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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 16.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190701161
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-16
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
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Beilage zu Nr. 13 des Auer Tageblatts und Anzeigers für das Erzgebirge. Mittwoch, den 16. Januar 1907. Mark und 4. den Volksbelustigungen an den Jubiläumstagen 7L32 Mark. Der für die Festlichkeiten verfügbare voranschlags- mäßige Kredit ist im ganzen um 2l 132,bl Mark überschritten worden. cv. Eisenbahnzusammenstoß. Bei Sarmato (Italien) stiest ein aus vier Wagen, von denen zwei mit Reisenden besetzt, zwei mit Holz beladen waren, bestehender, von Pianello kom mender Zug aus einen Zug aus Piacenza, der Sand beförderte Zwanzig Personen sind verwundet, zwei davon schwer. cv. Ernste Arbciterausschreitungen. In den letzten Tagen kam es in den Orten Swarvw und Haratitz des tschechischen Glasindustriegcbietes zu ernsten Arbeiterausschreitnnge», die sich gegen zwei außerhalb des Kartelles stehende Firmen richteten, die unter dem Kartellarbeitcrpreis arbeiteten. Die deiden Fabri ken wurden gestürmt und die Warenvorräte vernichtet. Die Fabrikinhaber wurden tätlich bedroht. Die Arbeiter leisteten den Gendarmen ofsenen Widerstand. Es wuroen meh rere Verhaftungen vorgenommen. e. Explosion in einer Gasanstalt. In der Nacht zum gestrigen Dienstag erfolgte in Posen im Gasmesserhausc der städtischen Gasanstalt eine heftige Explosion. Das Ge bäude wurde vollständig zertrümmert und auch oie Nebengebäude stark beschädigt. Aus dem Graben und in der Dnmnistrabe wur den durch den Luftdruck alle Fensterscheiben und mehrere Türen eingedrückt, auch in einigen Wohnungen wurden Ver wüstungen angerichtet. Personen sind ernstlich nicht zu Schaden gekommen, nur vier erlitten kleine Verletzungen, hauptsächlich durch Glassplitter. Die Ursache der Explosion ist noch nicht aufgeklärt. a. Mord aus offener Strobe. Der Direktor der Lübecker Commerzbank Stiller, Wortführer des Lübecker Bürgeraus- schusses und früher R e ich s t a g s a b g e o r d n e t e r für Lübeck, wurde gestern auf offener Straße von der ehemalige» Pflegerin seiner geisteskranken Frau, einem Fräulein Betty Schulz, er schösse n. Die Täterin erschoß sich d a n n selbst. Es soll sich um einen R a ch eakt handeln. Erdbebenkatastrophe aus Jamaika. Die Stadt Kingston aus Jamaika ist durch ein Erdbeben zerstört worden. Viele Menschen sind vernichtet. Das Kabel nach Kingston, sowie dasjenige nach Panama über Jamaika ist unterbrochen! der Land telegraph ist bis aus eine Entfernung von fünf Meilen von Kingston wiederhergestellt. Die Western Union Telegraph Com pany, die die Nachricht von dem Erdbeben zuerst verbreitete, hat sie von ihrem Vertreter in St. Thomas erhalten. Das Washing toner Wetterbureau teilt mit, der dortige Seismograph habe gestern nachmittag ein l e ich tes Erdbe b e n angezeigt. — Zu dem Erdbeben aus Jamaika wird ferner gemeldet, daß auch die Kabelverbindungen nach den Bermuda-Inseln gestern abend unterbrochen waren. Genickstarre beim Militär. 