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Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge : 01.11.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735684481-190611012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735684481-19061101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735684481-19061101
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auer Tageblatt und Anzeiger für das Erzgebirge
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-11
- Tag 1906-11-01
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Monat
1906-11
-
Jahr
1906
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Beilage zu Nr. 52 des Auer Tageblattes und Anzeigers für das Erzgebirge. Donnerstag, den 1. November 1906. Neues aus aller Welt. Schisssuntergang. Der der Bremer Dampsschissahrts-Ge- sellschaft Argo gehörige Dampfer Hermann, der am 28. v. M. von Antwerpen abgegangen mar, wurde am Abend dieses Tages in der Nähe von East Eoewin von einem unbekannten Bier master angerannt und sank. 23 Mann der Besatzung sind er trunken; ein Heizer, der sich an Wrackteile» sestgehalten hatte, wurde von einem Ostender Fischerboot gerettet und am Dienstag nach Ostende gebracht. v-. Studentenjahre für Prinz Angust Wilhelm. Dienstag mittag 12>/2 Uhr fand die Immatrikulation des Prinzen August Wilhelm von Preußen im Senatssaale der Universität Bonn statt. Dort hatte» sich der Rektor, der Prorektor der Universität, der Kurator Exzellenz Dr. von Nottenburg und der Senat ein gefunden. Der Rektor hielt eine kurze Ansprache, in der er den Wunsch aussprach, daß sich der Prinz am Rheine heimisch fühlen möge und daß die Lehrer ihren Stolz darein setzen möch ten, ihn in die Tiefen der Wissenschaft einzuführen. Dann trug der Prinz sich in das Album der Universität ein, worauf ihm die Matrikel und das Testierbuch überreicht wurden. Familienidyll aus einer Kleinstadt. Im Generalanzeiger von Neustadt findet sich folgendes Heiratsgesuch: „Da ich mich vor meiner Schwiegermutter nicht mehr halten kann im Hause und beabsichtige, dieselbe zu verlassen, so suche ich aus die sem Wege einen passendenM « n n für sie. Offerten a» )' X." Die also apostrophierte Schwiegermutter diente einige Tage spä ter ihrem unhöflichen Schwiegersöhne mit folgender Erwiderung: „Ich danke Herrn T. T. für seine Fürsorge, einen Mann für mich zu besorgen. Derselbe darf aber kein Schwindler und Lügner sein, darf abends keine Kellnerin als Braut vorstellen, darf keine Haare auf dem Kopfe haben, muß eine unbezahlte Musik spielen tonnen, muß Rnmmelburg, Plötzensee und Moabit bereist haben, sonst heirate ich ihn nicht. Frau N. 3k." Jugend von heute. Bei Hötensleben warf sich ein Uijähri- ger Knabe vor einen E i s e n b a h » z u g. Es wurde ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt. Der Grund des Selbstmordes ist unbekannt. Brllckeneinsturz. In der Nähe vom Oeridenmald bei Lauf- fen fiel ein schwer beladenes Fuhrwerk, das die baufällige Holzbrücke des Birs-Flusses passierte, infolge Zusammensturzes der Brücke in den Fluß. Pferd und Wo g e n verschwanden in dem hochangeschwollenen Wasser, ebenso siebe» Fabrik- ardeitcr, die gleichfalls die Brücke passierte». Bier von ihnen lonnten gerettet werden, die übrigen ertranken, ebenso der Fuhr mann mit seinen Pferden. Steinabstürze am Kölner Dom. Am Hohen Ehor des Köl ner Doms sind Sonnabend