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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 03.01.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190701033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19070103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19070103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1907
-
Monat
1907-01
- Tag 1907-01-03
-
Monat
1907-01
-
Jahr
1907
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Nr. 2. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Donnerstag, den tz. Januar 1907. z in Regen ging gegen Abend /.XV. Schi auf« die S t a gesta vero te» ' d i u Krin tatl von und d e n Mit, habe Verl Chei auszi Vcre samn der ü dem geno die v der x auf - gegci die > gebr> Amt schta, stehe gang 7.N2 7,5.1 U/17 a.iu ».al »4>r. »,4l Aue, :r. Januar. " In der heute nachmittag abzuhaltendcn Stadtverordneten- jitznng werden, wie wir nochmals Mitteilen wollen, die wieder gewählten Ratsmitglieder verpflichtet und die neu gewählten Stadtverordneten in die Versammlung cingesührl. Auch die Mahl des Stadtverordneten-Vorstehers und seiner beiden Stell vertreter wird vorgenommen werden. Die Sitzung beginnt um l> Uhr. * Der Winter ist in unseren Straßen nun wieder völlig ver schwunden. Nur schmutzige Echuceiiberreste erinnern noch an die dagewesene Pracht und Herrlichkeit, lieber Stacht war aber doch etwas Frost eingetreten, so das; heute in den sriihcn Morgen stunden Matteis zu verspüren war. Die bald wieder cinsetzende milde Temperatur hat aber schnell wieder mit ihm ausge räumt. Dresden, 2. Januar, vo «1 kautum. 2 Jahre 7 MoiM^ - 2-1 Tage brauchte eine A n s i ch t s p o st k a r t e, um von Meißen nach Dresden befördert zu werden. Die Karte wurde am 17. > April 1904, nachts zwischen 12 bis 1 Uhr aufgegeben. Die Adresse ' stimmte ganz genau. Inzwischen ist nun der Empfänger nach der Konradstraße verzogen und hier ist ihm nun die Karte am 11. Dezember 190», vormittags 7,:lü zugestellt worden. Aufgabe- und Ankunstsstempel sind sehr deutlich, so daß eine Täuschung ausgeschlossen ist. Wo mag die Karte in der langen Zeit wohl gesteckt haben? — Erstickt. In der Neujahrsnacht hat in der Antonstadt eine seit langen Jahren kranke ü» Jahre alte Pri - vata in ihrem Bett den Erstickungstod durch Rauch gesunden. Die Umhüllung des zum Erwärmen verwendeten Heiszen Steines scheint sich im Bett entzündet zu haben. Der Brand hat sich dem Federbett mitgeteilt und eine starke Rauchentwickelung her- beigesiihrt. Meihcn, 2. Januar. Meißener Luft schisser bei M e i s; e n gela nd e t! Der gewiß sehr seltene Fall, daß Lust schisser nach einer großen Fahrt in unmittelbarer Nähe ihrer Heimat landen, hat sich am UV. Dezember ereignet. Der Ballon „Ernst" der Berliner Luftschifsergesellschast (der erste Preis träger von der internationalen Ballonwettsahrt im Oktober), der früh 7 Uhr in Bitterseld aiisgestiegeii war, landete nach mittags kurz nach :t Uhr nach prächtiger Fahrt bei Boxdors. Führer des Ballons war der Rektor der Fiirstenschule St. Asra. Professor Dr. P o e s ch e l - Meißen. Bernsbach, ». Januar. Auch im Srzgebirgsverrin Spirgelwald war schon la«ls der Wunsch rege, den Wintersport, Schnecschuhlause Nuscheln einzusühren, um ihn als hervorragendes zur Hebung und Förderung der Volksgesundheit immer ineh^N verbreiten. Zu diesem Zweck versammelten sich am Sonntag ungefähr 4V Personen, Damen und Herren aus Bernsbach und Erünhain, am Köntg-Albert-Turm auf dem Spiegelwald. Auf dem Berg angekommen entwickelte sich bald ein lebhaftes win terliches Treibe». Die einen gaben sich dem Schneeschuh-Sport hin, andere ruschelten die