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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 06.02.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-02-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190702061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-02
- Tag 1907-02-06
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Monat
1907-02
-
Jahr
1907
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Nr. 31. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Mittwoch, den 6. Februar 1907. Allerdings: Die atlantische Flotte mit ihren 15 Linienschiffe könnte den Japanern ganz anders die Spitze biete», aber sie käme zu spät, um auf dem KriegSIHeater deS stille» Ozeans noch recht zeitig einzutresfen. Man wird es deshalb weder in Tokio »och Washington znm äußersten kommen lassen, aber immerhin be weist der gan,c Konflikt, wie unheimlich schwül die politische Si tuation in Ost-Asien ist! * Die Assiir« (Snrkow-Lidwal. Das erste Departement des NeichsrateS hielt am Montag unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Saburow eine Sitzung ab, in der die Frage erörtert wurde, inwieweit der Ministergehilfc Gurkow bei der Vergebung der Gc- treidelicferungen an die Firma Lidwal pflichtwidrig gehandelt habe. In dieser Sitzung traten mehrere Mitglieder dafür ein, die Anklage gegen Gurkow überhaupt fallen zu lassen, ivcil weder eine Ueberschreitnng der Amtsbcsugnisse noch Eigennutz oder Leicht sinn von Seiten Gurkows vorliege. Bei der Abstimmung ergab sich aber, das; nur fünf gegen neun Mitglieder diese Ansicht teilten. Fallen gelassen wurde dagegen die Anklage wegen nach lässiger Abfassung des Vertrages mit Lidwal. Ansrecht erhalten wnrde die Anklage wegen Ueberschreitnng der Amtsgewalt, daher wurde eine neue Untersuchung des ganzen Falles durch das erste Kriminaldeparteinenl des Senats angeordnet. Dieser Beschlust des Departements des NeichsrateS bedarf noch der Bestätigung durch den Haren. Zum Rücktritt des Kabinetts Paschitsch. In Belgrader diplomatischen Kreisen wird mit Bestimmtheit versichert, der Rüek- tritl des Kabinetts Paschitsch stehe unmittelbar bevor. Wie dem Verl. Tagcbl. sein Belgrader Korrespondent telegraphiert, wird die Demission in der Tat erfolge», sobald das Anleihe und Kauonen- gcschäsl in Sicherheit gebracht sind. Zum Nachfolger Paschitschs soll der bisherige Kultusminister Nikolitsch ansersehen sein Der serbische Gesandte in Berlin, Vuitsch, hat die Kabinettsbildung angeblich abgclehui. Das neue Kabinett wird die Aufgabe haben, den Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn abzv schließen. Paschitsch selbst geht als Gesandter nach Petersburg. Türkische Wirtschaft. General Di Georgis Pascha, der wegen Nichterfüllung der Forderungen für Gendarmerie mit seiner Demis sion drohte, und seine Abreise von Woche zu Woche verzögerte, ist gestern nach Saloniki abgefahren, nachdem itnn die von ihm geforderte Schule für Gcndarmcrieeleven und eine Krediterhöhung zugestandcn worden war. Eine Unterredung mit dem japanischen Botschafter in Paris. Der Petit Parisien bringt ein Interview mit vem hiesigen ja panischen Botschafter, der erklärte, daß die japanische Regierung das korrekte Vorgehen des amerikanischen anerkennt und es zu keinem kriegerischen Konflikt kommen werde. Herr von Möller bei der Einweihung der Universität Pitts- burg. Als Vertreter des Kaisers wird an der Einweihung der Universität Pittsburg (Nordamerika) der frohere Handels minister v. Möller teilnehmen. Herr v. Möller, der gestern