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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 19.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190702196
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070219
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: nur Beilage vorhanden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-19
-
Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Beilage zu Nr. 42 deö Auer Tageblatts uud Anzeigers für das Erzgebirge. Dienstag, den 19. Februar 1907. /X1an8lelder Kuxe 1345.00 »I.IÜ Z>,'//°,O>-mn. in London einge- rr»i.- Schlust des redaktionellen Teils. Bereinskalen-er Leipziger Volkszeitung Kressin zu einem Monat, den Redakteur Seeger, der die Nummer der Leipziger Volkszeitung mit den der Anklage zugrunde liegenden Beleidigungen des Dr. Liman ver antwortlich gezeichnet hatte, zu 25 Tagen Gefängnis. In der Widerklage Kressin wegen Beleidigung wurde Dr. Liman zu einer Geldstrafe von 5V Mark, eventuell 15 Tagen Gefängnis ver urteilt, in der Widerklage Dr. Mehrings dagegen sreigefprochen. kurr kurr !cu"r Ians 158.25 147.00 141.50 121.75 286.00 284.25 wahrcua der 2el wo die Beisetzung 364.50 217.50 21875 105.00 270.00 267.50 214.00 I.e>p2 CreUilansl. Aktien /Xklico Dre3dner 8 »nk 7XK1. U>p. Unnk Aktien 8-lclis. tt.ink eXK, ^vvickaucr !!.ink 1870.- 756.— Kriurakülle llrirpener <,cl5enkircken Vo-;N. /XIa8cl>inen /Xllk- Klcklr. - Kdison k-alkcnst. O.kräiiien IIamk.-/Xn,.-P.TkeU. ^Xa^ck. P.Tkr.Knppcl k'ordd. l.1o>d (Ikeinnitricr Werk/. 8625 86.40 37.62 02.50 00.0Z 00.00 05.30 86 00 07.00 102.25 07 00 06.00 102.00 07.00 100.50 102.50 Verl. Iiandel8k.-/Xn1. DeulLcke Dank Diskonto Lom. -Xnl. Dresdner Dank k4s11oi>AldsnK für Disckid. Keipr. Lredit.-eXn8l Oe8terr.Cred.-/Xn8t. Üeiclisbank 8äcks. Unnk Lkenin. Bankverein 133.80 454.00 1d2.t»0 3X».35 8.'.00 05 00 bau der Maschinenhalle, der nahezu sertiggestellt war, wurde durch den Sturm vollständig umgelcgt und stürzte in sich zusammen Menschenleben waren nicht gefährdet. Die Kälte in den letzten Wochen hat in den Ostprovinzen zahlreiche Opfer an Menschenleben gefordert. Nach den bis heute eingegangenen Nachrichten sind in Ostpreußen 12, in Westpreußen 7 und in Posen 5 Personen meistens auf der Straße erfroren. Zwei Dörfer im Kriege. Von einem mit echt spanischen Lei denschaften ausgesochtenen Bürgerkriege wird aus Madrid ge meldet: Zwischen den Ortschaften Calig und Cerdera in der Provinz Castellone ist ein regelrechter Bürgerkrieg we gen Benutzung einer Landstraße ausgebrochen. DiHe wurde durch einen zwölf Nieter breiten Graben unpassierbar gemacht Die Caliger ermordeten darauf wieder de» Richter von Cer dera, die Cerderesen zogen gegen Calig, um Rache zu üben. Viele Personen wurden schwer verwundet, die Gendar merie ist machtlos, die Glocken von Calig läuten Sturm, die Hau ser sind verbarrikadiert. Ein Deutscher aus dem Vesuv verunglückt. Bei einem Vesuv ausjlug stürzte ei» deutscher Tourist namens Oskar Vantel aus Bremen, obwohl von zwei Führern begleitet, einen Abhang hinab. Sein Schädel wurde zertrümmert. Einen Schelmenstreich verübte in Emde» ein etwa i:>- jähriger Junge, indem er zu ungefähr allen