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Nr. 83. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Sonnabend, den 8. Dezember 1906. 100 069, sowie Briefe und Pakete mit Wertangabe 1904 7431, 1905 7611. Postnachnahmesendungen sind 1964 19 692, 1905 2V 465 eingegangen. Zur Geldziehung und Akzepteinholung sind im Jahre 1994 3487, im Jahre 1905 3899 aufgegebene Postauf träge zu verzeichnen. Eingegangen sind 1904 2533, 1905 2692 Postaufträge zur Eeldeinziehung, solche zur Akzepteinholung wa ren es 1904 33, 1905 21. An Postanweisungen wurden 1904 eingezahlt 78 545 Stück in einem Gesamtbeträge von 4 942 630 Mark, 1905 81 688 Stück in einem Gesamtbeträge von 5 135 023 Mark. Ausgezahlt wurden 1904 73.257 Postanweisungen, insgesamt 5 253 386 Mark, 1905 79 066 Stück, insgesamt 5 600 593 Mark. Für Wechselstempelmarken und statistische Wertzeichen wurden 1904 6160 Mark, 1905. 6996 Mark vereinnahmt. An Porto, Telegrammen und Fernsprechgebühren ist 1904 eine Ein nahme von 254 730 Mark, 1905 eine solche von 275 925 Mark zu verzeichnen. * Die Zigarrengeschäst« Aues verösfentlichen in der 1. Bei lage der heutigen Nummer des Auer Tageblatt» ein Inserat, in dem die Rabattsätze bei Einkäusen festgesetzt werden. Den un terzeichneten Firmen sind noch »achzutragen Richard Ficker, Richard Peine und Curt Simon. Dagegen hat R. Kir - st en seine Unterschrift zurückgezogen. T Der vermißte Schneidermeister Gras ist noch immer nicht zurückgekehrt, wie auch sein jetziger Aufenthalt noch völlig unbe kannt ist. Unsere vor einigen Tagen veröffentlichte Notiz, daß er in Hof aufgegriffen worden ist, ist dahin zu ergänzen, dast er wohl einige Tage sich dort aufhielt, seitdem aber wiederum sich aus Hof entfernt hat, ohne daß man weist, wohin er sich wandte. * Eine wunderbare Bilderserie bietet diese Woche dasKai - serpanorama mit einer Reise in dieSchweiz, von Bern bis Meiringen. Wir haben selten so etwas Schönes gesehen. Zu nächst lernen wir die reizvolle Perle des Berner Oberlandes, die betriebssleistige Stadt Bern selbst eingehend kennen in hoch interessanten Städtebildern. Sehr hübsch präsentiert sich das Rathaus, grostartig wirken die Kornhaus- und die Nydeckbriicken, auch sonst ist das Berner Leben höchst fesselnd. Pon Vern geht es dann hinein in die Welt der Hochalpen, zunächst nach dem Thurner See über Oberhosen und Bcatenberg mit seinem idylli schen Kirchlein nach dem grandios gelegenen Interlaken. Himmel hohe Felsen, tiefe Schluchten, schäumende Wasserfälle und dunkle Waldungen, darüber die Riesen der Alpenwelt, mit ihren eisstar renden Gletschern und Firnseldern empfangen uns nun. Wir sind in Lautcrbrunnen, bewundern den Staubbachsall und wan dern weiter nach Mürren. Grostartig präsentierten sich uns hier Eiger und Mönch, ein entzückter Blick schweift hinüber zum Breit horn. Und.dann kommt sie selbst, die Jungfrau, uns zu Gesicht, nach einer herrlichen Fernsicht von Wangen ins Lauterbrunner Tal steht sie vor uns in ihrer ganzen Herrlichkeit, hier in ihren schlossen Partien, dort in ihrer blendenden Eistracht, da von Nebelwolken phantastisch umzogen. Selbstverständlich reisen wir auch aus der Wangernalpenbahn empor bis zur kleinen Scheidegg, von wo aus wir den Eigergletscher besuchen, um einen herrlichen Ausblick auf das Schilthorn zu halten. Dann zieht's uns weiter nach Grindelwald mit dem Grindelwaldgletscher, der Lütschinen- quelle und dem Reichenbachsall bei Meiringen. Alles in allem, eine wahrhaft entzückende Reise und dabei so billig, dast sie man cher sicherlich zweimal machen wird. Verbreiterung der Bahnhosstraste. Herr Albert Baumann bittet uns mitzuteilen, dast seine Ausführungen über die Bahn- hosstraste in der Ausschustsitzung für bürgerlicheStadtverordneten- wahlen am