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DerSWsHeLrzWer Nr. 20 so. Iahraang n Tagesschau. * Die dritte Verordnung zur Ausführung de, Gesetze, über den vorläufigen Aurbau de, deutschen Handwerke» ist mit dem gestrigen Tage in Kraft getreten. Damit wird für die Selbskändigmachung eine, Handwerker, der große Befähigung,nachwei, und die Hand- werkikarte eingeführt. Au, diesem Anlaß fand gestern in Berlin eine feierliche Kundgebung de, deulschen Handwerk, stall. * Am 30. Januar, dem zweiten Iahre»kag der Machtergreifung, werden im ganzen Reiche Letrieb,appelle abgehalten werden. * Der polnische Handel-Minister Rojchmon setzte sich im Hau«. haltau,schuß de, Sejm« für eine sorgfältige Weiterentwicklung der deutsch-polnischen Handelsbeziehungen ein. wie der AntzenpoliNker de, „Echo de pari," erfährt, wird die kleine Entente darauf bestehen, daß ein verbot der Wiedereinset zung der habrburger in de« österreichischen Rlchtelnmischuag,pakl mit ausgenommen wird. * Rach einer Zeitungrmeldung soll für die Unterbringung der Saaremigranten ein neue, Fremdenlegionär-Regiment aufgestellt «erden. * Die Londoner Morgenpresse berichtet aorsührltch über da, Wiederaufleben der Feindseligkeiten zwischen japanischen und chine- fischen Truppen in Vst-Ifchachar. Nach den Darstellungen der eng- lisch«, Berichterstatter find die Japaner am v««n,kagabend mit Ge schützen, Panzerwagen und Bombenflugzeugen zum Angriff vorge- gangen. , Die sowjetrusfischen Zeitung«, „prwada" und Isoesttka" be- schästigen fsch aa-führssch mit der Red« de, japanischen Außenmini- ster, Hirota und stellen in diesem Zusammenhang fest, daß die Sow jetunion für die Wahrung der Unabhängigkeit und Einheit d«, chi nesischen Reiche, einkreke. * Vie große Kälte und die verheerenden Schneestürme in den vereinigten Staaten halten unvermindert an. Vie Zähl der To- denpfer wird auf 60 geschah«, «u, Kanada werden Temperaturen b>» zu 45 Grad Kälte gemeldet. Ausführlich«, an anderer Stell«. Tageklaü firAWHwerda Einzige TageszeUung im Amtsgertchtsdezkk Bischofswerda und den angrenzmden Grdieten Der Sächsische Erzähler Ist d« M Beröffenllichung der amtlichen Bekannt machungen der Ämtshauptmannschaft, de, Hauptzollamt» und he, Be- »irkaschulamt, zu Bautzen sowie de, Finanzamt» und de» Stadtrat» zu Bischofrwerda und der Gemeindebehörden behördlicherseits bestimmte Blatt Lrscheiaung-meijer Täglich mit klurnahme der Soun- und Feier tag«. Lezugchrrei, für die Z«U ^n«, halben Monat,: Hau» halbmonatlich Mart 1.1E belm Ab holen tu der stell« wöchentlich 4» Pfg. Einzelnummer 10 Pf» uummer IS Pfg.) mal der Kund« selten Minderwertige von guten, dauerhaf ten Leistungen unterscheiden kann. Entscheidend rar schließ lich, Laß ungelernte Handwerker, Gelegenheitshandwerker und Schwarzarbeiter mit ihren schlechten Leistungen den Ruf des ganzen Handwerks schädigten und das Vertrauen zur Handwerksarbeit erschütterten. Hätte jetzt nicht der Ge setzgeber singeigriffen, dann hätte dem ehrbaren Handwerk das immer weitere Absinken und schließliche Verschwinden gedroht. Leistungssteigerung und Berussauslese. Der gesunde Wettbewerb M durch die neue Der- ordnung nicht ausgeschaltet werben. Das Hand werk soll auch keine bevorzugte Stellung vor den anderen Berufsständen erhalten. Allein dse Leistung wird in Zukunft bestimmen, ob das Handwerk sine neue Blüte zeit erlebt. Zunächst aber muß das Faule und Minder wertige im Handwerk abgeftohen, die Schwarzarbeit und > die