dortigen Bäckern und Konditoren herumlies und sie beauftragte, sie sollten einer bestimmten angesehenen dortigen Familie am anderen Morgen eine Torte ins Haus schicken und ihm — hier wird die Sache be denklich — gleich eine Tüte Konfekt für ül> Pfennig mitgeben. Der Erfolg war, dast anderntags bei der Familie T. tatsäch lich — f ii n j B ü ck e r j u n g e n und -Mädchen mit ebenso vielen schönen Torten erschienen. Damit war der dramatische Knoten dieses Lustspiels gefchiirzt, seine Auslösung betreffs des Jungen steht noch aus. Kraft tritt, die baldige Gründung von Bullenhaltungsgenossen- schasten. Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes und nach der Ein richtung der Genossenschaften werde unsere Viehzucht besser blü hen und gedeihen als bisher. Nach dem mit lebhaften Beifall ausgenommencn Vortrage wies Herr Oekonomierat Wilsdorf daraus hin, das, die Ein führung eines Körgesetzes, das andere Staaten schon seit 20 und :rv Jahren haben, eine Notwendigkeit war, zumal im Hinblick aus den Ruf des Volkes nach billigem Fleisch. Durch das neue Körgesetz sind die Landwirte zur Anschassung guter Vatertiere ge halten: es werde der Landwirtschaft zum Heil und Segen ge reichen. Auch diese Ausführungen wurden sehr beifällig ausge nommen. Im Laufe der Debatte wurden verschiedene Fragen be antwortet und Anregungen gegeben. Herr Geh. Oekonomierat Schubart betonte zum Schlüsse, die Durchführung des neuen Körgesetzes werde viel leichter sein, als die meisten Landwirte an nehmen. Der Wunsch nach billigem Fleische möge berechtigt sein, aber wenn man die Spannung zwischen Vieh- und Fleischpreifen betrachte, so komme man zu der Ueberzeugung, das, die Fleisch teuerung vorwiegend aus den Zwischenhandel zurückzusühren ist. Im Jahre 1882 gab es ebenso hohe Viehprcise wie beute und trog dem waren die Fleischpreise bei weitem nicht so hoch wie jetzt Im übrigen geschehe alles, nm die Viehprodukton zu heben. Sach sen produzere jetzt schon 70 bis 75 Prozent aller Schlachttiere selbst. Am Schlüsse seiner Darlegungen lenkte der Vorsitzende die Auf merksamkeit auf die im Jahre 1010 in Dresden stattsindende Aus stellung der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft und empfahl, schon jetzt aus diese Ausstellung hinzuarbeiten, um dort mit guten Leistungen hervortreten zu können. Mit der wiederholten Auf forderung, dem neuen Körgesetz mit Vertrauen entgegenzukommen, schloß Herr Geh. Oekonomierat Schubart die Versammlung. r>7L.iio zso.oo IZSU.- 417.00 E.V0 21»;.— i. 7»A).- 11»- U1>7. ;io.- SÜ0. 1100.— 2,1.b> >N.K1 772 00 21-.00 201.«1 210.10 141.» 151.00 110.25 112.10 II100 do. do. o -Verein Kilisle iXue. Kontokorrent unst Llieokvnikvlir. Annuiinie von lZaarein- lagen rur Vorrinsunst. Uwkonliorunst von wechseln ete. An- u. Verkauf von Wertpapieren. t5iniö8ung von Koupons und geloosten Lklekien. Vermietung von Lckrankfücbern Dienstag, den 10. Februar l!>07. Gesangverein „Frohsinn" llebungsstuude im Restaurant Reichs halle. Stcnographenvercin Gabelsbcrger, Aue, Wettiner Hof. Sängerabteilung des Allgemeinen Turnvereins, Uebungsstuude im Biirgergarten. Hartmann. 8äck7>. ^1a8ck.