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Bellas zu Nr. 3!> des Auer Tageblatts und Anzeigers für das E^gebirge. Freitag, de» 15. Februar 1907. klkÄau«'. Zeklaetiitioi. s lM- Oro8868 -DM SoolTKiei' ttoutv frviksg, den 15. Februar ?öke1s»lveinrkno»en mit voWSnliisHen flößen und Meerrettich 'M- kluoikslssoho Unlvrdsllung "B" hierzu ladet ergebens! ein 011a Stoekigt. GasthofAuerhmmuer freltak, Sonnadenel, Sonntag u iVtonta^, den l-'>. bis I>i. Februar gi-08868 öoeitbiei'-fest. >W— kvliig gns^is Lreitsg SrgtllurLl m. Xrsul, Lüiiniren in Srotteig. Sonntag, den 17. Februar >M- öffentliche Ballmnsik 8ockmütren-?o1inill8e. «oniag 8eti!V6in8lcnoeIikn mit K!ö886ii. r'liu Maniag musikslisedb u. kumoi'islisekö UntLriigltung. Es ladet sreundl. ein 6ti;tav 7uch;. Lcistkiof krünlosbsi'g ÜMM, Sonntag, den 17. februor 1907 iMM! I »», - 1 von Xneliminan t Ein an l > - I rtrrltdrretzle Istiriniirili rvo/ci treiincillclisl einlaclet Hoiuricli Itauer. Serlinei' klliüenr-ellNinbie im 8ssle ries öür^ergsrteris. 8onnabenlt, .Ion lii. I et» nur, Tn8l5piela>,enrl: lm bunte» Kock. I Iislszüel-Xcivltat in li /Xkl. v. Seliontlnrn n Kinlellnii^. 80NNta^> <Ien >7. I edrnur. in» lnnittnr- -1 d t>r Kinüki'vor8lkIIung: llki'W8!i6f6!l6 Kalbi'. -Xtn-int-« 7 Ohr: Oir>>s>- < »iwrellenzio'.-'' : Koberi uncl kertram <Iie deuten lastirze» X':i-;nl>>>ncl>-i> — /XIles blättere citircii lagesxettel. t^bren, Ketten u. 6olä>varen in ßio88er Kuizwalil, sowie Flöbel- u. Pol8terwrrreii, § 8poit- u KilillerwriZen, ^riiims8clnnen, >Vrinx-,? m»8c1tin., 2itl,ern,/11u8ik werke, 8preciims8cliiiien § >- nnrt verscliierlenes /Xnclere inelir, ditli^st bei Kilian Ott, ^ue (LrrWd.). kaknkofslr. 34. eiWzeliAtim-ViMge IN clurcti ^vanZelist Oallme^er aus Kassel, im Lssle 6es kestsursnts rum , VHuIiIvnKsI 8onnabencl, 16. rebruan Kbknlig 8'/4 Uffr >Iur liir /Viänner und lünZlinAe! Itrama: „SkXUkIIk Vkl'iri'lltlgkn". 8vnnta§, 17. Februar ktaokmittags 4 Ukr >1ur kür rrsuen u. ^un^krsuen! Iköina „Nne Verirrte". Oslv Osnols »us Täglich -Xnsschank meines 1k. Vovkkisnss sowie MMMiurligeiiliiliMiief «Wf- cins kleinste ^vverggesciiwislerpnsr <tcr Veit XX^er siclr amüsieren will, cier versäume niebt, clie kleinen l.eutcden /n besuchen. Illerru Inckel treunckliciist ein O. ^antren. kestaui'ant Kambpinus 8onntsß ^bend 8' > cür für ^eiteninLinn! /tbL bem3 „Union Lottes I^sniol". tG ^nkviiisnisi'lCi Ti ttsnrlisi'bsilsi' für dauernde Arbeit sucht Julius 8ciineider, /<uertiammer. Auch werden van Astern an 2 jngendl. Arbeiter eingestellt. Aogen-l Arveiter ivelcber sich ver teiiier Arbeit scheut. sur sofort gesucht Auch tannen zwei Lehrlinge welche dir Hohlschleiserei erlernen wallen, zu Ostern Uulertammen sinden. ÄaUer Neslmann, ttolll^clileisöi'sj Ulill vkgfflllkctiteski. Line !ji'ö888l'6 ^urslil IVIArEsken sinden sofort dauernde und gnltebnende Beschästignng bei EZüsmerns IilmerMrlisIt. Sonnabend v«nssmmlung. Der Barst. Oemslilene 8eike ^«cklpuioei'i.lpftl.keutkl lind 8ctieueitüclier InIIigst t>ei vsnnksnri I.sng, äuer Selteii-Oesebäkl. 