Preisfchleuderei verhindert und der Verbraucher nach AleukinH und Almgegend Unabhängige Zeitung für alle Ständern Stadt und Land. Dicht verbreitet in allen Volksschichten. Leilaam: Illustrierte, Smmtaarblatt < Heimatkundlich» Beilage -- Frau und Heim / Landwirtschaftlich« Beilage. — Druck und Verlag von Friedrich May, G. m. b. H. in Bischofswerda. — Postscheckkonto Amt Dresden Nr. 1521. Gemetndeoerbandagtrokasse Bischofswewa Konto Nr. 54 Förderung deutscher Gütearbeit. Es soll niemand verwehrt werden, den Beruf eine« ehrsamen Handwerkers auszuüben oder zu ergreifen. Wer ihn aber erwählt, der soll auch die nötigen Vor aussetzungen mitbringen und auoweisen, denn da liegt m feinem eigensten Interesse und dient der Erhaltung einer wirtschaftlich gesunden Existenz. Es dient aber auch dem guten N a m e n deutschen Handweekstönnens und damit deutscher Sütearbeit, und es wird gebiete risch vom Wohle der Volk-ganzen gefordert, -em unsere Arbeit und unser Können zu dienen hat. Zum Schluß brachte Landeshandwerksmeister i. V., Kammerpräsident Lohmann, den Dank des Groß-Berli ner und märkischen Handwerk» an den Reichsstand dafür zum Ausdruck, daß dieser sich für die Einfichruna de« Gro ßen Befähigungsnachweise» und der Handwerkskarte ein- gesetzt hat. Der Neuaufbau des deulschen Handwerks Ausleseverordnung. — Befähigungsnachweis und Handwerkskarte. großen Errungenschaften der cttgesehgebung, die seht durch rfäyigunasnachweises und der » vorläufigen Abschluß gefun- zu einer großen Kundgebung sfr Erkenntnis zu ziehen. Wohl hatte das Jahr 1908 den sogenannten kleinen Befähigungsnachweis gebracht, de, vorsah, daß nur der geprüfte Meister Lehrling« ausbilden durfte, wohl war 1929 die Handwerksraüe «ingeführt wor- den, in die alle selbständigen Handwerker «inqetraaen wer den müssen, aber erst die jetzige Verordnung bringt die eigentliche Sicherung des Leistungsprinzips im Handwerk. Diese Verordn«»« soll ein Ansporn sein zur Errei chung einer hohen Leistung, ohne -aß jedoch irgend jemandem der Weg hierzu versperrt wird. Wenn gewisse Vorrechte für das Handwerk ausgesprochen werden, so steht die Erringung dieser Vorrechte doch in dem Willen eines jeden, der sich dem Handwerksberuf zuwenden will. Di« Meisterprüfung wird der Maßstab für die Auslese der wirklich Tüchtigen im Handwerk sein. Sie muß hohe Leistungen fordern, darf aber nicht dazu benutzt werden, den Zugang zum Handwerk unbillig zu erschweren Rede de» Leichshaodwerksmeisters. Nach -er Rede des Reichswirtschaftsministers, Reichs- bankpräsident Dr. Schacht, führt« Reichshandwerksmeister W. G. Schmidt u. a. folgendes aus: Der Reichswirtschaftsminister hat jetzt die „Zweite" und „Dritte Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks" erlassen. Währen- in der ..Zweiten Verordnung" das Führerprinzip bei den Handwerkskam mern verankert wirb, bringt dis „Dritte Verordnung" die gesetzliche Einführung des „Großen Befähigungs nachweises" und der Handwerkskart« milden notwendigen Uebergangsbestimmungen. Bon jetzt ab ist di« Meisterprüfung grundsätzliche Vorausset zung für die selbständige Ausübung eines Handwerks. Auf diese Weise wird es einmal in Zukunft nur solche selbständige Handwerker geben, di« ein« ordnungs mäßige Lehrzeit mit abschließender Ge sellenprüfung und eine Gesellenzeit mit abschließen der Meisterprüfung zurückgelegt haben. Damit hat der na tionalsozialistische Staat, der Im vorigen Jahr -em Hand werk die Pflichtinnung und die