letzten Dienstag nicht dahin aufzusassen sind, als ob der Staat mit Recht jede Beihilfe zu deren Verbreiterung ablehne, dast vielmehr dem Staate das Recht zustehe, eine Hilfe abzulehnen, womit natürlich nicht gesagt ist, dast der Staat, wenn er bei diesem Standpunkte beharrt, auch Recht hat. Dies zur Beisteuerung der Klarheit. Bockau, 8. Dezember. Dao Fleisch wird billiger. Wie in den meisten Orten, so sind auch in Bockau die Fleischpreise zurückgegangen. Die Preise stehen pro Pfund durchschnittlich auf 80 Pf. i-j Gründung einer sreiw. Sanitätskolonne. Den guten Zweck, den eine freiwillige Sanitätskolonne hat, hat auch in unse rem Orte Anklang gefunden. In nächster Zeit wird eine öffent liche Bekanntmachung erlassen werden, in der sich Teilnehmer an diesen so nützlichen Vereinen anmelden können. Zschorlau, 8. Dezember. G Viehzählung. Bei der am 1. Dezember d. I. hier statt- gesundenen Viehzählung wurden gezählt: 50 Pferde, 593 Rinder (einschließlich Kälber, Kalben, Bullen). 233 Schweine und 99 Ziegen. Niederschlema, 8. Dezember. * Generalversammlung des Diakonissenoereins. Am Diens tag abend 8 Uhr fand hier die erste Generalversammlung des Diakonissenoereins statt. Nach dem Jahresbericht des Herrn Vor sitzenden sind 27 Männer, 46 Frauen und 31 Kinder durch die Gemeindeschwester verpflegt worden und zwar in 1819 Besuchen. Auch 11 Nachtwachen sind von ihr geleistet worden sowie an 11 Operationen hat sie teilgenommen. Die Mitgliederzahl des Vereins beträgt jetzt 354. Nach Richtigsprechung der Rech nung legte der Herr Vorsitzende allen ans Herz, recht viel neue Mitglieder zu werben. Schneeberg, 8. Dezember. G Bei den gestrrn hier stattgrsundene» Stadtverordneten wahlen gingen als Sieger hervor: Ansässige: Landwirt Eduard Ungermit 410 St., Stickmaschinenbesitzer Joh. Ebert mit 398 St., Oberl. Lorenz mit 388 St., Fabrikbesitzer Dr. Geitner mit 396, Tischlermeister Richard Bahnert mit 342 Stimmen. Stickmaschinenbesiher Paul Hammann mit 362 St., Oberamts gerichtsrichter Dr. G i l b e r t 333 St. Unansässige: Max Jakob mit 3M, Tischlermeister Richard Bohnert mit 342 Stimmen. Von der von der Sozialdemokratie aufgestellten. Liste sind drei Kandidaten durchgedrungen. ' - - Neustädte!, 8. Dezember. Haussammlung. Mit behördlicher Genehmigung wan dern in diesen Wochen die Sammelboten des Gustav Adolf-Ver eins von Haus zu Haus, um milde Spenden für das Liebeswerk der Unterstützung der evangelischen Glaubensgenossen zu erbitten. Um das Sammelwerk zu erleichtern, hat der Vorstand den gesam ten Stadtkreis in zwölf kleinere Bezirke geteilt, in denen je zwei Mitglieder des hiesigen Jünglingsvereins sich der Mühe des Etnsammelns in uneigennütziger Weise unterziehen. Möchten sie in allen Häusern freundliche Geber finden. Löbnitz, 8. Dezember. »Einwohnerzahl. Am 1. Dezember betrug die Einwohner zahl laut Feststellung des Meldeamtes 7102. * Viehzählung. Die am 1. Dezember vorgenommene Vieh zählung zeigte folgendes Resultat: 128 Pferde, 339 Rinder, 363 Schweine, 8 Schafe und 189 Ziegen. Lauter, 8. Dezember. Erundstiicksverkaus. Wie wir hören, beabsichtigt die hiesige Gemeinde das von der Frau LindaWetstslog im Oberdorse angekauste Haus und Feldgrundstück, für das bereits einige Käu fer da sind, wiederum zu veräußern. V--/ Di« Frag« der Errichtung «ine» »euea Gotteshauses im hiesigen Orte scheint immer näher zu treten. Wie verlautet, hat der Kirchenoorstand bereits verschiedene geeignete Plätze be sichtigt. Berkans de« Morgrnleithe-Turme». Der Erzgebirgs verein Schwarzenberg plant den Verkauf des sogenannten Mor- genleithe-Turmes und hat, wie verlautet, den Erzgebirgs verein Lauter um Uebernahme des Turmes angegangen. Dem hiesigen Erzgebirgsverein müßte eigentlich viel an der Uebernahme des Turmes