wiederum in einer Höhe von 2Ü 'Meter größere Steine abgestürzt, die mit großer Wucht zerschellten. Auf die Sockelmauer wurden Steine von etwa i> P sund G e wicht geschleudert. Das Publikum wird erneut gewarnt, den Weg zur Domterrasse zu benutzen, da bei der Wucht, mit der die Steine abstürzen, eine Lebensgefahr sür die den Dom besuchenden Per sonen verknüpft ist. v. Anarchistenverhastung im Lande der Freiheit. Die Anar chistin Emma Goldman» und zehn andere Anarchisten und Anarchistinnen wurden in einer Bersammlung in New Bork ver haftet, in der der 'Mörder des Präsidenten Mc. Kinley als Märtyrer gepriesen wurde. Es kam zu einem kurzen, aber heftigen Handgemenge, bevor die Verhafteten ins Gefängnis ab geführt wurden. ». Gescheitert. Der aus der Reede von Megline verankerte italienische Dampfer Brindisi scheiterte Dienstag abend wäh rend eines Sturmes an den Felsen von Megline. Die Be satzung und die Ladung wurden gerettet. n. Die Erdbebenerschütterungcn, die in der Provinz P a - lerino während der letzten Wochen andauerten, nahmen an Stärke zu. Mehrere Stöße wurden aus Trabia, Termini und Altavilla gemeldet. Dienstag abend um t> Uhr erfolgte ein stär keres Erdbeben, das auch aus Bagheria ud Palermo gemeldet wird. In Trabia richtete das Erdbeben einigen Schaden an: in Termini verließ die Bevölkerung erschreckt ihre Wohnungen. «. Das Befinden des Fürsten von Sondershausen. Nach den vorgestern und gestern ausgegebenen Krnnkheitsberichten ist in dem Befinden des Fürsten von Schwarzburg-Sondershausen eine wesentliche Besserung eingetreten. ». Thökölys Gebeine. Der Sonderzug, der die Gebeine Töl- kölys von Budapest nach Käsmark überführte, traf Dienstag morgen um 8 Uhr dort ein. 'Rach Ucbernahme des Sarges durch die Vertreter der Stadt Käsmark wurde er im Festzuge nach der Thököly-Burg getragen, woselbst eine Feier stattsand. Von der Burg bewegte sich der Zug mit dem Sarge nach der evangelischen Kirche, in der nach einer kirchlichen Feier die Beisetzung der Ge- beine vorgenommen wurde. Gerichtssaal. Verhandlung der 3. Strafkammer des Landgerichts Zwickau vom 3V. Oktober. L Wegen Langsingcrei hatte die Anklagebank zu betreten der 12 Jahre alte Schulknabe Ernst Johannes R. aus Aue, dessen Verteidigung der Landgerichtsreserendar Dr. Vorgerzu führen hatte. R. war wegen schweren und einfachen Dieb stahls angeklagt, insofern er aus dem Saale bezw. Klassen zimmer der Bürgerschule in Aue Mitschülern gehörige Gegen stände und dem damals in Aue, jetzt in Brüssel, wohnhaften Galvanoplastiker P. aus dessen in der Reichsstraße in Aue be findlichen Werkstatt teils nach Einsteigen durch ein Fenster nach und nach eine Lupe, ein Taschenmesser und zuletzt 6ü Pfg. ge stohlen hat. Er wurde deshalb zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Stimmen aus Sem Publikum. Wir erhalten folgende Zuschrift: Sehr geehrte Redaktion! Im Interesse der kommenden Stadtverordnetenwahlen wäre es dringend zu wünschen, daß die Wahlbeteiligung so st a r k w i e nurmögli ch wird, denn wo es sich darum handelt, Vertre - t e r einer Stadtzu wühlen, da muß auch die ganzeStadt, das heißt, die ganze m ännliche Einwohnerschaft zur Wahl urne schreiten, so auch sie in der Lage ist, sich dieses Recht zu er werben. Nun gibt es aber noch viele hiesige Einwohner, die nicht im Besitze des Bürgerrechts sind, und darum möchte ich Sie im 'Rainen vieler