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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 25.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190701251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070125
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-25
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Monat
1907-01
-
Jahr
1907
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Nr. 21. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Freitag, den 25. Januar 1907. ic d u Von Stadt und Land t <t Januar heiter« fp n« oorm. der bei al ui bc de I>c »i g v e h ei u d e g ü n L 2 d> sc d r E d d ll v a z 3 a S h si S o d n n v l d d r u ^l u k, § und g Glück- Eedenttage am 25. Januar: 1871 Kapirulation der Festung Longwy. 1807 Gefecht bei Mohrungen. 1743 * Fried- rich Jacobi in Düsseldorf, Philosoph und Dichter. 1742 Ein. nähme von Passau durch die Oesterreicher. 1077 Butze Hein- rich IV. zu Canossa (25.—28. Jan.) MiNerungsverlaut in Sacdken am 24 Januar >907. (Telephonische Mitteilung des König!. Süchs. Meteorologischen Institut« zu Dresden.) d a st ir a S u b n g E se ki h te d n ir Zur Fleischnot. Die Steigerung der Lebensmittelpreisc gibt dem Professor Dr. Max Flesch-Frankfurt a. M. Anlaß, in der Mediz. Re form die Aerzte aufzufordern, in dieser sozial-hygienisch bedeut samen Frage das Wort zu ergreifen und zu prüfen, ob die Ber- teuerung aller Lebensmittel auf die Dauer eine gesund heitliche Schädigung der Bevölkerung nach sich ziehen kann. Verordnungen, die zur Erzielung besserer Ernährung Kranker gegeben werden, werden mit der Antwort zurückge- wtesen: Das geht jetzt nicht, es ist a l l e s z u t e u e r. Das be zieht sich keineswegs allein auf die Fleischpreise, wenn auch deren Anschwellen am meisten empfunden wird. Eier, Gemüse, Mehl produkte, all es ist teurer. Auch vegetarische Anschau ungen ändern daran nichts, weil auch die von den Vegetariern zugelassenen Nährmittel aus dem Tier- und Pflanzenreich, Eier und Milch allerdings am meisten, verteuert sind. Die vorgc- schlagenen kleinen Mittel dürsten nach dieser Richtung aus die Dauer versagen. Der städtische Seestschhandel kann etwas erreichen, aber für die minderbemittelten Schichten kom men nur Heringe, Kabliau und Schellfisch in Betracht, abgesehen davon, datz diese keineswegs ohne weiteres gleichen Gewichts mengen Fleisch gleich gesetzt werden dürfen: des immerhin etwas gröberen Wassergehaltes wegen können sic aus längere Zett den täglichen Ersatz geben. Der Kampf gegen die Milchteuerung durch Einführung kondensierter Milch kann aus die Kinderernäh rung nur ungünstig wirken. Diese aus der täglichen Erfahrung des angesehenen Frankfurter Arztes hervorgegangenen Mittei lungen find eine wirksame Beleuchtung für die Aeutzerungen agrarischer Reichstagsabgeordneter, die einen Not st and leug nen oder gar eine Herabsetzung der Anforderungen an die Qualität der Nahrungsmittel für unbedenklich halten. Bom polnischen Echulstrelt. Wie aus Posen gemeldet wird, sind in den letzten Tagen wieder neue Anklagen gegen Redakteure polnischer Blätter wegen Veröffentlichung von Schulstreikartikeln erhoben worden. Die Regierung in Posen hat auch wieder eine gröbere Anzahl neuer Lchrerstellen zur sofortigen Besetzung ausgeschrieben. Im Dorfe Easparus (Kreis Tucheln) kam es infolge des Schulstreiks zu erheblichen Ausschreitungen. Ein grober Haufe Polen drang in das Schulhaus ein, mihhandclte den Lehrer, zer schlug die Möbel und zertrümmerte das Telephon. Zur Aufrecht erhaltung der Ordnung wurden darauf