gelegen sein. Liegt er doch in einer kürzeren Entfernung vom hiesigen Orte als von Schwarzenberg und er ist zur hiesigen Gemeinde eingeflurt. Er führt ferner seit längerer Zeit schon die Bezeichnung: Morgenleithe beiLauter. Vielleicht tritt der hiesige rührige Erzgebirgsverein der Sache sympathisch gegenüber und versucht dann damit auch, das Som merfrischlerwesen für diesen Ortsteil noch mehr zu ver vollkommnen. Raschau, 8. Dezember. /I Todesfall. Gestern nachmittag verstarb hier plötzlich der seit vielen Jahren der hiesigen Gemeinde vorstehende Ge meindevorsteher Dittmar. Unsere Expedition ist morgen Sonntag von ss bis 12 Uhr vormittag znr Entgegennahme von Anzeigen nnd Oruckanftrcigen geöffnet. Letzte Telegramme nnd Fernsprechmeldnngen. X Berlin, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Zu den Vor würfen, die ein Berliner Blatt gegen den ehemaligen Direktor der politischen Abteilung im Auswärtigen Amte, Herrn von Holstein erhoben hatte und die gestern im Reichstage zur Sprache gelangt sind, erklärt Herr von Holstein in den Berliner Neuesten Nachrichten, es wäre nicht wahr, daß er erst einen Botschafter zu beeinflussen versucht habe: er fügte hinzu, er habe sich in seiner Tätigkeit nur an die Instruktion des Reichskanzlers gehalten. Von einer eigenen persönlichen Politik in der Marokkosrage könne nicht die Rede seiii7 Berlin, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Nach mehr tägiger Verhandlung erkannte das Schwurgericht gegen den Kaufmann Röber, der seine Nichte, Elis« Buley, er schossen hatte, auf Totschlag unter Versagung mildernder Um stände. Das Urteil lautete auf fünf Jahre Zuchthaus. X Köln, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Nach einer an die Kölnische Volkszeitung gesandten Zuschrift hat der Reichs tagsabgeordnete Roeren seine zweistündige Rede Uber die Miststände in den Kolonien im Auftrage des Zentrums gehalten. Die im Interesse der Togoer Verhastungsgeschichte im Kolonialamte gepflogenen Besprechungen hat er auf Ersuchen des EvangelischenPräsektesvonTogo mit der Kolonial verwaltung geführt. »-». Lübeck, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Das Segel- schiff Doroth6 mit einer Weizenladung von Heiligenhafen nach Kopenhagen unterwegs ist beim Amagersund gestrandet Die Besatzung ist gerettet. H München-Gladbach, 8. Dezember. (Privattelcgramm.) In Westig kam eine 65jährige erblindete Witwe, die ein Kind auf dem Schoß hielt, dem Feuer zu nahe und lies mit brennenden Kleidern auf den Hof, wo später die ver - kohlteLeiche gesunden wurde. Das Kind erlitt nur an den Händen Brandwunden. »-*> Straßburg, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Die schwar zen Pocken sind nunmehr auch in Mühlhausen ausge brochen und zwar wurden sie durch einen zugereisten Spanier eingeschleppt. Bisher find fünf Kranke und ein Verdäch tiger im Krankenhaus ausgenommen. »-»> Halle, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Hier fand ein Duell zwischen einem Seeoffizier und einem Studen ten statt. Nach fünfmaligem Kugelwechsel wurde der Offizier durch zwei Kugeln leicht verletzt. Der Anlaß des Duellunsugs war ein Ka f f e e h a u s st r e i t (!) H Stuttgart, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Gestern abend wurde ein königlicher Hoswagen, in dem die Königin mit einer Hofdame Platz genommen hatte, an der Ecke des Schloss platzes von einer entgegenkommenden Automobildroschke angefahren. Bei dem Anprall stürzte ein Pferd. Die Deichsel des Wagens wurde abgerissen: die Königin, die un verletzt blieb, setzte ihren Weg zu Fuß fort. X Nürnberg, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Die Stras- kammer verurteilte den Kaufmann Wolfgang Kreutzer aus Herbruch, der eine ganze Menge aus der