Suche löschen...
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 06.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190612061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19061206
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19061206
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-12
- Tag 1906-12-06
-
Monat
1906-12
-
Jahr
1906
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Nr. 81. Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge. Donnerstag, den 6. Dezember 1906. Nischen Religionsunterrichtes in Posen bedauerte der Minister, daß Kossowski die gegenüber den inneren Angelegen heiten eines fremden Staates notwendige Zurückhaltung nicht be obachtete. Das Budget des Ministeriums des Aeußercn wurde schließlich angenommen. — Das Expose des Ministers wurde mit grobem Beifall ausgenommen. Alle Redner betonte» ihre Genug tuung über die Fortdauer der engen Freundschaft mit de in Deutschen Reiche, sowie über das Fortbestehen des Dreibundes und der guten Beziehungen zu den anderen Mächten. Sylvester weist aus die sich in letzter Zeit in Aibanien und Makedonien bemerkbar machende Expansivpolitik Italiens hin. Oesterreich-Ungarn müsse ferner eine zielbewusste Adriapolitik be folgen. Gras Schönborn wünscht die guten Beziehungen, die mit der Negierung von Italien bestehen, erhalte, zu sehen. Eruby legt das Hauptgewicht auf die freundschaftlichen Beziehungen zu Rußland, namentlich auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Der Frie- denszwcck des Dreibundes, den die Tschechen stets nach seiner praktischen Bedeutung bewertet hätten, sei gegenwärtig vor allem durch die srenndschastlichen Beziehungen zu Rußland gesichert. Eine neue Thronfolgtordnung für Luxemburg? Bekanntlich ist der vor einiger Zeit wieder schwer erkrankte Großherzog Wilhelm von Luxemburg ohne in än » lichc Erben. Es hieß nun schon vor einiger Zeit, daß man sich in Luxemburg während der letzten Zeit an den maßgebenden Stellen in aller Stille sür den Fall vorbereitet hat, daß der Großherzog seine Ge sundheit nicht wiedercrlangcn und daher eine Neubesetzung des Thrones notwendig werde. Dazu will die N. Gesellsch. Korr. das folgende erfahren haben: Durch die Gutachten von drei oder vier NcchlSlchrern ist man in der Anschauung bestärkt worden, daß die Regelung der Thronfolge ausschließlich eine innere Angelegen heit dc-Z Landes ist, und daß, obschon die weibli ch e Erbfolge vcrfasinngSgcmäß ausgeschlossen ist, solange noch ein männliches Mitglied des regierenden Hauses d. h. der älteren, Walrami- schen Linie von Nassau - vorhanden ist, doch, sowie dies nicht der Fall ist, die Krone aus dicjenige^Frau übergehen muß, die dem letzten Großherzog verivandtschaftlichst am nächsten stand. Das wäre, nach dem Ableben des Großhcrzogs Wilhelm, die älteste seiner sechs Töchter, die am 14. Juni 1894 geborene, jetzt also zwölsjährige Prinzessin Marie Adelheid. Es sind aber auch bereits Schritte geschehen, um der Prinzessin die Sukzession allen anderen etwaigen Ansprüchen gegenüber z» s i ch e r n. So teilt man der N. G. K. von unlcrrichleler Seite auS Luxemburg mit, daß der letzte Schlaganfall, den der Großherzvg kürzlich erlitt, einen schlimmen Ausgang unmittelbar befürchten ließ. Sofort wurden Staatsrat und Kammern cinbernfen, um Kenntnis zu nehmen, von dem im Stacstsministerium ausgcarbcitctcn Entwürfe eines ThronfolgergesetzeS. Die öffentliche Erörterung dieses Ge- sctzenttvurseS erschien jedoch