steilen Höhen hinunter. Heller Jubel erfüllte den Wald. In dem Unterkunftsraume des König-Al- bert-Turmes begrüßte der Vorsitzende des Erzgebirgsvereins Spiegelwald alsdann die Erschienenen mit herzlichen Worten. Im Anschlüße hieran bildete sich eine sportliche Vereint- Bockau, Januar. </ Der hiesige Turnverein hielt am Neujahrstage seinen Stistungsball ab, der im Saale des Pechstein'schen Gasthofes stattsand. An dem Balle, der sehr gut besucht war, »ahmen auch einige Ehrenmitglieder und Gründer des Vereins teil. V Postalisches. Seit kurzem ist zur Aushiise des hiesigen Postdienstes der Korbmacher Weiß angestellt worden. Der bisherige Inhaber des Postens, Herr H. Wolf, ist seitdem ent ledigt. Gedenktage am ».Januar. 1871 Gejecht bei Bapaume. 1777 Sieg Washingtons über die Engländer bei Princetown. 1!>71 s Kurfürst Joachim II. von Brandenburg zu Köpenick. Der Einführer der Reformation. 10t> v. Ehr. Von Stadt ttttd Land Chemnitz, 2. Januar. F a m i l i e n d r a m a. Von der Neujahrsfeier kehrte der hier Lutherstraße 40 wohnhafte Ikjäh- rige Schlosser R. schwer betrunken heute früh 5 Uhr nach Hause zurück. 'Nachdem er zunächst einen tüchtigen Hausskandal verübt hatte, bedrohte er seine Frau uud seine V Kinder im Alter von 21 bis 12 Jahren. Die fünf ältestcn Kinder stürzten sich in ihrer Angst aus dem Fenster der im 1. Stockwerk gelegenen Wohnung in den Hos hinab. Die 18jährige Tochter erlitt dabei eine Verstauchung des Rückgrates und mußte ins Stadt krankenhaus geschafft werden, ein 21 jähriger Sohn und eine Ivjährige Tochter trugen leichtere Verletzungen davon! die übri gen Kinder blieben unverletzt. Der Betrunkene wurde sestge- uommcn. Döbeln, 2. Januar. Bestraftcr Wahlrcdner. Ueble Folge» hatte eine Rede, die der 21jährige (!) Elasergehilfe Zicrath am Tage vor der Reichstagswahl im letzten Oktober hier in einer sozialdemokratischen Versammlung hielt. Der junge Mann machte sich einer Gotteslästerung schuldig und wurde deshalb jetzt vom Landgericht Freiberg zu » Nionaten Gefängnis verurteilt. Leipzig, 2. Januar. Der Uebersall aus den Geld briefträger hat doch nicht die schweren Folgen gehabt, die man an dem Tage der Tat befürchten mußte. Zwar hat man von dem frechen Räuber noch immer keine Spur und auch von dem über 8000 Mark betragenden Raube hat man noch nicht einen Pfennig wiedcrerlangt, aber der im Dunkel einer Treppen flur in Dcutrichs Hofe an der Nikolaistraße überfallene Beamte Ernst Theodor Rllbner, der seinerzeit mit erheblichen Ver letzungen am Schädel usw. in das Krankenhaus St. Jakob einge- liefert wurde, konnte heute von dort als geheilt und arbeits fähig wieder entlassen werden. Seine kräftige Natur hat ihn am Leben erhalten. r>.:u- a,i.i «i,k>7 7,na 7.V!« 7 i» Obcrpsannensticl, Januar. -1- Heimatsestspiel „Heimkehr". Am Neujahrstage sand abends 7 Uhr im Neinholdschen Gasthof zum Wilden Mann die erste Ausführung von Pfarrer Löschers „Heimkehr" vor oichtbesetz- tem Hause statt. Bereits zwei Stunde» vor Begin» der Ausfüh rung mußte die Kasse eröffnet werden. Ein ausdrucksvoll ge sprochener Prolog leitete den Abend ein. Der Feier des Tages entsprechend trug ein gemischter Chor das Mendelsohnsche Neu jahrslied' Mit der Freude zieht der Schmerz seelenvoll vor. Die darauf in vorzüglicher Weise zu Gehör gebrachten Männerchöre von Pfeil, Möhring, Kramer, Gelbke etc., die ausschließlich die Heimat besangen, bereiteten die Hörer auf das folgende inhalt reiche Stück vor. Die Auswahl der Darsteller war überaus glücklich. Die Rollen waren durchaus gut besetzt. Ei» jeder setzte sein bestes Können ein, sodaß die Wiedergabe der Dichtung als vortrefflich gelungen