Metallaktiengesellschaft Wachwitz entwendet hatte, zu einem Jahr Zuchthaus. Die Strafen der in die gleiche Angelegenheit verwickelten Arbei ter schwanken zwischen drei Monaten und einem Jahre Gefängnis, H Pardubitz (Böhmen), 8. Dezember. (Privattelegramm.) Während der Jagd stürzte der junge Für st Otto v. Win- dischgrätz und zog sich eine Sehnenzerrung und Quetschung zu. H Paris, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Die Deputier- tenkammer. nahm schließlich nach längerer Debatte die Vor lage über den Rückkauf der Westbahn mit 364 gegen 187 Stim men a n. Paris, 8. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) Die sozialistische Gruppe der Deputiertenkammer empfing eine Abordnung der Organisation der russischen Sozialisten, die es als notwendig darstellt, der Aufnahme einer neuen russischen Anleihe auf dem französischen Markte entgegen zu treten. Die Kammergruppe beschloß einstim mig, die Regierung über diese Angelegenheit zu interpellieren. Madrid, 8. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) In Beantwortung mehrerer Anfragen erklärte der Minister des Aeusteren in der Kammer, die Aktion Frankreichs und Spa nier, s sei gemeinsam und erfolge unter Zusicherung derande - ren Nationen. Die Polizei werde zunächst in den acht durch die Akte von Algeciras bestimmten Häsen errichtet werden. Wenn ihre Tätigkeit sich als erfolgreich erweist, wird sie auch im Innern des Landes tätig sein und dann eine Art von Bllrgergarde bilden. Die französischen und spanischen Streitkräfte erscheinen als g e n ll g e n d, um die Sicherheit der Ausländer zu gewähr leisten. Auf eine andere Frage erklärte der Minister, was die Zukunft anlange, so werde alles im Einvernehmen mit den an deren Mächten geregelt, die ebenso wie Spanten an der Er haltung des Friedens interessiert sind. ' ID Konstantinopel, 8. Dezember. (Meldung de» Berliner Korrespondenz-Bureaus.) Bet dem gestrigen Selamltk war das Aussehen des Sultans ausgezeichnet. Professor Bier aus Ber lin ist gestern hier angekommen. cS Nischninowgorod, 8. Dezember. (Eigener Drahtbericht.) . Der Gouverneur Baron Fredertks erklärte, die Meldung von Moskauer Blättern, wonach ihm das Haus Lidwall 25.000 Franks nach Paris übersendet haben sollte, als nichtswllr- digeVerleumdung, gegen die er gerichtlich vorgehen werde. /I Petersburg, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Lidwall, der sein Hauptquartier jetzt in Moskau aufgeschlagen hat, bestä - tigt dem dortigen Vertreter der Nowoje Wremja im wesent lichen die bisherigen Mitteilungen der Presse über den Ltefe- rungsvertrag und erklärte, daß er durch die Monopolisie rung der Eetreidelieferung an den Staat auf amerikanische Art eine allgemeine Preisherabsetzung herbeizusühren hoffte (!) Dieser Plan wäre durch das vorzeitige Bekannt werden seiner Abmachungen mit Gurkow zerstört worden. Er beabsichtige deshalb, eine Schadenersatzklage gegen das Ministerium des Innern anzustrengen. Es hat sich herausgestellt, daß eine hiesige Bank angewiesen war, das von Lidwall ange kauste Getreide, sofort nach Verladung, also vor Empfangnahme an Ort und Stelle vollzu bezahlen. Zu dem Zwecke war ein Konto von 11/2 Millionen Rubel eröffnet worden. X Washington, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Der Se nator Cull 0 n beabsichtigt einen Antrag einzubringen, wonach der Präsident der vereinigten Staaten auch hier aus 6 Jahre gewählt werden soll. /I Hamburg, 8. Dezember. (Privattelegramm.) Dem Konsul Otto Schlick, Direktor des germanischen Lloyd, ist von der tech nischen Hochschule München sür seine Verdienste um den Schiffs bau und die Schiffahrt durch die Erfindung des Schiffskreisels zur Beseitigung der Schlingerbewegung der Titel Dr. ing. üo- noi'is. enn8n verliehen