'Nachdem vor einigen Tagen be reits ein Fall von Genickstarre bei einem Cisenbahnregiment sich ereignet hat, ist diese Krankheit jetzt auch bei den Franzern aus gebrochen. Bei der sechsten Kompagnie dieses Regiments ist nm Sonnabend ein Mann an Genickstarre gestorben. Ostfriesisches Vieh für Afrika. Zu den heimischen Produkten, die regelmäßig nach Afrika ausgeführl werden, soll nnn auch deutsches Vieh treten. Der Oekonomierat Dr. Wagner aus 'Norden hatte eine Reise nach Südafrika unternommen, um die dortige Viehzucht zu studieren respektive zu ermitteln, in welcher Weise die deutsche Viehzucht von dort lernen oder praktisch ein greisen könne. Die Reise ist nicht vergeblich gewesen, denn schon jetzt zeigen sich günstige Folgen. In der nächsten Woche werden durch die landwirtschastlichen Korporationen Oftfrieslands meh rere Stück Rindvieh und zwei Heng st e nach Kapstadt ver frachtet werden. Gelingt diese Probe auj's Exempel — und man zweifelt nicht im geringsten daran —. so hosst man, daß sich ein dauernder Viehexporl nach Asrika entwickeln wird, und zwar zu Schlacht-, hauptsächlich aber zu Zuchtzwecken. Der Zusammenbruch eines alten Bankgeschästs erregt im Südwesten Berlins Aussehen. Es handelt sich um das seit IN Jahren bestehende Geschäft von Franz P hilippsbor n. Die Kundschaft bestand zum größten Teile ans Handwerksmeistern. Philippsborn gestand zu, seit längerer Zeit Depot Unter schlagungen und andere Veruntreuungen begangen zu haben. Er schätzt den Verlust seiner Kundschaft aus etwa lill tttM Mark. Nach einem vorläusigen Gutachten von anderer Seite ist aber der Verlust beträchtlich höher. Philippsborn wurde ver haftet, sein Geschäft geschlossen und alle Bücher beschlagnahmt. Ein serbischer Hauptmann von Köpenick. Auch Serbien Hal nun einen Hauptmann von Köpenick bekommen. 'Noch vor den orthodoxen Weihnachtsfeiertagen suchte ein entlassener Beamter die Gemeinden in der Umgegend von Belgrad auf, revidierte die Rechnungen als Kommissar des obersten Rechnungshofes und heimste die Tagegelder ein, die ihm anstandslos ausgezahlt wurden. In der Stadt Obrenowatz kam er zu dem Bezirksvor stand und ersuchte diesen um Anweisung der Diäten, die ihm einige Gemeinden nicht ausgezahlt Hütten. Der Bezirksvorstand verlangte Vorweisung der Legitimation, und dies Verlangen wurde sein Verderben. Der Herr Kommissar wurde verhaj t e t und nach Belgrad gebracht. Wahlslugblattverteiler überfallen. Im Dorfe Fries- h e i m wurden wiederum sozialdemokratische Flugblatt verteiler durch Z e n t r u m s a n h ä n g e r ü b e r s a l l e n, miß handelt und gewaltsam in die Zentrunisversamnilung geschleppt. Der Forderung polizeilichen Schutzes, die die Mißhandelten äußerten, wurde seitens