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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 07.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190702072
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070207
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-07
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Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Nr. 32. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Donnerstag den 7. Februar 1907. Hauptwahlen. Auch fiel bet der Ersatzwahl zugunsten der Sonn- , tagswahl ganz erheblich ins Gewicht, daß sich nur zwei Kandi daten gegenüberstanden und eine Reihe von Wählern deshalb Grund hatte, sich an der Wahl überhaupt nicht zu beteiligen. Je denfalls lieferte diese Sonntagswahl den Beweis, datz sie den Wählern die Teilnahme erleichtert. Dieselbe Beobachtung wurde in demselben Wahlkreise in der nächsten Legislaturperiode ge macht. Nachdem der Reichstagsabg. Spies im Juli 1899 gestor ben war, wurde die Reichstagsersatzwahl wiederum aus einen Sonntag verlegt, den 12. November 1899, und wiederum stieg während sonst bei den Ersatzwahlen die Wahlbeteiligung zurück- zugehen pflegt, die Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen ge genüber der Hauptwahl vom 18. Juni 1898 von 8165 auf 10 923, ein neuer Beweis, wie die Scharen der Nichtwähler sich lichten, wenn die Wahlen am Sonntag die größtmöglichste Wahlbeteili gung gewährleisten. Vielleicht zieht der Reichskanzler für kommende Wahlen diese Tatsachen und Vorschläge in Erwägung. Politische Tagesschau. Aue, 7. Februar 1907. Der Kaiser und die Kaiserin statteten gestern einen Besuch im Reichskanzlerpalais und der Fürstin Bülow Glückwünsche zu ihrem Geburtstage ab. Der Kaiser hatte dann eine Besprechung mit dem Reichskanzler. e. Beisetzung. Unter Beteiligung der gesamten Bevölkerung und vieler Fürstlichkeiten erfolgte gestern nachmittag in Werni gerode die Beisetzung der FUrstin Anna zu Stolberg- Wernigerode. Die Thronrede bei der Eröffnung des neuen Reichstages. Die Hamb. Nachr. melden aus Berlin: Die Thronrede bei Er öffnung des neuen Reichstages wird gutem Vernehmen nach einen besonders bedeutsamen programmatischen Charakter haben und insbesondere keinen Zweifel lassen, daß eine Wiedcran- lehnung der Politik der verbündeten Regierungen an das Zentrum völlig ausgeschlossen ist. Auch wird sie sich über die künftige Haltung der amtlichen dcutfchen Politik mit völliger Klarheit äußern, wodurch der von liberaler Seite ge äußerten Befürchtung, als ob nun eine Periode der Re aktion zu erwarten ist, von vornherein der Boden entzogen werden soll. Die Regierung wird indes dem nicht widerstreben, daß das Zentrum den Reichstagspräsidenten stellt, vorausgesetzt, daß es eine genehme Persönlichkeit vorschlägt. n . Einer, der nicht ins hohe Haus will! Abgeordneter von Czarlinski hat, wie uns aus Posen gemeldet wird, das Reichstagsmandat für Wreschen-Pleschen-Jarotschin abge lehnt. Die Neuwahl findet am 13. d. Mts. statt. Das preußische Abgeordnetenhaus beginnt heute die zweite Etatslesung mit dem landwirtschaftlichen Etat. Die Budgetkommission hat an diesem Etat keine Aenberungen vor genommen, jedoch vorgeschlagen, die Position von 80 000 Mark für wissenschaftliche Erforschung von Tierkranlheiten und Ver suche zu deren