EhrengerichtSbarteit gegeben hatte, etwas geschaffen, um da« die Handwerkerbewegung unter dem früheren Regierungssystem Jahrzehnt« laüg ver geblich gekämpft hatte. Eine große Gefahr für da» Handwerk gebannt. Der Redner erläutert« die Handwerksaesetzgebung seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts und ftchr dann fort: Gerade in der Wirtschaftskrise sind Ungelernte ohne die nötig« Sachkenntnis und das erforderliche Verantwortungs gefühl in» Handwerk «strömt und haben neu« selbständig, Handwerksbetriebe eröffnet; noch heut« ist das Handwerk zu 20 Prozent übersetzt. Die nicht vorgebildeten „Handwerker" reißen durch unlautere» Verhalten in großem Umfang die ' Aufträge an sich, und zwar besonders durch Uebervorteilung < der Kunden oder durch Schmuhkonkurreng; solche Schäd linge ermöglichen Schleuderpreis«, indem st« ihre Mitarbei- ter unter Tarif entlohnen oder Steuern, Soziakbelträg«, Miet»- und Geschäftsschulden nicht bezahlen. Damit sie einen Wettbewerb mit ungleichen Wa eröffnet, dem der anständig und ehrbar arbeitende werter nicht gewachsen sein konnte. Auch di« Schwarz arbeiter und Gelegeicheitsarbeiter unteraruben da» wirtschaftliche Dasein de, geschulten Handwerksmeisters, zu- Verfassung ihre Berechtigung gehabt und ist Hauptträgerin hervorragender handwerklicher Leistungen «wesen. Mi» dem Hochkommen d«r maschinellen Fabrikation und Mas senerzeugungen mußte das Handwerk notgedrungen ein, Einengung erfahren. Aber es war sicherlich «ine -er wirt schaftspolitischen Uebertreibungen des liberalistischen IS Jahrhunderts, wenn man mit der unvermeidlichen Ein- engung des Handwerks auch seine berufliche Organisation verfallen ließ und durch Einführung schrankenloser Gewerbefreiheit das handwerkliche Können herabmin - derte. Wenn es auch selbstverständlich war, daß man Lokomotiven, Flugzeuge, Automobile usw. nicht Handwerks- mäßig Herstellen kann, so hätte man doch nicht vergessen dürfen, daß all« modern« Industrie aus dem Handwerk un feinem fachlichen Können ihren Ursprung genommen hat Man durfte nicht hassen, die gewerbliche Leistung aus ihrer Höhe halten zu können durch ""'»schertum und maschnellen MassAWnatio .Enschs Regierung ist es vorbe-1 7°7i°n°^ batten geblieben, di« gesebgebersschen Konsequenzen aus die- ssr LIW ständische Auslese Nötig und sie läßt sich ohne eine Prüfung vor einer mit den nötigen Befugnissen ausgestat- teten Stelle nicht durchführen. Auch aus diesem Grund war der große Befähigungsnachweis nötig. Großer Befähigungsnachweis und Handwerkskarte. Zum selbständigen Betrieb eine» Handwerk» als stehen de» Gewerbe wird nur zugÄassen, wer in die Handwerks rolle eingetragen ist. Es dürfen nur diejenigen Handwerker eingetragen werden, die für das von ihnen be triebene oder für ein verwandtes Handwerk die Meister prüfung oder eine al. Ersah dafür anerkannte Prüfung bestanden haben oder dl« Befugnis zur Anleitung von Lehr lingen in einem dieser Handwerke besitzen, lieber die Ein tragung muß dem Handwerker Nets eine Bescheini gung, nämlich die Handwerkskarte. au-gestellt werden, wer den selbständigen Betrieb ein« Handwerk» al» stehen de» Gewerbe anfängt, muß gleichzeitig mit der Anzeige bei der Gewerbepollzeibehörde die von der Handwerkskam mer ausgestellte Handwerkskarte vorlegen. Damit ist der Große BefWgungsnachwel« unerschütterlich Im Handwerk verankert. Vie Aebertretuua der Vorschriften wird bestraft; « kann sogar die widerrechtliche Fortführung