zu bezeichnen ist. Ungeteillrr, reicher Bei fall belohnte die Mitwirkenden. Auf vielseitige» Wunsch soll die aufs Hohe Neujahr gesetzte zweite Aufführung bereits nach mittags !i Uhr beginnen. An diese Vorstellung schließt sich ein Tänzchen. eine Kra die streck den Frai führ eine zu g Eine seiern. der R c i a r t gcgei sei si bera bist» Libe 1 4 Älitrernngsve» iaui in Sacklen am r Januar 1-07. (Telephonische Mitteilung deck König!. Sächs. Meteorologischen Instituts zu Dresden.) gen fre wurl Rri geno d.ich 5,58 »,N8 «,07 0,18 Der Schnecsall am l. Januar über, der sich nun am 2. Januar sortsetzte. Die Temperatur war stark gestiegen und insolge des herrschenden Tauwetters sank die Schneedecke ganz bedeutend. Die Winde entstammten dem Süden bis Westen. Das Barometer stand sehr tief. Meldung vom Fichtelberg. Vor- und nachmittags starker Nebel, gute Schlittenbahn bis in die Täler. Schneetiefe 110 Zentimeter, starker anhaltender Reif, großartige Rauhsroster- scheinung. Sturm aus Süden bis Westen. Wettervorhersage siir den 4. Januar. Starke westliche Winde. Ziemlich trübe. Vielfach Niederschläge. Temperatur nicht erheblich geändert. 100t und und Kon Auß trug Pro war und schie im 1 die 117,' sion Goli Sun von Kirr sreu daß Inh Fall Sächsische Militärvercinv-Jubiläcn im Jahre 1!>l>7. Anzahl Militärvereine kann im Jahre 1907 Jubiläen Vor >>0 Jahren wurden folgende Vereine gegründet: Die MiU- türvereine I in Glauchau. Hohenstein, Ernstthal und l Ober lungwitz (sämtlich Bezirk Glauchau), I in Wurzen (Bezirk Grim ma) und Schneeberg (Bezirk Schwarzenberg). Aus ein !>0- jühriges Bestehen können folgende Vereine zurückblicken: Die Militärvereine Klingenthal uud Falkenftein (Bezirk Auerbach), Neukirchen, N i e d e r z w ö n i tz und l St oll berg (Bezirk Ehemuitz), I Dresden, Waldenburg (Bezirk Glauchau), Mylau (Bezirk Plauen), Taura, Penig und Wechselburg (Bezirk Roch litz), Wallersdorf (Bezirk Zittau) und Hartenstein (Bezirk Zwickau): ferner die ehrenvoll verabschiedeten Militärs in Leipzig und Adorf (Bezirk Oelsnitz) und der Militär- und Kampsgenossen-Verein in Neustadt (Bezirk Pirna). Inhaber des eisernen Kreuzes in Sachsen. Die am Jahres schluß IllOli noch am Leben befindlichen 12 Inhaber des eisernen Kreuzes 1. Klasse in der sächsische n A r m e e sind folgende Herren: Die Generale der Infanterie z. D. v. Montln-, von Treitjchke, v. Minckwitz und v. Reyher, der General der Kavall. v. Kirchbach, die Generalleutnants v. Schubert und Kirchhofs, die Generalmajore Bartcky, Schumann, v. Friesen, Oberst von Engel und Oberstleutnant v. Wurmb. Der Deutschnationale Handlungsgchilscnocrband wird am 9. und 10. Juni 1907 in Dresden seinen Verbandstag abhalten, zu dem schon jetzt große Vorbereitungen im Gange sind. Der Verband zählt in Sachsen allein ca. I»000 Mitglieder Für die bevorstehenden R e i ch s t a g s w a h l e n hat der Ver band die Parole: „Für die Größe und das Ansehen des Deutschen Reiches" ausgegeben. Der Verbandsvorsteher Schock -Hamburg der dem aufgelösten Reichstage angehörte, kandidiert im Eise nacher Wahlkreise auch für den neuen Reichstag. Im Krematorium zu Chemnitz sind vom U>. Dezember bis mit !!>. Dezember 1901. 