der Beamten nicht entsprochen. Sie werden nun Strasantrag stellen. Bei einer Späterlegung würde man sehr bald zu dem Schlüsse kommen, daß der Nutzen nur den Restaurateuren zusließen, der Schaden dagegen säst bei den meisten Inhabern offener Geschäfte fühlbar sein würde. Der Schaden würde entschieden den Nutzen überwiegen und deshalb hätte eine Verlegung des Jahrmarktes aus später entschieden zu unterbleiben. Es wurde ferner mitgeteilt, daß Schön hei de aus diesen Gründen den Jahr markt vom l. Adventssonntag auf früher verlegt hat und daß die Lößnitzer Goschäftsinhaber auch aus denselben Gründen mii ihrem Weihnachtsmarkt sehr unzufrieden sind und diesen gerne früher legen möchten. Nach einer kurzen Aussprache über Annoncen des Rabatt Spar-Vereins wurde die Sitzung geschlossen. Kurs-Bericht des Auer Tageblattes vom IL Zancuir 1907. Gerichtssaal. >v. Der Dreschgras vor dem Reichsgericht. Das Reichsgericht hat nun die Revision des Grasen Pückler-Klein-Tschirne ver worfen, der am 20. Oktober d. I. vom Landgericht Berlin l wegen Anreizung verschiedener Bevölkerungsklassen zu Gewalt tätigkeiten gegeneinander, begangen durch Reden und Flug blätter, zu drei M onaten G esängnis verurteilt worden war. Ein Hosprozeß. Die Anklage gegen die ehematige Kanimer- srau der verstorbenen Prinzessin Amalie von Schleswig-Holstein, Frl. Milewska, sollte ursprünglich Anfang Januar dieses Jahres zum vierten Male vor der Strafkammer nm Landgericht l l zu Berlin verhandelt werden. Die Verhandlung steht jedoch, wie verlautet, noch in weitem Felde. Es werden gegenwärtig in Aegypten Aerzte über den Gesundheitszustand der verstorbenen Prinzessin Amalie vernommen. Man will nämlich jeststellen, ob die Prinzessin bei ihrer Anwesenheit in Aegypten im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte war. Rabatt-Spar-Verein Rue i. C-rzgeb. Der Rabatt-Spar-Verein Aue hielt am l l. Januar seine Monatsversammlung ab. Nach Begrüßung der neueingetretenen Mitgliever teilte der Vorsitzende die erfreuliche Tatsache mit, daß sich in der jür den b - Uhr - L a d e n s ch l u ß umgehenden Zeich nungslisle bis jetzt ca. 120 Geschäftsinhaber für den 8-llhr-Lndenschluß uno noch nicht ein einziger dagegen ertlärt habe. Die Lifte soll nun noch in den Ortsteilen Zelle, S ch m elzhülle , Bergsreiheit und in der Sch War ze n b e r g er st r a ß e kursieren und dann dem Rat der Stadt mit einer entsprechenden Petition vorgelegt werden. Weniger erjreulich lautete dagegen der Bericht über die letzte öjsentliche Versammlung wegen der V erle g u n g des Herb st - jahr in a r k t e s. Sämtliche Mitglieder sind sich darüber einig, daß eine Verlegung aus den I. Adventssonntag den hiesigen Ge schäftsleuten, ausgenommen die Restaurateure, keinen Nutzen, vermutlich aber Schaden bringen würde. Es wird stets zu Anfang eines Monats mehr gelaust als gegen Ende, weil da sämtliche Löhne und Gehälter ausgezahl» sind. Man befürchtet daher, daß das Publikum