eine» Betrieb« polizeilich verhindert werden. llebergangsvorschristen. Mit den Uebergangsvorlchriften will -er Gesetzgeber ii. weiser Mäßigung Härten der neuen Regelung vermei- -en. Zwei wichtige Stichtage sind der Jahresanfang 1900 und der Jahresanfang 1SS2. Die Uebergangsbestimmungen gelten zunächst für natürliche Personen, die schon in die Handwerksrolle eingetragen sind; -lese bleiben ein getragen; wenn sie aber erst nach dem Jahresanfang 1900 geboren und außerdem nach -em Jahresanfang 1932 eingetragen worden sind, dann müssen sie bis Ende 1939 die Meisterprüfung nachholen; sonst werden sie in der Handwerksroll« gelöscht; damit ist ihnen die Möglichkeit eines selbständigen Handwerksbetriebes genommen. Ent sprechende Bestimmungen gelten für noch nicht ein getragene Handwerker, di« beim Inkrafttreten der Verordnung ein Handwerk als stehendes Gewerbe selbstän dig betreiben und dies auch ordnungsmäßig angemeldet nafionalsozialisttschen t dle Einführung des g, Handwerkskarte eine» den haben, gäbe« den „ . d« Reichsstand» d« deutschen tzandweeks, die am Mltt- rvochabend lm Sitzungssaal des Preußenhaus« flattfand. Die Veranstaltung stand unter dem Eindruck diese» wichtigen Wendepunkt« In der Geschichte des Handwerks. Der Präsident der Handwerkskammer zu Berlin, Loh- m-nn, eröffnete die Veranstaltung im Namen und im Auf trag des Relchshandwerksmeisters mit einer Begrüßungs ansprache. Er erinnert« daran, daß die vergangenen Regie rungen niemals die Wünsche und Forderunaen des Hand- Werks beachtet hätten und stellte demgegenüber fest, daß es dem Nationalsozialismus in der kurzen Zeit seit der Macht- Übernahme gelungen sei, nicht nur die großen politischen Ausgaben in Angriff zu Nehmen und einer Lomng zuzufüh- ren, sondern sich auch dem Handwerk zuzuwenden und ihm wieder den gebührenden Platz üüd Lebensraum ru «eben Das Handwerk habe vom ersten Tage an dem National sqzialisMüä mch dem Führer treueste Gefolgschaft zugesagi lmd ttttrde dies« immer halten iM bewahren. ' Darauf nahm der mit -er Leitung des Reichswirt schaftsmimsteriums beauftragte Reich-bänPräsident De. Gchacht das Wort. Er führte aus: Durch die neue Verordnung -er Reichsregierung wird der vom Handwerk seit langem ge- hegte Wunsch nach dem sogenannten großen Defäbigunqs- nachweis endlich erfüllt. Damit wird die selbständige Aus übung des Handwerksberufes nunmehr an die Ablegung der Preisterprüsung geknüpft. Der Entschluß, -er zu -er heutigen Verordnung geführt hat, ist nicht leichther - zig gefaßt worden. Er gründet sich auf die national sozialistische Auffassung vom Handwerk. Diese Auffassung ist ebensoweit entfernt von der liberalistischen Ide« völliger Gewerbefreiheit wie von der reaktio nären Idee einer überlebten Zunftverfassung Solange di« gewerbliche Technik an das Handwerkszeug gebunden war und -ie Maschine noch nicht ihren Sieges lauf angetreten hatte, hat die strenge mittelalterliche Zunft- I Bischofswerda Re. 444 «d E«nzelgraprei»: Vie 4S aus breit» etafpowg» Millivmeryrü»»Npf. ' E«vwr - Kma od« »onftiae, »gendwelch« ! Sm Textt.il di» 00 mm breit. MillinutHell. « «ps Nachlab ! der Zeitung oder der Brstirderung^inrich. nach den gesetzlich oorg,schrieben«» Götzen. Für da» Erscheinen keinen Snspruch au» Lieferung oder , von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmt»» Kitzen Nachlieferung der Zeitung oder aut Rückzahlung de« Bezug,preise». > kew, Gemöhr. -- «rfüllungmirt MschofEda. Donnerstag, den 24. Januar 1S35