bitte», allen, die es noch nicht besitzen, zuzurufen: Erwerbet das Bürgerrecht! damit Ihr in der Lage seid, bei den Stadtverordnetenwahlen E u r e S t i in in e a b z u g e b e n, und somit niitzuhelsen an der Zusammensetzung des Stadtverordneten-Kollegiums im Si n n e der Einwohnerschast. Damit Sie wissen, wie ich es meine, bitte ich Sie. folgenden Ausschnitt aus einer auswärtigen Zeitung, der alle Bestimmungen enthält, und den ich mir zu diesem Zwecke ausgehoben habe, zum Abdruck zu bringen: „Stach t? 17 der revidierten Städteordnung sind alle Ge- meiiidemitglieder zur Erwerbung des Bürgerrechts berechtigt, die 1. die sächsische Staatsangehörigkeit besitzen oder erwerben: 2. das 25. Lebensjahr erfüllt haben: 3. öffentliche Armenunterstützung weder beziehen noch im Lause der letzten zwei Jahre bezogen haben: l. unbescholten sind: ö. Eine direkte Staatseinkommensteuer von mindestens 3 Mark bezahlen (tiOV bis 700 Mark Einkommen): 6. in den letzten zwei Jahren ihre Staats- und Gemeindeab abgaben vollständig berichtigt haben: 7. im Stadtgebiet seit wenigstens zwei Jahren wohnhaft sind oder 8. in einer anderen Stadtgemeinde Sachsens bisher stimmbe rechtigte Bürger waren. Bei der Einreichung des Antrages aus Verleihung des Bür gerrechts sind beizubringen, falls der Antragsteller Sachse ist: 1. der Geburtsschein (evtl. Familienbuch, Konsirmationsschein oder dergleichen): 2. 'Militärausweis: 3. die quittierten Steuerzettel der letzten zwei abgelausenen Jahre. Bei N ichtsachse n muß zugleich das Ersuchen an den Rat gerichtet werden, bei der Kreishauptmannschast die Ausnahme als sächsischer Staatsangehöriger zu vermitteln. Außer den be reits für Sachsen angegebenen Papieren sind beizubringen: 1. Staatsangehörigkeitsausweis eines deutschen Bundesstaates, bei Verheirateten 2. Familienbuch: wo das nicht vorhanden ist, Trauschein sowie Geburtsschein von Frau und Kindern. Die meisten Umstände verursacht die Beibringung eines S t a a t s g e h ö r i g k e i t s a u s w e i s e s, doch ist die 'Materie gesetzlich geregelt. Die Ausstellung eines Ausweises hängt nicht vom guten Willen einer Behörde ab. Im Deutschen Reiche be steht ein Jndigenat (Staatsbürgerrecht) mit der Wirkung, daß jeder Angehörige eines jeden Bundesstaats in jedem anderen Bundesstaat als Inländer zu behandeln, und demgemäß zur Erlangung des Staatsbiirgerrechts etc. wie der Einheimische zu zulassen ist. Kein Deutscher darf in der Ausübung dieser Befug nisse durch die Obrigkeit seiner Heimat oder durch die Obrigkeit eines anderen Bundesstaates beschränkt werden. Urkunden über Staatsa gehörigkeit können n u r von der höheren Verwaltungsbehörde des Heimatlands ausgestellt wer den. Dem diesbezüglichen Gesuch sind beizusiigen: Familienbuch loder Geburtsschein), Militürpapier sowie 1,l>0 Mark für Stem- pelgebiihren." 'Mit bestem Dank sür Ihre Freundlichkeit und der wieder holten Bitte, obige Bestimmungen recht ost zu verössentlichen, zeichne Hochachtungsvoll lFolgt Name.) Okernnitsei' Lank-Verein piUale ^ue. Kontokorrent unä Liieckverkekr. Annahme von ftaarein- fg^en rur Verrinminß. vmlcontierunA von wechseln etc. -^n- u. Verkauf von Wertpapieren. 6inI88UN8 von Koupons uiiU 8e!»o8ten Effekten. Vermietung von Zclirankfüciiern. Handel und Verkehr. 85.95 97.40 1280.- 99.75 97- 90.90 102.40 97.75 96.t>0 97.30 102.20 102.10 97.50 IOL10 100.50 93.