aus dem Jahrmärkte beoeutend mehr Waren als bisher lausen wird. Es würden dadurch vielleicht den gesamten Auer Geschäftsleuten ä0—100 000 Mark Umsatz ent gehen und durch die Budeninhaver mit aus Aue hinausge nommen, währeno dieses Geld und damit auch ein entsprechenoer Verdienst sonst den 'Auer Geschäften zusließt. Betont wurde ferner, daß der Rat der Stadt berücksichtigen müßte, daß durch die Spüterlegung des Jahrmarktes die Steuerkraft vieler Ge schäftsleute injolge des entgangenen Verdienstes vermindert und dadurch die Stadt selbst indirekt geschädigt würde. Die Be hörde hätte die Pflicht, die hiesigen Geschäftsleute soviel wie möglich gegen auswärtige Konkurrenz zu schützen und nicht durch falsche Maßregeln noch mehr Marktsieranten nach 'Aue zu ziehen. Zu bedenken wäre auch, daß die hiesigen Steuerzahler sich durch große Auswahl und damit verbundene Inanspruch nahme eines großen Betriebskapitals, durch moderne Vertauss- räume, reelle uno koulante Bedienung, billige Preise usw. be mühen, dem Publikum das Beste zu bieten und daß gar nie mand nötig habe, nach fremden Bezugsquellen zu suchen und aus dem Jahrmärkte zu lausen. Die einzigen Geschäfte, die von einer Späterlegung des Jahrmarktes Nutzen hätten, wären ca. zehn 'Restaurationen, llm die Gesamtheit und das Gejamtwohl der Auer Geschäftsinhaber im Auge zu behalten und nm un parteiisch zu sein, müsse man sich immer fragen, ob der Jahr markt, resp. dessen Verlegung der Gesamtheit Nutzen bringe oder nur einzelnen Teilen und ob der eventuell entstehende w,.io »c.»a kurr lan^ kurr kurr kurr kurr kurr «ank 99.80 lOl.vO 94.10 78.30 251.00 24075 220.00 219.00 222.00 253.51) 212.00 139.25 150.50 110.80 >32.90 >15 90 10.25 85.00 81.20 20.47 20.2 1 81.25 keicksdankOiskont 7°/«, ^omdarOrinskusz 8"/« Verl. kanOelsx.-^nl. Deutsclie kank Diskonto ^vln. änt. DresOnvr Vank k^atioualdauk liir DtsclilO. l^elpr. Lrc<1it.-^nst Oesterr.OreO.-^nAt. keicdsbaiik 8!icNs. Uank ONemn. vankverein 174.75» 24340 >87.00 >59.50 4"/o Oest. Oo>0 reute kumLnicn 4°/o 6o. »mor 1.189V 4"/«, küssen v. 1880 4»/» , v. 8S K. 4»/. Kuss. 8t.-Kente 40/0 l'ürkenlose 4"/n Unx. OvIO reute 40/0 . Kr.-Keule l.omdaraen Oesterr. 8taatsrskn 73.90 147.50 90.20 95.80 35.10 >48.20 3V,"/» Vlrck. ti,sck,»k>1. 3>/o - 3'///« Kreuss. Lons. 0/0 8iicks. kente Uockumer (.aurakütte karpener ^elsenkirckcn koerder Voxtl. »5t.,sct>iuen klektr.-Oes. vüison Kalkeust. Oarckneu kamb.-äm.-kaketl. ölasck.-kadr. Kappel k^orOO. l-Io)ö LNemuitrer Werkr. Urussel Italien Oo. Karis Petersburg Wien Wien 20 krancs-8tiicke Oest.-Uanknoteu 98.10 80.80 93.20 80.90 80 00 >35.10 >71.40 - 2,7.50 >00.00 >34.50 , >00 50 8.'>cbs. kente »ayr. k U. u. 81.-änl. Z'/.o/o 8itc»,s. änl. v. 52/68 Lbenin. 8ta0t. ^nl. v. 89 3'/»"/<»ctiemn. 8taO'- änl. v. >902 3'/,°/«, Dresün. 81aät- änl. v. >886 40/« DresUn. 8ta0t- äul. v. >9(0 3'/^/o t.elpr. staUt- änl. v. ISO« Klauen. 8ta0t- Xnl. v. 1903 3'/,"/« vrdl. KlOdr. 3'/»<>/o kanOvv. Klädr. 