14 erwachsene Personen eingeäschert wor den. Davon 0 weiblichen, 8 männliche» Geschlechts, 7 waren in Chemnitz, 2 in Leipzig, 2 in Dresden, I in Annabcrg, I in Grotten und l in Görlitz wohnhaft gewesen. Il waren evan gelisch-lutherisch und II sreireligiös. nachgegeben. Im Bereiche des Grafen v. P 0 s a d 0 w s k y z. B sprach man in der Beamtenschaft offen von einem Präsentations rechte des Zentrums, ausgeübt durch den Herrn Trimborn Wir könnten hohe Beamte nennen, die eine auffallend rasche Karriere gemacht haben, obwohl ihre Beamten tüchtigkeit ihren Kollegen unbekannt geblieben ist, die aber den Vorzug hatten, katholisch und beim Zentrum wohl ange - schrieben zu sein. Wir wollen uns aber sür heute damit begnügen, anzusragen, ob der Abgeordnete Trimborn die Aus nahme des Regierungsassessors v. Schönebeck in das Reichs amt des Innern dem Stellvertreter des Reichskanzlers, Grasen v. Posadowsky schriftlich vorgeschlagcn hat. Herr v Schönebeck ist nicht nur in das Reichsamt des Inner» über nommen, sondern innerhalb weniger Jahre vom Assessor zum vortragenden Rat und Geheimen Negierungs rat befördert worden. Ist es richtig, daß der katholische Herr v. Schönebeck vom Herrn Staatssekretär des Innern zur Führung von bedeutsamen Verhandlungen mit dem Zentrum benutzt worden ist, so daß er in seinen Kollegenkreisen seit lan gem kurzweg der schwarze Kurier genannt wird.'Sind durch Herrn von Schönebeck nicht auch Verhandlungen mit der Ger mania und der Kölnischen Volkszeitung gesührt worden? Aus w e l ch e n Mittel n sind die häufigen Reisen des Herrn v Schönebeck nach Köln und anderen Orten bestritten worden? Diese Mitteilungen zu verantworten, überlassen wir dem ge nannten Blatte. Nicht unmöglich, daß es diesmal Recht hat . . . Zur polizeilichen Behandlung entlassener Strafgefangener werden immer neue Fälle bekannt, welche die Notwendigkeit einer A e nder u n g des bisherigen Systems dartun. So wiro in einer Zuschrift an die Köln. Ztg. ausgesührt: Aus die Für sprache des Zuchthausdirektors in Graudenz entschloß ich mich, den Zuchthausgefangenen L., der eine zehnjährige Zuchthaus strafe verbüßt hatte, in meine Hausgemeinschaft auszunehmen und in meinem Kontorgeschüft als Buchhalter zu beschäfti gen: ich bewahrte über seine Vergangenheit gegen jeden strengste Verschwiegenheit, achtete darauf, ihn stets mit Herr nnzureden, und behandelte ihn genau wie jeden anderen Angestellten. Nur mit dem Gclde hielt ich ihn in der ersten Zeit kurz, damit er nicht im Uebermut der Freiheitssreude ausartete. Ich beobach tete ihn in seiner freien Zeit und gewann bald oie Ueberzeu- gung daß mein Vertrauen zu ihm gerechtsertigt war. An sangs war sein Benehmen surchtsam, scheu und ängstlich, doch mein unverändertes und ermutigendes Verhalten in geschäst- lichem wie außergeschästlichem Umgang bewirkte bald, daß L. sich sicher und geborgen sühlte und die Verlegenheit und Un sicherheit abstreiste; dabei war sein Austreten im Anfang wie auch später stets zuvorkommend und b escheid e n. Um L. das erste Jahr ganz unter meinen Augen zu haben, gewährte ich ihm freie Station bei mir und meiner Familie an demselben Tisch, wurde dabei freundlich und rücksichtsvoll behandelt: nie wurde hierbei oder sonst bei Gesprächen seine Vergangenheit be rührt, noch ließ ich sic ihn sonst fühlen, und all dies hatte zur Folge, daß L. mit der Zeit sich immer sicherer fühlte und seinen Dank durch ein tadelloses Verhalten, durch Treue, Ehrlich keit und volle Entfaltung seiner Kräfte bezeugte: ich muß diese Eigenschaften nicht nur anerkennen, sondern sogar lobend hervor heben. Ungesähr ein halbes Jahr war vergangen, da hatten ihn Beamte ausgestöbert und nun ging die Hetze los: Unruhe und Gedankenabwesenheit trat ein. die Tä tigkeit ließ nach, er wurde schließlich meiner Aussicht und Für sorge entzogen und ist wahrscheinlich später wieder dem Zucht haus Versalien. Wäre dies-letztere nicht eingetreten, so bin ich fest überzeugt, daß L. ein brauchbares Glied der menschlichen Ge sellschaft geworden wäre. — So führt das polizeiliche Eingreifen geradezu dahin, Gewohnheitsverbrecher