noch zu Lebzeiten des GroßherzogeS unangebracht, und so wurde er in einzelnen Sektionen der beiden Körperschaften dnrchberatcn und fertiggestellt, natürlich, ohne vor der Hand Gesetzeskraft erlangen zu können. Sowie nun der Groß herzog Wilhelm einst die Augen schliesst, werden, auf die Aus forderung des SlaalSministeriums Staatsrat und Abgeordneten kammer gemeinschaftlich zusammenlrcten, den Enlwnrf zum Gesetz erheben und ans dessen Grundlage die Thronbesteigung der Groß herzogin Marie Adelheid verkünden. * vv. Vom preußisch-polnischen Kriegsschauplatz. Der verant wortliche Redakteur des Postemp, Troca, gegen den mehrere Anklagen wegen Artikel zum Schulstreik, Aufreizung zu Gewalt tätigkeiten usw. schweben, ist wegen Fluchtverdachts verhaftet worden. — Der amtliche Staatsanzeiger teilt mit, daß das preu ßische Staatsministerium beschlossen hat, den von den Metropo litan-Kapiteln zu Gnefen und Posen erwählten Kapitular-Vi- karen Domprobst Dor szewski in Gnefen und Domdechanten Weihbischos Litowski in Pose» die Ausübung der ihnen als Kapitular-Vikaren zustchenden bischöflichen Rechte und Verpflichtungen zu gestatten. Die srllhere Königin Marie von Hannover, die nun bald 99 Jahre ist, weist, wie man aus G in unden. wo die hochbetagte Fürstin schon seit über 4V Jahren in einer Villa wohnt, schreibt, eine erstaunliche Rüstigkeit und Frische aus. Kommen wel- fische Deputationen aus Hannover zu ihr, so hält sie längere Ansprachen an die Deputierten, ihre Privat briefe leine stattliche Anzahl jeden Tag) schreibt sie noch alle selbst. Jüngst hat die alte Königin sogar stundenlang einem Gmundener Bildhauer gesehen, der eine VUste der greisen Dame modellierte. Die Büste, die in Bronze ausgesührt wurde, be findet sich im Besitze ihres Sohnes, des Herzogs von Cumberland. Das Original ist auch in Gips vervielfältigt worden. o. Wozu der Zar Zeit hat. Kaiser Nikolaus verlieh dem Emir von Buchara den A n d r e a s o r d e n; der Emir überreichte der Kaiserin für den Thronfolger den höchsten bucharischen Or den. — Glückliches Rußland. Aus dem Köllittreich Lachsen. Der St. Nikolaustag der Festtag der Kinder ist da. Was dem norddeutschen Kinde der Christabend, das ist dem süddeutschen Kinde der Nikolaustag Schon Wochen lang vorher verklärt Freude die Gesichter der Kleinen, und wenn nun gar der Niklastag gekommen ist, und der gute Heilige seinen Umzug hält, dann ist alles eitel Entzücken, Freude und Glückseligkeit. Irgend einer aus dem Dors hält mit falscher, rußgeschwärzter Maske, bunt verkleidet, seinen Umzug im Dorf. Irgend ein dem Teufel ähnliches Individuum, oder ein zottiges Ungetüm ist seine Begleitung. A» jede Tür pocht St Niklas, steckt den Kops herein, klappert mit den geheimnisvollen Herrlichkeiten in seinem Riesensack, den er aus dem Rücken trägt, Die Großen hören mit Arbeiten auf, und die Kleinen drängen fich gewöhnlich in eine Stubenecke zusammen, oder kriechen laut heulend unter die Bettgestelle. Aber der Vater oder die Mutter holen sie wieder hervor, sprechen ihnen Mut ein und lasten sic ihr Sprüchlein hersagen. Auch eines Brauches in der Prager Gegend sei von uns gedacht. Dort hängen am Vorabend des Niklastages die Kinder ihre Strümpfe vors Fenster oder die Tür. Der Niklas klopft hier nicht an jede Tür, sondern macht nur zur nächtlichen Frist seinen Rundgang. Dabei füllt er den braven und artigen Kindern die S trümpfe mit Aepseln, Rüsten, Spielwaren und Näschereien. Die Unartigen und Faulen