- >02.75 99.50 99. - 100.00 99.15 100.00 173.00 Or. keip. Strass 89.50 l^eipr. klektr- 700.- 2190. 1895.- 103.50 91.00 20 Prancs-Stilcke Oest-vsnknolen 16.28 85.10 108.00 154.50 238.— 203.00 126.80 173.10 477.50 183.75 290.50 97.70 86.10 97.80 86.10 86.10 129.25 113.50 250.- 236. - 186.75 170.25 238 10 181.50 155 25 105.50 24275 1048.-. 145.- 85.90 8620 86 75 93.50 124- 286.25 283 25 143. - 134.25 105.50 112.00 161.25 140.- 186- 262.75 Verl, kanäels«.-^nl. Deutsche I3ank Diskonto Oom. änt. DresOn«r Dank wationaldank liir Dtsckl«!. keipr. OreOit.-änst Oesterr. Ore«1.-änst. keicksdank Siicks. Uank Okemn. Bankverein palkenrt. OarOinen ^ieOersckl.kvIrst. paplert. ' ' Strassend. 98 60 >01.30 93.10 74 20 74.10 73.30 146.00 94.90 94.25 j SVo Oest. OolOrente 4°/o kumÄnlen 40/0 «Io. »mc» 1.1838 40/0 küssen v. 1880 40/0 . v. 89 0/0 Kuss. St.-Kente l'ürkenlose 40/0 On«. OolOrente 40/0 , kr.-kente komdar«ien Oesterr. StaatsdLkn 290 - 1041.- 1800.- 94.00 86.20 97.15 102.25 97.- 98 00 99.50 100. - Dortmund. Union t'künix kasper Plauener Spitren Sacks, älasck.-padr. Kartmann porrellan kakla Or. Kerl. Strassend. Dres«1. 02ktonna«en konle.klarienk. ad«. uo. Verr.-äkt. Z'/.o/o Okemn. Stsdt- änl. v. 89 3'/?/o Okemn. 8ta«lt- änl. v. 1902 3'/,°/« DresOn. 8ta«1t- änl. v. 1886 4"/f Drescln. Staclt- änl. v. 1900 Z'/,o/o l.eipr. Staat en«. v. 1901 Plauen. 8ta«K- knl. v. 1903 3'/««/o oirck,. «v>et>,»nl. rvo , . preuss Lons. 3»/<» 3"/o Sacks, kente 2655.- 375.- 570.- 1361.- 392.- 875.- 801.- 2030. 2310- 7780- 346. 5t>0. - 500.- 671 - 951.- 855- 1105.- 13.- 145. vockumer kaurakiitte ttarpener «^elsenkircken ttoeriler Vo«». ölasckinen ä!l«. klekir.-Oes. vlkson palkenst. Darinnen kamd.-ärn.-paketl. ^oräil. aes äuer kelcksdsnkcUskont 6"«, komdarärinsluss 7«/» 99.60 99.00 3'/,"/o Okcft. Nelckrsnl. 3'/,"/« preuss. Lons. v. 1896 OolOpr. 40/0 Dux-kollendsck v. 1891 Oolclpr. 4°/» kronpr. kuookd Ooläpr. 4«/o Oesterr. Stastsd. v. 18N Oolclpr. 4"/o pilsen-priesen «ar. Prior. «Io. «io. l-au». Pt6dr. 4"/o 8iickr. 8oö»l,ere<1it- itnrl. «ödr. 8,r. IV 3'/,"/«, 5Lcl«. Soi1»k,ck»<1.- itiul. fködr. 8sr. V 3^<"o8rckr. 8o<i«nc,«4.- Knzt.-ffödr. 8er. VI 40/y 8iieki. kodeeereöit- itr.,t. kiödr. 8er. VU «Io. , «Io. kl. St. 3»/o S.lcks. St.-^nl. v. 1852/68 l-anOrentendr. l.anl1ercultnr- 3>,'o 1»k»4»l,t»Ll,. kltlbkl,. - 4°/o 97.50 97.00 l'axedlattes vom M). Oktober 1906. 106.- 185.- 428.— 3110.- 1233.- Strassend. äussik-1*ep! k. v. -Xkt. Oenusssck 97.75 ! Oesterr. Staatsdakn 86 >0' , Sülldakn- 97.70 (romdarUen) 36.70 vökm. k4orcldakn vuscktlekr. l.a. . ra.8 i^anslelOer Kuxe Dnvsilnvn Vünsv 3°/o8Scks. kente riröo <v/»u»Nsd.8isMLni. »>/.n-ri3i>.si-ai!>ni. 107 25 l874 pranrensdaUer 217 nn ätaOtanl. 246 25 Ltaälanl. ceip- c-eau-<nsr /UiUen Okemn. vankver. "0 0" znjen ?,n 75 Dresdner kank äkt. M Sack». Nsnl< »kr 124 75 Zwickauer Dank U25O Kartmann, 88cks. 81.70 ^lasck.-padr. 2092^ , Zonllerm. L Stier 208 ^0 Zckönkerr 125.00 ^immerm. OK VV. ^3100 Ckemn. Xkt.-Spin. 3°/o Sirck» kente m u. ^2*6g r4ieäersckl. kolrst.- u. Papiers, penle. pat.-papleri. ^Van6. pakrraäv. Seiäel L Baumann 0. Kamel, ^Kt.-Oes. 88cks. Oussstakk. sm 30. Oktober 1906 Zwickauer Dank Vereinsdank vockvaer visenb. veutsckl. Oe^sck. Oels. Lered.-Oevv: vockvva Kä.-Vjrtk. rus. «ei. Ooncoräia Oo. i»rior-äkl. k-rrxed. St. ^kt.Ver. Oers4orl llo. pr.-^k, 8.1 Oo. ilo. 8. k. Oottes Seeen <1o. prior-^kt. 6o. IK km. koknäork d. 1^. <1o. prior-^kt. kslserer. St.