-l akr. 8onderm. ä 8lier Aimmerrn. CK W. r. zi. r Lkemn. ^Xkt. - 8s»in. Kalkensl. Oardinen k'iederackl. lloI/81. papierl. Or. Kein. 8tra88enb. I.eipr. Klektr- 81ra33enb. äu83ik-rep1. 15. tt. 7XK4. Oenu833ck Oeslerr. 8laat5kakn . 8i!dbakn- 1l.ombardei>- Ilasper Plauener 8t»i1/.en 8«ic1i8.2XI.t8cl1-t.1kk. I1arln>ann porrellan Kakla Or. I3er1. 81rassenk. Dresd. (^arwnnaken Könie <X1arienk. udx. do. Verr.--XK1. 1907. 100.50 175.00 4 40.- 160.00 I 80.45» t3ökn>. iVordkakn vusckliekr. Ka. -X. . Ka. v. >31.25 120.13 268.75 115.00 152.00 141.00 230. 182 25 103.00 245.30! 2vick. «rückend.- 1071.00 2eknt8ck. 147.50 2vvick. Oderkotmd. 2wick. 81eink -XV. 32.00, Verein58l. 07.00 06 80 07.00 07.00 07.00 06.75 3','7'V^trck». ^eictirLnI. 07.75 3'/g , , 86.50 3' I'rcu83. 0on5. 07 75 Neues aus aller Welt. <-. Eisenbahnunglück in Italien. Wie aus M ailand ge meldet wird, stieß auf dem Bahnhose von Gagnano zwischen Mortara und Mailand ein Personenzug mit einem GUterzug zu sammen. Bei dem Zusammenstotz wurden 7 Personen verletzt, darunter 3 schwer. n. Die Maul- und Klauenseuche ist in der Provinz Ostpreu sten von neuem ausgcbrochen und zwar aus einem Vorwerke eines Gutes im Kreise Osterode. Anscheinend ist die Einschleppung der Krankheit durch de» Personenverkehr erfolgt. Es ist alles geschehen, um die weitere Verbreitung der Seuche zu ver hüten. ;v. Eiosuee Eardnccis s. Unter Teilnabme einer ungeheue ren Menschenmenge hat gestern in Vologn a die feierliche Bei setzung Giosuö stattgesundcn. Der 'Nationaltrauer um den Dich ter halber waren die Läden geschlossen. Ueberall waren Trau erfahnen gehisst. Die Straßenlaternen längs des Weges, den der Zug nahm, waren angezündet und mit schwarzen Schleiern umhüllt. Eine ungeheuere Menge füllte die Straf,en, Platze. Bal tone und Fenster. Der zwei Kilometer lange Zug durchzog die Stadt bis zum Weichbild, wo er sich auflöste, chenwagen bis zum Karthäuser-Kirchhof fuhr, erfolgte. Die Hungersnot in China. Aus China trossenen Nachrichten zufolge zerstören die Bewohner der von der Hungersnot heimgesuchten Provinz Tsetiang ihre Häuser. Das Stroh der Dächer und das Holz veränstern sie, um Geld zum Er werb von Lebensmitteln zu erhalten. Der Sekretär des Aus schusses zur Unterstützung der Notleidenden erklärt, das, in oen großen Lagern bei Tschekiang Fu die Notleidenden in Massen zu sammengepscrcht sind. Es Heist, dast Uber 1 Million Menschen dem Hungertode preisgegeben sind. Hnnderttausende haben keine an dere Nahrung al- trockene Blätter und Wurzeln. Plünoernde Banden durchziehen die Provinz. Ein ausgeplündertcs Leihhaus. Verbrecher plünderten in der Nacht zum Sonntag das städtische Leihhaus in C l be r f e l d. in das sie sich einschliehen liesten, erbrachen den eisernen Schrank und entwendeten Uhren, Gold und Juwelen im Werte von weit Uber lüvllüü Mark. Die Täter sind noch nicht ermittelt. Eröstenwahn? Während der Fidelio-Aufführung im Köl ner Opernhause s ch l c u d e r t e der Tenorist W hitebil > seinen Degen mehrere Meter weit in den Orchesterraum, wobei einem Flötisten sein Ohr teilweise durchschnitten wurde. Schwere Sturmschäden. Der orkanartige Sturm, der Montag Nacht tobte, hat der Armee-, Kolonial »nd M arine ausstell ung, die zurzeit in Schöneberg-Friedenau auf dem Gelände der ehemaligen Landwirtschaftsausstellung mit den Vor arbeiten beschäftigt ist, erheblichen Schaden zugefiigt. Der Vor üvvlinvn l 8dck3. Kente kelcksdankdi3kont 6" KomdnrdLinaluas 7",,- I _ . rXmsterdam Urü38ei Italien do. Paria Petersburg Wien Wien Al l'rancs-8tücke 3'/?