fünf Gendarmen im Dorfe stationiert. Die polnischen Helden werden hoffentlich zur Verantwortung gezogen werden. Unterstützungen an bedürftige preutzifche Eisenbahnbedienstetr. Die Nordd. Allgem. Ztg. schreibt: In Würdigung der gegen wärtig an vielen Orten bestehenden Teucrungsverhält- ntsse sind vom preutzifchen Minister der öffentlichen Arbeiten den Eisenbahndirektionen besondere Mittel zur Bewilligung von Unterstützungen an bedürftige Htlfsbedtenstete und Arbeiter zur Verfügung gestellt worden. Bei der Verteilung der Mittel, die angelsächsischen Blutsgemeinfchaft stärker als bis her zu betonen, und es war sehr klug, für diese delikate und wichtige Ausgabe den Mann zu wählen, der persönlich und lite rarisch die ausgedehntesten Beziehungen in Amerika hat und den Amerikanern durch sein seines Verständnis sür amerikani sches Wesen, amerikanische Demokratie vertraut ist. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen den Mitteln der deutschen und der englischen Politik. Die Sendung Sprckyv «ach Washington war, wie der Berliner Morgenpost aus London geschrieben wird, gewitz keine der übelsten Ideen Kaiser Wil helms II. Und doch wird er im Nachteil gegen Bryce sein. Epecky ist der Botschafter Kaiser Wilhelms bei Roosevelt, zu dessen persönlichen Freunden er seit langem gehört — Bryce ist der Botschafter der englischen Nation bei der amerikanischen, der er seit Jahrzehnten nahe steht. Zwei Männer — zwei Systeme. In Deutschland höstsch« Politik, Kabtnrttvinstruktton: in England Demokratie im edelsten Sinne. Specky steht seine höchste Ausgabe darin, die Amerikaner mit Bewunderung sür Kaiser Wilhelms genialische Persönlichkeit zu ersllllen und Mr. Roosevelt sreundlich zu stimmen. — Bryce vrrsucht, auf die gemeinsamen Züge beider Völker hinzuwetsen und «ine enge Verbindung zwischen den Nationen herzustellen. Man wird nicht «ine Minute im Zweifel fein, welch«» Band fester hält. Kaiser und Präsidenten folgen einander und gleichen sich immer — hie Nationen aber bleiben. Specky hat in all den Jahren seines Amtens in Amerika das nicht gewonnen und auch gar nicht zu gewinnen versucht, was Bryce mit hinüber bringt: die Sympathien der Detfteselite des amerikanischen Volkes: er bleibt immer nur Beamter und kann ni« das erretchen, was Bryce al» Boraussetzung seines bevorstehenden Wirkens schon fertig bereitet vorfindet: Verständnis für da» Wesen und di« Ziele des Volk«, da» er vertrttt. Dies« Sendung ist bezeichnend für den Geist der auswärtigen Politik Englands und di« Ursachen ihrer Ueber- legenheit über di« deutsch«. .st kl al 11 »1 Bet starken östlichen Winden hielt am 24. _ grostwetter an. Die Temperatur ist allgemein gestiegen. Der Fichtelberg meldet aber noch immer ein Minimum von —24,8 Grad Celsius. Das Barometer begann zu sollen, stand aber trotzdem noch erheblich über dem Normalwert. Leichte Schnee decke hat sich erhalten. Meldung vom Fichtelberg: Berg nebelsret, Nebel in oeo Tälern. Gut« Schlittenbahn bis in dir Täler: Schneettef« 170 Zentimeter. Starker Reif, erhält sich lange. Großartiger Rauh frost. Glänzender Sonnenuntergang. Abendrot. Glänzend«, Sonnenaufgang. Morgenrot. Wettervorhersage für den LS. Jam»«. Stark« südlich« Wind«. Zunehmend« vemölknng. Meift tr»ck«n. Fr»stn»«tt«r. ist es diesmal Pslicht, an die Wahlurne zu treten. Wir haben ein gutes Reichstagswahlrecht — möge sich jeder daran in dieser letzten Stunde erinnern und daraus auch die Pslicht ableiten, dieses gute Wahlrecht zu nützen. Auf zur Wahl! Annaberg, 24. Januar. Stratzenbau. Die Staats regierung beabsichtigt, der