aber finden am nächsten Morgen die ihrigen mit Kartosselschalen, Zwiebeln, Holz- und Kohlenstückchen ungefüllt. Auch Ruten sind manchmal in die Strümpfe der unartigen Kinder zur Warnung hineingesteckt. Daß es für den Nikolaustag allerhand Märchen und Sprüchlein gibt, ist wohl selbstverständlich. Auch die Poesie hat sich ausgiebig mit dem Nikolaustag beschäftigt. Aber gar zu träge schleicht den Kindern am Nikolaustage auch in unseren Ge genden die Zett dahin. Endlich aber ist der ersehnte Tag ge kommen und die frohe Erwartung der kleinen Schar aufs höchste gestiegen. Da klingelt cs in unmittelbarer Nähe des Hauses, und aus frommem Kindermunde schallt es: Heil'ger Niklas, ich bitt' dich gar sehr, In unserm Hause auch einkehr'. Schenk Aepfel u. Nüsse u. Kleider und Schuh, Und noch viel süße Sachen dazu: Dann will ich lernen wohl Und fromm fein, wie ich soll. Uv. * Prinz und Prinzessin Johan« veorg nahmen gestern von 11 Uhr vormittags an weitere Beglückwünschungen entgegen, u. a. auch vom Sächs. Militärvereinsbund, vertreten durch eine Deputation unter Führung des Präsidenten, Justizrat Win- disch-Dresden. Die Abordnung des Ausschusses zur Errichtung einer Prinz Johann Georg-Stiftung brachte die Glückwünsche durch Oberkriegsrat Walde zum Ausdruck. * Das neue Sächsisch« Wassergesetz. Die Zwischende putat i o n des Sächsischen Landtags, die sür die Durchberatung des von der Sächsischen Staatsregierung vorbereiteten Entwurfs eines sächsischen Wastergesetzes zusammengetreten ist, tagt nun mehr seit einigen Wochen im Ständehause unter dem Vorsitze des Präsidenten der Zweiten Kammer Geh. Hofrat Dr. Mehnert. Trotz des umfänglichen Materials und der Schwierigkeit der Materie dürfte die erste Lesung der Vorlage in den nächsten Tagen beendet sein. Die Beratungen werden unter Ausschluß der Oefsentlichkeit geführt. Staatsminister Graf von Hohenthal wird sich in der nächsten Woche »ach München begeben, um den Besuch des bayer ischen Ministers des Aeußern Freiherrn v. Podewils zu er widern. Zwickau, 5. Dezember. A u sstx l l u n g s - D e s i z i t. Neuer dings sind Hitz? an den Ausschuß der Eewerbe-und Industrie-Aus stellung noch so erhebliche Ausgaben herangetreten, daß die Er wartungen eines erheblichen Ueberschusses sich kaum verwirklichen werden. — Bei dem neuen Werkstättenbahnhos hier sind im Lause dieses Jahres neugebaut und der Vollendung nahe gebracht worden: ein Kesselhaus, ein Schmiedegebäude, eine Ab kocherei, eine Badeanstalt etc. Das Wagenwerkstättengebäude ist für 194 Wagenstände eingerichtet. Die Errichtung von Loko- motiv-Werkstätten erfolgt später. Die Baukosten betragen bis jetzt etwa 3 Millionen Mark. Crimmitschau, 5. Dezember. E i n e „s e t t e" P l e i t e. Zum Konkurse über das Vermögen des seit Mitte Oktober flüchtigen und seitdem steckbrieflich verfolgte» Maschinenhändlers Ernst Mehne, wird bekannt, daß sür die »ichtbevorrechtigten For derungen an bar eine Maste von rund 909 Mark zur Verfügung steht. Die dem Mehne gehörigen Grundstücke sind außerordent lich stark belastet, so daß aus die allgemeinen Forderungen — insgesamt etwa 65 990 Mark — gegen 1 Prozent zur Aus zahlung kommen dürste. Chemnitz, 5. Dezember. Chemnitz als Musterstad t. Eine Deputation der städtische» Kollegien der pommerschen Stadt Kolberg weilte hier und besichtigte die städtische Versuchs- kläran läge, die eventuell zum Vorbild für eine ähnliche Einrichtung in Kolberg genommen werden soll. — Auszeich nung e