Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Freiberg
LDP: UB Freiberg Druckschriften
Vergriffene Werke
Strukturtyp
Monographie
Parlamentsperiode
-
Wahlperiode
-
Reihe
Freiberger Forschungshefte D 23
Titel
Bericht Über den Zustand des Bergbaus und Hütten-Wesens in den Fürstentümern Bayreuth und Ansbach nebst Beilagen über die Saline zu Gerabronn und Schwäbisch-Hall, die Porzellan-Fabrik zu Bruckberg, das Vitriolwerk am Schwefelloch, die Natur des Eisens, der Smalte und die Entstehung der Schwefel-Säure bei der Alaun- und Vitriol-Fabrikation: vom 12. Juli bis 5. August 1792
Müller scher Kupferhammer Einer der ältesten in hiesiger Gegend. Der Besitzer bezieht die Gar kupfer durch Spedition des Kommerzienrats Butters von Gräfenthal aus Eisleben. Er bedarf jährlich etwa nur 70 Ztr., denn der neuerlichst zu Gräfenthal errichtete Kupferhammer 10 tut diesem, da er ungleich wohl feiler arbeitet, Abbruch. 1 Ztr. Garkupfer kostet in Gräfenthal 31 rl., dazu 2 gr. Fuhrlohn = 31 rl. 2 gr. Zu Formen, Kesseln, Branntweinblasen ver arbeitet, wird 1 Ztr. für 36 rl. wieder verkauft. Beim Schmieden zu Kesseln rechnet man 3 Pfd. Abgang auf 1 Ztr. Kupfer. Der Hauptabsatz gehet ins Schwarzburgische. Der p. Müller verfertiget besonders viel Formen, welche der Gräfen thaler Hammer und die vielen Nürnbergischen Werke nicht liefern können, da sie meist ungarische Kupfer haben, die nicht dazu tauglich (zu spröde) sind. Daß der Verbrauch von Formen aber in hiesiger Gegend sehr groß ist, kann man schon daraus abnehmen, daß ein Frischfeuer jährlich 3 Formen zerstört. Sollte man den Hammer mit wohlfeilerem Rothenburgischen Garkupfer versehen können? — Es ist in der Hütte 1 Schmelz- und 1 Wärmfeuer, sowie ein Tief- und 1 Breithammer, dazu ein lederner Doppel balg, der zwar neu hier 50 rl. kostet, den man aber wegen der längeren Dauer 2 hölzernen (= 30 rl.) vorzieht. Der Müllerische Kupferhammer ist das erste Werk an der Loquitz über dem Stielers Hammer, dann folgen der Dittmarsche Hammer und der Wernersche Hammer, jeder mit 1 Blauofen, die nur 12 Fuß hoch sind, und 1 Frischfeuer. Auf dem ersten wird Kamsdorfer Eisenstein ohne Fluß verschmolzen, auf dem zweiten (dem Wernerischen), setzt man leichtflüssigen (kaltbrüchig) Cobur- gischen Eisenstein zu. Beim Wernerischen Hammer ist (wie an mehr Punkten) das das Haupttal durchschneidende Tal mit Kalkstein ausgefüllt, der auch hier gebrannt wird. Er fällt gegen Mitternacht-Abend unter 15—20° und streicht St. 2, 3. 19 Wahrscheinlich gemeint der Kupferhammer zu Meernach b. Gräfenthal.