Erbauung der seit etwa 20 Jahren von den beteiligten Gemeinden bereits erbetenen Strotze von Königswalde nach Eeyersdorf nunmehr näher zu treten. In einer in Gegenwart des Herrn Amtshauptmanns Freiherrn von Welck stattgefundenen Eemeinderats-Sttzung zu Königswalde wurden aus Eemeindemitteln für den Stratzenbau 20 000 Mark als Beihilfe bewilligt. Lranzahl, 24. Januar, Zugsentgleisung. Infolge hoher Schneewehen entgleiste heute die Maschine vom Wetpert- Annaberger Frühpersonenzuge zwischen Königswalde und Tran zahl. Die Bahnstrecke Lranzahl-Weipert ist bi» auf weiteres un fahr bar, sodaß die Züge vorläufig nur auf der unteren Strecke Annaberg-Cranzahl verkehre» können. Verletzt wurde bei dem Unfälle niemand. Erlenau, 24. Januar. Eine brave Tat vollbrachte der Schulknabe Fritz König, Sohn des hiesigen Restaurateurs König. Der 13 jährige Schulknabe Dietz hatte sich aus dem sogenannten Hoswall mit Schlittschuhlaufen belustigt, wobei er aber plötzlich einbrach und auch sofort unter dein Eise verschwand. Schnell entschlossen sprang König hinzu und rettete Dietz noch rechtzeitig mit eigener Lebensgefahr. Lichtenstein-E., 24. Januar sT v d l i ch e 1 U n > a l l.s Lehrer Oswald G e r si e u b e r g e r im benachbarten Bernsvvis, der am Sonntag durch Absturz von der Treppe in seiner Behausung eine Gehi r n e r s ch ü lter u u g erli!, ist, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, beule v e r s ch iede n. Der so plötzlich Verstorbene, der, im 49. Lebencjabre stehend, erst vor kurzem das 25jährige Ainlsjubiläum begehen tonnte, wird allgemein beklagt. Mylau, 24. Januar. Die bei dem Brandunglück in der mechanischen Kammgarnweberei der Gebr. Chevalier in Mylau vermißten beiden Weberinnen, die ohne Zweifel den Tod in den Flammen gesunden haben, sind die 20 jährige Lina Dill n e r und die 17 jährige Weiß. Schwere Verletzungen hat fer ner der etwa 40 Jahre alte Weber Hammel erlitten. Er hielt sich oben im vierten Stock unter dem Dach am Sims fest und erwartete Hilfe, die aber nicht kommen konnte. Schließlich ver ließen ihn die Kräfte und er stürzte in ein Sprungtuch der Fa brik, das ihm zwar das Leben rettete, aber doch nicht vor erheb lichen Verletzungen schützen konnte. Der Materialschaden beläuft sich aus etwa eine halbe Million. Chemnitz, 24. Januar. Brand Unglück. In der hie sigen Schloßbrauerei geriet durch Ueberhitzung der Inhalt eines Pechkessels in Brand. Angestellte der Brauerei versuchten, das Feuer durch Auflegen von Decken zu ersticken: dabei erlitt ein Arbeiter durch Stichflammen schwere Brandwunden im Gesicht und an den Händen. Von den zur Hilfeleistung angelangten Feuerwehrleuten wurden ebenfalls durch Stichflamme)» noch drei Mann im Gesicht und an den Händen verletzt, so datz sie sich in ärztliche Behandlung begeben mußten. Schließlich unterdrückte die Feuerwehr das Feuer durch Kohlensäure, die aus der Gasspritze mitgesührt wurde. Freiberg, 24. Januar. Rektorwahl. Am 1. April d. I. tritt der bisherige Rektor des hiesigen städtischen Realgym nasiums Oberstudienrat Professor Pachely in den Ruhestand. An seine Stelle wurde vom Stadtrat der Konrektor des Real- gymnäfiums in Zittau Prosesior Dr. Curt Reinhardt zum Rektor gewählt. Meißen, 24. Januar. Einen plötzlichen Tod durch Ersticken hat hier ein zweijähriger Knabe eines Fabrik arbeiters gefunden. Während die Mutter einige Minuten schlummerte, haben die drei Kinder der Familie im Alter von 2 bis 5 Jahren in derselben Stube gespielt. Dabei ist das Jüngste mit dem Kopse in die Schleife eines an der Ofentür hän