i n e s — T o t e n. Der Pfarrer Sattler in Raben stein bei Chemnitz erhielt das Ritterkreuz I. Klasse vom Al brechtsorden, doch ist der Dekorierte bereits seit einigen Wochen gestorben. Hainichen, 5. Dezember. Zwei A l t a r s ch r e i » e. Das hiesige Stadtinuse u m ist um zwei sehr wertvolle Stücke be reichert worden, die jedensalls die ältesten Reste aus Haini chens Vergangenheit darsteilcn. Es sind dies zwei Altarschreinc aus vorreformatorischer Zeit. Nach Einführung der Reformation haben sie noch den Altar der hiesigen Kirche geschmückt, bis sie im Jahre 1674 entfernt und aus dem Kirchenboden ausbewahrt worden sind. Da sie einen bedeutenden Altertums- und Kunst wert haben, sind sie 1843 in das Museum sür vaterländische Alter tümer nach Dresden gebracht worden unter Vorbehalt des Eigen tumsrechtes. Jetzt, da Hainichen selbst ein Museum besitzt, sind sie reklamiert worden. Siebenlehn, 5. Dezember. Feuerwehrleute als Brandstifter. Die vor kurzem hier durch Zufall an das Tageslicht gekommenen Brandstistungen dürste» sich zu einer S e n s a t i o n s a s s ä r e gestalten, da unter den 13 Verhafte ten sich eine größere Anzahl Feuerwehrleute, ja sogar Personen des K o m m andos befinden. Bei der Untersuchung geht man 19 Jahre zurück, in denen nicht weniger als gegen 69 grö ßere Brände in Siebenlehn stattgesunden haben. Der letzte große Brand äscherte 7 Gebäude ein und ereignete sich kurz nach einem bergbaulichen Tagebruch, für den das Vergamt die Ent schädigung sür die in Mitleidenschaft gezogene Gebäude abge lehnt hatte. Freiberg, 5. Dezember. Ernennun g. Der bisherige säch sische Hüttenassessor Diplom-Ingenieur Rudolf Hoss mann, Vizehüttcnmeister aus der Muldener Hütte bei Freiberg, ist zum etatsmäßigen Proscssorder König!. Bergakademie zu Klaus- thal ernannt worden. Leipzig, 5. Dezember. Ein bedeutendes Schaden feuer war gestern abend gegen 19 Uhr in der Kohlenhandlung von Bretschner, Südstraße 55, ausgebrochen. In den dort auf den Böden mit lagernden Futtermitteln fand das Feuer reiche Nahrung, und in kurzer Zeit waren der Dachstuhl des Gebäudes und etwa 190 Zentner Heu und andere Futterartikel ver nichtet. Die Feuerwehr hatte nach zweistündiger Arbeit jede weitere Gefahr beseitigt. Stadtverordnetenwahlen in Sachsen. Schönheide, 5. Dezember. Die diesjährige Gemeinderats wahl hat eine Ueberraschung gebracht. Es siegten zwar die An sässigen der Ordnungspartei, jedoch wurden von den aufgestellten unansüssigen Kandidaten sämtliche Sozialdemokraten (3 Arbeiter) gewählt. Die Genossen halten nun zum erstenmale ihren Einzug in unseren Gemeinderat. Callnberg bei Lichtenstein, 5. Dezember. Bei den Stadtver ordnetenwahlen wurden von den Ansässigen die Kandidaten der Ordnungspartei gewählt. Bei den Unansüssigen erhielt der s o - zialde in akratische Kandidat die höchste Stimmenzahl. Die Wahlbeteiligung betrug ungefähr 70 Prozent der wahlberech tigten Bürger. Hainichen, 5. Dezember. Bei der Stadtverordnetenwahl wur den die beiden sozialdemokratischen Stadtverordnete» wieder gewählt. Dippoldiswalde, 5. Dezember. Bei der unter reger Beteili gung der Bürgerschaft erfolgten Stadtverordnetenwahl wurden die vom Jnnungsausschuß, vom Eeewerbeverein und einer freien Bürgervereinigung gemeinsam aus gestellten Kandidaten gewählt. Im übrigen siegte die Liste der freien Bürgervereinigung bezüglich der besonders ausgestellten Kandidaten. Die Sozialdemokraten zeigten diesmal kein In terests an der Wahl. Borna, 