/o lttrok. NoickiLnI. S'/o . . Preu33. (^on8. Na Z"/u 8äck3. Kente 4",o Oe8l. Ooldrenle Na Rumänien 4"'/o tlo. s«st0kl.18Sll 4^ Ku85en v. 1880 4 ,'o . v- d9 4,,'. Ku88. 8l.-tten1e 4'/<» '?ürl<enlo8e 4"/o Dnk- Ovldrenle 4' o . Kr.-Kenle Gerichtssaal. Ein JonrnalistcndueU — Liman und Mehring vor Gericht. >. In seiner Nummer vom letzten Sonnabend bereits konnte das Auer Tageblatt dank seiner vorzüglichen Verbindungen in allem Umfange über die gegenseitigen Beleidigungen berichten die sich die Herren Dr. Paul L i m a u und Dr. Franz M ehri n g, die Berliner Vertreter der Leipziger 'Neuesten 'Nachrichten und Leipziger Volkszeitung, einander anwarfen Gestern nun sand der gerichtliche Termin vor dem Schöffengericht in Leipzig statt, über den wir uns verhältuismästig kurz fasten tonnen, da unsere werten Leser über die Angelegenheit ja schon ausführlich unterrichtet sind. Den Vorsitz sühne der im letzten Termin abgelehnte Gerichtsassessor Dr. Kört. Als Zeugen waren u. a. erschienen Polizeirat Dr. Hen Niger, Chef oer Berliner politischen Polizei, die Reichstagsabgeordneten B e b e > und Stadt Pagen. Die Angeklagte». Volkszeitungsredatteure Mehring, Kressin nnd Seeger, haben, wie wir ebenfalls schon ermahnten, Widerklage erhoben, weil Dr. Liman die Redakteure Kressin und Seeger in. einem Artikel als Sitzredakteure bezeichnet und behauptet hatte, die sozialdemokratische Partei l.abe am sogenannten roten Sonntag eine Demonstration vor dem Berliner Schlosse geplant, die Führer, darunter Dr Mehring, wären aber aus Furcht in ein Mäuseloch gekrochen. Im Verhöre bemerkten die Volkszeirungsredakteure, die Behauptung Dr. Limans, er wäre niemals weg e n B c Ie: digung verIl a g l worden, wäre unerhört, um so mehr, da Dr. Liman notorisch wegen Beleidigung bestraft worden ist. Dr. Liman bestreitet dies. Zeuge Berichterstatter H öberli n kann sich der Aeusterung Dr. Limaus im Prozeg gegen Seeger im Vorjahre nicht mehr genau erinueru. Pro kurist H eydt m a n n bekundet, die Redakteure Seeger und Kressin wären in der Leipziger Volkszeitung literarisch tätig Polizeirat Dr. H e n n iger sagt als Zeuge aus, es wäre ihm n i ch i bekannt, dast die Sozialdemokratie am roten Sonn tag eine Massendemonstralon in Berlin geplant habe, im G e o enteil, der Vorwärts habe geschrieben, er wäre vom Purteivorstande ermächtigt, zu erklären, dast von einer Masten demonstratio» völlig A b st a n d genommen werde. Auf eine 'Anfrage des Rechtsanwalts Dr. M i t t e l st ä d t e r , ob die Polizei Mastnahmen zur Unterdrückung der Massendemonstration getroffen habe, bemertr der Zeuge, die Polizei müsse auf alles vorbereitet sein. Ob die Mastnahmen der Sozialdemokratie be kannt gewesen wären, könne er nicht wissen. 'Nach längerer Beratung verurteilte der Gerichtshof Tr. Mehring zu zwei Wochen, den verantwortlichen Redakteur der 3'/-°/° 8.1c1>?. äiN. v. 52,08 — 5,,^,. Z'///v Ckemn. 