genden Riemens gekommen und darin erstickt. Mügeln b. Pirna, 24. Januar. Entgletst. Im Zweig gleis von Humant L Trister in Dohna sind heute von dem vor mittags 8 Uhr 10 Min. von hier nach der Köttewitzer Strohstofs- sabrik verkehrenden Güterzuge die Lokomotive entgleist beladene Rollböcke den Damm htnunterge stürzt, licherweise wurde hierbei niemand verletzt. Riesa, 24. Januar, sli e b e r s a h r e n.f Gestern ».egen 12 Uhr wnrde aus dem Giuerbahnhose Hierselbst einen» Ladeunternchiner bedienstete I »jährige Arbeiter Herman» Paul Bischof ans Röderau überfahren. Der Bedauernswerte, der Unterschcnkelbrüche an beiden Beinen erlitt, wurde im hiesigen Krankenhause uutergcbracht. Kamenz, 24. Januar. Ein Unglückssall ereignete sich in Weißig. Dort stürzten von der Verladebrücke der Hart stein und Schotterwerke eine Lokomotive, sowie mehrere Ktpplowris aus einen darunterstehenden Güterzug der Staatvbahn herab. Der Lokomotivführer konnte noch absprin gen, trug jedoch einige Verletzungen davon. Sonst kamen Men schen nicht zu Schaden. Der Materialschaden ist bedeutend. Line Unterredung mit Pichon. r. Dcr Petit Parisien bringt eine Unterredung mit dem Minister des Aenßeren Picken, der die Mitteilung machte, daß in einigen Tagen in Tanger das Komitee für die Regelung der marokkanischen Polizei znsainmentretcn werde. Diese« besteht aus dem marokkanischen K ie.-Sminister, dem schweizerischen Generalinspckivr und je zwei spanischen und sranzösischen Ossizieren. Das Ergebnis der Arbeiten des Komitees wird dem diplomatischen Korps zur Genehmigung unterbreitet werden Gestern hat sich auch die marokkanische Staatsbank konstituiert. Es kann sein, bemerkte der Minister hierzu, daß die Bank noch nicht die Mittel zur Einrichtung und Erhaltung der marokkanischen Polizei wird al'sbringcn können, in diesem Fall werde Frankreich und Spanien die erforderlichen Gelder vorstrccken. Politische Tagesschau. Aue, 25. Januar 1907 Eezbergers frühere Kolonialansicht. In einer liberalen Versammlung zu Godesberg am Rhein brachte Generalleutnant v Trotba einen Brief des früheren Abgeordneten r; berg e r zur Verlesung. Er bemerkte, cs sei ihm zwar gesagt worden, Erzvcrgcr habe erklärt, wenn der Brief veröffentlicht würde, würde er auch Briefe Trothas vcrössentlichen, die ihn nnmöglich machten. Er wolle mit seinem Briese bloß feststen«», daß Erzberger oder die :jeutrumspar>ei vor IJahren ganz anders zu ihm und den Dingen in Sndwestasrika gestanden haben. Tas, was er, Trotha, an Erzberger geschrieben habe, war der Tank dafür, daß Erzberger der ein ige Deutsche war, der für ihn eingelreten ist. Das Schreiben Erzbcrgers vom 5. 9. 1905 lautet: Em. Exzellenz haben meiner wenigen Worte zu freundlich gedacht, zumal ich nur meine Pflicht ersüllt habe. Aber ein Abwesender darf auch im deutschen Reichstage nicht »»gehört verurteilt und beichimpii werden. Leider ist es eine nationale Unsitte, daß wir an unseren tapferen Soldaten die staunenswerten Leistungen in Lüdweslasrika als etwas ganz Selbst» e r - stau dl ich es anschen, sofort aber mit großem Lärm über eine Kundgebung herfallen, die nicht nach dem modernen europäischen Schnitt ist. Unbegreiflich Hal es indessen sofort einer Anzahl meiner Herren Kollegen geschienen, daß die Regierungsvertreter geschwiegen haben. Auch wenn man kein Redner ist, muß man bei solchen Anrempelungen, die uns nur im Auslände herab setzen, eine kurze Antwort geben. Wenn die Presse auch viel kritisiert, in den writesten Kreisen des Volkes zollt man doch An erkennung und Hochachtung der Truppe, die unter