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Aber," fuhr Mathilder, ermutigt durch die warme Teilnahme in seinen tiefblauen Augen, deren Mick bis ins Innerste ihres Her zcns zu dringen schien, schneller sort „wenn Sie Ihre Güte auf meinen Vater ausdehnen möchten. Eine fesselnde Lektüre lenkt seine Gedanken wohltätig von seinem traurigen Schicksal ab, läßt es ihn für ein paar Stunden vergessen." „Kann meine VUchersanrmlung dazu beitragen, wird es mir eine aufrichtige Freude bereiten. Bitte Fräulein," mit be zeichnender Handbewegung forderte Sternseld Mathilde zuni Nä hertretcn aus, „wollen Sie mir die Bücher bezeichnen, für welche Sie Ihres Paters Interesse voraussetzen ?" Die Bücherrückcn trugen in groszen goldenen Buchstaben die Titel der Dichtungen nebst den Namen dckr Versager. Un schlüssig irrten Mathildens Blicke darüber hin — die zahlreichen Werke machte die Wahl schwer! Sie wurde verl.gen, vor ihren suchenden Blicken fingen die slimmernden Lettern durcheinander zu tanzen an. „Verzeihen Sie, ich weis, im Augenblick wirklich nicht — es sind der Bücher zu viele!" stammelte sie endlch in lieblicher Verwirrung. „Natürlich!" kam Null) ihr zur Hilse. „Aber wofür gibts den» Kataloge? Gib Fräulein Braun einen Katalog mit nach Hause, lieber Leo, dann kann der arme Mann selbst bestimmen, was er zu lese» wünscht." „Allerdings, das einfachste uno richtigste, meine kleine Weis heit," nickte Sternseld lächelnd. Dankend empfing Mathilde das selbst ein umsangreiches Buch bildende Bücherverzeichnis. Im gleichen Augenblick durch einen zufälligen Blick aus die Wanduhr an ihre Pflicht gemnhnr entschuldigte sie sich in augenblicklicher Bestürzung wegen der über Gebühr ausgedehnten Mittagspause: „Ich sah des Neuen und Schönen zu yicl! Im Anschauen der Bücher vergasz ich vol lends der Zeit, aber ich werde mich bemühen, die versäumte Ar beit nachzuholen. Sie gestatten?" schlaff Mathilde halb fra gend, halb bittend, während sie mit anmutiger Kopsneigung ge gen den Hausherrn, sich der Tür näherte. „Aber bleiben Sie doch noch hier", versetzte Ruth mit ihrem herzgewinnendem Lächeln. „Was kommts denn aus eine Stunde an!? Ihre Arbeit läuft Ihnen wahrlich nicht davon und fertig wird sie auch noch früh genug! Doch," fügte die Sprecherin, Ma thildens Mienenspiel richtig deutend, hinzu, „wenn cs Ihnen durchaus nicht länger Ruhe läfft, Sie sleiffiges Kind, dann gehe» Sie nur, ich komme gleich nach!" „Wirklich ein reizendes Mädchen!" sagte Ruth lebhaft, nach dem die Tür hinter Mathildens verschwindender Gestalt ins Schloff gesallen war. „Findest du es nicht auch. Leo?" „Ein Widerspruch würde mir wahrscheinlich deine Ungnade znziehen!" wich er lächelnd einer bestimmten Antwort aus. „Mit Recht!" eiferte Ruth. „Und so dankbar und so an spruchslos und immer, immer ileiffig! Hast du gemerkt, wie schwer es ihr wurde, dem Verlangen zn widerstehen, siir sich ein Buch zu leihen? Erst neulich vernahm ich von ihr aus eine dies bezügliche Frage, daff sie leidenschaftlich gern