8l.Tdt- ,Xnt. v. 1902 3'V/o Drc5dn. 8lLdt- -Xnl. v. 1886 Dre3dn. 8ladl- /Xnl. v. 1900 l-elpr. 612dl- ^nl. v. 19l>4 Plauen. 8tadt- Xnl. v. 1903 Äurs-Bericht des Auer Tageblattes vom 18. k ebruar 1907. 86.40 07.00 100.00 07 00 06.85^ .io)' 101.60 101.25 02.80 DnsseßnOi* Sünse 83ck3. Kenle 86 81. do. ä 500.- do. KI. 8t. 3°/o 83ck5. 8t.--Xnl. v. 1852/68 l-andrentenkr. ^3nde3cu1tur- renten 3-'/»-/, 3'/?/o I-aus. ptdbr. 8äck». S»i1snckelk1- Läok». Soösnekell.- znN.-pfödl. 8sk. V 8Lekr. koüone,»«!.- Kll.t. ?Iäd,. 8»/. VI oo „ 8tek,. 8o<r»ae<^t- »n-t. I»i<Id7. 5«k. VI Dre8dn. cred>1an3l 00.75, k4jeder5ckl. I1olr5l.- u. paoier!. y') 75^ penie. pat.-paolerl. XVand. pakrrad^. 100.20 Zelde! ä Baumann c. Ilamel. ^K1.-Oe3. w 8«ck3. Ou835taktt. LHKFIVMSUVV KÜVSL. 2^ ickauer vank 103.75, Verein5d2nk ! IZockxvaer Li3enk. 173.00 20.27 81.15 81.05 16.20 85.05 07.70 86.40 07.80 86.30 80.2» 00.00 102 25 02.00 77.10 ,0.00 146 00 05.75 > ^20, 32.10 ttu8cktiekrader v. >896 Ooldpr. 172.75 Dux-UodendAck 243 40 V. 1891 Ooldpl. 181.75 4^/oKronpr. KudnUd 152 30 " '^-E 135 80 173 20 214 O) 154.25 14_'.M 107.10 3>/,'/o Urkl. PIddr. 3'/«o/o I.and>v. pkdbr. 3'/,^ l- "VU- I'Iddr. ker. VII 4/a 1^. ttvsi. plddr. 8er. V>I> 4»a I.. 11>'p. PIdbr. 8er. IX 3'/,°/., 7Xu38l»r-'rei,I. v. 1896 Coldpr 4°/a Uökm. k^ordk. v. 1882 Ooldi». v. 1896 Öoldpr. v. 1891 Ouldpr. I/»Kronpr. Kudnltd Ooldpr. 4^/0 Pil3en-Prie3en Kar. Prior. 4»/o Karl3b.8lad1.ini. v. 1892 5"/o Karl5b.8lad1anl. v. >874 5'/» I'ranrensknder 8tadtanl. S'/o 3 epl. 8tadtanl. I»eut6clll. Oe^3ck. Oe>3. UerLd.-Oe^v vock^a ttd.-Vktl. ru3. «et. Loncordia do. prior-^Xl-t, Krrked. 8t. äkt.Ver. Oer8dorl do. ?r.-/XK.8. l do. do. 8.11. Ootte8 8eeen 2145. do. Prior-/Xkt. 2305. s do. III Km. Ilokndori b. K. do. prior-^XKt. > Kaiserkr. 8!.-ä. > Kuk-Sleink. tt.-V. ! do. pr.-^XK. Oderkokndl. ?or5t do. 8ckader ' 2vvick. vürkerkev/. do «ruckend, adk- V - Xk,. 2eknt5ck. 2vick. 81eink -XV. 10.-0.-. stand, wieder und wieder von feurigen Liebkosungen unter brochen, „Liebstes," begann Becker nach einem langen seligen Schweigen, „es drängt mich, meiner guten Mutter noch heute un ser Verlöbnis mitzutcilen uud du, nicht wahr? fügst meinen glücksatmcnden Vries selbst ein paar Zeilen hinzu ?" „Must es heute schon sein ?" versetzte Irma, leicht zu fam mcnzuckend. „Bitte, last uns doch ein paar Tage warten. Gönne mir Zeit, mich an das Unerwartete, neue zu gewöhnen! Auch mutzt du jetzt gehen, Liebster," fuhr sie schneller fort, „Was sollen Maibachs von deinem langen Besuch denken ?" „O", lachte der Landrichter, „die guten Leute werden von nun an damit rechnen müssen und meine häufige und lange An Wesenheit begreiflich finden, wenn ich dich ihnen als meine Braut vorstelle und — teures Kind, weshalb damit zögern? Ich —" nun klang der Ton seiner Stimme ernst und zärtlich — „möchte die ganze Welt zum Zeugen meines Glücks aufrufen! Kannst du anders fühlen?" Er zog Irma fester an sich. „Mir bangt vor deiner Mutter!" flüsterte diese, du nanntest sie jüngst eine stolze Frau! Ihr wird die arme Konzertsängerin keine willkommene Tochter sein. Sie wird sich wehren." „Liebe kleine Törin, nicht weiter," beruhigte