worden. Na» Schluß 4er Maßlisn eingegangen. D» Dresden, 8. Dezember. Am Montag reist der König nach Riesa und begibt sich sogleich vom Bahnhof nach der Aula des Realgymnasiums, wo die Stadt ihm «in Diner darbietet. Dresden, 8. Dezember. Die Prinzessin Johann Georg beging heute ihren Namenstag. Aus diesem Anlaß brachten ihr die Musikkapellen der königlichen Erenadierregimenter von 100 und 101 Morgenständchen. Heute nachmittag gegen 6 Uhr findet bei dem Prinzenpaare Famiilentafel statt, an der der König und die Prinzensöhne teilnehmen. Um 1/28 Uhr wird die obere Klasse des Konservatoriums beim Prinzenpaare einig« Eesangsvorträge darbieten. D» Regensburg, 8. Dezember. Bei Regenstauf entgleist« aus freier Strecke heute früh ein GUterzug aus unbekannter Ur sache. Der Zugführer und ein Wagenwärter wurden schwer ver letzt. D» München, 8. Dezember. Anläßlich des Ablebens des Prin zen Karl von Baden ist eine Hoftrauer von acht Tagen angeord net. E>» Tiflis, 8. Dezember. Von der Polizei auf dem Daniel berge vorgenommene Ausgrabungen förderten «in Waffenlager und eine große Anzahl Bomben zutage. Die Ausgrabungen wer den fortgesetzt. D» Petersburg, 8. Dezember. An leitender Stelle meldet die Nowoje Wremja aus autoritatiiver Quelle, daß die Verhand lungen mit Japan sowohl wegen der Fifchereisrage, in der Japan besonders anspruchsvoll austritt, als auch wegen des Handels vertrages nur langsam und nicht ohne Schwierigkeiten vorrücken und nur eine größere Nachgiebigkeit Japans den Abschluß der Verhandlungen beschleunigen könnte. > G» Paris, 8. Dezember. General D' a 0 ril, Komman deur der 5. Artilleriebrigade inNimes wurde strafweise zur Dis position gestellt. Die Gründe dieser Maßnahme werden vom Kriegsministerium geheim gehalten. Nach einer Darstellung soll die Maßregelung erfolgt sein, weil General D'avril am Tage des Rationalfestes die Beflaggung der Kaserne untersagt hatte. G» Neapel, 8. Dezember. Der Präsekt hat die Ausführung von Gorki, Brahma, Sohn der Sonne, untersagt, weil Kundge bungen befürchtet werden. G» Paris, 8. Dezember. Der Harald meldet aus Teheran, der Schah sei bereits gestern gestorben. Ein« amtliche Bestäti gung des Gerüchts liegt noch nicht vor. D» Toulon, 8. Dezember. Das Arbeitrrsyndikat hat sür heute «ine Versammlung rinberufen, um «iue Protestnote an den Marinrminister abzuschicken, dessen Aufmerksamkeit auf di« un zweifelhaften Zustände des Panzerkreuzers „Patrie" gelenkt sein sollen. <S» Kiel, 8. Dezember. Amtlich wird mitgeteilt, daß Peters burg und Kronstadt durch Lis gesperrt find und der Schiffsver kehr unterbrochen ist. G» Berlin, 8. Dezember. Die Fleischinterprllation im Reichstage wird Staatssekretär von Posadowsky beantworten. D» Paris, 8. Dezember. Mehrere Blätter berichten, vom Vatikan seien neue Weisungen ergangen, denen zufolge der Papst der französischen Geistlichkeit untersagt, bei den Behörden auf Grund des Versammlungsgesetzes ein« Erklärung zum Zweck« der Ausübung des Gottesdienstes abzugrben. Der Papst könne nicht zulassen, daß di« gottes dienstliche Feier in «ine Linie mit öffentliche Versammlungen gestellt werde. Er könne auch nicht zugeben, daß der Pfarrer in seiner Kirch« rechtlos sei und daß der Seqnästor in ihr al» Herr angesehen werd«. Eaulois schreibt dazu, durch dieses verbot hatte der Papst das Trennungsgesetz zunichte gemacht. In Widerspruch mit diesen Weisungen steht der Hirtenbries de» Erzbischofs von Bordeaux, der den Pfarrern feiner Diözese besohlen hat, di« sür ein Jahr gültige Srttärung abzugrben. Fremdenliste der Auer Hotels n. Gasthöfe vom Hotel Sl»u«r Sngel. Paul Lourad, Sergeant, Dresden Petzold, Kaufmann, Chemnitz Arrcrt, Kaufmann, Dresden. r. Dezember. Mtto. 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