -en Pariser Besprechungen zwischen dem britischen Botschafter und dem Außenministe rium am Mittwoch erzielten Einigungsformel, deren Inhal! bekanntlich offiziell nicht- bekanntgegeben wurde. Ihr wesentlicher Inhalt sei, wie verlautet, -er folgende: 1. Der Teil d«, kürzlich in Rom unterzeichneten fran- zosisch-iMlienischen Protokoll», in dem ein einseitige» vor- Kernproblem in