Führung Ew. Exzellenz steht. Man würdigt hier dir vielen Schwierigkeiten voll ständig und noch mehr die Erfolge bei solchen Hindernissen. Zum Schlüge erübrigt hier nur noch, Ew. Exzellenz meine besten Wünsche für gute, weitere Erfolge zu übermitteln, indem ich ver bleibe nfiv. ungesäumt in die Wege zu leiten ist, sollen insbesondere Be dienstete mit kinderreichen Familien und solche berück sichtigt werden, die infolge von Krankheiten usw. einer außerordentlichen Beihilfe bedürfen. Die den einzelnen Eisen bahndirektionen zur Verfügung gestellten Mittel belaufen sich aus 10—80 000 Mark. Insgesamt soll eine halbe Million Mark zu diesem Zwecke sofort, und zu Beginn des nächsten Jahres eine weitere halbe Million Mark aufgewendet werden. lieber die Bersolgung des Kaid Zellal werden aus Tanger folgende Einzelheiten gemeldet: Die Ma- halla brach am Morgen aus, verbrannte mehrere Dörfer und wurde von der ersten Abteilung der Benimsaur angchalten. Sie zwang diese jedoch durch Eeschützseuer, ihre Stellung aufzugeben und umzingelte sie dann, wobei 15 Gefangene gemacht wurden. Die Mahalla stieß später nochmals auf zweistündigen Widerstand vor einem anderen Dorfe, das von El Ghamtt, dem Bruder des Kaid Zellal, besetzt war. El Ehamit wurde ver wundet und eiligst sortgeschasft. Die Mahalla hatte zwei Tote und mehrere Verwundete, der Feind ließ etwa zehn Tote und Verwundete und reichliche Beute zurück. Die Ma halla griff am Abend vergeblich das stark verteidigte Haus Zcllals an, in dem sich Zellal und Raisuli befanden. Wegen des Einbruchs der Nacht wurde ein zwciter Sturm verschoben. Die Mahalla hatte drei, der Feind 15 Tote. Nach einer späteren Nachricht belaufen sich die Verluste der Mahalla nicht aus 3 son dern 20 Tote. Etwa 1000 Mann von den Bergstämmen haben sich der Mahalla angeschlossen. Raisuli soll nach dem Süden in das saft unzugängliche Gebirge geflüchtet sein. Eine Demission des spanischen Kabinetts. 1. Gestern Mittag überreichte Ministerpräsident Bega de Ar- mijo im Schloß die Demission des gesa m I e n KabenetlS. Nach mittags wird das Parlament vertagt werden. Man glaubt, Vega de Armijo werde v 0 n ne u e m mit dec Bildung eines Kabinetts betraut werden und mit geschlossenen KorteS die Geschäfte weiter- sühecn. Aus dem Königreich Sachsen. Die deutsch« Gewerbeordnung Hal einen lndeulungsvollcn Z usatz erfahren. Durch kaiserlichen Erlaß ist bestimmt worden, daß in H 35 dcr Gcwerbeordnu. g folgender neuer Absatz 5 eingcfügt wird: Der Belrice d.s Ge werbes als B a u u n t c r u c h m c r und Bauleiter sowie der Betrieb einzelner Zweige des Baugewerbes ist zu u n - tersagen, »venu Tatsachen vorliegcu, welche die Unzuverlässig keit des Gewerbetreibenden in bezug auf diesem Gewerbebel.leb darlun. Dec Untersagung muß nach näherer Brstinunnng der Landcszentralbehörde die Anhörung von Sachverständigen voran gehen, welche znr Abgabe von Gutachten dieser Art nach Bedarf im Voraus von der höheren Verwaltungsbehörde ernannt sind. Soweit es sich um die Begutachtung für handwerksmäßige Ge werbebetriebe handelt, erfolgt die Ernennung nach Anhörung der Handelskammer des Bezirks. Hinter 8 35 dcr Gewerbeordnung ist dcr folgende neue Paragraph eingesngt worden: Mangel an theoretischer Vorbildung kann als eine Tatsache im Sinne des 8 35 Abs. 5 dcr Gewerbeordnung gegenüber Bauunternehmern, Bauleitern oder Personen, die einzelne Zweige des Baugewerbes betreibe», nicht geltend gemach: werden, wenn sie das Zeugnis über die Ablegung einer Prüfung sür den höheren oder mittleren bautcchnischen Staatsdienst