Bekämpfung vvm Jahre 1908 ab um 30 000 Mark zu erhöhen; diese Summe kommt aus dem Etat für das Kultus ministerium in Wegfall. Die landwirtschaftliche Woche. Die Generalversammlung des Bundes der Landwirte, die bekanntlich am 11. Fe bruar im Zirkus Busch in Berlin stattfindcn wird, schließt sich in den Tagen vom 11. bis 15. Februar die Hauptversammlung der deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft an, die ihr Quartier in der Berliner Philharmonie ausschlagen wird. Ihr wird der Kronprinz .präsidieren, der seit einigen Jahren den früher vom Prinzen Heinrich innegehabten Vorsitz sührt. Einigen weiteren Ereignissen der landmirtschastlichen Woche, der umfangreichen Tagung des deutschen Landwirtschastsratcs und der Hauptversammlung des Preußischen Landes-Oekonomie- Kollegiums haben die Reichstagswahlen eine zweite Verschie bung gebracht, so daß die beiden Tagungen erst im Lause des März stattfinden werden. e. Das erste Exemplar des Deutschen Volksliederbucho für Männerchor, das bekanntlich auf Anregung dcsf Kaisers entstanden ist, wurde gestern mittag 12>/> Uhr im Fahnensaal des Königlichen Schlosses zu Berlin dem Monarchen von Mit gliedern der Arbeits- und Redaktionskommission überreicht. w. Todesfälle. Regierungspräsident Exzellenz v. Kobell ist gestern abend in Würzburg gestorben. — Der frühere Reichs tags- und Landtagsabgeordnete Witzelsperger ist ebenfalls verschieden. I-. Kaiser Franz Joses reist nicht nach Prag. Wie sich nun herausstellt, wurde die wiederholt verschobene Reise des Kaisers Franz Joses nach Prag, aus die die Tschechen großen Wert legen, vorläufig ganz ausgehoben. Wie ein Prager Tsche chenblatt meldet, sah sich der Monarch veranlaßt, von seinem Besuche der böhmischen Hauptstadt abzusehcn, weil hervorragende Wiener Acrztc, die zu Rate gezogen worden waren, die Ver antwortung für die Folgen der Anstrengungen bei einem län geren Aufenthalt in Prag nicht übernehmen wollten. Attentat auf den Zaren? Am Mittwoch wurden in einem Konspirationsquartier in Petersburg etwa 4 0 Uniformen setzung. Eine gute Biographie Uber Berthold Auerbach besitzen wir aus der Feder Eduard Laskeis <Berthold Auerbach, eine Gedenkrede, Berlin >882). Das etwa ist das Lebensbild des Mannes, dessen wir ge legentlich der sünsundzwanzigsten Wiederkehr seines Todestages gedenken. Ein Unvergeßlicher, ein Unsterblicher war er, ist er und wird er bleiben. Von seinen zahlreichen wurmen Freunden und Verehrern fällt z. V. Adolf S t c r n das folgende zutreffende Urteil über Berthold Auerbach, dem auch wir uns anschließen möchten: An den außerordentlichen Erfolgen Auerbachs und seiner Dorfgeschichten hatte nicht nur die Seh>i>ucht nach neuen Lcbensverhältnisscn und Gestalten, das allgemeine Bedürfnis des romanlcscnden Publikums nach einem Wech.el, sondern auch der Drang Anteil gehabt, der aus eine bedenkliche Höhe gestie genen, zugleich eitlen und unwahren Selbstvcrherrlichung und Selbstvergötterung zu entfliehen, die in den Erzählungen und Romanen der Tendenzlitcratur eine so bedenkliche Rolle spielte. Man ward selbst in den Kreisen, von denen sie urfprünglich aus gegangen war, der ewigen Widerspiegelung einer unzufriedenen, in Liebe und Haß lauen, in der Begehrlichkeit und der Selbst sucht unersättlichen Gesellschaft müde und wie man sich an dem