-^. «Io. pr.-äkl. 8. 1 <1o. «Io. 5. k kuj?. Stelnk. U.-V «io. pr-^k. Oderkoknlk. Porst «Io. 8cka«ler Oelsn. Verelnsxl. «Io. pr.-ä t. S. 1 «Io «io 8. k 2^vlck. vllrtrerirev. <1o »rückend, ad«. V.-^kt. 2vvick. »rückend.. Aekntsck. 2>vick. Oderkoknü. 4305.— 2^vick. Steink-^V. Vereins«!. 3'/,"/o krdl. pk«!dr. 3'/«"/o kanävv. psädr. 3'/,"/o k. k>p. ps«1dr. 8er. VII 4"/a 1.. kvp. pslldr. Ser. V'k 4<7- k klyp. pslldr. 8er. IX 3'/«"/o ^ussi«-l^epl. v. 1896 Coiüpr 4"/<> kökm. dlorüd. v. 1882 Ooläpr. vuscktiekrs«1er amsteMam kurr 168 95 Nkil,3cl 60.40 NaUcn kurr 81.40 konäon kurr 20.48 «Io. Ian« 20.20 Kurr 81.25 Peter8l)ur>: kurr Wien kurr 85.05 Wien Der Schloßgeist. Schloßherr: „Na, lieber Baron, hat Sie mein Schloßgeist zu einem Hausen Geldes geführt?" — Gast: „'Rein, aber zu einem Berg unbezahlter Rechnungen ... .!" Verdächtige Vertrautheit. Altes Fräulein (zum Bettler): „Machen Sie, daß Sic sortkommen, Sic riechen ja nach Schnaps ... (als der Bettler sich verteidigen will, eifrig) jawohl! Das ist Rum mit Ingwer!" Vereiuskalender. Donnerstag, den l. November IM6. Mannergesangverein Lteclerkran). Ucbungüstnndc im„Wctliner Hof." Gesangverein Lieäertakel, Lette. Uebnngsstnnde im Hotel »Eiche». Mannergesangverein Kängerkort. Uebnngsstnnde im 'Restau rant „Edelweiß". 6v.-lutk. Jünglingsverein. Versammlung im kleinen Saal AmtsgerichlSstraße 3. llaclkakrerverein l, Aue. 'Restaurant Bürgergartcn. Zängek-Kiege „Arisn". Uebnngsstnnde im Schüßzp üyaus. -kftlrtenkiuv „ttekmania". llebungsstunde i.m' 'Restaurant Feld- eben so beweglich wie die zierlichen, unermüdlich hin und her tän zelnden Füßchen. In Bärbe's Hütte glimmte noch das Herdseuer, als die bei den dort eintrafen. „Gute Nachrichten, Mütterchen!" ries Gisela, in die arm selige Küche stürmend. „Euer Tobias lebt und wird bald wieder zurUckkommen." Dann soll auch dafür gesorgt werden, daß er Arbeit findet und Euch einen behaglichen Lebensabend schasst," jügte Steiner hinzu. „Und hier bringe ich Euch ein Tuch, in das Ihr Euch ganz einhüllen könnt, ein bequems Kissen, damit Eure Füße nicht aus die kalten Steine müssen, Wein und Eßwarcn," ergänzte Gisela, ihre Gaben auspackend, aber als die braunen, runzlichen Hände der Greisin nach den ihrigen tasteten, zog sie diese rasch zurück und entfernte sich um einige Schritte. „Vergelt's Gott, vergelt's Gott!" stammelte die Alte, wäh rend ihr Steiner freundlichst auf die Schulter klopfte und gütige Worte sprach. „Komm, Hans," bat das Mädchen, schon aus der Schwelle stehend. „War das nicht herzerhebend?" fragte er. als beide wieder ins Freie traten. „O, ja —" erwiderte sie, „aber weißt du, lange hätte ich es da nicht aushalten können. Die dumpfe, stickige Lust, die armse ligen Gerätschaften und der leere, tote Blick — das alles widerte mich an. Wie wohl tut jetzt das kühle erquickende Fächeln, wie schön erscheint die im Silberglanz schimmernde Landschaft, und wie gerne sehe ich in deine geist- und seelenvollen Augen! — Soll ich der Mutter einen schönen Strauß pflücken?" Er nickte nachdenklich, und sie lief am Rand der taufeuchten Wiese hin, sich oft niederkauernd, um das Lieblichste, was der Frühling in blauer, rosiger und violetter Farbenpracht ausge streut hatte, zu brechen, doch sie wurde endlich müde und bat: „Könnten wir uns " hl ein wenig setzen, Hans?" „Gewiß, wenn du dich nusruhen