zu züchten. Es ist die höchste Zeit, daß mit diesem falschen System gründlich ausgeräumt wird. Der Liebesroman eines Erzherzogs. (Von unserem Wiener Korrespondenten.) Erzherzog Ferdinand Karl, nach dem Tode des Erz herzogs Otto der einzige Bruder des österreichischen Thronfol gers, hat sich bei seinem kaiserlichen Oheim eine neue Ver längerung seiner Beurlaubung vom militärischen Dienste bis Ende Akai nächsten Jahres erwirkt und wird voraussichtlich wie der auf Reisen gehen, um sein Herzeleid sein von der Heimat zu vergessen. Denn der Erzherzog trägt seit mehreren Jahren eine tiefe Leidenschaft im Herzen für die schöne Tochter Berta des Professors an der Wiener technischen Hochschule uud Hosrates Czuber. Der Herr lernte die junge Dame im Herbste 190» in Prag kennen, und seit dieser Zeit ist er unablässig bestrebt, den Widerstand des Kaisers gegen die von ihm so sehnlichst ge wünschte Verheiratung mit Fräulein Czuber zu brechen. Alle Bemühungen seiner Stiefmutter, ihn von seinem Entschlüsse ab zubringen, blieben ebenso vergeblich wie die ernsten Vor stellungen des Kaisers und der anderen Erzherzöge. Er habe, so erklärt immer wieder der Prinz, Fräulein Czuber ein Hei rat s v e r s p r e ch e n gemacht und könne und wolle als Ka valier sein Wort nicht brechen. Auch der Versuch, ihn von seiner Leidenschaft durch eine längere Verbannung ins Ausland zu heilen, erwies sich als ersolglos, und wie jetzt erst bekannt wird, unternahm der Erzherzog in Paris sogar einen Selbst mord v e r s u ch. Als er endlich nach Oesterreich wieder zurück kehrte, galt sein erster Besuch der Angebetencn, mit der er übrigens unablässig in Korrespondenz gestanden hatte. Ihre Eltern besitzen eine Villa in Hietzing bei Wien, wo der Erz herzog in den letzten Wochen täglich zu Gast war. 'Nun hat man ihn wieder auf Reisen geschickt, aber in Oesterreich zweifelt man nicht daran, daß er seinen Willen schließlich ebenso durchsetzen werde wie sein Bruder, der zukünftige österreichische Kaiser. Wahrscheinlich wird Kaiser Franz Josef die übrigens hochan gesehene Familie Czuber in den Adelsstand erheben und dann seine Einwilligung geben. >v. In das preußische Herrenhaus berujen ist aus Präscn.a- tion der Stadt Magdeburg der Oberbürgermeister Dr. Lentz c. cv. Dao Staatsministerium trat gestern unter dem Vorsitz des Reichskanzlers Fürsten von Bülow zu einer Sitzung zu sammen. Dao Befinden des Staatoministers von Podbielvki, das vor einigen Wochen recht bedenklich war, hat sich in den letzten Tagen wieder etwas gebessert, so daß der Patient ans kurze Zeit das Bett verlassen darf. Der Krästczustand läßt indessen noch außer ordentlich zu wünschen übrig. . Podbielski hat alle ihm angetra genen Kandidaturen zur Reichstagswahl abgelehnt. rv. Namenoverleihung an ein Regiment. Dao Armcever- ordnungsblatt veröffentlicht eine Kabinettsordre, durch die der Kaiser dem 1. Hannoverschen Dragonerregiment N. 9 den Namen Dragonerregiment König Karl I. von Rumänien ver leiht. >v. Deutsche Offiziere im Auslande. Zu Ehren der Abord nungen des 1. preußischen Garde-Feldartillerie-Regimcnts Nr. 1 und des 1. Hannoverschen Dragonerrcgiments Nr. 9, die aus Anlaß der fünfzigjährigen Zugehörigkeit König Karols zu der preußischen Armee in Bukarest weilen, sand gestern ein Diner statt, bei dem der König einen herzlichen Trinkspruch ausbrachte, der mit einem Hoch aus den Kaiser endete. Oberst von Hetneccius, der Kommandeur des 1. Earde-Feld- arttllerie-Regtments, dankte in sehr warmen Worten. — Die Seputation wird heute Stnaia besuchen. Aus -em Königreich Sachsen. Reform des Ergänzungssteuergesetzes für das Königreich