einfacheren Leben, den rauheren und festeren Gestalten der Auerbach'schen Dorfnovellistik erquickte .... Stern geht dann aus Stifter über, den er als den eigentlichen Nachfolger Auer bachs und seiner Dichtungsart bezeichnet. Auch unter den Lesern dieser Zeilen werden sich sicherlich gar viele befinden, denen Berthold Auerbach mit seinen Schrif ten mehr denn eine frohe und genußreiche Stunde bereitet hat. Sie also könne» de» Verstorbenen am besten dadurch ehren, daß sic für die weiteste Verbreitung seiner Schriften in vlc breitesten Volksschichten sorgen, denn eine gute geistige Kost wird zu jeder Zeit dankbare Freunde finden. Und eine solche bot vor allen Dingen in leinen unvergänglichen Dorfgeschichten Berthold Auerbach. der Leibtscherkesfen des Kaisers entdecht. Alle Uniformen sind neu angeferttgt. Der Fund deutet auf ein beabsichtigtes Attentat auf den Zaren hin. lts erweist sich, daß die beab sichtigte Sprengung der Schutzäbtetlung vermittelst Dynamit von einigen Beamten der Abteilung besorgt werden sollte. Beide Vorfälle riefen eine starke Erregung hervor, da bisher von Attentaten auf den Zaren nichts zu hören war und die politische Polizei als sicher galt. r. Französisch« Demissionsgerüchtr. In den Wandelgängen der Pariser Kammer zirkulierten gestern alle möglichen Gerüchte, die aus der gespannten innerpolitischen Situation entstanden sind. So sprach man von der Amtsmüdigkeit des Premiers Cle in en ceau, der durch Sarrien erseht werden sollte. In diesem neuen Kabinett sollen der einstige Kriegsminister Etienne und der sozialdemokratische Deputierte Mille- rand Portefeuilles erhalten. Dagegen gilt die Stellung des Kultusministers Briand als neugesestigt und zwar infolge seines letzten Zirkulars Uber die Kirchenkonslikte. n . Zur Lage in Marokko. Die Mahalla lieferte eine Reihe von Kämpfen gegen die aufständischen Stämme der Dulahs, Be niesten und Darclonjari. Sie hatte'dabei eine» Toten und mehrere Verwundete und erbeutete zahlreiches Vieh. Der Ver lust der Aufständischen ist unbekannt. >v. Deutsch-dänische Zollpolitik. In der gestrigen Sitzung des Folkethings erwiderte Finanzministcr Lassen aus eine An frage, ob zurzeit zollpolitische Verhandlungen zwischen Dä nemark und Deutschland geführt würden, daß gegenwärtig Ver handlungen zwischen Dänemark und Deutschland stattsänden, daß er aber weitere Aufklärungen augenblicklich nicht zu geben wünsche. 'Aus dem Königreich Sachsen. König Friedrich August Uber die Wahlen. Der König hat, wie wir gestern schon durch Extrablatt zu be richten in der Lage waren, Mittwoch vormittag an den Ober bürgermeister Beutler folgendes Telegramm gerichtet: Meine Freude und mein Stolz über meine lieben Dresdner ist groß. Größer noch mein Dank für die patriotische Auf opferung vieler ausgezeichneter Männer. Es ist ein Ver gnügen, jetzt zu leben. F ri e d r i ch A u g u st. Daraufhin hat der Oberbürgermeister Beutler im Namen des Rates folgendes Telegramm an den König gerichtet: Seiner Majestät den König, Dresden, Schloß. Euere Königliche Majestät wollen vom Rate der Haupt- und Residenzstadt den Ausdruck der größten Freude und Ge nugtuung über das Ergebnis der gestrigen Reichstagswahlen in Sachsen und unserer Stadt und die alleruntertänigsten Glück wünsche hierzu, sowie den herzlichen Dank für die gnädige De pesche