bei der Stichwahl in Bielefeld unterlegen ist, wird am 15. März die Reise über den Ozean antreten. Aburteilung anarchistischer Verbrecher in Spanien. Die spanischen Minister beschlossen, die Aburteilung anarchistischer Verbrecher den Geschworenen zu entziehen und den ordentlichen Gerichten zu überweisen, um die Gemüter in Barcelona zu be ruhigen. Hnlv.igung der Menge vor dem Kaiserpaar. Eine Ansprache des Kaisers. n. Berlin. (E. D.) Vor dem Gebäude des Berliner Lokal-An zeiger», der die Stichwahlrrsultate durch Scheinwerser bekannt gab, hatte sich gestern abend in der zehnten Stunde eine nach vielen Tausenden zählende Menge, darunter viele Studenten, versammelt, welche dir Zimmerstraßr buchstäblich blockiert hatte Bei Bclanntwerden sozialdemokratischer Niederlagen brach die Menge in jubelnde Hurrarufe aus und nahm die Wahl von Zentrumstandidaten mit Zischen und Spottliedrrn auf. Wieder holt stimmte sie patriotische Lieder bei Bekanntwrrden der Siege der regierungsfreundlichen Parteien an. Als in der 12. Stunde 15 neue sozialdemokratische Nieder lagen bekannt wurden, marschierte die gewaltige Menge, pa triotische Lieder singend, in voller Ordnung durch die Zimmer- straße nach der Straße Unter den Linden und zum Reichskanzler palais. Von hier zog die Menge immer mehr aawachsend und in größter Ordnung die Wilhelmstraße entlang zum Königlichen Schloss». Nachdem dir Tausende wiederholt degeistert« Hul digungen dargebracht hatten, verkündete ein Marineossizier, daß der Kaiser und dir Kaiserin erscheinen würden. Zn der Zwi schenzeit zeigten sich im Mittelsenster des Schlosses die Prinzen Adalbert und August Wilhelm, denen aufs neue unter Absingen patriotischer Lieder stürmische Huldigungen dargebracht wurden. Bald daraus erschien das Kaiserpaar, von minutenlang anhal tendem Jubel begrüht. Die Kaiserin winkte mit einem Tuche, der Kaiser trat hart an di« Brüstung des Mittelfensters neben dem Schloßportal und hielt eine Ansprachr, die soweit sie von unten vernommen werden konnte, etwa folgenden Wortlaut hatte: Silentium! Ich danke Ihnen meine Herren von ganzem Herzen für di« Huldigung, die Sie mir heute dargebracht Helm muhte sich unter den Oberbefehl des russischen Generals Bennigsen stellen, der endlich im Gefolge des Zaren mit 60 000 Mann in Preuhen erschienen war, und Bennigsen kommandierte verkehrter Weise sofort zum Rückzüge. Dann rieb er durch zweck lose Märsche die Truppen aus, während die schlechte, russische Heeresverwaltung den russischen Soldaten nötigte, das Land ärger als der Feind zu verwüsten. Mehr und mehr zeigte» diese Bundesgenossen ihre Unlust an dem Kriege, den sic für einen Fremden hielten; sie drängten immer weiter zurück. Auch hatten sie nach ihrer Art viel weniger Truppen im Felde, als aus dem Papier; denn auher dem Bennigscn'schen Heere trafen nur noch 55 00V Mann unter Buxhöwden ein. So also sahen in Wirk lichkeit die russischen Alliierten aus! Mit der Schlacht von Preuhisch-Eylau setzt jene Periode des Krieges ein, die dem Waffenstillstand, dem Preuhens Erhebung auf dem Juhe folgte, nicht mehr allzu fern stand. Preuhens Leidentage waren nunmehr nur noch gezählt. Seine grohe Zeil pochte bereits laut und vernehmlich am Tore seiner Entwicklung Männer erstanden ihm, die ihm Erretter aus nationaler Schmach werden sollten. Schon hatte der Heldenjüngling Theodor Körner zu dem begeisternden Sange seine Leier gestimmt; Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen, Hell aus dem Norden bricht der Freiheit Licht. Du sollst den