oder da« Prüflings- oder Reifezeugnis einer staatliche» oder von der zuständigen Landcsbchördc gleichge stellten bangcwerblichen Fachschule besitzen oder wenn sic Diplom- Ingenieure sind. Mangel an lheoruischer oder praktischer Vor bildung kann als eine Tatsache im Sinne des 8 35 Abs. 5 der Gewerbeordnung nicht geltend gemacht werde» gegenüber Bau unternehmern und Bauleittrn, wenn sie gemäß 8 133 dcr Ge werbeordnung die Meisterprüfung im Maurer-, Zimmerer- oder Sleinmctzgcivcrbe bestanden haben, sowie gegenüber Personen, die einzelne Zweige des Baugewerbes betreiben, wenn sic gemäß 8 l33 die Meisterprüfung in dem von ihnen ansgcübtcn Gewerbe be standen haben. Diese Bestimmungen treten schon am l. April 1907 in Kraft. Der heutig« Tag, der Tag Pauli Bekehrung, wird im Volke als bedeutungsvoll angesehen. Was der 25. Ja nuar zu bedeuten hat, ergibt sich aus folgendem Bauernspruch: Ein Heller Paulitag anzeigt ein gutes Jahr, bekommt er aber Wind, so folgt Kriegsgefahr: die dicken Nebel dann dem Vieh sterben bedeuten, Schnee oder Regen kalt, vorsagen teure Zetten. Alle bekannten Wetterregeln gipfeln in der Annahme, daß gutes und heiteres Wetter am heutigen Tage eine gute Ernte verheißt. In manchen Bauernregeln gilt der heutige Tag auch als der Tag des ersten Erwachens der Natur und der Tierwelt nach dem Wintcrschlase. So heißt es: Pauli Bekehrs- tags kriecht aus seiner Höhle der Dachs. Di« S. Klass« der 151. Kgl. Sitchs. Land«s-Lott«rie wird am 6. und 7. Februar gezogen. Die Erneuerung der Lose ist noch vor Ablauf des 28. Januar bei dem Kollekteur, dessen Name und Wohnort aus dem Lose aufgedruckt und aufgestempelt ist, zu be wirken. Wer dies versäumt oder sein Los von dem Kollekteur vor Ablauf des 28. Januar nicht erhalten kann, hat dles bei Verlust aller Ansprüche an das gespielt« Los der Königlichen Lotterie-Direktion noch vor Ablauf des 2. Februar unter Bei fügung des Loses der 2. Klasse und des Erneuerungsbetrag« an zuzeigen. Jed«r Spieler «in« Trillos« hat zur Vermeidung von Nachteilen daraus zu achten, daß das vom Kollekteur ihm ausgehändigte Ernruerungelos denselben Unterscheidungsbuch staben trägt wie das Vorklasienlo«. Jeder Kollekteur ist ver- pslichtet, die von ihm auszugebenden Los« aus deren Vorderseite rechts mit dem Abdrucke ein« Stempel», welcher seinen Namen und Wohnort angibt, zu versehen, da d«r Mangel eines solchen Abdrucks di« Ungültigkeit des Los« zur Folg« hat. Schitnhetd« (Grzgeb.), 24. Januar. Einem Herzschlag erlegen ist der im besten Mannesalter stehend« und weit über die Grenzen seines H«imat»ort« hinaus bekannt« Geflügel züchter, Herr Kaufmann Ernst Richard Knorr in Schönheider- hammer. Seine Irdisch« Hüll« wird zur Einäscherung in da» Krematorium nach Chemnitz überführt werden. Iohanng—rgenftabt, 24. Januar. Fabrlkbrand. Di« groß« Löffelfabrtk der Firma KerlL T 0. ist grötztenteil» nte- dergebrannt. Der Schade« ist sehr bedeutend. Di« Feuerwehr konnte nicht in Tätigkeit treten, da da» Wasser fest eingefroren »var. Station: seeyiche Lciuperaiur wind Nieder. IN j! Mar. 1 Min. schlig« Dresden llö s — 4.8 — »43 ONO 0 11 m Leipzig .... 117 ! -- K,I> —14 3 ONO 0 Zschadraß 220 — 2,6 — 14,0 80 0 Bautzen 20» — b.2 — 17,0 80 0 Zittau .... 2bft — 7.1 — ttl.b 80 0 «chemnitz . . SlO - 6,0 —12.0 880 0 Freiberg . 3g8 — b,6 —Il.S 8 0 Schneeberg . . 43Ü — 2,8 — »3,4 O 0 Elster .... boo — 7,7 — »8.6 80 0 'ttlrnberg . . . 7b» — 12.0 —»6,3 050 t» ckeitzentzain . . 722 — I» b —»9,0 80 0 Fichletberg . . »2» ! — iS.» —24,6 O 0
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