sie der Land richter, „du verkennst Mama! Vor allem will sie ihre» Sohn glücklich sehen. Sie weitz, ich finde meines Lebens Glück in dei nem Besitz, folglich bringt sie die mütterliche Liebe entgegen! Ich zweifle nicht, du wirst dich derselben würdig zeigen, ihr eine treue Tochter sein. Was Mama von meiner Gattin verlangt, ja, zu fordern berechtigt ist, ist ihre makellose Mädchenehre und ei» fleckenloser Familienname! Wisse Irma, ich selbst würde ein Mädchen, auf dessen Name ein Schatten ruht, nie und nimmer zu meinem Weibe machen, auch wcun ich es bis zum Wahnsinn liebte. Eher würde ich an dieser Liebe zugrunde gehen. Aber — Gott sei Dank!" Der Ernst in des Landrichters Stimme wich einem freudigen, von zärtlicher Innigkeit durchdrungenen Ton, „solch ein dragischcr Ausgang bedroht mein Liebes- und Lebens glück nicht, denn in dir, du sützc Fee, gewinne ich ein Juwel an nutzerem Liebreiz und Sittenrcine." Ganz durchdrungen von dem, was er aussprach — der aller leiseste Zweifel an dem makellosen Ruse der Geliebten wäre in Beckers Augen einer schmählichen Beleidigung gleichbedeutend gewesen, fiel ihm Irmas Schweigen nicht auf. Einer Erwi derung bedurfte ja auch seine Rede, innerster Ueberzeugung ent sprungen, nicht! Woher hätte er ahnen sollen, welchen Sturm sie in der erschütterten Mädchcnseele herausbeschwor! „Fliehe meine Nähe. Ich bin deiner Liebe unwürdig!" wollte Irma rasen, aber die Kehle war ihr wir zugeschnürt, unter Beckers Liebkosungen meinte sie ersticke» zu müssen. Nach einer Weile entzog sie sich sonst seinen Armen. „Ich will die Lampe anzünden" — sagte sie in gewaltsam beherrschten Tone, und nachdem das Streichholz ausgeslamm« war, fügte Irma bittend hinzu, ohne den Landrichter anzusehen: „du mutzt jetzt wirklich gehen!" „Must ich?" wiederholte er lächelnd, während seine Augen sichtlich entzückt jede Bewegung der graziösen Mädchengestalt ver folgten. Nimm deinen strengen Befehl noch einmal zurüa, holde Tyrannin! Ich rufe gleich deine Wirtin und dann verkün den wir ihr —" „Bitte, heule nicht, last uns wenigstens bis morgen warten" fiel Irma hastig dem Landrichter ins Wort. Er erhob sich seufzend. „So früh noch soll ich dich schon ver lassen? Es sällt mir schwer, doch der ersten Bitte meiner süsten Herzenssee darf ich mich nicht länger widersetzen," Indem er sich seiner Verlobten näherte, gewahrte er bestürzt die ausal- lende fahle Bläffe ihres lieblichen Gesichts. „Irma, Liebstes, was ist dir, sorschle er besorgt, sie zärtlich an sich ziehend. „Mein Gott! deine Hände sind eiskalt und zittern! fühlst du dich un wohl?" Sie schüttelte den kleinen Kops, ein Lächeln erzwingend. „Beunruhige dich nicht, Lieber! Es ist das Ungewöhnte - Rene! Ich habe in meinem Leben kein Glück kennen gelernt — nun mnchts mich schwindeln!" „Armes Kind, von nun an soll es dir in immer reicherer Fülle erblühen!" tröstete Becker das geliebte Mädchen. „Doch >ch sehe, dn bedarsst wirklich der Ruhe und des Alleinseins, da mit du morgen, im Vollbewustscin seines und meines Glückes als strahlendes Bräutchcn mir frisch entgcgentrittst. Erwarte mich in der Mittagsstunde, wenn Sehnsucht und Unruhe mür- nicht schon früher zu dir