Sachsen. Die vom letzten Landtage auf Anregung der Staatsregie- rung beschlossene Reform des Ergänzungssteuergesetzes sür das Königreich Sachsen vom 2. Juli 1902 tritt in diesem Jahre erst malig in praktische Erscheinung, nachdem die Gesctzesnovekle am 1. Januar 1907 mit der Maßgabe Gesetzeskraft erhalten hat, daß deren wichtigste Bestimmungen bereits bei der Vorbereitung der Einschätzung aus das Jahr 1907 angewendet worden sind. Das neue Gesetz trägt den Wünschen weiter Volkskreise Rechnung, die in der bisherigen Freilassung des landwirtschaftlichen Betriebs kapitals von der Vermögenssteuer eine Bevorzugung der Land- wirtschast vor der Industrie, dem Gewerbe und sonstigen Besitz erblickten. Artikel I der Novelle verfügt nämlich die Ausdeh nung der Vermögenssteuer aus das dem Betriebe der Land- und Forstwirtschaft auf eigenen Grundstücken dienende Anlage und Betriebskapital unter gleichzeitiger Erhöhung der Steuergrenze nach unten von Vermögen von 10 000 aus solche von 12 000 Mark. Künftig sollen von der Steuer ausgenommen bleiben die dem Betriebe der Land- und Forstwirtschaft dienenden Grundstücke und Gebäude, da sie bereits von der G rund st e u e r getroffen werden. Es werden also herangezogen das stehende Betriebs kapital und das umlaufende Betriebskapital der Land- und Forstwirte. Zwischen dem Vetriebskapitale des Pächters und dem des selbstwirtschaftenden Landwirts ioll künftig in steuer licher Hinsicht nur der Unterschied bestehen bleiben, daß ersteres nach wie vor dem gewerblichen Betriebskapital zugerechnet wird und zwar schon in Rücksicht daraus, daß auch bei der Einkommen steuer das Einkommen aus dem Betriebe der Forst- oder Land wirtschaft aus fremden Grundstücken als gewerbliches Einkom men gilt. Eine gute Wirkung des Gesetzes liegt auch darin, daß es die Landwirte zu einer geordneten Buchführung anregt, denn diejenigen Landwirte, die ihre Abschlüsse aus einer geordneten Buchführung aufbauen, sollen sich im Anhalt an diese Abschlüsse zur Vermögenssteuer einschützen tonnen. Fehlt es an solchen Abschlüssen oder werden sie von dem Steuerpflichtigen der Ver- nnlagungskommission nicht vorgelegt, so schützt die Kommission den Wert des steuerpflichtigen Anlage- und Betriebskapitals nach den in der Praxis bewährten Grundsätzen. Ferner stellt die Novelle unstreitig fest, daß sich die Vermögenssteuer auch aus das in Sachsen befindliche nicht von der Grundsteuer betroffene Grundvermögen (Kohlenbcrgbaurechte, Abbaurechte etc.) zu er strecken hat. Eine weitere Bestimmung fetzt endgültig eine ein jährige Veranlagungsperiode zur Vermögenssteuer fest, während das ursprüngliche Ergänzungssteuergesetz nur siir 1904, 190', und I90li die alljährliche, dann aber dreijährige Einschätzungen an ordnete. Die gewiß siir die Steuerpflichtigen wegen der öfteren Erörterung ihrer Vermögensverhältnisfe wenig angenehme a l l- jährliche Einschätzung wird von der Negierung mit fiskali schen Interessen begründet und daraus hingewicsen, daß voraus sichtlich bei dreijährigen Veranlagungsperioden nach preußischem Muster eintretende Zugänge und Vermögeusvermehrungen in größerem Umfange der Besteuerung entzogen werden. b. ' 4,U 5,20 5,2» 5,87 5,47 Italic»:: IN Temperatur wind Nieder» schläae Mar. Min. Dressen I- »,2 : , i 050 It inrn Leipzig. »7 7 N,:I 7 > 8 Hschadraß 4 t 4 ich. 8K' IZantzen 4 n,ä 8 HiNan .4^ r :>,7 -j- n.tt 80 - Tbenniitz I«' — . - — — i» jreil'erg I- 11.' rvsivv !! Schneeberg IN.'» -t- N.2 4 "8 8rv 4 Lister 4 1,7 7 8iV i» Ittenberg . 7 - >.<> dtd!O u Ueigenhain 4 1," — 2.n still o Z'ichielberg . . 121! 4 «>l> - 1,.! rv
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