an den Oberbürgermeister allcrgnädigst entgegennehmen. Euerer Königlichen Majestät bringt der Rat im Namen der gesamten Bürgerschaft begeisterte Huldigung dar. Oberbürgermeister Beutler. Außerdem hat Oberbürgermeister Beutler folgendes Tele gramm an den Kaiser gerichtet: Se. Majestät den Kaiser, Berlin. Nachdem es in der gestrigen Stichwahl gelungen ist, für einen Teil unserer Stadt einen aus dem Boden der Verfassung stehenden Abgeordneten zu wählen, bringt der Rat der Haupt- und Residenzstadt Dresden Ew. Kaiserlichen Majestät begei sterte Huldigung dar. Oberbürgermeister Beutler. Das Dresdner Journal schreibt: Sc. Majestät oer König hat angesichts des erfreulichen Er gebnisses der gestrigen Stichwahlen in einem an den Staatsmi nister Dr. GrasvonHohenthalundBergen gerichteten Telegramme seiner freudigen Genugtuung erneuten Ausdruck ge geben und hierbei auch dankbar der loyalen Gesinnung Er wähnung getan, die Sr. Majestät noch am gestrigen Abende in vielen Hunderten von Depeschen bekundet worden ist. Ein Bekehrter. Nach einem Privatbriese aus Wurzen hat der Abg. Langhammer, der bekanntlich in der Frage des Wahlrechts für den Landtag den Standpunkt der Liberalen teilte, erklärt, daß ihn der Ausfall der Reichstagswahlcn überzeugt hat daß auch für Sachsen das allgemeine, gleiche, direkte und gehet m e Wahlrecht durchführbar wäre. — Das ist ,a sehr erfreulich. Hoffentlich werden noch mehr Nationalliberaic bekehrt. Run wissen wir's ganz genau. Die Ursache der großen Schneefälle ist jetzt noch beizeiten entdeckt worden. Es handelt sich um den Anfang einer neuen Sintflut, so ver kündet der Apostel der Berliner Baptistengemeinde G. Sal chow. In einem langen Ausruf, der verbreitet wird, weist er nach, daß der Schnee genau so lange fallen werde wie seinerzeit vas Wasser der Sintflut. In 40 Tagen würde aus diese Weise der Schnee 80 Fuß hoch liegen und dann würden alle Menschen verhungern und ersticken. Es wäre deshalb die höchste Zeit, daß jede Seele sich der Baptistengemeinde anschließe. Geyer, 6. Februar. Spiel des Schicksals. Der län gere Zeit schwer krank darniederliegende Brunnenbauer Flohrer i» Geyer ist bald nach der Amputation seines Fußes gestorben Ein merkwürdiges Zusammentressen ist es, daß auch zu gleicher Stunde seine im 80. Lebensjahre stehende Schwester, die Frau M eyer in Tannenberg zur ewigen Ruhe einging. Neukirchen i. Erzg., 6. Februar. E n d e e i n c s S t r c i k s. Der schon seit dem vorigen Jahre währende Streik der Wirker und Ausstoßer bei der Firma H. Steudten ist dukch Ent gegenkommen der Chefs plötzlich beendet worocn. Im Streik standen reichlich 100 Personen, während ebensoviel sortgcarbeitet haben. Hohenstein-Ernstthal, 6. Februar. Todes stürz. Ein schwerer Unglückssall trug sich im benachbarten Oberlungwitz gestern abend zu. Das 5jährige Kind des Strumpfwirkers Mehlhorn glitt infolge Glätte auf der Treppe aus und siel in die Hausflur. Rach kurzer Zeit verstarbdas Kind. Ein hin- zugcholtcr Arzt konstatierte Genickbruch. Limbach, 6. Februar. In eine Lohnbewegung ge treten sind die hiesigen Schneidergchilsen. Sie haben den Meistern einen Lohntaris unterbreitet und verlangen bin- nen 14 Tage» Antwort. Auch haben sic sich zu Unterhandlungen bereit erklärt. Von den Gehilfen sind 90 Prozent organisiert. Seit 6 Jahren haben