3'/,"/<, I.. k> p. kltldr. 8er. Vit 4"/^ ^k^p. KlOdr. 40/» k>p. klctbr. 8er. IX 3'/,°/o äussie-1-epl. v. >896 OolOpr 40/0 völim. dloräb. v. >882 OoIOpr. 4<7<» vuscbtiebraUer v. 1896 Ooläpr. 4^ Dux-koOenbacb v. >89! Ooltlpr. 40/., kronpr. kuäollb. Ooltlpr. 4"?c> Oesteir. 8taatsd. v. 1883 Ooltlpr. 4"/o KUsen-Kriesen gar. Krlor 40,0 Karlsd. 8ta0tau1. v. >892 S'/u karlsb.8taOtanl. v. 1874 KtaOtanl. S'/o l'epl. iZtaOlanl. l.eipr LretManst. Aktien OAktien k -VKKen^' 8iiclis. Üank äkt DortniunO. Union 88.80 kbönix 220.90 kasper 227.00 Plauener 8pitren >53 00 88cbs. älascli.-kadr. kartiuanu >35.00 korrellan Kal la 402.03 Or. Kerl. 8trassend. >81.75 Drestl. Uartonnagen 310.00 könig.^larienb. abg. 80.00 tio. Verr.-,Xkt. >01.25 L-vipLIgvI' ttvi'SL. 3'/,°/o vlrck. «»ickrrnl. 93 25 3 /« . . 87.'» 3','."^ Kreuss. (2ons. 98.25 j Karlmann, 8aclis. /tlascti.-kadr. 8ontlerm. 6 8tier ^/!^1."k'. Ltreinn. ^kt.-8pin. kalkenst. OarUinen dkeOersctrl. kolrst. kapiert. I.eipr^lckk.^- 8trassend. ^ussig-lepl k. k. /^kt. Oenussscti. Oesterr. 8laatsdabn , 8üt1dal>n- ' lUombarilen- yy A-, 5lan»Iel0er Kuxe 97 00 90.75 90.70 102.00 >01.70 101.70 >00 50 93.40 >02.50 99.90 99.90 99.40 9-.75 89 50 3260. 2000.00 380.00 >59.50 705.00 2220.00 103.80 >03.50 >71.40 >00.75 >43.40 >34.50 >380. 4(0. 9o0. 807 284.25 280.00 270.00 220.50 80 79 8».90 88.'» 92.25 >00 00 p-0.25 95.00 85 80 97. >02.25 97.t'O 98.00 60.75 Uobm. ^orclbabn 97.90 knsciUicbr. I.a. »X. . l.2. v >33.00 >19.75 273.00 yy.00 , övviclcauer ttank yy.t» Vereinsvank l3ock(vaer visenb. Deutscbi. Oe^scb. 2190.00 77(0.00 305.- 575. 500. - 090.00 980.00 842.- >125.- 130.- 130.- 84 co 290.00 1075.00 >750.- Oels. vergd.-llevv voeltwa Ktl.-Vgll. ru». gel. LoncorUia llo. Krior-,Xk>. krrgeb. 8t. äkl.Ver. kr.-^k. 8. l tlo. 8. >1. >15.00 >75.00 tlo. 8cl,atler >40.50 Oelrn. Vereinsgl. tlo. kr.-^ 1.8. I 229. tlo tlo 8. k >82.50 Lvick. kiirgergevv. tlo iiriicltenb. adg. >02 50 V.-^kt. Xwick. ttriickenb.- 1071.00 2elintscb. !48.50 Lwrck Oberliobtttl. 424O.Cv >00.00 2^icl«. Lleinlt -W. 35.10 Vereinsgl. >8'».00 <lo. tio. Oottes 8eeen tlo. krior-äkt. tlo. <K Ku», kobntlorl d. U. clo. privr-^itl. kaiserer. 8t.-ä. tlo. pr.- VKI. 8. > 1.ug. 8teinl«. k. V. Oo. l'r.-^l«. Oderliobntk. korst > tlo. 8cl,atler 123.25 230 00 286.00 >340.00 97.25 " 8äebs. Kente -In. » ÄhbJ tio. kl. 8t. 07 25 'r"/o 8äci>s. 8t.--Xnl. ! .. 103 40 v- >»52 68 > au'llenlenbr. 97 30 l-anOescullur- renten 90 35 3ltit>,t» Uo. 97 50 Oo. 90.75 tlo. e,»8itdr. l^aus. piildr. 4"/o 8ick». öok.'sner»<1it- itnrl. ptlid,. 8«r. IV 3'/,"/«» Liiclir. Kotleneretl.- Knk.-i'ilfbk. 8sr. V 3^/4° 0 8iicst,. öo^encroö.- itnk.-k'lödk. §or. Vi 4"/o 8Lclu. koösneretlit- ^^IU1.^k'1^bk. 5sk. Vli ^ietlersckl. kolrst.» u. kapierk. l'enig. pat.-kaolerl. WanO. kabrraü^v. 8eitle> öi Baumann U. Kamel, ^Kt.-Ot s. 8!>cbs. Oussstabk. rNVioksuvi* am 15. )anuar 1907. 