willst." Er breitete den Shawl der Mutter über den kleinen Erdhügel. „Sieh nur die prächtigen Blumen," sagte Gisela. „Ich will sie gleich zum Strauße ordnen — oder soll ich einen hübschen Kranz winden?" „Wie du willst," erwiderte Johannes befangen. Ihm war es so selig und doch so bang zu Mute. Sie hatte den Strohhut abgenommen nnd neben sich gelegt. Ihr Gesichtchen glühte vor froher Erregung. Blume wurde an Blume gereiht, bis ein üppiger Kranz fertig war, den sie sich lächelnd aus das krause Haar drückte. „Nun wird es Zeit, daß wir heimkehren," mahnte Steiner zögernd und wie mit Bedauern. „Ja, aber es ist doch so herrlich hier", flüsterte sie ausstehend. „Die Berge scheinen näher zu rücken, das ganze Himmelszelt slammt in Diamantschein, und dazu dieses Summen, Zirpen und Rauschen, als hätte jeder Zweig, jede Grille, jeder träumende Vo gel etwas Liebes, Geheimnisvolles zu sagen." „So liebst du also die Natur?"- „Gewiß! In solch märchenhaft schöner Frühlingsnacht dünkt sie mich das Paradies aus Erden." „Und unser bescheidenes Heim gefällt dir auch?" „Ich wüßte nichts Trauteres." „Könntest du dich mit dem Gedanken befreunde», sür immer in dem alten Pfarrhaus zu bleiben?" fragte Steiner, und seine sonore Stimme bebte leise. Sie errötete, sah ihn halb lächelnd, halb ängstlich an und sagte beklommen: „Ich weiß nicht. — Wo Ihr seid, da gehöre ich auch hin Aber wenn es hier nur nicht gar so still und einsam wäre. Mir ist es doch ost, als wäre ich auf eine Insel verschlagen und weit, weit vor mir müßte es ein ganz anderes, froheres und weniger einförmiges Leben geben!" Vielleicht hatte Johannes eine andere Antwort erwartet, vielleicht bereute c", überhin»! die Frage gestellt zu haben — beive kehrten schweigend aus dem. vom 'Mondlicht iiberieselten Pfade nach Hause zurück. 2. KmPitel. „Grüß' Gott, Kinder!" ries'- die Pastorin den Heimkehrcnden entgegen und legte ihre Näharbeit zusammen. „Geh, jetzt zu Bette Gisela, damit du morgen loei Zeiten wach bist. Gute Nacht, mein Liebling! Vergiß dein Abendgebet nicht!" „Nein; aber denke dir nur —" „Morgen! morgen erzählst du mir alles, Herzchen. Jetzt habe ich mit Johannes über re cht ernstes zu sprechen." „Nun, dann schlafe wohl, Mütterchen, schlaf wohl. Han--?' Sie reichte ihnen die HänKe und schlüpfte dann himus. „Was hast du denn? Ist etüvas vorgesallen?" frag?e Stei ner, dem es nicht entging, daß ein'Schatten tiefer Be.brgnis auf der Mutter gutmütigem Gesicht lag? „Es ist etwas vorgesallen — etwas, das vielleicht ties in unser Leben und hauptsächlich in deines e/nschneiden kann." „Wie meinst du das?" „Setze dich zu mir mein Sohn, und laß uns einmal recht osfen mit einander reden." „Nun?" „Das kleine Mädel ist dir ans Herz gewachsen. Ich meine wenigstens —" „Und ich wüßte nicht, warum ich es leugnen sollte." „Ich habe mir freilich deine einstige Lebensgefährtin ganz anders gedacht: gereister — geläuterter." „Gisela wird auch nicht immer das tändelnde Kind bleiben. Lassen wir sie doch jetzt den Lenz ihres jungen Daseins genießen. Was ich auch von der Zukunft hoffe — gegenwärtig darf es nicht berührt und erörtert werden. Langsam und wohl behütet muß die Knospe sich zur schönen Blüte entfalten!" „Ja, und ich würde sie auch gern hegen und pflegen, aber man will uns die Kleine nehmen, Johannes." (Fortsetzung folgt.)
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