5. Dezember. Bei der Stadtverordneten-Ergänzungs- wahl siegten die von den Ordnungsparteien ausgestellten Kandidaten. Insgesamt hatten sich 63,6 Prozent der wahlberech tigten Bürger an der Wahl beteiligt. Mutzschen, 5. Dezember. In der hier stattgehabten Stadt- verordneten-Engänzungswahl wurden als Vertreter der Ange sessenen und als Vertreter der Unangesessenen die bürgerlichen Kandidaten gewählt. Von 229 Wählern hatten 141 von ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht. Königsbrück, 5. Dezember. Bei den Stadtverordnetenwahlen in Königsbrück siegten die sämtlichen Kandidaten desResorm - Vereins mit erdrückender Mehrheit. Die Sozialdemokraten, die bei der vorletzten Wahl einen Stadtverordneten und zwei Er satzmänner durchbrachten, unterlagen gänzlich. Sie erreichten von 247 abgegebenen Stimmen als höchste Zahl 70. Bon Stadt und Land. Gedenktag am 6. Dezember: 1904 Kämpfe mit den Wit- bois bei Rietmont. 1892 ch Werner v. Siemens zu Berlin. Der Entdecker der sogen. Flaschenladung isolierter Leitungen (Kabel), der Begründer der Firma Siemens L Halske. 1834 ch Adolf Frei herr v. Lützow zu Berlin, Führer der berühmten nach ihm be nannten Freischar. 1492 Entdeckung Haytis durch Kolumbus Mitt«rung»v«rlau1 in Sneklen am Z. vez«mb«r 190-. (Telephonische Milteilung des Königl. Lächs. Meteorologischen Instituts zu Dresden.) Station: SeehShe m Temperatur wind Nieder. schlLge ' Max. Min. Dresden . . . ns 1 1- 7,6 — 1.5 80 5 mm Leipzig .... N7 1- 6.4 — 0,6 88 V 1 Zschadraß . . . 220 4 6,2 — 2.1 88V 1 Lantz«» . . . 202 4- 3,6 — 3.2 LV 4 Zittan .... 258 ! 4 3,5 — 2,U 80 6 Lhcmnitz . . . .110 ch 7,0 — 0,9 V 4 Freiberg . . . 398 ch 6,3 — 1.2 V8V 5 Schneeberg . . 435 5,7 — 2.1 V 9 Lister .... 500 ch 5,9 — 0,8 V 7 'Ittenberg . . . 751 ch 2,') -4,6 L 5 tteitzenham . . 722 ch 3,5 — 5,(> 8V l4 Fichtelberg . . 1213 ch 0,5 — 4,4 bkV 6 Am 5. Dezember trat im ganzen Lande Nachtfrost ein, der im Gebirge bis 5 Grad herabging. Bei mäßigen südwestlichen Win den herrschte trübes Wetter mit ausgebreiteten Niederschlägen, welche im Gebirge durchweg und in den tieferen Lagen als Schnee sielen. Das Barometer stand bis zu 9 Millimeter zu ties gegen seinen Normalwert und siel rasch weiter. Meldung vom Fichtelberg. Vor- und Nachmittags starker Nebel. Schwache Schneedecke bis in die Täler hinab. Schneetiese 29 Zentimeter. Starker Reif und schwacher Rauhfrost, beide er halten sich lange. Glänzender Sonnenaufgang. Himmelssär- bung gelb. Wettervorhersage für den 7. Dezember. Schwache nördliche Winde. Teilweise heiter. Keine erheblichen Niederschläge. Etwas kühler. In der heutigen Nummer beginnen wir mit dem Ab druck des äußer ft spannenden Romans „Stille Dul derinnen" von Rosa Ma nd 0 wsky, der bei einem Wett bewerb preisgekrönt wurde und im Auer Tage blatt zum ersten Male im ganzen Königreich Sachsen verössentlicht wird. Wir weisen aus diese hoch bedeutsame literarische Arbeit, deren Abdrucksrecht dement sprechend nur unter ganz selten hohen Ko st en vom Auer Tageblatt erworben werden konnte, ganz besonders hin und sind gewiß, unseren werten Leserinnen und Lesern mit diesem Roman das gleiche zu bieten, wie sonst nur die großstädtische Presse in der Lage ist. Der Roman, wird seine tiefgehende Wirkung nicht ver- schlen. Aue, 6. Dezember. * In der Ausschußsitzung für bürgerliche Stadtverordneten wahlen am Dienstag soll, wie ein hiesiges Blatt seinen Lesern zu berichten weiß, die Behauptung ausgestellt worden sein, das