sie noch keine Lohnerhöhung erhalten. Sie begründen ihre Forderungen mit de» stetig gestiegenen Preisen aller Lebensbedürfnisse. Flöha, 6. Februar. Selbstmord. Gestern bestellte in einer Gastwirtschaft zu Lichten walde ein aus Chemnitz gekommener Mann, der im Jahre 1885 geborene Drogist Wag ner aus Kleinzschachwitz bei Dresden eine Tasse Kaffee. Nach dem sich der Wirt wieder entfernt hatte, schüttete-der junge Mann aus einem mitgebrachten Glase etwas in den Kaffee, wahrscheinlich Cyan kalt. Der Unglückliche wurde mittels Geschirrs ins Frankenberger Stadtkrankenhaus befördert, ver starb aber auf dem Transport. Freiberg, 6. Februar? Kom Regiment. Vom hiesigen 1. Jäger-Bataillon wird seit DöllNiWkag voriger Woche der Ka sino f e l d w e b c l Biagge vermißt. Der Grund zu seinem Verschwinde» ist unbekannt. — Eine große Anzahl Jäger ist an Jnsluenza erkrankt. Auch sind einige Fälle von Scharlach vorgekommen. Löbau, 0. Februar. Dem E r st i ck u » g S t o d e ent rann e n sind die Geschwister Heinze im benachbarten Eb erss- dor s. Die Schwestern hielten sich abends in ter Wohnstube auf, die eine Schwester schlics aus dem Sofa, während die an dere aus dem Stuhle saß und ebenfalls dem Schlafe verfallen war. Eine ältere Schwester gewahrte nun in später Stunde, daß ihre beiden Geschwister noch nicht im Bette waren und ging nach der im Parterre gelegenen Wohnstube, wo sie die eine Schwester ohnmächtig auf dem Sofa, die andere vom Stuhle gefallen in der Siube liegend sand. Durch den hinzugerusenen Arzt war es möglich, die durch das Ansströmcn .cs Osen- rau ch e s die Schwester Halle die Ofenklappe geschlossen halb Erstieklen wieder ms Leben znriickznrnfcil. Nach Aussage des Arztes wären beide Schwestern, wenn der Vorsatz eine viertel Stunde später wahrgenommen worden wäre, erstickt. Dresden, l>. Februar. Von d e r Neichsla g swahI. Die WahlprüsungSkomunssion im Wahlkreise Dresden-Neustadt hat scslgestellt, daß bei der Hauptwahl am 25. Januar für über 170 Personen, die zum Teil abwesend zum Teil krank waren, gewählt worden ist. Sogar snr V e r st o r b e n e sind Stimmen abgege. en worden. Die Wabl wird wahrscheinlich snr ungültig erklärt werden. — Ein 9 8 jähriger R e i ch s l a g s wä h l e r. Der älteste Wähler der Dresdner Bürgerschaft, der 98jährige l)r. meck. Mat- terSdors, kam am Wahltage, obgleich er erblinde:, am Arme eines jungen Arztes an die Wahlurne? um seiner StaatSbnrgcrpslicht zu genügen. Pirna, 0. Februar. In den Schifserschulen des Elbtales ist jetzt wieder der gewohnte Wintorunterricht im Gange. Wie man weiß, erfreuen sich die in den sächsischen Schis- ferschulen ausgebildeten Schiffsmannschaften im gesamten Tlb- gcbiete einer besonderen Beliebtheit. Zittau, 6. Februar. Eine dreifache goldene Hoch zeit s f e i e r wurde am letzten Dienstag in der Pfarrkirche des nahen St. Eeorgentals begangen. Die allgemein geachteten Ju belpaare sind Schneidermeister Scholze mit seiner Gattin Marie, Schneidermeister Höllein mit seiner Gattin Marie und Privatier Preßler, früher Buchdrucker, mit seiner Gattin Anna. Es liegt etwas Rührendes in dem Gedanken, die drei Jubelpaare, die vor 50 Jahren in der Vollkraft der Jugend in derselben Kirche den Bund fürs Leben schlossen, nun im Grei senalter, gebeugt von der Fülle der Jahre, wieder vereint zu sehen. Von Stadt und Land. Gedenktag« am 7. Februar: 1904 Abbruch der diplo matischen Beziehungen zwischen Rußland und Japan. 