109.25 174.00 Schlich des redaktionellen Teils. Lank-Verein kiliale ^ue. Xciiitolcvrreiit unci Liieckverlcolir. /Xnnnlnne von ljnnrein- Inf;en rur Verriimiin^. Oigkontiernn^ von VVeolmelii etc. Kn- u. Vecicauf von >Vertpapieren. llinItisunA von Xoupoim unci j-eloosten Lllclcltüi. Vermietung von 8clirnnks!icliern Bereillskalen-er. Mittwoch, den 16. Januar I!»>7. Sängerriege „Arion" Uebungsstunde im Schützenhaus. Bäckermeister-Gesangverein „Frohsinn" Ucbnngsstundc im Gast hos zum Stern. Heimbold'sche Zitherschule, Uebungsstunde im Brauerei-Re ¬ staurant. 'Nutzen größer ist als der anderseits dadurch verursachte Schaden. Gleich daraus glätteten sich jedoch ihre Züge, denn die Jung ser der Baronin Lona trat ein, erstaunt, die Baronin hier zu finden. „Aber, meine Liebe," ries ihr Frau Edith lebhaft entgegen, „Sie sagten doch ausdrücklich, daß ich Ihre Herrin hier finden würde und jetzt warte ich schon gute zehn Minuten umsonst hier!" „Verzeihen, Frau Baronin, ich sagte bestimmt, die Gnädige sei noch im Schlafzimmer. Euer Gnaden müssen sich verhört haben." „Nun, wir wollen nicht streiten, irren ist ja menschlich, nicht wahr?" 4 7. K a p i t e l. Während dieses Gesprächs saß Baron Szirmay in seinem Zimmer und sah müßig den Rauchringen seiner Cigarette nach Das tat er jetzt ost. Er, der früher keine Minute ohne Beschäfti gung sein konnte, fühlte sich manchmal wie erstorben, zu allem unfähig. Auch er sah längst ein, daß seine Ehe ein schwerer Mißgriff, eine Kette am Fuß durch's Leben zu schleppen bedeutete. Und dabei Jolün sich so nah und unerreichbar fern zu wissen. Jolnn die er noch immer und trotz allem, wie er sich jetzt endlich einge stand, heiß und glühend liebte, das war mehr, als er ost glaubte, ertragen zu können. Da schreckte ihn das Eintreten des Dieners aus seinem Brüten empor. Derselbe brachte aus silberner Platte einen Bries „Soeben für den Herrn Baron abgegeben worden." „Schön," sagte dieser mechanisch, ohne hinzublicken, „legen Sie ihn auf den Schreibtisch." Der Mann, der ihn brachte, sagte aber, es sei dringend, der Herr Baron möge ihn gleich lesen. „So? Na, dann geben Sie her. Wird wohl irgend eine Bettelei sein!" Er besah den Bries von außen. Ein ganz einfaches, weißes Kouvert, die Adresse in seltsam kritzeliger Schrift, so als ob die Feder der führenden Hand nicht mehr gehorcht hätte. Der Baron öffnete nun rasch. Das weiße Blatt im Innern enthielt nur wenige Zeilen: „Mein Herr! Eine Sterbende bitte» Sie in Ihrem eigenen Interesse sojort zu ihr zu eilen, da sie Ihnen Wichtiges mitzuteilen hat Zögern Sie nicht, sonst könnte es zu spät werden. Der lleber- bringer dieser Zeilen wird Sie führen. Madelaine v. Audorsjy." Erstaunt las S-indor die ungewöhnliche Botschaft nochmals Wer mochte diese Unbekannte, die ihn an ihr Sterbebett be- schied, wohl sein? Eine Verwandte Andorssy's, vielleicht gar seine rechtmäßige Gattin? Nun, jedenfalls wollte er sofort zu ihr, mit solchen Dingen spaßt man nicht. „Ist der Mann, der den Bries gebracht hat, noch da?" „Ja, er wartet." „Sagen