Auer Tageblatt hätte dem Zwölfer-Ausschuß vor ge worfen, hinter verschlossenen Türen gearbeitet zu haben. Wenn man jenem Blatte Glauben schenken darf — und unser Berichterstatter hat nichts davon gehört, daß mit jener Bemerkung das Auer Tageblatt gemeint gewesen wäre — so befände sich der Zwölfer-Ausschuß mit dieser An nahme im Irrtum. Wir stellen deshalb hiermit fest, daß eine Bemerkung in genanntem Sinne im Auer Tageblatt niemals verössentlicht war, auch nicht als Einsendung aus dem Leser kreise. Wir halten oiese Feststellung sür nötig, um in der Hal tung des Auer Tageblatts zu den Stadtverordnetenwahlen eine falsche Meinung nicht auskommen zu lasten. U Nacheichung. Nach den in Gemäßheit der Verordnung vom 8. 4. 1893 aufgestellten Arbeitspläne sür die im künftigen Jahre auszusührende Nachcichung wird in hiesiger Stadt in den Monaten Juli und August 1907 eine Nacheichung der Maße, Gewichte, Wagen und sonstigen Maßwerkzeuge vorge nommen werden. Paul Junge's Sänger aus Leipzig, eine alt bewährte Sän gerschar, werden morgen Abend im Saale des Blauen En gels ein Konzert veranstalten, besten Besuch in Anbetracht der trefflichen Leistungen der Truppe nur zu empfehlen ist. Näheres wolle man aus dem Inserat in dieser Nummer ersehen. G Aue im Handelskammerbericht Plauen. (I.) Der st a - l i st i s ch e Bericht über die wirtschaftlichen Vorgänge im Bezirke der Handelskammer Plauen aus die Jahre 1904 und 1905 ist soeben erschienen und uns von der Handelskammer zur Ver fügung gestellt worden. Wir entnehmen ihm für heute die folgen den Angaben. Was das Marktwcseu anbetrisst, so wurden in Ane im Jahre 1904 anläßlich der Jahrmärkte 620,85 Mark Ställe- und Budcngclder, im Jahre 1905 695 Mark aus gleichem Anlasse vereinnahmt. Die Ei n k 0 m m c n st eu e r - E i n s ch ü tz- n n gsstat istik zeigt folgende Zahlen sür Ane: 1. Einkommen aus Verpachtung von Grundstücken, Vermietung von Gebäuden oder Benutzung derselben zur eigenen Wohnung, Betrieb der Land- und Forslwirlschast aus eigenen Grundstücken für 1905 769190 Mk. für 1906 795300 Mk., 2. Einkommen aus Kapital zinsen, Renten, Apanagen, Dividenden von Aktien oder Kuxen, Raturalgcfällen, Auszügen und anderen Gerechtsamen sür 1905 480940 Mk., für 1906 507 180 Mk. 3. Einkommen ans der Bekleidung einer ausschließlich oder zum Teil mit festem Gehalte oder Lohne verbundenen amtlichen oder sonstigen Stellung, in gleichen von Pension oder Wartcgeld für 1905 5077880 Mk., für 1V06 5 301 160 Mk. Einkommen aus Handel. Gewerbe ein schließlich des Betriebs der Landwirtschaft auf fremden Grund stücken und jeder anderen Erwerbstätigkeit sür 1905 aus 3580140 Mk. für 1906 3722510 Mk. Der Gesamtbetrag all dieser Einkünfte beziffert sich sür 1905 ans 9908 150 Mk., für 1906 ans ,0326150 Dk Hiervon sind aber abzuzichen Schuldzinsen oder sonst zulässige Abzüge für 1905 749290 Mk., für 1906 777500 Mk., sodaß für 1905 ein Einkommen von 9158860 Mk., sür 1906 ein solches von 9548650 Mk. verbleibt. Werden nun endlich die für 1905 105700 Mk. betragende Abzüge gemäß tz 12 Abs. 3 des Em- koinmcnsteaergcsctzcS von dem sür 1905 eben bezifferten bleibenden Einkommen subtrahiert, so bleibt ein steuerpflichtiges Einkommen von 905316V Mk., besten Stenerbetrag eine Höhe von 190504 Mk. ergiebt. Im Jahre 1906 verbleiben nach Abzug von 120700 Mk. steuerpflichtiges Einkommen, besten Steuer eine Höhe von 200456 Mk. aufweist. - (Forts, folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)