Stahl in Feindes Herzen tauchen; Frisch auf, mein Volk! — Die Flammenzeichen rauchen, Die Saat ist reif — ihr Schnitter, zaudert nicht! Das höchste Heil, das letzte, liegt im Schwerte! Drück' dir den Speer ins treue Herz hinein! — Der Freiheit eine Gasse! Wasch die Erde, Dein deutsches Land mit deinem Blute rein! In diesem Sinne ist uns Nachgeborenen bei der Säkular feier die Schlacht von Preuhisch-Eylau ein Gedenktag von hoher Bedeutung. Denn auch dieser Tag war einer von denen, in denen der Grundstein zu Preuhens neuem Ruhm gelegt wor den ist. habe«. Sie entspricht dem Bewußtsein, dah Sie Ihrem Vater- land gegenüber Ihr« Pflicht getan haben und das Wort un sere» Reichskanzlers, das er zu Ihne» gesprochen hat, wahr wird: Deutschland kann reiten, wem, r» will! (Stürmischer Beisall!) Ich bin der felsenfesten Ueberzeugung, wenn, wie bisher, all« Stände, hoch und niedrig, all« Konfessionen (stür mischer Beisall) einig zusammenstehen, dann werden wir nich, nur reiten, sondern alle» niederreiten, was sich uns entgegen stellt. (Stürmische Hurraruse). Und nun will ich schließen mit dem Wort, das unser groher Dichter Kleist in seinem Prinzen von Homburg gesprochen hat, als er Kottewitz dem grogen Kursürsten gegenüber sagen läßt: Was kümmert uns die Regel, nach der der Feind sich schlägt, wenn er nur wieder vor uns mit allen seinen Fahnen sinkt? Die Regel, die ihn schlägt, das ist die höchst« Kunst. Zetz, lernten wir, ihn zu besiegen, und sind voll Lust, sie ferner noch zu üben. Deswegen soll dies nicht nur eine vorübergehende, augenblick liche patriotisch« Regung sein (Rufe: Nein, nein!) sondern ein felsenfester Entschluß (Ruse: Jawohl) auch ferner aus diesem Wege zu verharren. (Brausende Hurrarufe.) Der Gesang der Nationalhymne ertönte in die klare Winter nacht, während das Kaiserpaar und die Prinzen immer wieder die Menge grühten. Gegen ^1 Uhr zog sich das Kaiserpaar zurück. Nur langsam zerstreute sich die Menge in gehobener Stimmung. Eine Ovation für den Reichskanzler. Berlin, 0. Februar. Eine nach taufenden zählende Menge zog auch gestern in musterhafter Ordnung gegen Mitter nacht zum Reichskanzlrrpalais und brachte dem Fürsten Bülow unter Abstngung patriotischer Lieder begeisterte Ovationen dar. Der Reichskanzler erschien, stürmisch begrüht. Tiefe Stille trat sofort ein, als er etwa folgendes sagte: Ich dank« Ihnen, meine Herren, dah Ihre vaterländische Gesinnung Sie wiedrum hierher geführt hat. Als ich am 13. Dezember einen letzten Appell an den Reichstag richtet«, fchloh ich mit den Worten, dah die Regierung ihre Pflicht tun würde im Vertrauen auf das deutsche Volk. Dieses Vertrauen hat mich nicht getäuscht. Was in den Haupwahlen gesiegt hat, und heute bei den Stichwahlen weitere schöne Ersolge errungen hat, das ist der deutsche Geist, der gekämpft hat allentwrgen, der noch kämpft zu dieser Frist, und der wird varum nicht er liegen, weil er ja unsterblich ist. Wenn wir diesen deutschen Geist treu blieben, wenn vor allem die deutsch « Ju gend srsthält an diesem Geiste und sich mit ihm erfüllt, dann können wir ruhig und freudig in die Zukunft des Vaterlandes blicken. Und nun stimmen Sie mit mir ein ln den Ruf der Liebe und Treue bis zum Tode: Unser deutsches Vaterland soll leben hoch, hoch, hoch! Brausend ertönte das Hoch aus das Vaterland. Entblötzten Hauptes fangen alle Deutschland, Deutschland Uber alles. Enderesultat« der gesamten Wahlen. Berlin, 0. Februar. Stichwahlen-Ergebnlsse waren heute früh an amtlicher Stelle in Berlin bis aus vier bekannt: Ge wählt wurden 12 Sozialdemokraten, 28 Nationalliberale, 9 Zen trum, 10 Konservative, 19 Freisinnige Bolkopartei, 8 Reichspar tei, 9 Freisinnig« Vereinigung, 5 Deutsche Bolkopartei, 19 Wirt schaftliche Vereinigung, 5 Landwirtsbund, 4 Fraktionslose, 2 Deutsche Reformpartei, 1 Pole, 3 Elsässer, 1 Welfe. Das vor liegende Gesamtergebnis der Reichstagswahl stellt sich wie folgt: 105 Zentrum, 58 Konservative, 54 Nationalliberla«, 43 Sozialdemokraten, 28 Freisinnige Volkspartei, 20 Reichspar- tri, 20 Polen, 15 Wirtschaftliche Vereinigung. 11 Freisinnige Vereinigung, 10 Fraktionslose, 8 Landwirtebund, 7 Deutsche Volkspartei, 7 Elsässer, 5 Deutsche Resormparlei, 1 Welse, 1 Däne. Vier noch ausstehende Kreise vertraten bisher je ein Kon servativer, Reichsparteiler, Nationalliberaler, Freisinniger Volks parteiler. n. Berlin, 0. Februar. Die letzten Stichwahlresultate, die nunmehr «ingegangen sind, ergeben für die Konservativen ein Gewinn und ein Verlust, für di« Nationalliberalen ein Er« winn und ein Verlust, sür die deutsche Resormpartei ein Gewinn und srü di« sreistnnige Volkspartei ein Verlust. In der gemel deten Zusammensetzung des Reichstages vermehrt sich nun je rin Mandat die Mandatzahl der Konservativen, der Reichspartti, der deutschen Resormpartei und der Nationalliberalrn. Das Königreich Sachsen im neuen Reichstag«. 1. Zittau. Buddeberg Frs. Voikop. 13 801, Fischer Soz. 11 209 Stimmen. Buddeberg gewählt. 2. Bernstadt, Löbau. (Bisher Sindermann Soz.) Gewählt ist Dr. Weber Natl. mit 13 948 St. Es erhielten Sindermann Soz, 10 441, Erzberger Ztr. 402, zersplittert 91. Ersamtstimmen- zahl 24 942. 3. Bautzen. (Bisher Gräfe D. Rspt.) Gewählt ist Eräse D. Rept. mit 20 840 St. Es erhielten Höppner Soz. 8019, Erz berger Ztr. 700, Enauck Frs. Vpt. 98, zersplittert 9 St. Gesamt stimmenzahl 30 272. 4. Dresden-Neustadt. (Bisher Kaden Soz.) Gewählt ist Kaden Soz. mit 20 458 St. Es erhielten Schmaltz Kons. 0717, Wetzlich Dtsch. Rspt. 12 308, Dr. Barge Frs. Vgg. 0533, Er,ber ge» Ztr. 400, zersplittert 39 St. Gcsamtstimmenzahl 52 515. 5. Dresden-Altstadt. Landgerichtsdirektor Heinze Natl. 24 538, Dr. Eradnauer Soz. 20 725 Stimmen. Heinze gewählt. 0. Dresden-Land. (Bisher Hör» Soz.) Gewählt ist Horn Soz. mit 33 843 St. Es erhielten: Bassenge Stall. 20 059, Erz berger Ztr. 342, Berndt Wirtsch. Vgg. 51 St., zersplitetrt 70 St. Eesamtstimmcnzahl 00 371. 7. Meitzen. Nitschke Soz. 14 921, Eaebel 17231 Stimmen. 8. Pirna. (Bisher Fraßdorf Soz.) Gewählt ist Hanisch Mitetlstandop. mit 10 235 St. Es erhielten Frähdors Soz. 14 397, Erzberger Ztr. 103, Kopsch Frs. Vpt. 07 St., zersplittert 23 St. Eesamtstimmenzahl 30 825. 9. Freiberg. (Bisher Schulze Soz.) Gewählt ist Dr. Wag ner Kons, mit 14 008 St. Es erhielt Schulze Soz. 9455, zersplit tert 42 St. Eesamtstimmenzahl 24 105. 10. Roßwein, Döbeln. Pinkau 12 708, Loerling Natl. 14 431 Stimmen. 11. Oschatz, Grimma. Eiest Kons. 4000 St. Mehrheit. 12. Leipzig-Stadt. (Bisher Motteler Soz.) Gewählt ist Dr. Junck Natl. mit 24 044 St. Es erhielten Lang« Soz. 14 300, Erzberger Ztr. 215 St., zersplitetrt 12 St. Eesamtstimmenzahl 38 037. 13. Landkreis Leipzig. (Bisher Geyer Soz.) Gewählt ist Geyer Soz. mit 56 712 St. Ls erhielten: Hülhner Natl. 39 089, Bär Frs. Vpt. 789, Erzberger Ztr. 356 St., zersplittert 46 St. Ee- samtstlmmenzahl 97 592. 14. Borna, Pegau. Liebert Rpt. 12 610, Schöpslin Soz. 10126 Stimmen. 15. Mittweida, Burgstädt. (Bisher Stücklen Soz.) Ge- wählt ist Stücklen Soz. mit 18301 St. Es erhielten Dr. Zöphel Natl. 8595, Stark« Kons. 6943, zersplittert 16 St. Gesamtstim menzahl 33 855. 