Sie ihm, ich käme sofort. Halt! Ist das kleine Coupö noch eingespannt?" „Ja." „Dann soll der Ferencz vorsahren. Inzwischen bringen Sie mir rasch Säbel, Mantel und Kappe." „Zu Befehl." Eine Minute später stand die hohe Gestalt des Barons vor dem Boten. Es war Herr Szerömy, der sehr verstört aussah und sich vergebens etwas Haltung zu geben versuchte. „Sie werden mich, wie es in dem von Ihnen gebrachten Briese heißt, zu der kranken Dame sichren?" fragte der Baron, die etwas reduziert aussehcnde Gestalt des kleinen Mannes musternd. „Ja!" stotterte dieser, unter dem prüfende» Blick jenerrot werdend. „Eine Verwandte von Ihnen?" „Nein, wir sind Wohnungsnachbarn." „Ach so! Doch kommen Sie, wir wollen eilen. Geben Sie dem Kutscher die Adresse." Im Wagen sprach man nicht, nur einmal fragte der Baron den kleinen Mann, der sich bescheiden in die Ecke drängte : „Ist Frau von Andorsfy wirklich so krank?" „Sehr krank, es geht zu Ende!" war die nach unterdrücktem Schluchzen klinge Antwort. Dann herrschte wieder Schweigen zwischen den beiden un gleichen Gefährten, bis der Wagen wieder still hielt. Man stieg aus und Szerämy ging, den Weg weisend, voran. Vor Madelaine's Tür blieb er lauschend stehen. „Ich glaube, sie schläft!" flüsterte er, „nun, wir werden ja gleich sehen." Und mit der Behutsamkeit einer Krnntenwärterin össnete er die Türe und ließ den Baron eintreten. Aber die Kranke schlief nicht. Mit weit ofsenen Augen, in denen schon etwas wie über irdischer Glanz lag, sah sie Sündor entgegen. Das schöne Haar lag glatt gescheitelt an den Schläfen und gab dem zarten Gesicht etwas Madonnenhaftes." Die ganze Erscheinung, die so ojsenbar den Stempel des Todes trug, war unendlich rührend. Baron Szirmay fühlte sich tiej ergriffen. Er trat leise näher, währeno er sich ties verbeugte. „Ich bin Ihrem Ruse sofort gefolgt, gnädige Frau," sagte er, dabei unwillkürlich die Stimme dämpsend, „verfügen Sie über mich." „Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, Herr Baron," antwortete die Kranke mit sichtlicher 'Anstrengung, ich sühle, wir haben keine Zeit zu verlieren. Bitte, setzen Sie sich ganz nahe zu mir." Sündor tat, wie ihm geheißen. „So!" fuhr sie jetzt fort, „und nun bitte ich Sie noch, um meine Tropsen, Herr Szerc iny, und dann lassen Sie uns ein paar Minuten allein, lieber Freund, nicht wahr?" Der kleine Mann gab ihr das Verlangte. „Ich gehe!" sagte er dann, ihr ängstlich ins Gesicht blickend, „aber nicht wahr, Sie versprechen mir, nur das Notwendigste zu sagen und sich dabei nicht auszuregen?" Die Kranke lächelte, ein ganz eigenes, überlegenes Lächeln, bei welchem den beiden Männern das Herz weh tat. „Glauben Sie den», daß mir das schaden wird? Ein paar Minuten früher oder später in die Ewigkeit, was hat das zu be deuten!" Szerämy sagte nicht mehr. Mit einem unterdrückten Seufzer schlich er auf leichten Sohlen hinaus. (Fortsetzung folgt.)
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