liest: sich in ein gutes Buch versenken ist ihr der höchste Genus;, den sic sich aber nur an Feiertagen gönnt, nicht mal Sonntags! Es gilt zu arbeiten fürs tägliche Brot. Sie und ihre liebe Mutter sind glücklich, wenn beider Verdienst so viel abwirst, dem armen elenden Vater durch dies oder das eine Freude zu machen. Das liebe, liebe Mädchen" — Ruths klare Stimme klang bewegt — „ich habe es sehr, sehr gern und schon hundert mal bedauert, daff Mathilde nicht unseren Kreisen angehört, wir — ich fühle es würden einander wahre Freundinnen sein." Ruths warme Lobrede aus die arme Näherin sand in ihrem Bruder einen nujmerksamen Zuhörer. Nach den letzten Worten erhob er rasch sein leicht gesenktesHaupt und fraget mit gespann tem Ausdruck in den edlen Gesichtsziigen: „Wenn ou in dem Rang und Klassenunterschied die einzige trennende Schranke er blickst, besitzt du dann nicht genug Mut und Kraft, dich Uber die Vorurteile der Gesellschaft zu erheben?" „Sicher!" gab Ruth ohne Zögern zur Antwort. „Meine Absicht, Mathilde Braun zu einer kleinen Abendgesellschaft ein- zuladen, möge dir den Beweis liefern. Ich sprach darüber mit Tante Lina Die Weltcrsahrenc riet entschieden ab, ungeachtet, daff sie Mathilde sehr gern hat, oder vielleicht gerade deshalb. Sie meinte, wir würden, statt etwas gutem, dem lieben Mädchen wahrscheinlich eine schwere Kränkung bereiten, denn wir sind nicht sicher, daff die eine oder andere der jungen Damen mit hochmütigem Naserümpfen den unbekannten, einfach gekleideten Gast absichtlich übersieht. Einer solchen Taktlosigkeit, die ja zugleich eine Beleidigung jür die Gastgeber enthalten würde, halte ich deine Freundinnen denn ovch nicht für fähig!" sagte der Fabrikant mit ernstem Nachdenken. „Aber dein Verlobter, mein Liebling? Ob ihm deine neue Freundin zusagen würde?" „Ich weiff es nicht, Leo," versetzte Ruth nach kurzem Schwei gen nachdenklich. „Doch ich hofsc, Otto ist gerecht und vorurteils los genug, den Wert eines Menschen nicht von nichtigen Aeuffer- lichkeitcn abhängig zu machen." „Ist Brückner von deinen — nun sage» wir — sympatischen Empfindungen für die Betreffende unterichtet?" „Gewiff! ich mache davon gegen niemanden ein Hehl! Otto nennt Mathilde Brann ein nettes, anständiges Mädchen; er fin det es lobenswert, das; wir es in dieser arbeitslosen Zeit be schäftigen. Freilich! im übrigen" — Ruth kam nicht dazu, ihre hinterhältigen Bedenken zu äu ffern, sie wurde von Tante Lina wegen einer nötigen Anprobe abgeruscn. 14. „Ich erzählte Ihnen schon häufig von Fräulein Brandini! Interessiert Sie es vielleicht, das Bilo der Sängerin zu sehen?" fragte Ruth eines Nachmittags, Mathilde eine Photographie hinhaltend. „Sehr, darf ich bitten?" Mathildens Stimme klang halb erstickt, die nach dem Bilde sich ausstreckcnde Hand zitterte. Ruth bemerkte die Zeichen eine, jähren inneren Bewegung nicht; noch vertieft im Anschauea der Photographie — eines Andenkens an Ostende— schien sie di.- Gesichtsziige der Sängerin förmlich zu studieren. (Fortsetzung folgt.) 14 '