führen. Damit du mich bis dahin nicht etwa vergissest —" der Landrichter versuchte einen scherzhaften Ton nnzuschlagen, doch in der leicht filtrierenden Stimme blieb leidenschaftliche Innigkeit der vorwiegende Klang — „lasse ich dir einen Talisman zurück. Sieh — diesen Reis!" Er zog den kostbaren Brillantring von seinem Finger, ergrifs Irmas unwillkürlich zurückgezogene Hand, schob das blitzende Juwel über ihre» schlanken Ringsinger und zog dann die zarte Mädchengestalt noch einmal stürmisch an sich und sagte bewegt: „Nun gehörst du mir erst ganz! Dieser Ring verbindet uns für Zeit und Ewigkeit. Und nun für heute lebe wohl — zu tausend Malen lebe wohl — Geliebte — Einzige!" Noch ein Kutz — dann war Irma allein. Eine Weile ver harrte sie regungslos, wie zu Stein erstarrt. Plötzlich flog ein Zittern durch ihre Glieder, ein qualvoller, unartikulierter Auf schrei drängte sich ans ihrer schwer atmenden Brust Uber die halb geöffneten Lippen. Vor dem Sofa sich niederwerfend, wühlte sie ihr Antlitz ins Polster, damit das konvulsivische Schluchzen, in welchen, ihre durcheinander stürmenden Gedanken sich endlich Lust machten, kein unberufenes Lauscherohr erreichte. Ach! so weint keine glückliche junge Braut, solche Klagelaute entringen sich nur einer unglücklichen oder schuldbeladenen Menscheuseele. War Irma Vrandini beides? „Must ich dem strengen Ehren mann mein Unrecht bekennen?" stammelte sie in sich hinein. — „Nie, nie! wenn er alles wüsste, würde er mich verachten und von sich stützen! Ich bin seiner Liebe nicht wert, darf ihn nie mals wiedersehen! O Gott — und doch liebe ich ihn unaus sprechlich — mein Herz schreit nach Glück — ich halte es in Händen — und soll entsagen! Aber weshalb. — Was ich ge ¬ tan in kindischer, trotziger Unbesonnenheit, verführt durch listige Ueberredungskünste, habe ich ja in verzehrender Neue tausendfach gebüstt! Was dann folgte Leise stöhnend schauerte Irma zusammen. Dem Allwissenden war's bekannt — sie hatte daran keine Schuld — und doch — und doch! Mit einem Male drang ein plötzlich auslanchender Gedanke wie ein Lichtstrahl durch die verzweifelnde Seele. Irmas Tränen hörten aus zu fliesten, ihre schmerzlichen Seufzer verstummten. „Mein edler, väterlicher Freund — du. ja du sollst entscheiden!" Von ihrem Entschlust gleichsam gekräftigt, erhob sie sich, holte ihre Schreibmaterialien herbei, und noch waren nicht fünf Minuten verflossen, da flog die Feder unaufhaltsam übers Papier, Seite aus Seite füllend. Der lange Brief, in welchem die Sängerin ihre Liebe zu dem Landrichter bekannte und alle die widersprechenden Empfindungen enthüllte, die, seit sie sich mit ihm verlobt hatte, ihre Seele folterten — erhielt die Aufschrift: „An Doktor Wahrmut in Budapest, Andrassystraste ll4." 22. Kapitel. Am nächsten Morgen sandte Irma ihrem Verlobten ein Billett, worin sie ihn benachrichtigte, dast unerträglich quälend Kopfschmerzen es ihr unmöglich machten, ihn im Laufe diese Tages zu cmpsangen. Sie bedürfe der ungestörten Ruhe. De Geliebte möge ihr die Bitte verzeihen, seinen Besuch bis zum nächstfolgenden Nachmittag zu verschieben. — (Fortsetzung folgt.)
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