1807 Schlacht bei Pr.-Eylau zwischen Preußen und Franzosen (7. und 8. Februar). 1792 Berliner Bündnis zwischen Oesterreich und Preußen. 1673 f- Jean Baptiste Moliäre zu Paris. Wilreruagsverlaul in Kacklen am b februar >907 sTelevhonischc Mitteilung des Köuigl. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Dresden.) Slatio.. r seehdbe > -n Tcmper.ilnr wind Nieder. schli.'e Mar. > Min. presde» . . . ttä — 0.8 — 4 6 IE 0 rr m leipzig . . 117 - 1.4 — 3.8 8XV I» Zschadrax 220 — 2.0 — 4.» Laugen 202 - n.l — 4,7 -Nitz Hittan .... 2ö8 — — 5,8 ktiU ochemnitz 310 — 2,0 — 4,9 0 0 Freiberg 398 — 2,2 — 5,0 XV I Schneeberg 48L — 3,t> — 5,5 O 0 Llslei .... 500 — 2.9 — 0,0 !E tltenbcrg 7-l — — 8.1 5ÜN ckcitzcnhain . . 722 — 4'.' — 7,1 XO 0 Fichtelberg . . 121 — 5,6 - '.'.1 180 <> Am 6. Februar stellten sich im Tieslande Schneefälle ein, während im Gebirge unter starkem Nebel vorwiegend trockenes Wetter herrschte. Vereinzelt wird sogar Regen gemeldet. Die Temperaturen lagen in Mittel unter Null. Das Barometer stand noch zu hoch, zeigte allerdings innerhalb Sachsens erheb liche Unterschiede. Die Winde entstammten dem Norden bis Osten. Meldung vom Fichtelberg. Vor- und nachmittags schwacher Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler, Schneetiefe 210 Zen timeter, starker Reif, erhält sich lange, großartiger Rauh frost. Wettervorhersage für den 8. Februar. Mäßige östliche Winde. Abnehmende Bewölkung. Trocken. Kälter. Aue, 7. Februar. * Der Maskenball im Hotel Stadtpark am gestrigen Abend war ein Sammelpunkt aller derjenigen, die ihrer Faschingslust die Zügel schießen lassen wollten. Er verlies in heiterster, der Veranstaltung entsprechender Stimmung. Kurz nach 8 Uhr süllte sich der Saal schnell mit schönen, bunten und originellen Mas ken, die sich bei den Klängen der Stadtkapelle neulich amüsier ten. Nach der >/_.11 Uhr stattgesundenen Demaskierung sand die Prcisverteilung statt. Der 1. Preis wurde einer Doppelmaske zuerkannt, die ein zusammengewachsenes Zwillingspaar mit 2 Köpfen und drei Beinen darstellten. Des zweiten Preises durste sich eine einen Osterhasen darstellende Dame erfreuen, während den dritten Preis, getreu seiner Bestimmung ein als Symbol der Bescheidenheit, eine zarte Veilchenblume erhielt. Der nun folgende Tanz hielt die gestreilnehmer bis in die frühen Mor genstunden in fröhlichster Stimmung beisammen. * Carola-Theater. Vom Stadt-Theater Zwickau wird uns geschrieben: Am Sonntag, den 10. Februar findet in Aue ein einmaliges Gastspiel des Zwickauer Stadttheater-Ensembles statt. Zur Ausführung gelangt der neue, allgemein beliebte Schwank Telephon geheimnisse von Hausleitner und Reimann. Das überaus witzige Stück hatte überall wo es bis jetzt gegeben wurde einen unbestrittenen, großen Erfolg. Be tont sei noch besonders, daß die Novität unbeanstandet von der Jugend besucht werden kann. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr, Billetts sind im Vorverkauf zu ermäßigten Preisen nurim Caf6 Carola bis Sonntag nachmittag 4 Uhr zu haben. * Zu d«m Kintxsmord, den jüngst die 20jährige Fabrik arbeiterin H. begangen hat, werden in der auswärtigen Press«
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