16. Ehemnitz. (Bisher Noske Soz.) Gewählt ist Nosk« So^ mit 34 547 St. E» erhielte« Kickelhny« Natl. 18 845, Limmer Kons. 4869, Erzberger Ztr. 155, zersplittert 7 St. Gesamtstim- menzahl 58 223. 17. Meerane, Glauchau. (Bisher Auer Soz.) Gewühlt ist Auer Soz. mit 16 675 St. E» erhielten: Dr. Clautz Natl. 13 454, Erzberger Ztr. 50 St., zersplittert 5S t. Sesamtstimmenzahl 30184. 18. Zwickau. (Bisher Stolle Soz.) Erwählt ist Stolle Soz. mit 23 744 St. Es erhielten Leupold Natl. 19185, Erzberger Ztr. 177, zersplittert 2 St. Eesamtstimmenzahl 43108. 19. Siollbrrg, Löbnitz. (Bisher Goldstein Soz.) Gewählt ist Goldstein Soz. mit 19 999 St. Es erhielten Loescher Rpt. 14 696, Erzberger Ztr. 36, zersplittert 16 St. Eesamtstimmenzahl 33 658. 20. Zschoppau, Marienburg. (Bisher Zimmermann Deutsch. Respt.) Gewählt ist Zimmermann Deutsch. Resormpt. mit 14 732 St. Es erhielt Eoehre Soz. 11 281, zersplittert 20 St. Eesamt stimmenzahl 26 933. 21. Annaberg, Schwarzenberg. Grenz Soz. 12 050, Dr. Stresemannn 14 500 Stimmen. 22. Kirchberg, Auerbach, Reichenberg. (Bisher Hoffmann Soz.) Gewählt ist Merkel Natl. mit 17 936 St. Es erhielt Hoss mann Soz. 17 309, zersplittert 27 St. Eesamtstimmenzahl 35 272. 23. Plauen. (<.10 Uhr. Plauen. Günther Frs. 21 000, Ge- risch, Soz. 14 000 Stimmen. Wahl von Günther gesichert. Dresden, 5. Februar. In den 8 Stichwahlkreisen des Kö nigreichs Sachsen sind gewählt worden 1 Konservativer, 1 Re sormpartei, 3 Nationalliberale, 2 sreistnnige Volkspartei, mithin ist Sachsen im neuen Reichstage vertreten mit 2 Konservativen, 1 Reichspartei, 3 Reformpartei, 6 Nationalliberale, 2 freisinnige Voltspartei, 1 Mittelstandopartei und 8 Sozialdemokraten. D i e Sozialdemokraten haben 13 Sitze verloren. Aus dem Königreich Sachsen. Die Einführung durchsichtiger Briefumschläge ist bei der Reichspost angeregt worden. Kaufmännische Kreise haben wiederholt darum ersucht, derartige Kuverts zuzulassen Solche Umschläge brauchen nicht mit einer Adresse versehen zu werden, wenn die Briefe s o hineingesteckt werden, datz die innere Aufschrift durch den Umschlag hindurch sichtbar ist. Zur Begrün dung ihres Gesuches führen die Interessenten an, datz bei mehre ren Hundert Briefen, wie sie eine ganze Anzahl Firmen, In stitute und Behörden täglich abzusenden haben, das Ersparen der Adressenaufschrift ech eine erhybliche Arbeitser leichterung wäre. Hierzu komme noch, daß dadurch die Gefahr einer falschen Adressierung vermieden würde, die schon mancherlei Unzuträglichkeiten sür das kaufmännische Leben im Gefolge hatte. Frankreich kenne bereits solche Kuverte, und sie sollen sich dort durchaus bewährt haben. Unsere Reichspost hat sich jedoch bisher noch nicht dazu entschließen können, Stel lung zu der Sache zu nehmen. Soweit sie ihr bisher näher ge treten ist, hat sie nur Mängel sestzustellen vermocht. So mutz der Bries fest den Umschlag anschließen, wenn die Lesbarkeit der Aufschrift nicht leiden oder diese sofort in die Augen springen soll. In Frankreich hat man Umschläge, in denen nur die Stelle transparent ist, unter der die Adresse des Briefes erscheinen soll. Der übrige Teil des Kuverts besteht aus gewöhnlichem Papier. So sieht der Beamte die Aufschrift sofort, und das übrige Kuvert bietet Raum zu Bermerken. Immerhin würden solche Umschläge den Vorzug vor den gänzlich aus glasiertem Papier hergestell- ten Kuverten verdienen, die man der, Reichspost ebenfalls zur Begutachtung bereits vorlegte. Hier stellte sich aber heraus, datz der Poststempel bald verlöscht und daß es ferner kaum mög lich ist, Vermerke darauf zu machen; gleichwohl soll die Frage weiter geprüft werden. Eelenau, 5. Februar. Erfroren. Gestern mittag wurde Herr Lehrer Adler, der seit 1870 recht segensreich unter ost recht schwierigen Verhältnissen in unserer Gemeinde wirkte, zu Grabe getragen. Der hochverdiente Mann litt in letzter Zeit an hochgradiger Nervenüberreizung infolge Ueberarbeitung. Seit einigen Tagen war er von hier verschwanden. Waldar beiter fanden ihn im Walde erfroren auf. Ehrenfriedersdorf, 5. Februar. Zum 500jährigen Studtjubiläum. Das Ministerium des Innern hat ein- gewilligt, daß anläßlich des im nächsten Jahre zu feiernden 500- jährigen Stadtjubiläums aus Mitteln des sächsischen Kunstfonds der Stadt Ehrenfriedersdorf eine von Bildhauer Professor Wer ner-Dresden geschaffene, etwa 2>F> Meter hohe Bronzestatue Friedrich des Streitbaren, des Gründers unserer Stadt geschenkt werde. Die Grundsteinlegung des Denkmals, das vor dem Rathause aus dem Markt zu stehen kommt, soll noch in diesem Jahre stattfinden. Die Kosten der Aufstellung über nahm die Stadtkasse. Schirgiswalde, 5. Februar. Tätlich verunglückt ist gestern der in Callenberg wohnende ScharwerkSmaurer Gustav Schuber«. Derselbe war ig Frieses Fabrik in Kirschau im Kesselhaus beschäsligl. Hier wurde er mil einer schweren Kopf verletzung noch lebend ansgesunden. Auf welche Weise er verun glückt ist, konnte noch nicht scstgestelll werden. Bald nach seiner Aussindung ist er gestorben. Er ist erst 33 Jahre alt und hinter läßt außer seiner Frau noch s> unerzogene Kinder. Annaberg, 5. Februar. Verkehrs wiederauf nähme. Aus der nur dem Güterverkehr dienenden, seit mehreren Tagen infolge Schneeverwehung gcsperrlen Eiseubahnstreckc Königswalde Annaberg Ladestelle konnte gestern nachmittag der Verkehr wieder ausgenommen werden. Werdau, 4 Februar. (Schwindler. Drei kostbare Uhren wurden bei Zwickauer Uhrmachern von einem Unbekannten erschwindelt. Dieser ist in der Person eines hiesigen, 18 Jahre alten Gelegenheitsarbeiters ermittelt und festgcnomnicn worden. Mylau, 5. Februar. Zum Gedächtnis der in den Flammen n in ge k o m m ene u beiden Arbeiterinnen Lina Dillnrr und Frieda Weiß wurde nm Sonntag abend in hiesiger Kirche ein TrauergolteSdieust abgehaltcn. Herr Pfarrer Schlag hielt die Predigt. Eine nach Hunderten zählende Trauergeineindc nahm an dem Gottesdienst teil. Von Ueberresten der beiden beklagenswerten Opfer jener verhängnisvollen Katastrophe ist bisher nvch keine Spur zu finden gewesen. Die Abräumung der Brandstätte macht stete Fortschritte, nimmt aber der schwer zu zu beseitigenden Maschinentrümmer und Eisenteile wegen viel Zeit in Anspruch. Planen i. V.« 5. Februar. Eine sette Konkurs- Dividende. In dem Konkurs des BauunleruehinerS Franz Albin R » dors, der schon über zwei Jahre dauert und wahr scheinlich demnächst beendet werden dürste, kommen an die zahl reichen Gläubiger nur etwa 5 Prozent Dividende zur Verteilung. Infolge dieser geringen Dividende verlieren einzelne Gläubiger ganz beträchtliche Summen Birna, 5. Februar. Neue Industrie. Die Yirma Kessel in TannenbergStal erwarb das seinerzeit vielgeÜannle Papierfabrik-Etablissement Kohlmühle bei Schandau, in dem nun die Wachs- und Lcdcrtuchfabrikation betrieben werden soll. Dies- Wiedercrwachen industriellen Lebens in den weiten Ääumen des bisher verlassenen Etablissements beruh« natürlich sehr angenehm.
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